Zum Beispiel Bochum: Der Rat der Stadt beschloss Mitte Dezember vergangenen Jahres, 11 Milliarden Euro in den Klimaschutz zu investieren. 2019 hatten die Kommunalpolitiker bereits den Klimanotstand ausgerufen. Sie meinten es ernst. Das Schauspielhaus der Stadt Dortmund leidet zwar seit Intendanten Julia Wissert dort das Sagen hat unter Besucherschwund, aber das kümmert die Verantwortlich nicht: Was an Einnahmen durch den Verkauf an Karten nicht reinkommt, wird durch Fördermittel von Land und Bund ersetzt, auch wenn es kaum jemand sehen will. Auch gebaut werden soll bald wieder: Eine „Junge Bühne“ für gut 80 Millionen Euro und wohl auch ein neues Schauspielhaus von gut 93 Millionen Euro. Essen lässt sich seine teure Verkehrspolitik von der Deutschen Umwelthilfe vorschreiben. Aus Angst vor Klagen unterwarf man sich der grünen Gang, die ihre Dienste auch schon mal gegen Geld der Gaswirtschaft angeboten hat.
In Duisburg soll die Wasserstoffwirtschaft zum künftigen Rückgrat der Wirtschaft werden. Ein Traum, so unrealistisch wie der Wunsch einer Elefantenkuh Balletttänzerin zu werden.
In den kommenden Jahren werden die Städte das „grüne Wirtschaftswunder“ in all seiner hässlichen Brutalität zu spüren bekommen: Unternehmen werden abwandern oder dicht machen. Bund und Land wird das Geld ausgehen, um die Spinnereien der Kommunalpolitiker zu finanzieren. Die Kosten der Sicherheit werden steigen. Wenn der Wunsch von Putins 5. Kolonne, auch bekannt als AfD, Bündnis Sahra Wagenknecht und Linkspartei, sich nicht erfüllen und Europa russischer Gulag werden soll, muss das Land massiv aufrüsten. Vor die Wahl gestellt, russisch zu lernen oder Panzer zu bauen sollte den Kettenfahrzeugen der Vorzug gegeben werden.
Die Energiewende wird nicht nur dazu führen, dass den Bürgern das Geld ausgeht, sondern droht auch noch die Stadtwerke in Schieflage zu bringen, die goldenen Gänse der Städte, deren Eier in der Vergangenheit halfen, mit ihren Gewinnen so manches Haushaltsloch zu stopfen.
Auch für die Städte zeichnet sich damit ab, dass die Party vorbei ist. Die Zeiten, in denen man jede woke Initiative mit Geld zuschüttete, vor jedem grünen Verband zu Kreuze kroch und sich von hysterischen Teenagern verschrecken ließ, sind vorbei. Politik bedeutet auch im Ruhrgebiet künftig, Prioritäten zu setzen: Wohnungen müssen gebaut und Industrie angesiedelt werden. Dafür muss Geld da sein. Ob man Theater braucht, deren Programm niemanden interessiert, mit Millionen Euro die Autofahrer aus den Innenstädten vertreibt und weiterhin überflüssige Betroffenheitsbeauftrage finanziert, werden Themen sein, über die es nun ebenso zu diskutieren gilt wie über teure und aufgeblähte Stadtverwaltungen, die man gerade im Ruhrgebiet in großen Teilen gut zusammenlegen und digitalisieren könnte.
Die Krise hat also auch das Potential, Reformschüben auszulösen.