In Hannover und Essen spielen Ultras ihre letzte Karte aus

Das Stadion in Essen. Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei
Das Stadion in Essen. Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Die Situationen mögen nicht direkt miteinander vergleichbar sein, doch eines haben der Fanboykott in der Fußball-Bundesliga, bei Hannover 96, und der beim Viertligisten Rot-Weiss Essen unzweifelhaft gemeinsam: Die von vielen nur noch als ‚Klatschvieh‘ diffamierten Ultras auf den ehemals stimmungsvollen Tribünen proben aktuell den Aufstand. Einen Aufstand gegen die ‚Mächtigen‘ im Verein. Hierfür wählen sie die für sie vielleicht härteste Form des Protests, den ‚Liebesentzug‘. Ein Spiel mit dem Feuer.
Auf der großen, der nationalen Bühne, läuft der Streit in Hannover schon seit der Vorsaison. Ursprünglich ging es wohl mal um Transparente, um Pyrotechnik und um Regeln für Auswärtsspiele. Die Situation zwischen Vereinsführung und vielen Fans der 96er schaukelte sich langsam hoch. Seit dem Beginn dieser Spielzeit boykottieren mehrere Hundert der ehemals lautstärksten Fans des Bundesligisten die Spiele der Profimannschaft. Viele besuchen stattdessen die Spiele des Nachwuchsteams, der U23. Sehr zum Leidwesen der Profimannschaft.

 
Diese muss sich mit dem Thema des mangelhaften ‚Supports‘ schon die ganzen letzten Monate über beschäftigen. Dabei läuft es auch sportlich nicht. Das Team rutscht durch eine noch immer sieglose Rückrunde in der Bundesliga aktuell scheinbar unaufhaltsam dem Tabellenende entgegen. Nur noch zwei Punkte trennen das Team aktuell von den Abstiegsrängen, jetzt wo es zu einer zweiwöchige Länderspielpause im Oberhaus des deutschen Fußballs kommt.

 
Der Frust vielem Hannover-Anhänger zielt inzwischen direkt auf Vereinspräsident Martin Kind. Der Hörgeräteverkäufer sieht sich aktuell mit einer größer werdenden Anzahl von Rücktrittsforderungen im Umfeld konfrontiert, will sich dem Druck aber nicht beugen. Kind sieht hier inzwischen wohl auch ein Stück weit sein unzweifelhaft geschaffenes Lebenswerk beim Verein gefährdet. Beide Seiten geben sich daher vom Tun des jeweils anderen weitestgehend unbeeindruckt. Wie die Situation am Ende aufgelöst werden kann, das erscheint im Moment auch nach Monaten noch immer völlig offen. Ebenso wie die inzwischen bedrohte sportliche Zukunft des Bundesligisten.

 
Auch beim Viertligisten Rot-Weiss Essen proben die Ultras aktuell den Aufstand. Zugegeben, Essen ist nicht Hannover, aber Parallelen sind aktuell doch unübersehbar. Auch hier wird nun der Weg der sportlichen Führung von zahlreichen Anhängern so nicht länger mitgegangen, stattdessen nun ein Boykott der Spiele umgesetzt. In einer am gestrigen Samstag veröffentlichten Erklärung der Essener Ultras heißt es u.a. wörtlich:

