Israel: „Dieser Krieg musste bis zum Ende ausgefochten werden“


Am 19. April feiert Israel seinen Unabhängigkeitstag. Unser Gastautor Oliver Vrankovic beschreibt den Kampf um die Staatsgründung.

„Ein Staat wird dem Volk nicht einfach auf einem Silbertablett serviert.“
Chaim Weizmann

Die Erde entwickelt sich noch!
Der glänzende Himmel wird langsam blasser
über rauchenden Grenzen.
Tief betrübt, aber immer noch am Leben, ist ein Volk bereit
Das Wunder zu begrüßen.
Vorbereitet, warten sie unter dem Mond,
Eingehüllt in furchterregende Freude, vor dem Licht.
– dann, bald,
Ein Mädchen und ein Junge treten heraus,
Und gehen langsam vor die wartende Nation;

In Arbeitskleidung und schweren Schuhen
Klettern sie
In Stille.
Sie tragen noch das
Gewand der Schlacht, den Schmutz
Des schmerzenden Tages und der feuererfüllten Nacht
Ungewaschen, erschöpft bis zum Tod, Ruhe nicht kennend,
Tragen sie ihre Jugend wie Tautropfen im Haar,
– still kommen die beiden näher
und stehen.
Gehören sie zu den Lebenden oder den Toten?
Durch staunende Tränen starrt das Volk.
„Wer seid ihr, ihr stillen zwei?”
Und sie antworten: „ Wir sind das Silbertablett
Auf dem euch der jüdische Staat serviert wurde.”

(Nathan Altermann – „Das Silbertablett“)

1947 wurde im UN Sicherheitsrat die Teilung des Mandatsgebiets in einen jüdischen und einen arabischen Staat beschlossen. Die überschwängliche Begeisterung unter den Juden wich schon bald der Besorgnis. Die palästinensischen Araber griffen als Reaktion auf den Teilungsplan zu den Waffen. Im Mandatsgebiet brach der jüdisch-arabische Bürgerkrieg aus. Er sollte den Auftakt zu einem Befreiungskrieg für das jüdische Gemeinwesen werden, in dessen Verlauf sich die Juden nicht nur gegen lokale Milizen und Banden, sondern auch gegen reguläre Armeen behaupten sollten.

Die Waffenbestände, die der Hagana zur Verfügung standen, waren hinsichtlich der Konfrontation mit den arabischen Banden und Milizen und v. a. hinsichtlich der sich bereits abzeichnenden Konfrontation mit den Armeen der benachbarten arabischen Staaten Besorgnis erweckend. Die Hagana besaß im Frühjahr 47 an schwerer Ausrüstung gerade einmal ein paar Hundert Zwei-Inch Mörser und ein paar Duzend Drei-Inch Mörser. Es gab keine Kanone, kein schweres Maschinengewehr, keine Panzerabwehrwaffen, keine Flugabwehrgeschütze,…

Noch vor Abzug der Briten zielte die Hagana im Frühjahr 48 darauf, den Versorgungsweg nach Jerusalem freizukämpfen. Dieser wurde von arabischen Milizen belagert, die jüdische Konvois nach Jerusalem zu einem Himmelfahrtskommando machten.

Im Frühjahr 48 schnitten arabische Milizen unter der Führung von Al-Quadir Al-Hussein Jerusalem vollständig von der Versorgung ab. Dies führte zur ersten offensiv ausgerichteten Militäroperationen der Hagana, deren Freiwillige bis dahin nur im Verteidigungskampf geübt waren. Für die Operation wurde eine Brigade geformt, die nach dem biblischen Helden Nachshon benannt wurde. Die erforderlichen Waffen für die Militäroperation trafen erst am Vorabend mit dem Schiff Nora ein.


Den Auftakt der Operation Nachshon bildete die Eroberung des Hügels von Castel, benannt nach der römischen Festung, die dort schon in der Antike zur Kontrolle der Wege nach Jerusalem errichtet wurde. Die Stellung war von besonderer strategischer Bedeutung an der Versorgungsroute. Von hier wurden viele jüdische Konvois attackiert. Nachdem die Juden den Hügel eingenommen hatten, wurden sie von den Arabern unter der Führung von Al-Husseini bedrängt und in harte Rückzugsgefechte verwickelt.

Der aus Berlin stammende Arie Kindler war bei den Kämpfen um Castel dabei, wo die Araber gut gekämpft hätten und “wir aber auch gut gekämpft haben”, wie er sagte. Tagelang sei ein erbitterter Stellungskrieg geführt worden. Als der Anführer der Araber, Al-Quadir Al-Husseini, schließlich tödlich getroffen worden wäre, seien die Araber dann panisch geflohen. “Plötzlich war die Schlacht entschieden” berichtete Arie Kindler. Tatsächlich zogen sich die arabischen Kämpfer zurück, worauf der Hügel dann letztlich in die Hände der Juden fiel. Nach der Einnahme von Castel wurde schließlich die Kontrolle über den Korridor nach Jerusalem erstritten und dringend gewordenen Konvois der Weg frei gemacht. Die britischen Soldaten, die noch zahlreich im Land waren, verhielten sich hinsichtlich des Vorhabens, die Juden in Jerusalem auszuhungern, beschämend passiv.

