In Dortmund wird es ungemütlich für Autofahrer

Rot bemalte Fahrradstraße in der Großen Heimstraße

Schluss mit lustig für Autofahrer. In Dortmund sollen auf 82 Kilometer Straßen Radfahrer Vorfahrt bekommen. Ob die Bewohner es wollen oder nicht: Sie bekommen die Verkehrswende von oben diktiert.

Wer zum Ruhrradschnellweg an die Große Heimstraße fährt, bekommt schon einen klitzekleinen Vorgeschmack: Auf der Fahrbahn dürfen keine Autos mehr parken. Links und rechts sind Dutzende Parkplätze weggefallen. Mitten im dicht bebauten Kreuzviertel, in dem seit jeher Parkplatzmangel herrscht.  Die Fahrbahnen sind teilweise rot gestrichen. Radfahrer haben Vorfahrt. „Hier sind doch gar keine“, ärgert sich ein Anwohner, der mal wieder siebenmal um die Block gefahren ist und noch immer keinen Stellplatz gefunden hat.

Ganz Dortmund soll mit solchen Radverkehrsstraßen überzogen werden. „4 Meter 60 breit. Rot gestrichen oder zumindest markiert.“, beschreibt Projektleiter Andreas Meißner die Pläne: „Radfahrer können zu zweit nebeneinander fahren. Und haben auf diesen Routen Vorfahrt“. Nicht missverstehen. Wir sprechen hier nicht von 82 Kilometer neuen Radwegen links und rechts der Straße . Wir sprechen von Radstraßen. Die wichtigsten Verbindungen aus den Vororten in der City und die wichtigsten Verbindungen innerhalb der Stadtteile sollen zu Radverkehrsstraßen umgebaut werden. „Der ein oder andere Parkplatz kann dabei wegfallen“, gibt Meißner zu.

20 Jahre arbeitet Raumplaner Meißner schon in der Stadtverwaltung. Machte Pläne für die Verkehrswende. In den Anfangsjahren wurden die zur Kenntnis genommen. Aber nicht umgesetzt. Doch mit zunehmenden Klima-Diskussionen hat seine große Stunde geschlagen. Die Kilometer, die die Dortmunder mit dem Rad fahren sollen, sollen sich verdoppeln. Heute sind es 10% der Strecken, irgendwann einmal sollen es 20% werden. Dass die Hälfte des Verkehrs in Dortmund mit Autos läuft, spielt keine Rolle mehr. Die Mehrheit der Autofahrer soll Platz für das Rad machen.

Holzmöbel statt Parkbucht im Klinikviertel

Dafür ist der Verwaltung inzwischen jedes Mittel recht. Sie streicht Parkplätze im Kreuzviertel (natürlich ohne Ersatz zu schaffen). Sie denkt über eine Teil-Sperrung des Innenstadt-Wallrings für Autofahrer nach, Folgen für den Handel zweitrangig. Sie stellt Holzmöbel in Parklücken im Klinikviertel auf (siehe Bild oben), um den Anwohnern zu zeigen wie schön es bei ihnen im Viertel ist, wenn man ihnen die Parkplätze wegnimmt. Und nun also der ganz große Wurf: Die so genannten Fahrradstraßen quer durch die Stadt. 82 Kilometer lang. Der Rat könnte dem noch einen Riegel vorschieben. Das ist aber kaum zu erwarten.

Andere haben längst Verkehrswenden vollzogen, die gut gemacht sind. Singapur zum Beispiel. Hier hat man das Auto nahezu vollständig aus der City verdrängt. Aber erst als der ÖPNV so gut ausgebaut war, dass er eine Alternative war. Die Takte wurden auf drei bis fünf Minuten verkürzt, bis in die allerletzte Seitenstraße wurden Buslinien gebaut, der ÖPNV ist spottbillig, teilweise sogar umsonst. Bei uns wird Autofahrern zwar das Leben erschwert, aber eben keine Alternative geschaffen. Wer zur Arbeit nach Bochum oder vom Norden in den Süden der Stadt muss, der kann sich für die Radwege wenig kaufen. Der braucht bessere Angebote im ÖPNV. Diese Alternative lassen deutsche Konzepte vermissen.

Das Problem bei den Dortmunder Radfahrstraßen: Sie sind – wie vieles im Klimaschutz – erst einmal eine (teure) Wette. Dass sie tatsächlich zum Umsteigen animieren, ist in keiner Studie bewiesen. Es ist eher eine Vermutung. Sie könnten auch einfach zu mehr Staus und Parksuchverkehr führen. Große Hoffnungen gab es beispielsweise auch einmal als Tallinn den ÖPNV kostenlos machte. Tatsächlich stiegen die Zahlen der Fahrgäste. Allerdings waren es Fußgänger und Radfahrer, die den ÖPNV zusätzlich nutzten. Nicht Autofahrer. Eine ähnliche Wette waren auch die E-Scooter. Eine norwegische Studie zeigt, dass ebenfalls Radfahrer und Fußgänger auf den Scooter umgestiegen sind.

Zudem gehen die Konzepte zur Verdrängung von Autoverkehr von einer grundsätzlich falschen Annahme aus. Dass die Zahl der Fahrten abnehmen, weil Menschen zunehmend auf Alternativen umsteigen. Studien zeigen aber, dass das Gegenteil der Fall sein wird. Ein autonomes elektrisches Fahrzeug kann auch ein gehbehinderter 85jähriger fahren. Dass das Auto verschwindet, ist eher ein Wunschtraum von Öko-Vereinigungen. Diese Träume können aber keine Grundlage für Straßenplanung sein. Straßen jetzt zurückzubauen, kann angesichts des autonomen Fahrens exakt der falsche Weg sein.