 
„Es ist seit langem kein Geheimnis, dass die Chemie zwischen Herrn Dr. Uwe Harttgen (Anm.: dem Vorstand Sport im Club) und der RWE-Fanszene sowie mit dem gesamten RWE-Umfeld von Anfang an nicht stimmte. Die niveaulose Entlassung von Waldemar Wrobel, der respektlose Umgang mit verdienten Spielern wie Vincent Wagner, die Abschaffung der U 23 mit einem Federstrich, die nicht stattgefundene Kommunikation trotz diverser Kontaktaufnahmen zu Beginn der Saison, das Nichtstellen nach Niederlagen, die Verpflichtung von Spielern in der Winterpause, die den U 23-Statuten der 4. Liga nicht standhalten und nun die Vertragsverlängerung im Alleingang – ob rechtmäßig oder nicht – bringen uns zu der Erkenntnis, dass wir diesen Weg nicht weiter mitgehen und unterstützen können. Herr Dr. Harttgen hat den Aufsichtsrat vorsätzlich getäuscht und belogen, indem er um Vertragsverlängerung mit dem Trainer Herrn Fascher gebeten hat, um bereits vor dieser Sitzung des Kontrollgremiums den Vertrag eigenhändig zu verlängern. Die Rolle Faschers in dieser Posse ist nicht klar und bleibt abzuwarten. Das Gerücht, dass die beiden den gleichen Berater haben, lässt natürlich der Phantasie freien Lauf. Ein Schelm, der Böses dabei denkt…
Wir werden als Gruppe keine weiteren Spiele unserer 1. Mannschaft besuchen bis Herr Dr. Uwe Harttgen nicht mehr in der Verantwortung bei Rot-Weiss Essen steht. Wir werden vielmehr bei Heimspielen Alternativangebote schaffen, wie z. B. der Besuch von Jugendspielen, Radioübertragungen, Aktionen für unsere Solikasse. Eingeladen sind alle RWE-Fans, sich uns anzuschließen und somit zu zeigen, dass die Grenze des Miteinanders überschritten ist.
Dieser Boykott gilt ohne zeitliche Begrenzung und ohne Ausnahmen, so weh er auch tun mag.“

 
Es erscheint einem als Beobachter der Geschehnisse einerseits natürlich grundsätzlich verständlich, wenn Fans einer Sportmannschaft sich organisieren, ihrer Stimme im Verein mehr Gehör verschaffen wollen, dem vermeintlichen Trend nur noch ‚Klatschvieh‘ für die Promis in den VIP-Logen und für die Geschäftsleute auf den Haupttribünen zu sein möglichst kräftig entgegenwirken wollen, ja sich selbst vielleicht sogar insgeheim als das vermeintlich wichtigste Herzstück eines Vereins empfinden und das auch sagen.

 

Welche Mittel bleiben ihnen dann aber hierfür, wenn der Verein ihres Herzens letztendlich in ihnen wichtigen Punkten etwas anderes entscheidet als es ihnen vielleicht lieb ist?
Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Boykott der Spiele kein wirklich geeigneter Weg ist diesen Frust und die Wut, so berechtigt sie ja in den Einzelfällen vielleicht auch sein mögen, auszudrücken.
Hier spielt man, wie es das Beispiel Hannover aktuell zeigt, auf Sicht auch mit der Zukunft des Vereins.

 
Ein Abstieg im nahenden Mai könnte Hannover 96 wieder ein Stück weit in der Bedeutungslosigkeit des Fußballs versinken lassen. OK, da ist Rot-Weiss Essen streng genommen schon angekommen, doch wird auch hier an einem Pulverfass gezündelt, welches, ist die Lunte erst einmal entflammt, nicht mehr ohne weiteres zu stoppen ist. Mit solchen Ultimaten a la ‚Der oder Wir‘ kann es dann eben auch keinen Kompromiss in der Sache ohne Verlierer mehr geben.
Und das zeigt aktuell eben auch sehr deutlich das Beispiel Hannover 96.
Will man seitens der Ultras bei Rot-Weiss Essen in eine ähnliche Situation kommen, wenn man jetzt einen Boykott bis zum Rücktritt des Sportvorstands heraufbeschwört?
Viele geeignete Druckmittel auf die Vereinspolitik bleiben den Fans in den Kurven sicherlich nicht. Und ein Fernbleiben von den Spielen ist sicherlich das deutlichste Zeichen das ein engagierter Fan aus Protest setzen kann.

 
Mir ist das in dieser Form jedoch zu drastisch. Ein Protest mit Sprechchören und Bannern erschiene mir da doch wesentlich angebrachter und zielführender.
Denn die boykottierenden Ultras schaden so letztendlich nicht nur der Vereinskasse. Sie schaden auch den anderen Fans im Stadion, der Mannschaft und dem Gesamtverein, den sie doch angeblich so lieben.
Sie greifen hier zu einer Maßnahme die zudem bereits kein weiteres Steigerungspotential mehr bietet. Dieser letzte Schritt der Eskalation eines Streits im Verein darf nicht zur Gewohnheit werden.

