Horst Schmitt kennt sich aus mit kulturellen Angelegenheiten.
Nach taz-Informationen sass er als stellvertretender sachkundiger Bürger im Kulturausschuss der Stadt Detmold.
Jetzt will er der LINKE verstummen lassen. Allerdings nur beim Singen auf den Parteitagen. Denn genau dazu hat er einen Antrag zum Bundesparteitag am 15.2.2014 in Hamburg gestellt (Seite 34).
Worum geht es?
1) Linken singen gerne.
Bei der SPD singt man „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“.
Und auch bei der LINKEN wird gesungen
– allerdings die Internationale.
2) Linke sind gut – darin Anderen die Welt zu erklären.
Mitunter kann es aber dazu kommen, dass die Schlussfolgerungen aus 2) dazu führen, dass der Singtrieb der Linken eingeschränkt werden muss (wobei das Einschränkungen durchaus als weitere linke Kernkompetenz beschrieben werden kann).
Und so fordert Schmitt (im Folgenden mit Übernahme aller Tücken der deutschen Rechtschreibung und Zeichensetzung):
(die) Aussetzung der akustischen oder gesanglich musikalischen Intonierung des Liedes “DieInternationale“ innerhalb der Partei DIE LINKE, bis ein Ergebnis über die zukünftige Anwendung und Verwendung vorliegt, da die gesangliche musikalische Intonierung des Liedes “Die Internationale“ zwar kämpferisch ist, aber auch militaristisch, gewalt und kriegsverherrlichend ist, ein Symbol des Kapitalismus darstellt und Militarismus ein Element des rechten politischen Spektrums ist, genauso wie die deutsche Nationalhymne.
Musik unterteilt sich politisch in 3 Richtungen, der linken Musik, des Mainstream und der rechten Musik. Charakter linkspolitischer Musik ist der melodisch bis stark melodische Bereich. Der Mainstream oder neutrale Musik kennzeichnen eine Mischung aus beiden, und rechtspolitische Musik ist stark rhythmisch bis monoton rhythmisch.
Während die Besucher von Techno-Konzerten vorwiegend aus dem konservativen und rechten Spektrum kommen, sind die Besucher von RockKonzerten im linkspolitischen Bereich zu Hause. Nicht ohne Grund haben auch Rechte Gruppierungen in Duisburg nach dem katastrophalen Vorfall mit 21 Toten für die Abwahl des Oberbürgermeisters plädiert.
Anders dagegen das Lied “Hoch auf dem gelben Wagen“, das seinerzeit von dem ehemaligen Bundespräsidenten Scheel, angehöriger der FDP gesungen wurde. Dieses Lied wurde gezielt eingesetzt, da es mit einem unbedeutendem Text aber von der musikalischen Grundintention monoton rhythmisch, damit militaristisch, kriegsverherrlichend und Symbol der Nationalisten wie Rechten ist, um rechtspolitische Wählerschichten verdeckt anzuspielen und zu gewinnen.
Die Internationale ist von ihrer monoton gesanglich musikalischen Intonierung, bedingt durch die Form des Textes, militaristisch und kriegsverherrlichend und damit auch Symbol für positiven Kapitalismus und politisch Rechts. Die Internationale lässt sich auch melodisch gesanglich musikalischen Intonieren, verliert aber dadurch ihren kämpferischen Akzent und der Text wird wirkungslos.
Ob “Internationale“ oder “deutsche Nationalhymne“, sie stehen im krassen Widerspruch zum Antikriegslied und Anti-Militarismuslied “Sag mir wo die Blumen sind“, das in seiner Form und in ganz anderer Weise auch ein Kampflied gegen Krieg ist ohne militaristisch zu wirken.
Lieber Sebastian Bartoschek,
verrat uns doch bitte mal, wo Dein Tal der Ahnungslosen auf der Landkarte zu finden ist
Danke
Wir Oberhausener haben nicht für oder gegen die Abwahl der verirrten Sauertopfs gestimmt – das waren die Duisburger. Sauerland war deren Oberbürgermeister, nicht unserer – und auch die Loveparade fand in Duisburg statt, nicht in Oberhausen….
@Björn: ja, hatte ich schon gesehen. war wohl von dem antrag zu sehr bewegt – entschuldigung. ist geändert
@Andreas: verstehe die frage nicht. äh, geht es dir um mich? oder wie? oder was?
Auf die Einbettung von Youtube Clips solltet ihr in Zukunft besser verzichten:
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/gema-auch-wer-youtube-clips-einbettet-soll-zahlen-a-951579.html
Urheberrecht: Wer YouTube-Clips einbettet, soll an die Gema zahlen
Ich denke: bis die EU eine Entscheidung trifft, wird noch manches Mal roter Gesang angestimmt.
@ Sebastian Bartoschek #3
hatte es befürchtet, Du bist komplett ahnungslos – „verstehe die frage nicht. äh, geht es dir um mich? oder wie? oder was?“ –, Dein Tal der Ahnungslosen ist überall …
Danke Andreas. Das hat jetzt wirklich viel erklärt. Nichts.
Richard Wagner geht wahrscheinlich gar nicht, denn war ja damals der Lieblingskomponist Hitlers – was übrigens nicht stimmt: Dessen Lieblingskomponist war Paul Lincke (was viel über seinen Charakter erzählt!).
Da der Genosse Stalin aber ein großer Verehrer Ludwig van Beethovens und insbesondere seiner 9. Symphonie war, könnte auf den Parteitagen der Linken doch die ‚Ode an die Freude‘ gesungen werden!
Und Sergej Prokofieff und Dmitri Schostakowitsch dürfen wegen ihres Formalismus‘ und ihrer Volksfremdheit natürlich auch nicht mehr gespielt werden.
Der Antrag ist so doof, der gibt locker zwei Artikel her.