Aber zurück zum Radverkehr: Es ist letztendlich eine von oben verordnete Verkehrswende.  Konzipiert von Rathaus-Mitarbeitern, die in der Stadt leben und für den Weg zur Arbeit tatsächlich kein Auto benötigen. Sie haben den Kampf gegen das Auto aufgenommen. Im Namen der Unwissenden, die noch nicht ahnen, dass sie das auch wollen. So funktioniert ein Obrigkeitsstaat. Trotz Kritik am Radschnellweg im Kreuzviertel wird das Projekt weiterverfolgt. Zahlen müssen die Pläne die, die sich drüber ärgern. Der bemalte Kilometer Straße an der Großen Heimstraße hat über 750.000 Euro Steuern gekostet.

 

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Tagedieb
Tagedieb
2 Jahre zuvor

"Bei uns wird Autofahrern zwar das Leben erschwert, aber eben keine Alternative geschaffen."

Es ist halt billiger, Farbe auf der Straße aufzubringen, Parkplätze am Straßenrand mit Holzmöbeln zuzustellen und Verkehrsschilder aufzustellen wie neue Buslinien einzurichten, Bedienungstakte zu verkürzen oder gar neue Trassen für Straßenbahnen oder U-Bahnen zu bauen. Es wird Aktivität simuliert, ohne dass wirklich Alternativen zum Auto gemacht werden.

Vielen Dank, ihr lieben grünen, bewegten, achtsamen Umwelt- und Klimaschützer.

Daniel
Daniel
2 Jahre zuvor

Tja, nie wieder mit dem Auto nach Dortmund. Den Einzelhandel wird es freuen.

Norbert
Norbert
2 Jahre zuvor

Im Kreuzviertel wohnen überwiegend linksalternative Grünenwähler da ist es ganz schön wenn die mal ihre eigene Medizin zu schmecken kriegen, frag mich nur wo die ganzen AMG-Murats prahlhanseln gehen wenn die gesamte Stadt mit Fahrradwegen zugepflastert ist

Jan
Jan
2 Jahre zuvor

In Anbetracht dessen das z.B. die E-Bike-Quote immer weiter steigt und das bislang die Radinfrastruktur relativ Bescheiden ist, ist es doch nur zu begrüßen, das ein paar Tempo30 Straßen dem Fahrrad gewidmet werden.
Auf der großen Heimstraße radelt es sich ganz vorzüglich, endlich gibt es mal eine Straße in der man als Radfahrer Vorrang hat. Autos können eh besser über die Lindemanstr. fahren.

Knut
Knut
2 Jahre zuvor

Mir kommen die Tränen, Herr Westerhoff. Da wird tatsächlich dem Radfahrer mal Vorfahrt gewährt. Die Verkehrswende wird vom Obrigkeitsstaat aufoktroyiert. Braucht es den Blauhelmeinsatz im Dortmunder Kreuzviertel, um in Ihrem aufgeregten Alarmismus zu bleiben?

Meine Wahrnehmung ist: Bisher haben sich Autofahrer 95 Prozent des öffentlichen Raums angeeignet. Erst letztlich hat sich meine Tochter mit ihrer Freundin zwischen Hauswand und SUV, der mit dreister Selbstverständlichkeit auf dem Gehweg geparkt hat, durchgezwängt. Ja, Autofahrer beanspruchen jeden Quadratmeter der Stadt für sich: Gehwege, Radwege, Grünflächen, die Straße sowieso. Sie gehört dem Autofahrer. Querende Fußgänger werden weggehupt, Radfahrer angepöbelt.

Wenn sich jetzt also Radfahrer einen Teil des Raums erkämpfen, empfinden das Menschen wie Sie, Herr Westerhoff, anscheinend als Kriegserklärung! Warum eigentlich? Den Schritt der Stadt Dormund finde ich gut und mutig. Weiter so!

Kris
Kris
2 Jahre zuvor

Das sieht total großartig und überzeugend aus. Ich bin von diesem Konzept begeistert!

Susanne Scheidle
Susanne Scheidle
2 Jahre zuvor

Man muss nur morgens den Verkehrsbericht im Radio hören um zu ahnen, dass verkehrstechnisch was passieren muss, sonst sind die Autobahnen komplett dicht.
Allerdings halte ich es für völlig unergiebig, da völlig auf den Radverkehr zu setzen und sich vor allem darauf zu konzentrieren, Autofahrer zu vergräzen.
Das Problem bekommt man m. E. nur in den Griff, wenn der Öffentliche Nahverkehr so auszubauen, dass er eine echte Alternative ist. Leute, die z. B. Wien besucht haben erzählen da ganz wunderbare Dinge, bei denen sich der Ruhri verdutzt die Augen reibt.

