Die Städte Dortmund und Lünen werden das geplante Gewerbegebiet ‚Groppenbruch‘, welches an der gemeinsamen Stadtgrenze beider Städte (zwischen Dortmund-Mengede und Lünen-Brambauer) geplant war, zumindest vorerst, nicht realisieren.
Zu diesem Ergebnis kamen die Planer beider Städte übereinstimmend, nachdem eine neue Machbarkeitsstudie jüngst einen zu hohen Quadratmeterpreis für das Areal errechnet hatte.
Auch der geplante Vermarktungspartner ‚RAG‘, dem gut die Hälfte der ursprünglich eingeplanten Fläche bisher gehört, sieht das Projekt nun offenbar nicht mehr als sinnvoll an.
Der Quadratmeter des insgesamt ca. 35 Hektar großen Gebietes im Dortmunder Norden wäre wohl, so das Ergebnis der Machbarkeitsstudie, am Ende nicht unter einem Vermarktungspreis von 97-110 Euro anzubieten.
Im nur ca. drei Kilometer entfernten ‚Leveringhäuser Feld‘ in Waltrop bekommt man den Quadratmeter derzeit aber schon für 49 Euro.
Und selbst zu diesem, vergleichsweise geringen Preis, gelingt es dem dortigen Wirtschaftsförderer Burhard Tiessen seit Jahren nicht das Gewerbegebiet zwischen Dortmund und Waltrop mit entsprechendem Leben zu füllen.
Das von der Stadt Waltrop stolz als ‚Meilenstein für die Stadtentwicklung‘ angepriesene ‚Leveringhäuser Feld‘ dümpelt auch nach Jahren noch immer als öde Brache recht still vor sich hin.
Die Erfolgschancen für das interkommunale Projekt zwischen Dortmund und Lünen wären, realistisch betrachtet, wohl auch nur sehr gering. Denn selbst für diese 49 Euro/qm gibt es, nur wenig entfernt, für jeden sichtbar, kaum Nachfrage nach Gewerbeflächen derzeit.
Vielleicht ist den Planern des Projektes ja auch dieses nun ganz deutlich geworden.
Die Umweltschützer vom BUND und die Anlieger des Groppenbruchs wird es jedenfalls sehr freuen, haben sie doch schon in den vergangenen Jahren immer wieder gegen die, ihrer Meinung nach, unsinnigen Pläne demonstriert.
So bleibt das dortige Grün mindestens noch fünf weitere Jahre unangetastet, denn für diesen Zeitraum haben die Planer nun schon einmal ein entsprechendes Moratorium in der Sache verhängt.
Ob es dann in einigen Jahren noch zu einer Umsetzung der Pläne kommt, das darf zumindest stark angezweifelt werden. Denn auch in Datteln werden die Pläne für den gigantischen ‚NewPark‘, unbeirrt der offenkundig derzeit nur sehr geringen Nachfrage nach Gewerbe- und Industrieflächen in der Region, noch immer weiter voran getrieben.
Wie dem auch sei, die Stadt Dortmund beabsichtigt zumindest vorerst noch die Ausweisung des ‚Groppenbruchs‘ als ‚Gewerbegebiet‘ im Flächennutzungsplan beizubehalten. Eine Umsetzung der Pläne rückt aber zumindest erst einmal in sehr weite Ferne.
Interkommunales Gewerbegebiet ‚Groppenbruch‘ (zwischen Dortmund und Lünen) vor dem Aus
*Groppenbruch* wird im FNP als Gewerbegebiet ausgewiesen, nicht als Industriegebiet…. das ist ein nicht unwesentlicher Unterschied.
@Radler: Danke für den Hinweis! Ich hatte da zunächst eine andere Information. Dort wurde es noch als ‚Gewerbe- und Industriegebiet‘ bezeichnet. Habe es nun im vorletzten Satz des Artikels entsprechend korrigiert und den Begriff ‚Industriegebiet‘ aus dem Satz entfernt.
Ja, Gott sei Dank! Gewerbegebiete und auch Büros gibt es doch genug in Dortmund. Grünflächen sind wertvoll – manche Planer sollten sich mal den Begriff „weiche Standortfaktoren“ erklären lassen oder nachschlagen.
Erst einmal sollte man bestehende Brachen nutzen, bevor man auch nur einen Quadratmeter Naturraum vernichtet!