 
Damit haben die Ultras in Essen und Hannover bereits ihre letztmögliche Karte gespielt.
Und ob das so am Ende zum Erfolg führt, das heißt zu einer Veränderung in ihrem Sinne im Verein führt, das ist in beiden Fällen aktuell noch völlig offen. Es erscheint nicht unwahrscheinlich, dass hier eine Situation geschaffen wird, welche am Ende tatsächlich nur Verlierer kennt… Sprichwörtlich hoch gepokert, mit offenem Ausgang!

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Frank
Frank
9 Jahre zuvor

Wenn ich eine „Choreographie“ sehen will, gehe ich ins Musical. Und aufmerksamkeitsbedürftige Jungen sollten sich einfach selbst in einem Verein anmelden und trainieren. Dann legt sich das mit Frust und Wut.

jovan
jovan
9 Jahre zuvor

@ robin: hr. kind hat 96 im gegenwärtigen zustand geschaffen? dieses märchen verbreiten er und seine klatschaffen a la schatzschneider gerne und laufend. weil eine stadt von sechshundertirgendwastausend einwohnern sonst keinen durchschnittlichen erstligisten finanzieren kann, der es in 20 jahren rd. 3x in den europa-cup schafft? und zu kinds finanziellem engagement dürften bloggende journalisten auch mal googlen.
wer nennt ultras denn „klatschvieh“? ja, das klingt griffig und bissig. der nicht spielverlaufbezogene ultrasupport wird durchaus kritisch gesehen von vielen old-schools, aber wer will denn die stimmung, die bis mitte der 90er in den stadien dtlds herrschte zurück, als jeder neidisch nach großbritannien und italien schaute, ja, selbst nach holland? in den kurven nahezu ausschließlich die ideologischen ultra-hasser. wer hindert denn die tollen old-school-supporter daran, für stimmung zu sorgen? und in sofern schaden die ultras mit support-boykotten tatsächlich nur den zuschauern, die beim spiel ausschließlich unterhalten werden wollen. und dem verein schaden sie? ja, aber auch auch sie sind der verein und wissen das ganz genau!
(btw @ frank: haufenweise ultras sind vereinsmitglieder und dass die jugend mehr sport treiben soll, um nicht auf dumme gedanken zu kommen, clever und progressiv, prima. und zu Deinen musicalvorlieben: aha!)
jedenfalls, das letzte mittel ist es, was in hannover und essen angewandt wird (übrigens in jena ebenfalls, bspw), richtig, wissen die ultras ziemlich sicher ganz genau. aber, dass ausschließlich sie dem verein schaden und nicht die (teils quartals-) funtionäre, die die clubs zu austauschbaren marken machen wollen, ist eine recht schwachbrüstige analyse. aber mit einer gelben wand im kopf analysiert es sich auch schlecht. aber, keine sorge, auch die kann irgendwann bröckeln, und wer weiß, ob dann genügend zur instandhaltung getan wird.
und jetzt husch-husch in die kirche und für eigene privilegien danken.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Das muss man sich zweimal auf der Netzhaut zergehen lassen: Eine Horde hormongestörter Spätpubertierer „fordert“ absolute Einflussnahme auf die Geschäftsführung eines privatwirtschaftlichen Unternehmens. Dass sich sowas kein einziger Verein gefallen lassen *kann*, scheint in Ultra-Schädeln keinen Platz zu finden.

Macht euren eigenen Verein auf, bringt ihn sportlich und wirtschaftlich nach oben (wobei dafür grad bei Essen wohl eher Veruntreuung von städtischen Fördergeldern zuständig war) und trefft eigene Entscheidungen, statt jedes Wo.ende den ewig gleichen Sermon falsch abzusingen.

Klaas
9 Jahre zuvor

»Sie schaden auch den anderen Fans im Stadion, der Mannschaft und dem Gesamtverein, den sie doch angeblich [sic!] so lieben.«

Das »angeblich« heißt also, dass der, der nicht mehr ins Stadion geht, seinen Verein nicht liebt? Aha.

Und dass der Verein und auch die anderen Besucher nun durch die Einstellung des Supports und die nicht vorhandene Stimmung mal zum Nachdenken angeregt werden ist doch wohl unbestritten. Hier würde sonst auch kein Blogeintrag mit Bezug zu Hannover 96 stehen, oder? Dieser Streit in Hannover ist nicht erst seit ein paar Wochen im Gange. Banner und Gesänge gab es schon mehrere Monate lang.