Bei uns in GE wurde vor ein paar Jahren schon eine Hauptverkehrsstraße von 4 auf 2 Spuren verkleinert und statt dessen links und rechts Fahrradwege angelegt – und natürlich Tempo 30! Dummerweise fährt auch der Bus auf dieser Straße, der hat jetzt noch mehr Verspätung. Auch nett: Als Fußgänger steht man jetzt gut und gerne mal 10 Minuten am Straßenrand, bevor man die Straße überqueren kann – da verpasst man dann schonmal auch den verspäteten Bus. So hat man nicht nur die Autofahrer verärgert, sondern auch die Buskunden und die Fußgänger, das muss man erstmal hinkriegen!
Und die Fahrradfahrer?
Wenn tatsächlich mal einer vorbeikommt, fährt der wie früher meistens auf dem Bürgersteig…
Nee Leute, so wird dat nix mit der Verkehrswende!

Schmechel
Schmechel
2 Jahre zuvor

Was für ein reißerischer Artikel! Für so eine Berichterstattung habe ich kein Verständnis. Ich wohne im Kreuzviertel und ja, ich leide unter der Parlplatzverknappung, weil ich beruflich auf das Auto angewiesen bin. Aber ich bin doch auch Radfahrerin und nutze jede Gelegenheit mit dem Rad zu fahren. Und Dortmund ist ein gefährliches Pflaster für Radfahrende. Da tuen doch Radfahrstraßen echt gut. Obwohl man sich nicht einbliden soll, eine Radfahrstraße biete optimale Sicherheit für die Radfahrenden. Es gibt hier sowohl Autoverkehr als auch aus- und einparkende Autos, die die Radfahrenden immer wieder zwingen zu stoppen oder auszuweichen.
Da wird endlich mal was für den Radverkehr getan, da wird dann so dagegen gehetzt!

Pascal
Pascal
2 Jahre zuvor

Es wird keinesfall ungemütlich für Autofahrer in Dortmund. Die Autofahrer müssen nur ein wenig von dem Kuchen abgeben, den sie seit Jahrzehnten einfach für sich beanspruchen.

Es ist übrigens köstlich zu sehen, wie sich Autofahrer aufregen, wenn auch nur ein bisschen für andere Fortbewegungsmittel getan wird. Sie fühlen sich dann in ihrer Freiheit eingeschränkt und stellen fest, dass sie doch Autofahren müssen, weil es keine guten Alternativen gibt. Dass sie sich über die Verbesserung der Alternativen zum Auto gerade in diesem Moment aufregen, merken sie in der Regel nicht.

Trotzdem hat Kommentar #1 natürlich völlig recht, denn ein gutes Konzept hat die Stadt nicht. Man erhöht die Preise für den ÖPNV regelmäßig, weil man den erfolgreichen Betrieb des ÖPNV ausschließlich am finanziellen Gewinn festmacht. Die Stadt sollte bereit für Verluste (besser: Investitionen) beim ÖPNV sein, um eine lebenswerte Stadt zu gestalten, die sich nicht durch Blechlawinen auszeichnet.

Der Ausbau von Fahrradstraßen ist eine vergleichsweise günstige Änderung. Diese geht aber meiner Meinung nach leider am Bedarf von vielen Leuten vorbei, da sie sich nicht auf ein Fahrrad trauen und wahrscheinlich eher den ÖPNV benutzen würden.

Anoikis
Anoikis
2 Jahre zuvor

Na hoffentlich wurde da auch ein Feng Shui Berater hinzugezogen und die Möblierung nach Geomantischen Prinzipien vorgenommen (wie in Persebeck geschehen).

ccarlton
ccarlton
2 Jahre zuvor

Ihr müsst solche Vorgänge von der positiven Seite sehen. Noch mal als bei der Brücke der A45 sind hier die Bürger betroffen, die die für diese Maßnahmen verantwortlichen Politiker gewählt haben.

Vielleicht lernen die Dortmunder ja etwas?

Angela Merkel
Angela Merkel
2 Jahre zuvor

Die Fahrradstrasse im Kreuzviertel ist der grösste Müll, kein Wunder wenn man bei der Planung Deppen beauftragt. Kann nur hoffen das es regelmäßig dort knallt und jemand die hunderte neuen Schilder absägt ;-).. und warten wir mal wenn der Bvb wieder vor Zuschauern spielt, hoffe das die dafür sorgen das der Käse Rückgängig gemacht wird. Klar das links,grüne die sich kein Auto leisten können die Strasse mit den 5 Radfahrern toll finden.

Walter Stach
Walter Stach
2 Jahre zuvor

Wird es jetzt in DO so ungemütlich für Autofahrer wie es bisher für Radfahrer war und derzeit ist?

Ansonsten sh. Kommentare und Beiträge zu:
"Niemand will die Komfortzone verlassen". -paßt!!

Manni
Manni
2 Jahre zuvor

"Radfahrer haben Vorfahrt. “Hier sind doch gar keine”, ärgert sich ein Anwohner"

Alles andere hätte mich ganz furchtbar gewundert.
Fast so wie die Meldung "Dortmund: Umbenennung in Gelsenkirchen- Nordwest".

Ali Mente
Ali Mente
2 Jahre zuvor

"So funktioniert ein Obrigkeitsstaat."

