Iran-Delegation: Mit Kopf und Tuch ganz tief im Hintern der Mullahs

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Seitdem es niemanden mehr so richtig stört, dass der Iran mit der Vernichtung Israels droht, ein Atomwaffenprogramm besitzt und Terrorgruppen wie die Hisbollah unterstützt ist das Regime dort wieder ein interessanter Geschäftspartner. Und so machte sich in den vergangenen Tagen eine Delegation ausSachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern auf, um auch ein paar  Aufträge an Land zu ziehen . Die Reise verlief erfolgreich, die Volksstimme weiß zu berichten: „Nach fünf Tagen im Iran wird die Wirtschaftsdelegation aus Sachsen-Anhalt nicht mit leeren Händen zurückkehren.“ und die Freie Presse bemerkt: „Auch die mitgereisten Unternehmer aus Sachsen zeigten sich mit den Kontakten mit iranischen Unternehmen zufrieden.“
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Und damit nichts die gute Atmosphäre trübte, wurden die mitreisenden Frauen auch brav verhüllt – auch in einer Broschüre der Handelskammer. Während Iranerinnen darum kämpfen, das Kopftuch ablegen zu können, zeigt die Delegation aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern dass es für sie keinen anderen Wert gibt als Geld.

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Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Hätte es nicht wenigsten ein Kopftuch von islamic-fashion sein können?

http://en.modanisa.com/?refs=source&ref=16418&gclid=CPrz5qO6lc0CFUs6GwodU-YOzA&gclsrc=aw.ds

thomas weigle
thomas weigle
8 Jahre zuvor

Geschäfte kennen keine Schamgrenzen. Wer freien Handel will, darf sich an Kopftüchern nicht stoßen, gelle!!!

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

Da kann man mal sehen, wie Werte verteidigt werden…..

Irene Momen Pour
Irene Momen Pour
8 Jahre zuvor

Es ist immer leicht, alles zu kritisieren. Ich selbst war mehrmals im Iran und es ist unmöglich, sich dort ohne Kopftuch und langem Oberteil in der Öffentlichkeit zu bewegen. Das gilt für alle Frauen, nicht nur für Iranerinnen. Was schlagt ihr also vor? Dass man sich aus Solidarität in die Gefahr begibt verhaftet zu werden oder dass keine Frauen dorthin fahren oder was? Es kann nicht unsere Aufgabe sein, diesen Kampf auszufechten, so leid mir das auch tut. Niemand legt sich freiwillig mit der Sittenpolizei an, das wäre Wahnsinn.

Nansy
Nansy
8 Jahre zuvor

So kann man der AfD auch eine Steilvorlage für ihre Warnungen vor dem angeblichen Verlust der kulturellen Identität liefern! Aber wenn es um Geschäfte geht, dann verkleidet man sich auch gerne mal und macht deutlich, dass der Westen (zumindest in Teilen) gerne freiwillig auf Kultur, Identität und und Selbstachtung verzichtet – solange es nur dafür Kohle gibt….
Sollte der IS etwa doch recht haben????

tooth
tooth
8 Jahre zuvor

in der Broschüre sind aber auch Frauen ohne Kopfbedeckung abgebildet…

nussknacker56
nussknacker56
8 Jahre zuvor

@ Irene Momen Pour

Niemand verlangt, dass europäische Frauen im Iran die Fahne der Gleichberechtigung hochhalten. Und dass bloßes Kritisieren einfach ist, wissen wir alle. Eine Frage habe ich trotzdem an Sie: Ist es für Sie wirklich kein Problem, wenn man dem menschenverachtenden Moralvorstellungen des Mullah-Regimes so unterwürfig entgegen kommt, wie im Beispiel gezeigt und wie es anscheinend nicht wenige tun, sobald ein Geschäft winkt? Oder anders gefragt, mit welchen Argumenten kann man hier eine pragmatische Haltung vertreten?

Eines darf überdies nicht vergessen werden: Das Hauptexportprodukt des Iran ist die Finanzierung und militärische Unterstützung von Terrororganisationen und deren Tätigkeiten. Hier nimmt der Iran weltweit eine Spitzenstellung ein. Das ist für mich ebenso schwerwiegend wie entscheidend.

Unter all den widerwärtigen Rationalisierungen, die Islamisten aus Europa für ihren Entschluss, beim IS das Mordhandwerk zu erlernen, anführen, gibt es einen Grund, der ein Stück weit ein rationales Element beinhaltet. Gemeint ist die Verachtung für die demokratische Gesellschaft. Ich frage mich nämlich auch manchmal, was eine Gesellschaft wert ist, die für ihre Freiheiten und Errungenschaften immer weniger Standfestigkeit zeigt.

Axel-Rainer Schmitt
8 Jahre zuvor

Offenbar sind Menschen Kriechtiere, wenn es nur dabei etwas zu gewinnen gibt. Iranische Behörden würden sich niemals an deutschen Ministerialen vergreifen. Unartiges Auftreten könnte freilich das Geschäft verderben. Aber auch das nur: vielleicht.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Stefan,

es gibt nur ganz, ganz wenige Menschen und noch weniger gesellschaftliche Organisationen und erstrecht nur sehr, sehr selten Staaten, die nicht "jedermann", jeder anderen Organisation, jedem anderen Staat in den Hintern kriechen, wenn dieses "In den Hinterkriechen" die Sicherung oder Mehrung materieller Vorteile jedweder Art verspricht.
Also………..

Aimée
Aimée
8 Jahre zuvor

#4 Irene Momen Pour "..Es ist immer leicht, alles zu kritisieren. Ich selbst war mehrmals im Iran und es ist unmöglich, sich dort ohne Kopftuch und langem Oberteil in der Öffentlichkeit zu bewegen…"

2009 starben tausende IranerInnen und tausende sind immer noch in den Gefängnissen, der Tschador ist nur ein Symbol der Unterdrückung.
Um es mit den Worten von Cem Özdemir anlässlich der Armenier-Resolution zu sagen: "Wir" riskieren hier wenig und auch dort. Die Mitglieder der Delegation dürften wohl kaum ähnliche Strafen bekommen wie Einheimische, aber es wäre ein Zeichen gewesen.

Ein großer Teil hat allerdings kein Rückgrat, es wird verbogen für wirtschaftliche Interessen. Mal sehen, wann der Iran so gefährlich wie der Daesh für die Sicherheit der BRD ist. Auf jeden Fall füllt man auch so die finanziellen Mittel u.a. für das IZ in Hamburg.

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