Es erscheint nicht unwahrscheinlich, dass hier eine Situation geschaffen wird, welche am Ende tatsächlich nur Verlierer kennt…

Aber was ist denn die Alternative? Eine Seite ist die ganze Zeit nur unglücklich mit der Situation und die andere macht was sie will? So sollte es nicht laufen. So kann es nicht laufen.

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

Es ist schon seltsam: einerseits wird hier von gewissen Leuten, ich nenne keine Namen, immer auf das „Eventpublikum“ runtergenörgelt, aber die Ultras, die ja nun wirklich für Stimmung sorgen, bei der Eintracht auch heftig bei Auswärtsspielen, werden auch angemoppert. Was denn nun? Ich möchte die nicht missen. Ach ja, die 96-Fans, die ich in FFM letzte Ostern erlebt habe, waren ein wirklich trauriger Haufen.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Klaus Lohmann,
und wenn das so ist mit dem Profi-Fußball, also mit dem Wirtschaftszweig Fußball, betrieben durch Unternehmen, die zumindest den größeren mittelständischen zuzurechnen sind, dann muß dieses Unternehmens zwangsläufig unter wirschaftlichen Aspekten -und unter keinen anderen- darüber befinden, wie man mit den sog. Ultras umgeht!
Ich weiß nicht, wie unter diesem Aspekt letztendlich das jeweilige Unterrnehmen entschieden hat bzw. entscheiden wird.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Thomas Weigle -5,
ich lese Deinen Beitrag erst, nachdem ich meinen -6- versandt hatte.

Ich finde es als Fußball-Fan -lebenslänglich- in der Tat außerordentlich schade, ich bin insofern nostalgisch, wenn in den Stadien, eindrucksvoll in den sog. Luxus-Bereichen demonstriet, immer mehr Zuschauer, besser wohl immer mehr Kunden, anzutreffen sind, denen all die Emotionen völlig fremd zu sein scheinen, die den echten Fan seit alsher ausmachen, und die stattdessen ihre Anwesenheit im Stadion als Teilnahme an einem -nach Belieben auswechselbarem- Event zu verstehen scheinen.Vermeintlich ihrem Status geschuldet.

Wenn ich das schade finden, ändert das an den Realitäten des Wirtschaftsunternhmens „Bundesliag-Verein“ nichts und folglich auch nichts daran, daß das Unternehmen darüber zu befinden hat, welche Kunden für das Unternehmen die Wichtigsten sind. Und das gilt dann eben auch, allerfdings mit wirtschaftlich stets rückläufiger Bedeutung, für die Fans im Stadion , besser wohl für die Kunden des Unternehmens.
Ob, wie und wann sich damit auf Dauer“der Fußball“ in seiner sozialen Funktion, in seinr kulturellen Bedeutung, in seinen (gesamt-)gesellschaftlichen Auswirkungen ändert? Darüber wird bekanntlich diskutiert, auch hier bei den Ruhrbaronen ;erkenntnis- und ergebnisoffen, so scheint es mir jedenfalls.

PS
Im übrigen, Thomas Weigle,:
Wenn ich mein Unbehagen über diese Stadtionbesucher formuliere, mehrfach hier formuliert habe, schließt das doch Unbehangen eines Fußball-Fans über gewalttätige Stadtionbesucher nicht aus, sondern dem Fußball zu Liebe mit ein!
(Ich lasse dabei offen, weil ich das gar nicht beurteilen kann, ob die Ultras expressis verbis den „Gewallttätigen“ zugerechnet werden dürfen; ich neige ehe dazu, das nciht zu tun.)

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Thomas Weigle: Ich habe noch zu meinen Stadionzeiten (so bis vor 7 Jahren) auf unserer Süd direkt neben einem Block (14) gestanden, in dem unablässig der gleiche, völlig schräg/falsch intonierte und rhythmisch wohl aus einem anderen Universum stammende Singsang „performt“ wurde und in dem sich kein Schwein für das eigentliche Spielgeschehen – mit Ausnahme Torjubel – interessierte.