Was ist denn das für eine Schwurbelei hier? Das grenzt ja schon fast an Volksverhetzung.

rwetroja
rwetroja
2 Jahre zuvor

Hm wer zahlt denn das Ganze wenn mal viele der ach so ungeliebten Autos weg sind. Hört keiner gern was die Autofahrer so alles an Steuern und Abgaben bezahlen. Mal sehen wie man das ersetzen will, wenn es keine Verbrenner mehr gibt. Meint ihr unser Staat schreit dann auch Hurra? In GB haben sie erst einen kleinen Teil durch e-Autos ersetzt aber es ist ihnen schon aufgefallen, das damit Einnahmen wegbrechen. Vielleicht gibt es dann ja Nummernschilder für Fahrräder und ne schöne neue Abgabe.
Allein was man so über Benzin und Diesel an Steuern und Abgaben wegfällt da werden die Augen leuchten. Na ja vielleicht kostet Fahrstrom dann 1€ statt 20 cents. Ach nee wartet, Neukunden zahlen ja jetzt schon 73 cent für Haushaltsstrom.

Kirky
Kirky
2 Jahre zuvor

Was soll das bringen? noch mehr Stau, Lärm, Umweltverschmutzung, verstopfte Straßen, behinderung der Blaulichtfahrzeuge, Zeitverlust in kaum überschaubaren Ausmaß, ich werde mir wohl oder übel ein Klapprad kaufen müssen, um rechtzeitig meinen Parkplatz zu erreichen auf dem Weg zu Arbeit.
Das Konzept ist einfach nicht durchdacht wer fährt denn bei Regen Schnee und Mistwetter freiwillig mit dem Fahrrad wenn er nicht muss, wir leben doch nicht in Barcelona mit 280 Sonnetagen im Jahr.

Hollis Brown
Hollis Brown
2 Jahre zuvor

@ Manni: Als ich das letzte Mal vor etwa zwei Jahren in der Dortmunder Innenstadt gewesen bin, hatte ich schon den Eindruck, dass es dort mehr Radfahrer gibt als früher. Wie das heute aussieht, kann ich allerdings nicht beurteilen. Wir wohnen am südlichen Stadtrand von Dortmund. Wenn wir mal etwas einkaufen müssen, fahren wir in den Indupark nach Dortmund-Kley, in den Ruhrpark nach Bochum oder ins Centro nach Oberhausen. Kann man von uns aus alles sehr schnell mit dem Auto erreichen, die Parkplätze sind kostenlos, und das Angebot ist deutlichl besser als am Westenhellweg. Und zu 90 % wird sowieso im Internet bestellt. Verstehe daher die ganze Aufregung hier nicht. Wer fährt denn freiwillig auf der Ruhrallee mit Tempo 30 in die Dortmunder Innenstadt?

thomas.weigle
thomas.weigle
2 Jahre zuvor

OMGOMG. Der Untergang des Abend…äähh Autolandes, und dieser Untergang beginnt in DO. Gut,dass es die zuverlässigen Katastrophenmelder von den Ruhrbaronen gibt….

Kai
Kai
2 Jahre zuvor

Wäre keine Problem, wenn es vernünftige ÖPNV Konzepte gäbe. Andere Länder / Städte machen es vor, warum sind unsere Planer so unfähig davon zu lernen?

Thomas
Thomas
2 Jahre zuvor

Ich kaufe seit Jahren im Centro ein keine Parkgebühr und keine Parkplatzsuche. Bin ich mit meinen Freunden da trinken wir ein, zwei Bier Auto steht und Taxi ist auch immer in der Nähe. Ist halt politisch so gewollt.

paule t.
paule t.
2 Jahre zuvor

Das Straßennetz in Dormund hat eine Gesamtlänge von 1800 km.
Also haben Autofahrer dann jetzt wohl geschätzt nicht mehr auf 99,5 % (mal ca. 8 km Fußgängerzone angenommen), sondern nur noch auf 95 % der Straßen den eindeutigen Vorrang, an dem sich die Straßenplanung ausrichtet. Das ist natürlich eine völlig unerträgliche Behinderung des Autoverkehrs.

Mir kommen wirklich die Tränen des Mitleids mit dieser armen. ausgegrenzten Bevölkerungsgruppe.

CrazyFreak83
2 Jahre zuvor

Diese Radwege sind doch nichts neues. Sind bei uns in der Nordstadt schon über ein Jahr.

Johannes Becker
Johannes Becker
2 Jahre zuvor

Ganz schön traurig der Artiekl. Hier wird viel gefährliches Halbwissen als absolute Wahrheit verkauft.
Alles in allem viele Vermutungen die durch zahlreiche Studien wiederlegt worden sind.
Die Tatsache dass die Verwaltungsmitarbeiter dann als Idioten hingestellt werden ist der Traurige schlusspunkt.
Soweit ich infomiert bin braucht es für solche Projekte immer noch demokratische Beschlüsse. Und ganz vielleicht haben es die Mitarbeiter*innen geschafft die Poltik mit fachlich fundierten Argumenten zu überzeugen. Nur so ne Vermutung. Das hat dann weniger mit Allmachstphantasien zu tun, sondern mit Kompetenz und Hintergrundwissen. Vielleicht würde Herrn Westerhoff ein bisschen was davon gut tun.