Dov Duvdevani – inzwischen verstorben – war einer von vielen Holocaustüberlebenden, die nach ihrer Einreise in den Yishuv für die jüdischen Streitkräfte rekrutiert wurden. Dov wurde im Kibbuz Gezer in Landwirtschaft geschult und militärisch trainiert. Dov stammte aus Siebenbürgen und hat als einziger seiner Familie die Deutschen überlebt. Er war während des Rekrutentrainings auch beim Schutz von Konvois eingesetzt und konnte eindrücklich die unmögliche Situation schildern, in der sich die Juden befanden, als sie eine Vielzahl von Versorgungstransporten und Begleitfahrzeugen auf dem Weg nach Jerusalem verloren haben.

Der 20. April 1948 hatte sich in das Gedächtnis von Dov gebrannt. An dem Tag brach ein Konvoi von ca. 200 Fahrzeugen nach Jerusalem auf. Dov erinnerte sich an Ben Gurion, der in einem der vorderen Lastwagen saß. Nachdem ein Teil des Konvois das Bab El Wad, das Tor zum Tal, ein Nadelöhr auf dem Weg nach Jerusalem, passiert hatte, kam es zum Blutbad. Dov Duvdevani, der zum Schutz des Versorgungszuges abgestellt war, erinnerte sich ausgesprochen gut, wie der hinterer Teil des Konvois unter arabisches Feuer geriet. Bei dem dramatischen Schusswechsel fielen sechs Freunde von Dov. Mit dem tödlichen Hinterhalt fiel das Tor zum Tal in die Hände der Araber, die damit den Versorgungsweg nach Jerusalem blockiert hatten. Die Straße war unpassierbar und der britische Mandatar verhielt sich gleichgültig.

Wie Dov Duvdevani hat auch Ephraim Perlmann als Holocaustüberlebender im Unabhängigkeitskrieg und weiteren Kriegen für das Überleben des jüdischen Staates und seiner Bewohner gekämpft. Ephraim Perlmann wurde er im Kibbuz Sha’ar HaGolan in Landwirtschaft geschult und militärisch trainiert.

Nach Ablauf des britischen Mandats und der Verkündung der israelischen Unabhängigkeit am 14. Mai 1948 griffen fünf arabische Armeen an, um den jüdischen Staat zu vernichten. Im Norden die syrischen, irakischen und libanesischen Streitkräfte, im Süden die ägyptische Armee und aus Jordanien die arabische Legion, eine von den Briten aufgebaute und ausgebildete Armee, die von britischen Offizieren kommandiert wurde. Die Gründung der integrierten israelischen Streitkräfte fand dagegen in den Wirren des Krieges statt. Auch die Bewaffnung der Soldaten und die Ausrüstung der Einheiten mit notwendigem militärischem Gerät, um gegen reguläre Armeen zu bestehen, vollzog sich während der Kampfhandlungen. Die Luftwaffe formierte sich erst während des Krieges.

Ephraim Perlmann wurde in den Süden verlegt und diente während des Unabhängigkeitskrieges in der Brigade Negev. Er erinnert sich noch an die Kämpfe in der Wüste und daran, wie der Negev von den vorrückenden Ägyptern abgeschnitten wurde. Leichte Pipercub Flugzeuge haben Mazzen für die Soldaten abgeworfen, die anders nicht mehr versorgt werden konnten. Sein Bataillon innerhalb der Brigade hieß “Tiere des Negev”. Es bestand vor allem aus Freiwilligen aus Übersee. Die Freiwilligen – Mahal – haben mit ihrer militärischen Erfahrung einen unschätzbaren Wert für die israelischen Streitkräfte gehabt. Im Bataillon “Tiere des Negev” haben viele südafrikanische Juden gekämpft. Doch auch mit den Mahal-Kämpfern waren die jüdischen Einheiten an allen Fronten im Grunde hoffnungslos unterlegen. Auch in der Wüste gegen die ägyptische Armee.



Die Ägypter, erinnerte sich Ephraim, seien nicht nur zahlenmäßig überlegen gewesen, sondern als richtige Armee auch besser ausgerüstet. Außerdem hätten sie riesige sudanesische Söldner in ihren Reihen gehabt. Die eigenen Truppen waren dagegen nicht austrainiert und nur notdürftig bewaffnet.

Die Hagana hatte ihre Waffen aus der einheimischen Rüstungsindustrie, die während der britischen Herrschaft im Untergrund operieren musste.

