Der Bericht auf den wir verweisen wurde von Christo Grosew, dem Chef-Russland-Ermittler von Bellingcat, verifiziert. Der Text erschien zuerst auf gulagu-net. Die Version auf die wir uns beziehen findet sich auf der Medium-Seite von Ghantt. In dem Text beschreibt ein Insider der russischen Geheimdienstes die militärischen Probleme der russischen Armee mit drastischen Worten: „Wir haben eine Lage, wie Deutschland 43–44. Das direkt von Anfang an.“ Er glaubt, dass Russland sein Engagement in Syrien nicht halten kann, weil die Türkei die Dardanellen für Militärschiffe gesperrt hat und eine Versorgung der russischen Truppen durch die Luft nicht finanzierbar ist. Der Autor hält auch einen atomaren Erstschlag Russland für möglich – nach einer False-Flag Aktion: „Existiert überhaupt die Wahrscheinlichkeit eines nuklearen, lokalen Schlags? Ja. Nicht in militärischen Zielen (das bringt nichts — das ist eine Waffe die Verteidigung zu durchbrechen), aber mit dem Ziel die Anderen einzuschüchtern. Gleichzeitig bereiten die Arbeiterameisen vor dies auf die Ukraine abzuwälzen. Naryshkin mit seinem SVR [Auslandsgeheimdienst] graben die Erde auf, um zu beweisen, dass dort bei denen eine geheime Atomwaffe gebaut wurde.“ Die gute Nachricht: Einen globalen Atomkrieg schließt er faktisch aus.
Für den Sommer prognostiziert der Geheimdienst-Insider eine Hungersnot in weiten Teilen der Welt, weil die Weizenliefrungen der Ukraine und Russlands in Folge der Krieges stark nachlassen werden.
"Der Autor hält auch einen atomaren Erstschlag Russland für möglich – nach einer False-Flag Aktion"
Das ist nicht aus der Luft gegriffen.
Ursprünglich hatten die Atommächte USA, Russland, Frankreich und UK, dei Doktrin, dass man (a) auf jeden Fall unlimitiert zurückschlage werde. Die wurde im Laufe der Jahrzehnte von allen angereichert, wobei die Parteien ab etwa 2000 sich noch das Recht vorbehalten, Atomwaffen einzusetzen, wenn ein bedrohlicher Angriff mit konventionellen, nichtnuklearen, Waffen erfolgen würde.
Ab 2014 fügte Russland eine Verknüpfung außen- und innenpolitischer Bedrohungsperzeptionen hinzu. Kurz: Russland wird Atomwaffen einsetzen, wenn es sich bedroht "fühlt" (nicht erst, wenn ein Angriff erfolgt).
Neu ist seit dem 24. Februar, dass Russand ankündigt, die Atomwaffen einzusetzen, wenn es seine Ziele konventionell nicht durchsetzen kann.
Wenn die anderen Atommächte so handelten, dann hätten wir den Atomkrieg bereits in Indochina oder Algerien (Frankreich), bzw. spätestens in Vietnam (USA) gehabt.
Die Änderung ist nicht "peanuts", sondern eine Bedrohug, die uns alle betrifft.
Und eine Bedrohung obendrein, mit der Putin versucht uns die Verantwortung für seine Verbrechen zuzuschieben ("Die Nato hättte die Ukraine ja zum Aufgeben zwingen können").
Richtig bedrohlich wird die Lage seit der Zusage Chinas heute Morgen. Außenminister Wang Yi: "Egal, wie tückisch der internationale Sturm ist, China und Russland werden ihre strategische Entschlossenheit aufrechterhalten und die umfassende kooperative Partnerschaft in der neuen Ära vorantreiben."
Da helfen nun nur noch deutliche Worte und noch deutlichere Sanktionen.