Dark Sojobo
Dark Sojobo
2 Jahre zuvor

Es ist okay, wenn der Verkehr gemindert wird, jedoch hat die Stadt bisher hohe Einnahmen durch Bußgelder eingenommen und rechnet für die kommende Jahre weiter mit dem bisher eingenommenen Geldern. Diese werden sich so stark reduzieren, das die Stadt gezwungen ist neue Einnahmen-Quellen zu öffnen, (Bußgelder für falsch geparkte Fahrräder, die bei jedem Kauf registriert werden müssen). Die Blitzerquote ist ja schon erhöht worden. Hinzu kommt die Instandhaltung der geplanten Veränderungen die zu Buche schlagen werden. Ich gehe in die Stadt um Einkäufe zu tätigen und dann einen Kaffee zu trinken. Jedoch werde ich nicht für Kaffee alleine in die Stadt fahren. Und ich werde mit Sicherheit sperrige Einkäufe nicht mit Bus und Bahn und den Rest zu Fuss nach Hause bringen. Die Stadt wird somit für mich nur zu einer Art goldener Käfig. Dann lieber raus in die Natur mit der Familie und die Einkäufe (seit der Pandemie sowieso) weiterhin online mit Lieferung tätigen. Weitere Insolvenzen sind auch vorprogrammiert, wenn die Stadtbesucher ausbleiben. Also liebe Kommunalpolitiker macht auf Kosten der grünen Linie und den sterbenden Gewerbe in der Stadt weiter so. Bin gespannt wie ihr das kompensieren wollt.

RescueParamedicJim
RescueParamedicJim
2 Jahre zuvor

Als passionierter Radsportler und Freizeitvielradler bekomme ich bei diesen Verkehrs_UN_konzepten einfach nur noch Brechreiz.

Privat bin ich auf (motorisierten) Individualverkehr mit variablem Stauraum angewiesen. Die pflegebedürftigen Verwandten wollen versorgt werden. Meine Verpflichtungen erfordern ein hohes Maß an Flexibilität, das ich mit dem geliebten Radel ebenso wenig realisieren kann wie mit dem krankhaft mangelhaften System des ÖPNV. Damit werde ich garantiert nicht alleine sein.

Beruflich bin ich auf (motorisierten) Individualverkehr angewiesen. Zu Uhrzeiten zu denen ich flexibel arbeiten muss, ist der ÖPNV nicht zu gebrauchen.

Im Beruf geht eh nichts ohne Einsatzfahrzeug, die stehen ja dankenswerterweise derzeit (noch) nicht zur Debatte. Nur auf diesen merkwürdigen Konstrukten von Radstraßen den Fahrradfahrern im Weg herum. Die da auch schon mal Beulen hineinschlagen. Was mit den Patienten ist, ist voll egal.

Als Radfahrer muss ich aber vor allem über Radfahrer aufregen, weniger über Autofahrer (jaja, nicht dass mich über die gar nicht ärgern würde). Rote Ampeln, Zebrastreifen, Vorrangregelungen, Rücksicht auf Fußgänger und Kinder, Verkehrsregeln insgesamt zählen für die Mehrheit der Radfahrer die ich da draußen im echten Leben sehe einfach aus Grundsatz nicht. Und wie das immer so ist, ziehen diese speziellen Flachpfeifen das Image derer mit runter, die ordentlich fahren.

Der (motorisierte) Individualverkehr ist derzeit für viele Menschen einfach nicht zu ersetzen. Schon alleine, weil sie ohne diesen ihren Arbeitsplatz nicht erreichen können. Außer zu Fuß vielleicht, wenn sie bei Wind und Wetter vor und nach der Arbeit 3stündige Fußmärsche in Kauf nehmen. Auch wenn bestimmte Träumer immer behaupten es wäre nicht so, durch ständiges Wiederholen wird es nicht wahr, es gibt Menschen die können einfach bestimmte Arbeitsstellen nicht annehmen, weil unerreichbar. Und das gilt schon innerhalb einer Stadt wie Dortmund. Es gibt sogar bei Unternehmen auf der Westfalenhütte Schichten, deren Beginn kann man aus den Vororten ebenso wenig erreichen wie man nach der Arbeit dort weg kommt mit dem ÖPNV.

So gerne ich Radfahre, so geil wie ich die coolen neumodischen Lastenräder finde, die Vorstellung mehr als Ausnahmefälle radeln das ganze Jahr über von Dortmund nach Gelsenkirchen und das mit einer Fahrzeit von 2:15 pro Strecke dürfte absolut utopisch sein. Sehr cool finde ich dagegen die Mamis und Papis die mit einem Mehrzwecklastenrad morgens die Kinder zur Kita und zur Schule bringen statt mit dem SUV. Wobei auch das nur innerhalb des Stadtteils realistisch ist. Und die Dinger für Gering- und Normalverdiener eigentlich (noch) zu teuer sind.

Über den miserablen ÖPNV ärgere ich mich nun bald ein halbes Jahrhundert. Freunde die sich wirklich bemüht haben, hatten keine echte Chance Rad und ÖPNV dauerhaft und alltagstauglich ohne Einschränkungen zu kombinieren. Entweder oder. Und das ist ja schon echt traurig. Wie oft musste ich in jungen Jahren nach Überstunden vom Borsigplatz nach Lütgendortmund laufen.

Der Bedarf an Individualverkehr wird zukünftig nicht einfach so wie ein Wunder abnehmen. Einen Teil könnte man mit wirklich richtig gutem ÖPNV auffangen, einen anderen Teil vielleicht eines Tages mit autonomen Fahrzeugen. Aber beides muss eben auch sozialverträglich und für Geringverdiener nutzbar sein. Und das ist der ÖPNV ja heute schon nur stark eingeschränkt. Mit der arbeitsmarkt- und sozialpolitisch erzwungenen Flexibilisierung des Arbeitsmarktes einseitig zu Gunsten der Unternehmen wird der Bedarf an alltagstauglicher Mobilität eher noch weiter zunehmen. Und nur ein winziger Bruchteil davon wird mit dem Fahrrad realisierbar sein. Und der Bedarf an Parkraum nimmt damit auch weiter zu. Mit der in Dortmund (und sicher überall anderswo) seit Jahrzehnten gefahrenen Vorgehensweise überall mal und mal da und mal dort wieder mal Parkraum verschwinden zu lassen hat man den Parkplatzsuchverkehr verzigfacht. Sehr cool für die Umwelt. Bloß weil da plötzlich wieder zwanzig Parkplätze fehlen, löst sich ja der Mobiliätsbedarf derer nicht auf, die da zuvor geparkt haben. Diese Unlogik habe ich noch nie verstanden.

