‚Inolope expo 2025‘ in der Westfalenhalle: ‚Standortvorteil Dortmund‘? Bestimmt nicht!

Unfreiwillig komisch, die Werbung für die Inolope expo 2025 in Dortmund. Quelle: Screenshot Facebook

Als gebürtiger Dortmunder war ich in meiner Jugend jahrelang sehr stolz auf die Westfalenhalle in meiner Heimatstadt. Unzählige tolle Konzerte fanden dort statt. Die Arena galt international als legendär, auch wegen ihrer Größe. Kam ein Künstler nach Deutschland, trat er in der Regel auch in der Westfalenhalle in Dortmund auf, wenn er genug Anziehungskraft hatte um diese zu füllen. Etliche berühmte Live-Alben entstanden hier. Konzerte wurden auf Film gebannt und sind noch heute auf Konserve zu bestaunen. Das Alles ist lange her.

Waren früher die Westfalenhalle in Dortmund und die Grugahalle in Essen die großen Anziehungspunkte für viele Musikfans in NRW, mussten beide Arenen ihre Führungsrollen in diesem Bereich längst an neuere Hallen abtreten. Im 21. Jahrhundert muss man/darf man als Konzertbesucher stattdessen häufig in die moderneren Hallen in Köln und Oberhausen fahren, wenn man zum Beispiel die großen Hallenkonzerte in NRW miterleben möchte. Die Hallen in Dortmund und Essen sind längst nicht mehr zeitgemäß und  veraltet. Auch als Messestandort müssen sich die beiden Revierstädte harter, teils übermächtig erscheinender Konkurrenz im Umland stellen.

Vor diesem Hintergrund ist es doch arg verwunderlich, dass die Organisatoren der ‚Inolope expo‚, hinter denen sich die Westfalenhallenbetreiber verbergen, ausgerechnet mit dem Begriff `Standortvorteil Dortmund‘ und mit einer ‚herausragenden Infrastruktur‘ für die im kommenden Februar angedachte Messe in Dortmund, die sich mit innovativen Gebäudehüllen beschäftigt, werben. Eine mir kürzlich ungefragt auf Facebook entgegengehaltene Anzeige (siehe Screenshot oben) hat mich jedenfalls aufgrund der offenbar ziemlich merkwürdigen Selbstwahrnehmung der Veranstalter erst einmal kräftig zum Lachen gebracht.

Ausgerechnet mit einem Foto der inzwischen regelrecht historisch anmutenden Westfalenhalle und moderner Infrastruktur in Dortmund zu werben (und in diesem Zusammenhang sogar von einem Standortvorteil zu schreiben), das ist schon (vermutlich unfreiwillig) komisch. Erst recht, wenn es dabei um eine Messe für ‚innovative Gebäudehüllen‘ geht.

Das Ruhrgebiet, insbesondere auch die alte Westfalenhalle 1, die im Jahre 1952 wiedereröffnet wurde, ist inzwischen dermaßen ins Hintertreffen geraten, wenn es um Infrastruktur und Veranstaltungshallen geht, dass man sich als einstiger Lokalpatriot fast schon dafür schämen muss, wie es hier in diesen Bereichen hier in der Region aussieht.

Und dazu muss man nicht einmal, so wie ich es tue, häufiger mal nach Nordamerika reisen, wo Arenen in einem Alter von 40 Jahren längst als völlig veraltet gelten und häufig schon vorher durch Neubauten ersetzt werden, so wie es derzeit unter anderem in Calgary der Fall ist. Der in den 80er-Jahren erbaute Saddledome dort, wird gerade durch eine hypermoderne Multifunktionsarena ersetzt, die 2027 fertig gestellt sein soll. Dazu reicht schon ein kurzer Blick nach Köln oder Oberhausen, wo schon seit Jahren Hallen vorhanden sind, denen die Westfalenhalle höchstens noch in Sachen Fassungsvermögen die Stirn bieten kann.

Wenn die Inolope expo nun in ihrer Anzeige von Standortvorteil und herausragender Infrastruktur spricht, dann zeigt das nur, wie weltfremd die Veranstalter in Dortmund offenbar sind. Die Herrschaften sollten sich vielleicht einmal etwas in Deutschland und der Welt umschauen. Dann sehen sie, was wirklich modern ist und wie ein Standortvorteil wirklich aussieht. So wie in Dortmund jedenfalls ganz bestimmt nicht. 😉

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