Solche „Fans“ brauche ich genausowenig wie die aus *meinem* damaligen Block, die während des gesamten Spiels nur ihre Wettzettel durchblätterten und darüber mit sich selbst „diskutierten“ oder schlicht zu besoffen waren, um noch Irgendetwas auf die Kette zu kriegen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@WALTER Stach: Niemand in Essen und Hannover zwingt den Ultras auf, ob und wie ihre Plätze im Stadion einnehmen oder ob sie lieber zur 2. oder zur F-Jugend gehen. Ganz deren Wahl. Aber zu glauben, ihre Entscheidung würde Trainerfragen oder andere Geschäftsprozesse geradezu ins Gegenteil drehen können, ist nichts als plumpe Erpressung, worauf keine Vereinsführung mit Verständnis reagieren sollte.

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

@ Walter Stach Keiner braucht gewalttätige Fans, da gibt es ja keine zwei Meinungen. Ich finde, dass die Ultras in ihrer Mehrheit das Stadionleben durchaus bereichern. Ich habe auch schon mehrfach im Fanblock gestanden und habe dies durchaus als unterhaltend erlebt. Was sich im Fanblock des BVB heute abspielt, kann ich nicht beurteilen, @Klaus Lohmann,dass was ich dortselbst in den 70ern und 80ern als Begleiter eines BVB-Fans erleben durfte, zählt durchaus zu meinen positiven Erinnerungen.I Getrunken wird überall, alkoholbedingte Ausfallerscheinungen gibt es auch auf der Tribüne. Wir sind ja eh selten einer Meinung.
Die Vereine sollten sich gut überleben, was sie mit ihren Hardcore_Fans machen. Die Zeiten können sich ändern, dann wird man möglicherweise um jeden Fan, der zahlt froh sein.
Der Umgang mit den Fans ist nun überhaupt kein neues Thema. Ich habe in den letzten Monaten eine Menge „Sportmagazine“ und „Kicker“ aus den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik ersteigert. Dieses Thema kochte immer wieder hoch, es gab keine Zäune, so mancher Schiri benötigte auch in der Oberliga am Ende Polizeischutz. Selbst vor dem 1.Weltkrieg ist in der Literatur von problematischen Fans die Rede. Also nix Neues an der Fanfront.

Seth Gecko
Seth Gecko
9 Jahre zuvor

Ich denke das Problem in Hannover sitzt noch tiefer, da es nicht nur die Ultra betrifft.
Es wurde im Kampf gegen die Ultras, die gesamte Fanszene an die Wand gefahren.
Ob sich der Wunsch von Martin Kind nach neue Fans erfüllt, wage ich zu bezweifeln,
da mittlerweile die vom Fanprojekt organisierten U18 Auswärtsfahrten,
auch lieber zur U23 fahren wollen, der guten Stimmung wegen!

Insgesamt denke ich das viele Vereinsbosse lieber den Fußball haben wollen wie er in England
stattfindet. Rein Kommerziell, ohne Stehplätze, Ultras und sonstige aufmüpfige Fans.

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

@Seth Gecko Wie schon erwähnt, habe ich die 96er Fans letztes Jahr in FFM hautnah erlebt, weil wir am S-Bahnhof von der Polizei aufgehalten wurden, damit die Hannoveraner unbehelligt zu ihrem Zug kommen konnten. Es war dies eine reine Vorsichtsmaßnahme, es gab keinerlei Feindseligkeiten. Schon im Stadion waren die trotz ihres Sieges kaum zu hören, zwei Fahnen habe ich gezählt und abgezogen sind die, als hätten sie verloren. Unverständlich!

Habich
9 Jahre zuvor

Da heulen die stinkenden Huren von Vereinen, dass die Freier keinen Bock mehr haben.
Und sagen, wenn Ihr nicht mehr mit uns bummst, wird es nur noch ekliger?

Sollen die Ultras mal schön weg bleiben, kann ja die VIP Lounge die Gesänge, die Plakate etc bereit stellen.
Oder vielleicht der viel gerühmte Vostand.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Habich: Die VIP Lounge wird froh sein, dieses dumpfe Getmulme aus Musikantenstadl und Kasernenhof-Gebrüll inkl. Stampfgetrommel entbehren zu dürfen.

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

Wem es im Stadion zu laut, sollte sich eine andere Sportart suchen. Ich habe gehört, dass Schach als Sport gilt und jegliche Äußerungen seitens des Publikums untersagt sind.