Und mit diesen UN_konzepten spielt man die verschiedenen Teilnehmer des Verkehrs nur gegeneinander aus, statt das bestmögliche Miteinander möglich zu machen.

SvG
SvG
2 Jahre zuvor

Ist eigentlich schon einmal der komplette ökologische Fußabdruck eines E-Lastenrades ermittelt worden? Platz benötigt so ein Gespann mehr als unser Stadtflitzer Hyundai i10. De iÜ auch wendiger ist…
Wegen mir sollen die alle Innenstädte verkehrsberuhigen (dann hätten wir in unserer Straße Ruhe vor den Rasern jeglicher Herkunft und den Halbmondfahnenschwenker-Konvois am Wochenende). Schön wäre es allerdings, wenn der Ausbau des ÖPNV vorher vollzogen würde.

Philipp
Philipp
2 Jahre zuvor

"If you build it, they will come." Field of Dreams (1989).

Bebbi
Bebbi
2 Jahre zuvor

Ach Michael, wäre das keine Polemik, sondern ein Artikel, hätte ich geraten, in der StVO mal nachzuschlagen, worüber hier eigentlich geschrieben wird. "Radverkehrsstraßen" ist schon mal falsch. Dann könnten wir zusammen die Regeln vergleichen zu Tempo 30-Zonen. Das war ja hier vorher. Wir würden feststellen, dass die keine substanziellen Unterschiede kennen, wenn alle Kfz rein dürfen. Das darf zwar nur die Ausnahme sein, ist aber in Dortmund die rechtwidrige Standard-Lösung, weil Dortmund eben eine autofreundliche Stadt ist. Inzwischen ist es eine autofreundliche Stadt, die so tun, als ob sie auch eine fahrradfreundliche sein will. Das passt seltenst zusammen, aber das will eh kaum jemand. also muss man so tun als ob, und diese Polemik ist der Beweis, dass es funktionieren kann. Manche glauben tatsächlich, eine Tempo 30-Zone zu einer Fahrradstraße zu machen wäre "Verkehrswende". Wie du selbst schreibst, müsste man dafür die Autos aus der Innenstadt, zu der die Straße ja zählt, ganz raus nehmen. Aber das kommt gar nicht. Es fällt nicht mal ein Parkplatz weg. Natürlich ungeschickt, den ständigen Rechtsbruch genau dann zu verfolgen, wenn die Fahradstraße kommt, weil dann manche das eine mit dem anderen verknüpfen, obwohl es auch vorher illegal war. Wenn man hier und da nun nicht mehr auf der Fahrbahn parken darf, alles entspannt. Es ist ja eine Fahr-Bahn.

Wo soll das auf 82 Kilometern passieren? Aber es ist egal: Wenn man sieht, wie lange die 1,2 Kilometer gedauert haben, wird das der Verf. des Art. nicht mitbekommen, dass die fertig sind.

Nein, die Vorfahrregeln sind für alle Fahrzeuge gleich, es gibt keine besondere Vorfahrt für Radfahrer. Durchatmen. Alles halb so wild. Die Auto-DNA von Dortmund steht nicht zur Disposition.

Schon aufgrund der rechtwidrigen grundsätzlichen Freigabe für den Radverkehr wird keinem Autofahrer was weggenommen (wobei es ja vermutlich eh keinen gibt, der nur eine Verkehrsart nutzt – aber das zu beachten, macht die Sache komplizierter als es für so eine Polemik passt). Aber offensichtlich klappt die Strategie von Politik und Verwaltung: Zumindest der Verf. glaubt, in Dortmund würde gerade das Kopenhagen Westfalens realisiert.

Wenn wir darauf warten, dass sich was von allein verändert, warten wir noch lange.

@#16: Wo muss ich mich melden, dass mein Steuersatz geringer wenn ich kein Kfz habe. Wenn ich das Geld für was anderes ausgebe, sind da auch Steuern drauf.

@#19 lol, so ist es.

@#20 …. aber bitte nicht, wenn er dafür ein bisschen Einschränkung des kfz-Verkehr möchte.

@#23: Das ist ein Mythos, dass auf gemeinsamen Fahrbahnen für alle Fahrzeuge der Kftz-Verkehr Vorrang hat. Aber daran glaubt der Verf. ja auch.

@#27: Nun, die wenigsten pendeln so lange Strecken …

Jan
Jan
2 Jahre zuvor

"Die Velorouten führen überwiegend auf Nebenstraßen, durch Tempo-30-Zonen und abseits von Hauptverkehrsstraßen." (Quelle: Dortmund.de)

Es hört sich in den Kommentaren so an als würden alle Autofahrer ausschließlich hunderte Kilometer täglich in diesen Temp30 Zonen unterwegs sein 😀

ke
ke
2 Jahre zuvor

Wenn Dortmund meint, es ist modern, kopiert es Konzepte, die woanders vor 20 Jahren innovativ waren.