Zur Aufrüstung wurden in Kibbutzim und in der Stadt in versteckten Werkstätten Waffen für die Hagana gefertigt. Legendär sind die Geheimgänge, die von den Wäschereien der Kibbutzim abgingen und durch Waschmaschinen verstellt wurden.

Das legendäre Rüstungsgut aus den hauseigenen Waffenschmieden war die Davidka. Ein ineffizienter 3 mm Mörser, aus dem überproportional große Granaten geschossen wurden. Benannt war die Davidka nach David Leibovitz, dem Kopf der geheimen Rüstungsindustrie. Obwohl der Granatwerfer eine sehr geringe Feuerwirkung hatte, war er gefürchtet, wie keine andere Waffe. Die Davidkas erzeugten einen so unheimlichen Krach, dass die Araber an eine Wunderwaffe in den Händen der Juden glaubten. Die Einnahme von Safed wird hauptsächlich diesem Effekt zugeordnet.

Eli Sender, inzwischen verstorben, ist mit seiner Familie aus Leipzig nach Palästina gekommen. Während des zweiten Weltkrieges war er beim Ingineurscorps R.E.M.E. der britischen Armee. In seinen letzten Jahren machte Eli Sender Freitag Abend den Kiddush im Heim. Der nette Mann, der jeden Morgen um Sechs Uhr in die Lobby kam um Kreuzworträtsel zu lösen und die Frühschicht zu begrüßen war höflich und zuvorkommend und war bei der Ta’as, der geheimen Rüstungsindustrie der Hagana. Im Herzen von Tel Aviv hätten er und andere Waffenschmiede, von den Engländern unbemerkt, PIAT Panzerabwehrwaffen gebaut, erzählte er. Und weil er sehr gerne erzählte fügte er an, dass sie dafür Eisenbahnachsen verwendet hätten. Außerdem wären in einer Orangenplantage nahe der Stadt, wo er auch eingesetzt war, Mörser aus Wasserrohren  gefertigt worden. In einer weiteren versteckten Stätte war Eli Sender bei der Herstellung von Sprengstoff beteiligt. Obwohl die Briten mit Nachdruck nach den geheimen Waffenfabriken gefahndet haben und manche hochgehen ließen, blieben die drei, in denen Eli Sender tätig war bis zum Schluss unentdeckt.

Die Bewaffnung der Hagana hing gleichwohl am Waffenschmuggel. Weltweit wurden brauchbare  Waffen gekauft und am britischen Embargo vorbei in allen möglichen und unmöglichen Behältnissen und Maschinen mit doppeltem Boden ins Land geschafft.
In seinen Erinnerungen schreibt Ben Gurion, dass die geringe Ausrüstung der Hagana mühselig und häufig durch Anwendung wagemutiger List erworben wurde. Die Einfuhr aus dem Ausland erforderte Hingabe und ungewöhnliches Organisationstalent.

Ephraim Perlmann hat zu Kriegsbeginn mit einem  in Kanada produzierten Lee Enfield Gewehr gekämpft und war damit für die Verhältnisse der ersten Kriegstage gut bewaffnet. Weite Teile der Hagana waren mit Revolvern oder Büchsen aus vergangenen Kriegen unterwegs oder gar nicht bewaffnet. Viele Siedlungen mussten tatsächlich mit bloßen Händen und Molotowcocktails gegen reguläre Armeeverbände der arabischen Aggressoren verteidigt werden. An schweren Waffen hat es überall gefehlt.

Obwohl die Ägypter an seiner Front auf dem Vormarsch gewesen wären und quasi schon vor Tel Aviv gestanden seien, sei die Moral der Juden ungebrochen gewesen. Ephraim erzählte mir, dass die Israelis keine andere Option gehabt hätten, als den Krieg zu gewinnen und es am Kampf um die Unabhängigkeit keine Zweifel gegeben hätte.

Es gab in der Kriegsphase vor dem ersten Waffenstillstand an allen Fronten wundersame Erfolge in einzelnen Schlachten, die trotz des negativen Kriegsverlaufes eine sehr aufbauende Wirkung hatten. Die eigentlich unmögliche Verteidigung des südlichsten Kibbutz Negba und das zähe Standhalten des Kibbuz Yad Mordechai.