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

Es muss natürlich „zu laut ist“ heißen. Suchende googeln Schachbundesliga, Hansa Dortmund!

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Thomas Weigle: Dass Ihnen Kasernenhof-Getrommel und Volxmusik-Gebrüll nie zu laut sein kann, hatte ich fast schon vermutet;-)

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

-13-Habich,
denk ‚mal über die Anmerkung von Seth Gecko -11-im letzten Satz nach.

Wir sind, so scheint mir, auf dem besten bzw. dem schlechtesten Weg, in den Stadien der Bundesliag englische Zustände zu schaffen. Und (Mit-)Verantwortlich dafür ist dann auch diverses Fan-Verhalten oder?
In England war es vor allem die „Preispolitik“ der Vereine, die es manchem „Ultra“ unmöglich gemacht hat, regelmäßig dabei zu sein. „Vorbild“ für die Bundesligisten?

Und in England, dem „Mutterland des Fußballes“, wird nach meiner Wahrnehmung gar nicht mehr darüber diskutiert, ob das Fehlen der „Ultras“ bedauerlich sein könnte.
Ich kann mir denken, daß das bei uns in 5 Jahren genauso sein wird.
Dann interessiert sich, sh. England, niemand in denVerensvorständen, niemand von den Zuschauern, niemand in den Medien dafür, ob Dir das paßt oder nicht oder ob mir dann im Stadtion Wesentliches fehlen könnte.. Es war für mich jedenfalls beim letzten Besuch eines Spieles im Stadtion von Arsenal schon eigenartig, es war gewöhnungsbedüftig, nicht einmal ansatzweise eine Stimmung mitzubekommen, wie sie .z.B. die BVB-Fans auf der Südkurve erzeugen und diese Stimmung nicht nur zu allen Stadionbesuchern rüberbringen, sondern diese zum Mitmachen animieren.
Werden das in 5 Jahren nostaligische Betrachtungen sein? Es sieht so aus.

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

@ Walter Stach Du bringst es auf den Punkt, dann hat`s im ganzen Stadion VIP-Loungen Stimmung. Lieber Getrommel als Kirchenmusikkonzertatmosphäre. Stimmung muss sein, nicht umsonst kommen Volleyballer, Handballer u.a. auch immer wieder gerne ins ostwestfälische Halle und sind von der Hexenkesselatmosphäre sehr angetan und geben das auch immer wieder gerne zu Protokoll. Hat man schon mal einen Dortmunder oder Schalker Spieler gehört, dem es in seinem Heimatstadion zu laut war? Aus FFM sind mir jedenfalls keine entsprechenden Äußerungen bekannt.
Ach @ Klaus Lohmann …..

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Thomas Weigle: Wo soll ich eigentlich geschrieben haben, dass es mir „zu laut“ sei? Ich habe im Gegensatz zu Anderen halt ein musikalisches Gehör, welches durch Müll leicht zu beleidigen ist, was aber nichts mit der Lautstärke zu tun hat. Aber wer auf DummDumm-Marschtrommeln (PS: ich bin selbst Schlagzeuger;-) und 2-Promille-Gegröhle steht, der braucht das anscheinend auch.

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

@ Klaus Lohmann, wie viele Dezibel verträgt denn Ihr musikalisches Gehör? Vielleicht sollten Sie beim nächsten Stadionbesuch die entsprechende Lautstärke einfordern. Und wer dagegen verstößt, wird unnachsichtig aus dem Stadionbereich entfernt und mit Platzverbot nicht unter lebenslänglich bedacht. Mindestens!!
Und sämtliche Gesänge sind natürlich genehmigungspflichtig durch den zuständigen Stadionwächterrat dessen Vorsitz natürlich….

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#21: Muss ich Ihnen eigentlich erst ein Poster fürs Wohnzimmer mit „Lautstärke in Dezibel spielt keine Rolle!“ schicken oder reicht’s jetzt auch schriftlich? Wer wie Sie anscheinend Marschmusik toll findet, kann das ja auch im Stadion haben. Ohne mich, natürlich.

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

@ Klaus Lohmann Ihr Fernbleiben wird die deutsche Stadionszene bis in die Grundfesten erschüttern. Man wird Schweigeminuten(!!!!!!) abhalten.

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