Impfpflicht: Evolution regelt

Charles Darwin Bild: Francis Darwin Lizenz: Gemeinfrei

Weltweit gesehen gibt es unter den gut acht Milliarden Menschen keine Impfmüdigkeit. Es wird noch viele Monate dauern, bis alle Menschen die geimpft werden wollen versorgt wurden.

Wenn 60 Prozent der Menschen geimpft worden sind, scheint in den meisten entwickelten Staaten Impfmüdigkeit einzusetzen. Ob das nur ein Wohlstandsphänomen ist wissen wir nicht, denn diese Impfquote wurde bislang nur in eher reichen und entwickelten Staaten erreicht.

In vielen Staaten der dritten Welt liegt die Impfquote noch nicht einmal bei fünf Prozent. Es gibt  demnach keinen Grund in Ländern wie Deutschland über eine Impfpflicht nachzudenken, denn es warten noch immer Milliarden Menschen darauf, geimpft zu werden. Sicher ist eine hohe Impfquote auch im Kampf gegen die Mutationen wichtig. Aber es ist vollkommen egal, wo sie entstehen: Mumbai ist für die langfristige pandemische Entwicklung so wichtig wie Mönchengladbach.

Natürlich ist es die Aufgabe eines jeden Staates, erst einmal die eigene Bevölkerung zu impfen. Für solche Leistungen finanzieren die Bürger den Staat, in dem sie leben. Die Bundesrepublik war bei der Beschaffung von Impfstoffen zu langsam, auch weil sie diese der Europäischen Union überlassen hat. Auf dem Altar der europäischen Solidarität wurden ein paar Tausend Menschen geopfert.

Aber die Pflicht eines Staates endet, wenn  jeder seiner Bürger der will, sich impfen lassen konnte. Dazu zählen natürlich auch die Kinder. Danach macht es Sinn, den Fokus auf die internationale Bekämpfung der Pandemie zu legen.

Es ist eine Illusion zu glauben, der Mensch habe sich von der Evolution entkoppelt. Ihre Regeln gelten nach wie vor auch für Homo Sapiens. In einer Zeit, in der es hip ist daran zu glauben, man könne sich sein Geschlecht aussuchen, mag das vielen unerträglich erscheinen. Aber Genetik und Evolution haben nichts von ihrer Bedeutung verloren: Zurzeit setzt sich langsam ein Mutation durch, die es  Frauen ermöglicht, vier statt drei Farben zu sehen. Und das immer mehr Menschen auch als Erwachsene Milch trinken können, liegt an einer Mutation, die vor gut 10.000 begann, sich durchzusetzen.

Von denen, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen, werden sich fast alle infizieren. Die meisten werden nicht erkranken. Um die 20 Prozent wiederum werden es, bei einem kleinen Teil wird die Erkrankung schwer verlaufen. Ein sehr kleiner Teil, vielleicht ein bis zwei  Prozent der Infizierten, wird sterben. Es wäre dann in Deutschland die Konsequenz aus einer freiwilligen Entscheidung. So sie bis zu ihrem Tod keinen Nachwuchs gezeugt haben, werden ihre Gene im künftigen Verlauf der Evolution des Homo Sapiens keine Rolle mehr spielen. Charles Darwin sagte einmal: „Die natürliche Auslese sorgt dafür, dass immer die Stärksten oder die am besten Angepassten überleben.“ Wer während einer Pandemie freiwillig auf einen Impfstoff verzichtet, gehört nicht zu denjenigen, die sich an eine Situation am besten angepasst haben. Die Evolution regelt.

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ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Eine ebenso zynische wie unzutreffende Annahme und nicht nur wegen der geringeren Lethalität der indischen Variante.

https://de.statista.com/infografik/23756/gesamtzahl-der-todesfaelle-im-zusammenhang-mit-dem-coronavirus-in-deutschland-nach-alter/

ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Die sind bereits vorher raus, da weit über 90% der Toten aus 2020 in einem Alter waren, wo Vermehrung entweder nicht mehr klappt oder schon erledigt ist.

Ausserdem reicht eine Impfquote von ca. 60% wie Großbritannien aktuell zeigt: massive Steigerung der Inzidenz, geringe Steigerung der Hospitalisierung und eine kaum merkliche Steigerung der Sterblichkeit. Wir liegen bei über 40%, aber es werden durchschnittlich immer noch 600.000 Impfungen pro Tag durchgeführt. OK, es waren mal 800.000, dann dauert es vier Tage 2,4 Millionen Impfungen durchzuführen statt drei. Bis zum Herbst werden wir die 60% knacken.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
3 Jahre zuvor

#1
Herr Laurin ist nicht zynisch, jedenfalls nicht zynischer als die nackte Realität es ohnehin ist.
Das Prinzip Verantwortung lässt keine Bevormundung zu.
Weil man ansonsten die Verantwortung der Betroffenen negiert. Es gibt keine Verantwortung, die anderen ihre Entscheidungsraum persönlicher Freiheit beschneiden darf.
Diese Grenze wird durch den Satz, meine Freiheit endet dort, wo die des anderen beginnt, gesetzt.
Also nur wo eine konkrete Überschreitung des ausschließlich der eigenen Verantwortung unterliegenden Bereiches in den der Verantwortung Dritter vorhanden ist, kann eingegriffen werden.
Und das auch nur unter dem Gebot der Verhältnismäßigkeit.
Und das auf den konkreten Fall bezogen heisst, Es wäre geboten einzugreifen wenn das persönliche Risiko zwingend zum Risiko für Dritte wird.
Das gilt etwa, wenn Nichtgeimpfte direkten beruflichen Umgang mit Schutzbefohlenen haben, etwa in Bildung Pflege und Medizin.
Aber nicht durch flüchtige Begegnung auf der Strasse weile eine Gefährdung auch statistisch ein gewisses Ausmaß erreichen muss.
Auch eine Überforderung des Gesundheitssystems ist eine Anlass einzugreifen, aber nicht der persönliche Schaden eines Uneinsichtigen.

Mawa
Mawa
3 Jahre zuvor

Das Covid-19 Virus selber hat für Menschen im reproduktionsfähigen Alter nahezu keine Auswirkungen. Die reproduktionsfhähige Altergruppe leidet eher unter den irren Maßnahmen, wie Lockdown und der Massenhysterie. Keine Gesellschaft kann es sich leisten, aus Angst mehrere Jahre das Leben einzustellen. Außerdem sterben Krankheitserreger kaum aus und treffen letztendlich auf ein systematisch geschwächtes Immunsystem beim Menschen.

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

Wer sich durch eine Impfung nicht einschränken lassen will, den wird das Virus einschränken.

Bertram
Bertram
3 Jahre zuvor

von "Herdenimmunität" hat hier noch keiner was gehört, stattdessen – wie gehabt – dummes Querdenker-Gelaber …

Herdenimmunität: https://de.wikipedia.org/wiki/Herdenimmunität

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