Die Ägypter boten Panzer, schwere Artillerie und Jagdbomber auf, während es auf jüdischer Seite zu Kriegsbeginn trotz numerischer Unterlegenheit weniger Gewehre als Verteidiger gab und kein schweres Kriegsgerät. Um Tel Aviv zu erobern musste die ägyptische Armee die Küste hinauf und damit zunächst über den Kibbuz Yad Modechai. Die Kollektivsiedlung wurde 1943 von einer Gruppe des HaShomer HaTzair gegründet, der es als eine der Letzten noch gelungen ist, Polen zu verlassen. Nach Ende des zweiten Weltkrieges nahm der Kibbuz eine Reihe von Holocaustüberlebenden auf. Als die vorrückende ägyptische Armee auf Yad Mordechai traf, befanden sich dort keine Hundert wehrfähige Männer und Jungen, bewaffnet lediglich mit zwei Maschinengewehren und zwei Mörsern, einer Reihe Gewehre unterschiedlichsten Alters und Molotowcocktails. Trotz Unterstützung durch die Luftwaffe brauchten die Ägypter fünf Tage, um den Kibbuz einzunehmen. Die Maschinengewehre der jüdischen Kämpfer waren schon unbrauchbar, die Munition für die Gewehre zu Ende und ein Drittel der Verteidiger gefallen.  Im Museum des Kibbuz wird die Verbindung zwischen Holocaust, dem Widerstand gegen die Nazis, der Errichtung des Kibbutz und der erbittert geführten Verteidigung herausgestrichen.

Mit dem Eintreffen kampftauglicher Flugzeuge gewannen die Israelis die Initiative in der Luft, was die trüben Aussichten aufgehellt hat.

Ephraim Perlmann erzählte mir vom Angriff auf die Polizeistation Irak Siudan in der Nähe des Kibbuz Negba kurz vor der ersten Waffenruhe. In der Nacht hätten sie sich dem Polizeigebäude aus Mandatszeiten genähert, in der die ägyptische Armee einen Stützpunkt gehabt hätte. Viele sudanesische Söldner seien in dem Polizeifort gewesen, das mit Stacheldraht und Minen gefestigt worden sei. Zur Annäherung hätten sich die jüdischen Angreifer immer wieder eingraben müssen. Die Einnahme der Station misslang und forderte viele Tote auf Seiten der Israelis.

Moshe Givon stammte aus Borșa irgendwo zwischen Galizien, der Bukowina und den Karpaten. Seine Eltern sah er das letzte Mal im Mai 1944, als sie in Auschwitz für die Gaskammern ausselektiert wurden, während er acht Monate lang als Zwangsarbeiter überlebte. Nach seiner Einwanderung in den Yishuv wurde auch er in einem Kibbuz in Landwirtschaft geschult und militärisch trainiert. Moshe konnte in Palästina Wiedersehen mit seinem Bruder Catriel feiern, der den Zweiten Weltkrieg in russischen Arbeitslagern überlebt hatte.

Zusammen haben die Brüder zu Beginn des Unabhängigkeitskrieges im Galiläa gekämpft. Catriel fiel.

Entscheidend für die israelischen Streitkräfte im Befreiungskrieg gegen die arabische Übermacht wurden, über die Motivation hinaus, umfangreiche Waffenlieferungen aus aller Welt, die am Embargo vorbeigeleitet wurden und seit dem Frühjahr 48 eintrafen. Emissäre der Hagana suchten rund um den Erdball fieberhaft nach Maschinengewehren, Munition, Mörsern, Kanonen und schwerem Gerät, womit sich ein Krieg gegen reguläre Armeen gewinnen ließ. In der Tschechoslowakei gelang es der Hagana ein Waffengeschäft in großem Umfang abzuschließen.

Die Lieferungen aus der Tschechoslowakei gelten als Wende des Krieges. Die Produktionsstätten waren Teil der Rüstungsindustrie der Nazis an der Ostfront gewesen, die später an die Tschechoslowakei fielen. In die Hände der jüdischen Soldaten gelangten daher auch viele Waffen, die noch für die Nazis gedacht waren. Aus manchen Mausner Karabinern musste erst die Nazikennung herausgestanzt werden. Und die ersten Kampfflugzeuge waren Derivate der deutscher Messerschmitt, die für Hermann Goerings Luftflotte auch in der Tschechoslowakei produziert wurden.

Yehuda Zemach – inzwischen verstorben – wurde in Edirne geboren und in Konstantinopel aufgewachsen. Er kam als Kind in den Yishuv, wo er in den 40er Jahren eine junge Frau aus Oberschlesien geheiratet hat und später Rechtsanwalt wurde. Im Befreiungskrieg hat er der Artillerie als Kanonier gedient. Er hat eines der wenigen Flugabwehrgeschütze bedient, die den Juden zur Verfügung standen. Sein 20 mm Geschütz, das sowohl zur Flug- als auch zur Panzerabwehr eingesetzt werden sollte, kam am Hafen von Yafo an – versteckt unter einer Ladung Zwiebeln. Er war beauftragt, die Hispano Suiza abzuladen und in die Landwirtschaftsschule Mikve Israel zu bringen. Dort wurden er und weitere Mitglieder der Hagana in der Bedienung des Geschützes unterrichtet. Da die Kämpfe bereits in vollem Gange waren, fiel die Unterweisung sehr knapp aus. In die Bedienung des Geschützes wurden die Rekruten von Mahal-Freiwilligen eingeführt und während sie ihre Panzer- und Flugabwehrkanonen noch erklärt bekamen, wurden sie aufgrund der Dringlichkeit auch schon eingesetzt. Einsätze und Unterweisung gingen parallel. Yehuda wurde in die Nähe von Zemach in die Jordansenke beordert. Die Jordansenke war hart umkämpftes Gebiet, in dem sich die Siedler z. T. mit bloßen Händen gegen die Syrer wehren mussten. Am vierten Kriegstag griffen die Syrer mit Geschützen, Panzern und Infanterie den Kibbuz Degania Alef an. Die knapp 70 Verteidiger des Kibbuz mussten den Angriff mit Molotowcocktails und einfachen Feuerwaffen abwehren. Zur Panzerabwehr hatten sie lediglich eine PIAT Antipanzerwaffe. Zwei 20mm Hispano, die am gegenüberliegenden Ufer des Jordan unweit Zemach stationiert waren, unterstützten die Verteidiger.