Schon im Kreuzviertel gibt es Ärger, obwohl sich die Bewohner komplett in den öffentlichen Flächen zuparken.

Wer Fahrrad fahren will, kann es jetzt schon, es gibt genügend Nebenstraßen etc.
Das Fahrrad hat keine Zukunft. Es ist zu gefährlich, es regnet etc. Da wird es intelligentere Lösungen geben wie E-Motorräder mit Rad bzw. kleine E-Stadtfahrzeuge

Salz
Salz
2 Jahre zuvor

@Michael Westerhoff
Ah, man kann es förmlich erfühlen wie die Tränen beim schreiben flossen.
Köstlich.

Stefan Laurin
Admin
2 Jahre zuvor
Reply to  Salz

@Salz: Unser Autor hat sicher beim Verfassen des Textes nicht geweint. Er hat ein Auto und muss nicht im Winter aufs Rad. Ihm geht es gut. Aber es ist schon klar: Es geht der Ökolobby in erster Linie darum, anderen Menschen etwas vorzuschreiben und sie zu bevormunden. Da hofft man, andere Menschen leiden zu lassen. So sind Kleingeister nun einmal. Ich persönlich gehen davon aus, dass weniger Menschen künftig die Dortmund besuchen und zum Beispiel bei Amazon einkaufen. Da Amazon in Deutschland im Gegensatz zum Einzelhandel kaum Steuern zahlt, wird die Stadt bald weniger Geld für die Finanzierung irgendwelcher „Projekte“ haben. Das könnte zu sehr unterhaltsamen Debatten führen 🙂

Richie
Richie
2 Jahre zuvor

Das ist wirklich ein tendenzieller Artikel übler Machart. Der Autor schreibt, als müsse man empört sein, dass keine Verkehrspolitik a la 1970 mehr stattfindet. Man könnte meinen, hier schreibt ein Automobil-Lobbyist.

Stefan Laurin
Admin
2 Jahre zuvor
Reply to  Richie

@Richie: Beliebtes Framing der Ökos: "Wer nicht unserer Meinung ist, muss gekauft sein". So eine plumpe Argumentation zeigt zugleich Unredlichkeit und nicht vorhandene intellektuelle Satisfaktionsfähigkeit. Aber so sind se nun einmal 😀

Roland Klecker
2 Jahre zuvor

Wie viel hat man Euch für diesen peinlichen Negativartikel bezahlt?
Oder ist das hier doch eher ein nicht so bezeichneter "Kommentar"?
Mit seriösem Journalismus hat das jedenfalls wenig zu tun.

Stefan Laurin
Admin
2 Jahre zuvor
Reply to  Roland Klecker

Klecker: Ich wiederhole mich: Beliebtes Framing der Ökos: "Wer nicht unserer Meinung ist, muss gekauft sein". So eine plumpe Argumentation zeigt zugleich Unredlichkeit und nicht vorhandene intellektuelle Satisfaktionsfähigkeit. Wenn Ihnen nichts besseres einfällt…

paule t.
paule t.
2 Jahre zuvor

@ #32. Zitat: "Es geht der Ökolobby in erster Linie darum, anderen Menschen etwas vorzuschreiben und sie zu bevormunden."

Wenn es nicht Tränen sind, dann ist es – bei diesem Kommentar ebenso wie im Artikel – etwas anderes, was die Sicht vernebelt. Es geht hier um 5% des Straßennetzes, das sich ausnahmsweise mal eher an den Bedürfnisse von Radfahrern als denen von Autofahrern orientiert, und schon wird anderen Menschen etwas "vorgeschrieben" und sie werden "bevormundet"?

Könnte man diese Jammerei mal bitte ins Verhältnis setzen zu dem Alltag nichtautomobilisierter Verkehrsteilnehmender, die mormalerweise auf fast allen Verkehrswegen buchstäblich an den Rand gedrängt werden, weniger Platz bekommen, und sich nach Verkehrswegen richten, die zum größeren Teil an den Interessen von Autofahrern ausgerichtet sind?

Das hat die Logik eines verwöhnten Blags, das einen Wutanfall bekommt, weil es an einem Tag in der Woche den Nachtisch mit anderen Kindern teilen soll und nicht mehr alleine essen darf.

—————————–

Auch eine hübsche Fehlwahrnehmung ist #28. Ich schlage einfach mal vor, die Maße von Lastenrädern zu googeln und mit denen des genannten "Stadtflitzers" Hyundai i10 zu vergleichen. Wobei da ja schon gezielt besonders große Fahrräder mit besonders kleinen Autos verglichen werden.

Kai Teranski
Kai Teranski
2 Jahre zuvor

Was für eine billige Polemik.

Es ist weder geplant, 82 km *Hauptstraßen* zu Fahrradstraßen zu machen. Es handelt sich in der Mehrzahl um Wohnstraßen, durch die der Radverkehr geleitet werden soll. So wie ich das Konzept verstanden habe, soll es drei Kategorien geben. Ein Hauptradnetz, ein untergeordnetes, um in den Vororten sich bewegen zu können, und ein Freizeitnetz, was gar nicht über Straßen geführt wird.

