Julia Wissert übernimmt ab der kommenden Spielzeit 20/21 die Intendanz des Schauspiel Dortmund. Der Spielplan wird am 13. Mai 2020 auf der Webseite des Theater Dortmund veröffentlicht.
Das neue Leitungsteam und 16 köpfige Ensemble laden dazu ein, Theater als einen offenen, vielschichtigen und lebendigen Resonanz-Raum zu begreifen, in dem gemeinsam mit dem Publikum mögliche Zukünfte, Welten und Leben erproben – dazu laden zwölf Premieren und viele Begleitprogramme ein.
Die Neugestaltung des Foyers unter der künstlerischen Leitung von Cordula Körber und die Gründung einer Stadt-Intendanz, in der Bürger den Spielplan mitgestalten, gehören zu den besonderen Projekten dieser ersten Spielzeit.
Die Eröffnungspremiere am 3. Oktober 2020 in der Regie von Julia Wissert „2170 – Was wird die Stadt gewesen sein, in der wir leben werden?“ sucht die Stadt, die wir sind, die wir waren und sein werden. Es geht um Dortmund, um ungehörte Geschichten und Schichten, die fünf Autoren und Autorinnen freilegen. Luna Ali, Sivan Ben Yishai, Ivana Sajko, Akin Şipal und Karosh Taha recherchieren in der Stadt und haben in ihren Texten eine jeweils ganz eigene Erzählung von Dortmund geschrieben. In ihrer zweiten Inszenierung zeigt Julia Wissert eine Uraufführung nach dem Roman „Der Platz“ von Annie Ernaux (Premiere am 20. März 2021).
Mizgin Bilmen inszeniert im Schauspielhaus am 31. Oktober „Faust 1“ sowie im Studio das Show-Experiment „Heidi – Auf der Suche nach der verlorenen Schönheit“ (Premiere am 28. Januar 21). Selen Kara hat mit „Das Mrs. Dalloway Prinzip/4.48 Psychose“ am 14. November Premiere und zeigt eine neue Verbindung des Romans von Virgina Woolf und dem Stück von Sarah Kane. „Früchte des Zorns“ inszeniert Milan Peschel in einer Premiere am 30. Januar 21. „Land ohne Land“ ist ein Projekt von Sandra und Simonida Selimovic, das mit Rom*nja Spieler*innen aus Dortmund entwickelt wird und am 10. April 21 Premiere hat. Im Studio inszenieren Dennis Duszczak („La Chemise Lacoste“ von Anne Lepper), France-Elena Damian („Neue Arbeit – ein Gesellschaftsspiel“) und Florian Hein („Autos“ von Enis Macis).
Das Eröffnungswochenende startet am 2. Oktober mit dem Abend „17 x 1“: 16 Schauspieler und ein Sprechchor stellen sich vor: was sie wollen, was sie mögen und was sie zu sagen haben. Am 3. Oktober inszeniert Julia Wissert die Uraufführung „2170 – Was wird die Stadt gewesen sein, in der wir leben werden?“. Am 4. Oktober hat der Liederabend „Lust for Life“ in der Regie von Selen Kara zusammen mit dem musikalischen Leiter Torsten Kindermann im Studio Premiere.
Interessiert sich in der Dortmunder Nordstadt
jemand für Theater ? Nur sonne Frage.
@ MARTIN MAHADEVAN
interessiert sich in der Dortmunder Nordstadt, in ganz Dortmund, in Deutschland
jemand für "MARTIN MAHADEVAN" ? Nur sonne Frage.
Es gibt in Deutschland ungefähr 150 öffentlich finanzierte Stadttheater. (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_%C3%B6ffentlich_getragenen_Repertoiretheater_Deutschlands) Damit steht die deutsche Theaterlandschaft weltweit (!) ziemlich einzigartig da. (https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/unesco-kulturerbe-deutsche-theater-orchester-landschaft-nominiert-100.html)
Mann zeige mir aber bitte auch nur ein Haus, welches unter der Leitung der jeweiligen salonbolschewistischen Kulturschickeria das Motto der neuen Dortmunder Intendantin nicht über den Haupteingang hängen würde: "2170 – Was wird die Stadt gewesen sein, in der wir leben werden?“ Eine nichtssagend blubbernde Luftblase, die genauso gut als Motto über den Theatern von Aachen, Görlitz, Flensburg oder Rosenheim hängen könnte …
Ich bin persönlich ein leidenschaftlicher Theatergänger. Aber mit Theater verbinde ich die Namen Shakespeare, Moliere, Kleist, Tschechow, Williams und viele andere (Die Liste ist bewußt kurz und vor allem international gehalten!). Selbstverständlich bin auch dem Gegenwartstheater und zeitgenössischen Autoren aufgeschlossen. Aber daß mit "Luna Ali, Sivan Ben Yishai, Ivana Sajko, Akin Şipal und Karosh Taha" eine sinnvolle Alternative zum Dummgeist des TVs hergestellt wird, wage ich dann doch zu bezweifeln.
Wenn ich von Bochum nach Dortmund fahre – was ich in der Intendanz van Kay Voges immer gern und mit Leidenschaft betrieben habe – will ich nichts über "Dortmund, um ungehörte Geschichten und Schichten" sehen und hören, sondern die drei Buchstaben des Theaters erfahren: LWL – Lachen, weinen odern lernen. Sozial ambitioniertes Geschreibsel mit Migrationshintergrund kann ich mir dann bei Gelegenheit im Stadtteilladen anschauen.
Ich bin eben ein bekennender Bildungsbürger! Die große Tradition des deutschen Theaters wird mit sich mit diesem Zeitgeist sehr und viel zu schnell verabschieden!