Als ein syrischer Panzer bereits durch den Zaun des Kibbuz gebrochen war, gelang es den Verteidigern ihn mit Molotowcocktails zu verbrennen. Er steht noch heute an der Stelle, an der er gestoppt wurde. Schließlich kamen israelische Truppen unter dem Kommando von Moshe Dayan den Verteidigern zu Hilfe, verscheuchten die Syrer und erbeuteten dabei ein paar Panzer. 52 Israelis sind bei den Kämpfen um Zemach und Degania gefallen. Die Verteidigung des Kibbuz gilt als wundersames Ereignis.
Die meisten Einsätze von Yehuda Zemach waren in Tel Aviv und den umliegenden Städten, die mehrmals Ziel ägyptischer Luftangriffe waren. Das Flugortungsradar bestand aus Jungs, die ihre Augen zum Himmel gerichtet haben. So erschien in der Maariv ein Artikel über einen Jungen, der Tel Aviv mehrere Male in die Bunker geschickt hat. Der Junge, um den es ging, wurde alt und erschien eines Tages als Moderator einer Veranstaltung zum Unabhängigkeitstag im Heim, wo er sich als der im Artikel beschriebene Alarmgeber eröffnete.

Auch die israelischen Luftwaffe hat sich erst im Kriegsverlauf formiert. Zu Beginn waren die Juden den Arabern in der Luft so unterlegen wie auf dem Boden. In ihren Beständen fanden sich lediglich ein paar leichte Maschinen, die von geringstem militärischen Nutzen waren.
Erst die in der Tschechoslowakei erworbenen Aviva Flugzeuge wendeten die Lufthoheit. Die Piloten für die Messerschmittderivate wurden in der Tschechoslowakei als Teil des Abkommens über die Waffenlieferungen ausgebildet. Viele Piloten der ersten Stunde waren Mahal Freiwillige.
In einem ersten Einsatz gelang es mit den ersten vier vorab gelieferten Aviva Flugzeugen einen ägyptischen Vormarsch auf Tel Aviv zu stoppen.
Die Flugzeuge waren bedeutender Teil des militärischen Gerätes aus der Tschechoslowakei, die dem jüdischen Staat das Überleben gesichert haben.

Die Waffen aus der Tschechoslowakei hätten sie gerettet, sagte Ephraim Perlmann, der während der ersten Waffenruhe ein Gewehr bekam, auf dem Brünn als Herstellungsort verzeichnet war.

Als sie mit Gewehren aus der Tschechoslowakei versorgt wurden, gelangte das Bataillon von Ephraim auch in den Besitz eines deutschen Spandau Maschinengewehrs, eines MG 34, das eine weit höhere Feuerkraft als das britische Sten hatte.

Die schicksalsträchtigste Schlacht des israelischen Befreiungskrieges galt Jerusalem. Nach Verkündung der israelischen Unabhängigkeit und dem Eintritt der arabischen Armeen in den Krieg bekamen die Juden hinsichtlich der Belagerung von Jerusalem ein Problem, das weit größer war als die lokalen Milizen und Paramilitärs. 39 begann der britische General Glubb in Transjordanien die Arabische Legion zu formen. Die Arabische Legion stellte die schwierigste Herausforderung für den Befreiungskampf der neu formierten jüdischen Streitkräfte.

Schon am 11. Mai 1945 begann die arabische Legion den Siedlungsblock Gush Ezion  in den Bergen südlich von  Jerusalem anzugreifen, um auf die Stadt vorzurücken. Zehntausende Araber aus den Dörfern schlossen sich der Offensive an. Die Gefechte am Felsenhügel, der Verteidigungslinie vor dem Siedlungsblock, dauerten zwei Tage an. In diesen zwei Tagen konnten die Verteidigungsanlagen im Kibbuz Ramat Rahel, dem Einfallstor nach Jerusalem, soweit befestigt werden, dass ein Fall der Stadt verhindert wurde.

Der Holocaustüberlebende Pessach Andermann war einer der Pioniere des religiös-zionistischen Kibbuz Messuot Jitzhak im Siedlungsblock Gush Ezion und einer der Verteidiger am Felsenhügel.

