In Oberhausen gibt es noch bis Montag, 6. Mai, jede Art von Kurzfilm zu sehen: aktuelle Arbeiten aus der ganzen Welt in den Wettbewerben, Sportfilme beim großen Thema „Sport im Film“, europäische Produktionen, Kinderfilme oder Musikvideos. Zu den Highlights zählt Expanded Cinema, bei dem der Film auf der Leinwand zum Teil zu einer Live-Performance wird. Insgesamt stehen an den sechs Festivaltagen rund 450 Filme auf dem Programm. Das Festival startete gestern Nachmittag mit einer Tagung zu politischen Situation von Kulturinstitutionen. Weil Festivalleiter Lars Henrik Gass sich nach den Pogromen der Hamas öffentlich mit Israel solidarisierte und zur Teilnahme an einer Kundgebung in Berlin aufrief, auf der auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach, gab es internationale Boykottaufrufe und Rücktrittsforderungen. Gass hielt durch und rettet das Festival vor dem antisemitischen Mob, der seinem Leiter nicht verzeihen konnte, dass er auf der Seite Israels und nicht auf der der Terroristen stand. Auf der Tagung gestern, diskutierten dann Bazon Brock, Sara Rukaj, Lea Wohl von Haselberg, Ruth Herzberg, Andreas Hoffmann, Ronya Othmann, Alexandra Schauer, Rüdiger Suchsland und als Moderatorin Ute Cohen auf verschiedenen Podien miteinander. Im Zentrum der Debatte standen der Angriff der Postmoderne auf die Aufklärung und den Westen.
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https://www.kurzfilmtage.de/
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