Es werden natürlich auch keine Hauptstraßen zu Fahrradstraßen gemacht. Schon rein rechtlich ist das nicht möglich, da für solch eine Umwidmung der Radverkehr dominieren muss oder das in Zukunft zu erwarten ist. Man wird in diesen Straßen auf vorhandene Radverkehrsanlagen setzen oder diese neu bauen.

Zum Argument Platz: RVA auf Bürgersteigen sind zum überwiegenden Teil nicht mehr zulässig. Wenn man diese mit auf den Gehweg quetscht, unterschreitet man die vorgeschriebenen Mindestbreiten. Auch Fußgänger haben ein Recht auf Platz.

Ich wüsste auch nicht, daß geplant wäre, denn Wall autofrei zu machen. Warum wird denn der neue Radweg um den östlichen und südlichen Teil des Wallrings extra im Seitenraum errichtet? Aus welchem anderen Grund als die mehrspurige Fahrbahn für den Autoverkehr zu erhalten?

Nein, Dortmund geht nach wie vor den auch schon 30 Jahren eingeschlagenen Weg, den Autoverkehr nur so wenig wie möglich einzuschränken. In der Hoffnung, und darin teile ich die Befürchtung des Autors, daß *trotzdem* welche umsteigen werden. Was nicht passieren wird. Eben *weil* das Autofahren immer noch zu einfach ist.

Na dann viel Spaß weiterhin beim gegenseitig sich mit Auto im Weg herumstehen. Die paar Radfahrer sind dafür sicherlich nicht verantwortlich, das schafft ihr schon selbst.

Helmut Junge
Helmut Junge
2 Jahre zuvor

Ich plane dieses Jahr mit meinem Enkel nach Dortmund zum Naturmuseum zu fahren, um ihm die Saurierausstellung zu zeigen. Muß ich mich bei dieser Reise auf Verkehrsregeln einstellen, die im westlichen Ruhrgebiet bislang unbekannt sind? Oder schon in Herne parken? Shuttlebusse vorhanden? An was man alles denken muß, wenn man in ein Museum will.

JP
JP
2 Jahre zuvor

Sehr negativer Bericht, der die Chancen verkennt, keine Faktenargumente bringt und die positiven Aussichten der wenigen Straßen für Radfahrer schlicht leugnet. Schade. Ich finde die Bilder zeigen ein mehr als attraktives Wohnviertel.

paule t.
paule t.
2 Jahre zuvor

@ #41, Zitat:
"Andersdenkenden zu unterstellen, dass sie bezahlt werden, vergiftet das Diskussionsklima."

Das ist im Prinzip richtig. Das gleiche gilt aber auch dafür, Andersdenkenden regelmäßig zu unterstellen, sie würden aus einer Lust an Verbot und Bevormundung handeln. Vielleicht könnten Sie diesbezüglich mal mit bestimmten Ruhrbaroneautorenkollegen reden.

Peer Denzer
Peer Denzer
2 Jahre zuvor

Super Herr Meißner, Sie haben es geschafft!
Nach 15 beziehungsweise 59 Jahren im Kreuzviertel werden demnächst unsere beiden Parkplätze frei. Wir ziehen nämlich raus aufs Land und nehmen lieber die zwanzig Minuten pendeln zur Arbeitsstelle in Kauf als jeden Abend verzweifelt nach einem Parkplatz zu suchen, um dann die Nacht über von Partylärm belästigt zu werden!
Vielen Dank für die Entscheidungshilfe! Unsere Lohnsteuer bekommt jetzt übrigens die Stadt Witten! :)))

SvG
SvG
2 Jahre zuvor

@ 39; paule t.:
Das Beispiel ergab sich aus der Praxis, weil vor kurzem ein Lastenrad an der Kreuzung neben uns stand. Das war länger als unser Pkw. Die Wendigkeit in der Kurve war auch eher eingeschränkt. Was mich zu der Frage führte, was wohl in unseren Fußgänger- oder verkehrsberuhigten Zonen wohl los wäre, wenn sich die Anzahl der LR nur verzehnfachen würde. Ich halte die einfach für zu groß und zu sperrig für Fußgängerzonen, Fahrradwege usw. Die gehören, wenn Sie in Massen genutzt werden, auf die Straßen. Und dann benötigen Sie halt zum parken den gleichen Platz wie wir. Käme nur jeder vierte mit dem LR auf unseren Wochenmarkt, hätten wir schon ein Problem. Zumal – in meiner Wahrnehmung- viele noch mit Anhänger fahren. Das stört mich alles nicht, wenn Frauen sich zum Beispiel vom "Mamataxi" zur "Mamarischka" entwickeln wollen: kein Problem, sollen Sie machen. Die Frage nach dem ökologischen Fußabdruck war ernst gemeint, es wäre doch der Diskussion zuträglich, wenn man über Zahlen und nicht über Glauben sprechen würde.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
2 Jahre zuvor

Entscheidend für solche Konzepte ist nicht die Anzahl der Fahrradstraßen sondern in wie weit die Moblität dadurch beschränkt wird.
Egal wieviel Fahrrad man fährt, meistens ist und bleibt eine Auto unverzichtbar zum Personen und Gegenstandstransport.
Und das erfordert auch nag genug an die Wohnung herankommen zu können.
Das Hauptproblem dabei ist, das echte Lösungen echte Investitionen und auch städtebaulichen Umbau erfordern.
Alles andere ist Plazebopolitik.
Ob das Dortmunder Konzept also was taugt, wird sich erweisen, manchmal nicht sofort, weil es allmählich zu Klientelwechseln kommt.

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