„Der Felsenhügel, auf dem das erbitterte Gefecht stattfand“, so der ehemalige Verteidigungsminister Ehud Barak in einem persönlichen Brief an Pessach, „ist heute eine Gedenkstätte, besucht von israelischen Kindern und Soldaten, die wie ich hoffe, die Geschichte ihres Heldentums von dort weitertragen werden.”

Erst als ihnen am Vorabend der israelischen Unabhängigkeit die Munition ausgegangen sei, erzählt Pessach, hätten sie ihre Stellung am Felsenhügel geräumt.

Die Bewohner von Kfar Ezion fielen einem Massaker zum Opfer. Pessach geriet in jordanische Gefangenschaft.

Zu Beginn des Befreiungskrieges war Jerusalem nicht gefallen, aber belagert und von der Versorgung abgeschnitten. Viele strategisch bedeutende Stellungen für die Kontrolle nach Jerusalem fielen nach Abzug der Briten an die Arabische Legion.

Die wichtigste dieser Stellungen war Latrun, ein Komplex aus einer Ansiedlung, einem Traptistenkloster und einer Polizeistation, die von den Briten gebaut und befestigt wurde, um die Straße nach Jerusalem zu kontrollieren.

Mit Latrun in den Händen der Arabischen Legion war Jerusalem von der Versorgung abgeschnitten. In der Stadt selbst legte die Arabische Legion den jüdischen Teil der Stadt unter Dauerbeschuss und drückte auf eine Eroberung der Altstadt. Stellungen rund um die Stadt wechselten mehrmals zwischen den israelischen Streitkräften und der Legion. Unter der intensiven Belagerung und dem Dauerbeschuss wurde der jüdischen Bevölkerung viel abverlangt. Die Altstadt fiel. Die Juden in Jerusalem waren akut vom Aushungern bedroht.

Anstrengungen, die Stadt zu halten, räumte Ben Gurion Priorität ein. Obwohl die Kibbutzim dem sozialistisch zionistischen Establishment als Keimzellen des Arbeiterstaates galten, bezog sich die Sehnsucht nach einer jüdischen Heimstätte immer auf Jerusalem. Würde Jerusalem fallen, so befürchtete Ben Gurion, wäre der Krieg verloren.

Doch der Streckenabschnitt westlich des Bab El Wad, der von Latrun überblickt wurde, blieb in den Händen der Arabischen Legion.

Latrun Polizeistation

Bin Nun Alef und Bin Nun Beth stehen für zwei gescheiterte Versuche den strategisch bedeutenden Komplex aus Dorf, Kloster und Polizeistation einzunehmen. Bei Bin Nun Alef sind im Zuge des Angriffs 52 und bei den Rückzugsgefechten weitere 22 jüdische Soldaten gestorben. Die Brigade, die mit der Operation betraut war, bestand zu einem sehr großen Teil aus Neueinwanderern, d. h. militärisch unerfahrenen Holocaustüberlebenden. Im Geleitwort zu seinem Buch „Der Wille zu leben“ schreibt Pessach Anderman: „Ich empfinde auch tiefe Trauer über den tragischen Tod mehrerer hundert junger Männer, Holocaustüberlebenden, letzten Vertretern ihrer ermordeten Familien, die während des israelischen Unabhängigkeitskrieges ins Land kamen, sofort an die Front geschickt wurden und auf dem Schlachtfeld fielen. Viele sprachen kaum Hebräisch und hatten nicht mal eine Grundausbildung an der Waffe erhalten. Einige junge Männer, die mit mir in jordanischer Gefangenschaft waren, erzählten uns, sie seien direkt vom Schiff in die erbitterten Gefechte an der Front bei Latrun, in den Jerusalemer Vorbergen, geschickt worden.“

Um die Belagerung Jerusalems doch zu durchbrechen, wurde die Front neu strukturiert und unter das Oberkommando von David Marcus gestellt, einem amerikanischen Oberst, der während des Unabhängigkeitskrieges von Ben Gurion als Mahal-Freiwilliger angeworben wurde. Die gleiche Brigade, die bei der Operation Bin Nun Alef gekämpft hatte, wurde ein paar Tage später auch bei Bin Nun Beth eingesetzt. Latrun konnte wieder nicht eingenommen werden und die jüdischen Angreifer hatten erneut hohe Verluste zu beklagen. Das wiederholte Scheitern an Latrun ist eine der herausragenden Fehlleistungen der frisch gebackenen israelischen Armee und sollte nicht die letzte dort sein. Die Situation in Jerusalem war indes nicht dazu angetan, Optimismus zu verbreiten.

Der Durchbruch der Belagerung gelang schließlich mit der Burma Road, einem alternativen Versorgungsweg durch einen schmalen Korridor, der von den Israelis im Zuge des gescheiterten Angriffes auf Latrun besetzt wurde. Der Trampelpfad wurde für Versorgungskonvois wegbar gemacht und brachte die Wende für das belagerte Jerusalem. Dov D. war am Bau der Straße beteiligt. Dort hat er einen Freund verloren. Er erinnert sich an die Anstrengungen und wie jeder alles gegeben habe, um den Versorgungsweg abseits von Latrun fertig zu bekommen.

Die Burma Road wurde kurz vor dem ersten Waffenstillstand fertig und war anfangs nur unter dem Einsatz von Maultieren an einer besonders steilen Stelle nutzbar. Die Güter mussten so mehrmals umgeladen werden, bis sie endlich nach Jerusalem gelangten. Der Durchbruch markiert aber den Wendepunkt im Kampf um die Stadt. Der Architekt des Erfolges, General Marcus konnte diesen nicht mehr auskosten. Bei einer abschließenden Truppeninspektion wurde der Brigadegeneral, der kein Wort Hebräisch sprach, aufgrund eines daraus resultierenden Missverständnis erschossen. Er war der letzte Tote vor der Waffenruhe.
Über die Burma Straße wurde es möglich, die Stadt mit Lebensmitteln zu versorgen und die jüdischen Stellungen mit Waffen.

Im Befreiungskrieg kommandierte Arie Kindler eine Kompanie, die hauptsächlich aus bulgarischen Einwanderern bestand. Nach dem ersten Waffenstillstand kämpfte seine Einheit bei der Operation Danny, die der Öffnung des Korridors nach Jerusalem galt. Während der zehntägigen Kampfhandlungen bis zum zweiten Waffenstillstand gelang den israelischen Streitkräften zumindest die Eroberung von Lod und Ramle aus den Händen der Legion. Arie Kindler, dessen Kompanie unter dem Befehl von Moshe Dayan gekämpft hat, erinnerte sich an Lod, wo er in einem einem Kirchturm versteckte arabische Kämpfer vermutet habe und mit einem Schuss eine Horde Fledermäuse aufgeschreckt hätte. Über die Städte Lod und Ramle hinaus gelang den Israelis auch die Eroberung des Flughafens von Lod. Die Panzerbrigade, die bei der Operation Danny eingesetzt wurde, spiegelt die Geschichte des Befreiungskampfes ein Stück weit wieder. Am Flughafen wurden zwei Cromwell Panzer eingesetzt, die aus den Beständen der britischen Armee entwendet wurden und ein Renault R 35, den die Verteidiger von Degania Alef von der syrischen Armee erbeutet hatten. Des Weiteren fanden sich in den Beständen der Panzerbrigade zehn französische Hotchkiss Panzer, die während der ersten Waffenruhe ins Land geschmuggelt wurden, ein Marmon Herrington Panzerwagen, den die Verteidiger des Kibbuz Yad Mordechai von der ägyptischen Armee erobert hatten, usw.

Im Verlauf der Operation Danny wurden auch weitere Dörfer nahe der Burma Road genommen. Der Kampf um die Versorgung von Jerusalem hat die Verwundbarkeit der jüdischen Bevölkerung in der Stadt aufgezeigt. Die Erfahrung der Belagerung hat zum Entschluss geführt, einen möglichst breiten Korridor zwischen der Küste und Jerusalem zu schaffen.

Die Eroberung von Latrun gelang, im Gegensatz zu Lod und Ramle, erneut nicht. Moshe Givon fand sich im Zuge einer Neustrukturierung nach dem ersten Waffenstillstand im Kampf um Latrun. Er erinnerte sich an eine Schlacht, bei dem viele jüdische Soldaten gestorben sind. Es sei schrecklich gewesen, erinnerte er sich. Es war bereits der dritte gescheiterte Versuch Latrun einzunehmen. Trotzdem gab es für Moshe  keinen Zweifel daran, dass dieser Krieg bis zum Ende ausgefochten werden musste. Er war einer von vielen Juden, die mit einer Nummer am Arm in den Kampf für den Staat gezogen sind. Er wusste, dass mit dem jüdischen Staat nicht weniger als die jüdische Existenz auf dem Spiel stand.

Der Text erschien bereits in HaGalil

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Walter Stach
Walter Stach
6 Jahre zuvor

"Ben-Gurion ist der Erfinder der Idee , dass man den Konflikt nicht lösen, sondern nur managen kann".

(Gemeint ist hier der jüdisch-palästinensische Konflikt seit der Staatsgründung Israels bis auf den heutigen Tag. Und für alle Zeiten???)

Ein Interview im SPIEGEL unter dieser Überschrift hat mir anhand von "Betrachtungen über David Ben -Gurion" Erkenntnisse/Einsichten vermittelt, die mir bis dato nicht bekannt, jedenfalls nicht bewußt waren, und die bei mir u. a. bezogen auf das was Ist und auf das was sein könnte -bezogen auf den israelischen-pästinensichen Konfltik- dazu geführt haben, die sog. Zweistaatenlösung für eine Utopie jenseits der Realitäten zu halten und darüberhinaus aufgezeigt, daß auch heute noch das zuzutreffen scheint, was vorgeblich Ben- Gurion zu diesem Konflikt festgestellt hat: "…den Konflikt kann man nicht lösen, man kann ihn nur managen".

Alles in allem ein sehr lesens- und nachdenkenswertes Interview im SPIEGEL, in dessen Unterzeile zu der oben zitierten Überschrift es heißt:
"Der Historiker Tom Segev über den Staatsgründer David Ben-Gurion, dessen Erbe heute, im 70. Jahr von Israels Bestehen , so aktuell ist wie nie. Denn er glaubte nicht an den Frieden -und hoffte die Palästinenser würden ihr Land einfach vergessen".

DER SPIEGEL
Nr. 16/14.4. 2018, S.84 ff.
Nebst Verweisung auf die Ben-Gurion Biographie von Segev
-Tom Segev: " David Ben – Gurion. Ein Staat um jeden Preis";, erscheint am 23. 4.

nussknacker56
nussknacker56
6 Jahre zuvor

Nüchterner Bericht, der die Geschehnisse um die Gründung des israelischen Staates in Kurzform beschreibt. Gegen das arabische Vorhaben, die jüdische Gemeinschaft im Wesentlichen zu vernichten und einen (theoretisch möglichen) Rest wie gehabt in die Dhimmi-Rolle zu zwingen, gab es keine Alternative als den militärischen Widerstand.
————————
zu #1
Dass der ,Spiegel‘ hier seine eigene alternative Geschichtsschreibung zu pflegen versucht, ist nicht weiter verwunderlich. Schon die zitierte Unterzeile "… die Palästinenser würden IHR Land einfach vergessen" sagt einiges. Seltsam inkonsequent ist nur, dass man nicht in gleichem Maße die Rückgabe UNSERER ehemailigen Ostgebiete fordert. Oder kommt das noch?

Zu Tom Segev gibt es eine schon ältere Rezension des Journalisten Karl Pfeiffer, in der die Arbeit dieses Historikers gewürdigt wird, allerdings versehen mit ein paar notwendigen kritischen Anmerkungen:
http://www.hagalil.com/archiv/2005/04/segev.htm

discipulussenecae
discipulussenecae
6 Jahre zuvor

#2 hat Recht:

Meine Mutter und ihre Eltern wurden 1945 aus Böhmisch Leipa vertrieben. Bin ich jetzt auch ein Flüchtling, der die "Nakba/Katastrophe" beweinen sollte? Gibt es ein eigenes UN-Flüchtlingshilfswerk für die ab 1945 aus den damaligen Ostgebieten vertriebenen Deutschen? Habe ich Leute adoptiert, die dadurch einen eigenen Status als Flüchtlinge erhalten haben? Sind meine Kinder und meine Enkel in der inzwischen dritten und vierten Generation Flüchtlinge, die nur den einen Wunsch haben, in "ihr Land" oder "ihre Heimat" zurückzukehren? Will ich das Sudetenland, Ostpreußen oder Schlesien als einen legitimen Teil Deutschlands und meiner Heimat zurück bekommen?

Meine Mutter hat ihre Herkunft nie vergessen. Aber im Ruhrgebiet hat sie nach 1945 eine neue Heimat gefunden. Und ihr war immer klar, daß es weder für sie noch für uns jemals ein Zurück geben würde. Die Frage stellte sich erst gar nicht.

So hart es sich auch lesen mag: Es wäre politisch, realistisch, friedensstiftend und sinnvoll, "die Palästinenser würden ihr Land einfach vergessen". Wie Deutschland seine Gebiete nach 1945, und die von den arabischen Staaten vertriebenen Juden nach 1948!

http://www.audiatur-online.ch/2017/08/08/ueber-die-vertreibung-von-juden-aus-islamischen-laendern/
https://de.wikipedia.org/wiki/Auswanderung_von_Juden_aus_arabischen_und_islamischen_L%C3%A4ndern

Walter Stach
Walter Stach
6 Jahre zuvor

-2-
Ich habe auf ein Interview des Spiegel mit Tom Segev hingewiesen, nicht auf einen eigenständigen SPIEGEL-Beitrag zu David Ben-Gurion. Sich damit kritisch auseinanderzusetzen, heißt folglich, sich nicht mit dem SPIEGEL und "seiner alternativen Geschichtschreibung" , was immer das auch heißen soll,, sondern mit der Meinung von Segev auseinandersetzen zu müssen.
Letzteres werde ich erst dann angehen, wenn ich die demnächst im Buchhandeln verfügbare Biographie von Segev über Ben-Gurion in Gänze gelesen habe, denn alles Andere wäre für mich unseriös.
Interessant, zu welchem Reflexen der bloße Hinweis auf ein Interview nebst Literaturhinweis zu führen vermag.

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