Israelfeindliche Kundgebung in Hagen

Am Mittag des 16.12.2017 fand am Hagener Hauptbahnhof eine israelfeindliche Demonstration statt. Dem Motto der Kundgebung „Jerusalem den Palästinensern“ waren mehrere hundert Teilnehmer vorwiegend türkischer und arabischer Herkunft gefolgt. Anlass der Veranstaltung war die Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump, die amerikanische Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen.

Wie bei ähnlichen Veranstaltungen der letzten Wochen präsentierten die Teilnehmer der israelfeindlichen Versammlung überwiegend türkische und palästinensische Flaggen und riefen „Allahu Akhbar“, „Kindermörder Israel“,  „Terrorist Israel“ und „Freiheit für Palästina“. Vereinzelt führten Demonstranten Bilder des Felsendoms und des türkischen Präsidenten Erdogan mit sich. Mehrere Teilnehmer trugen einen Fez als Kopfbedeckung. Einige Demonstranten in Kufiya marschierten mit erhobenem Zeigefinger. Diese Geste wird von Anhängern des politischen Islams und insbesondere in der Propaganda des Islamischen Staates verwendet. Mindestens ein Teilnehmer führte zudem eine Flagge der libanesischen Hisbollah mit sich.

Während an der Spitze des Demonstrationszuges überwiegend junge Männer mit „südländischem Erscheinungsbild“ standen, belegten Frauen mit Kopftuch und Kinder die hinteren Ränge der Veranstaltung. Dabei trugen auch Kinder palästinensische Flaggen und Plakate gegen den „Zionismus“, auf denen Israel als „faschistisch“ bezeichnet wurde.

In der Hagener Innenstadt stieß die israelfeindliche Demonstration auf eine Gegenkundgebung der Antifa Hagen mit ca. 30 Teilnehmern. Die Gegendemonstranten forderten ein „israelsolidarisches Hagen“ und positionierten sich „gegen jeden Antisemitismus“. Die Polizei vor Ort verhinderte, dass es zu Übergriffen der aggressiv auftretenden, israelfeindlichen Demonstranten auf die Gegenkundgebung kam. Beide Versammlungen blieben jedoch insgesamt friedlich.

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Bubi111
7 Jahre zuvor

Hallo, ganz so friedlich war die Demonstration nicht. Am Adolf Nassauer Platz hatte die Polizei Mühe die Meute im Zaum zu halten. Die eigenen Ordner kämpften mühsam. Ofiiziell: Jerusalem ist in unseren Herzen…Freiheit für Palästina (als ob die Araber dort keine Selbstverwaltung hätten) Vor der Antifa schrien die Jungen Männer dann ihren Schlachtruf: Allahu akbar!! Allahu akbar!! Die schwache Kette der Ordner und Polizisten ( mit Helm und Visier) drohte zu reißen. Mir lief es kalt den Rücken runter: es waren nicht mehre Hundert, sonder ca 3 – 5000 Menschen, die anscheinend ohne Mühe von Erdogans Statthaltern in Deutschland mobilisiert werden konnten. Auf dem Gipfel der Schreierei ertönte dann auch vereinzelt: Israel Kindermörder! Was hat die deutsche Bevölkerung dagegen zu setzen, wer engagiert sich, diese geballte Macht einzudämmen. Lauter. Brüder und Schwestern die zusammenstehen ( Antwort von Frauen, die ich fragte- Mekka müsse verteidigt werden – ich: Mekka ist aber weit weg von Palästina – daraufhin: dies ist unsere Religion, das gehört dazu. -Eigentllich gehören solche Demonstrationen verboten: türkische Organisationen auf Geheiß von Erdogan machen in unserem Land Politik! In Frankreich ist dies verboten! Zum Schluss riefen die Antifaleute: Free Gaza, Free Gaza – dies gefiel dann der Nachhut! Als ob Gaza nicht frei wäre! Die Freiheit Waffen einzuführen und Bomben auszuführen haben sieallerdings nicht total, trotzdem gibt es genug Raketen und sonstige Mordwerkzeuge!

thomas weigle
thomas weigle
7 Jahre zuvor

Ist schon grotesk, wenn Terror-Erdogans hiesige 5.Kolonne und sich ihnen verbundene Israelkasser der Demokratie Israel Terror vorwerfen. Wann endlich greifen die Behörden gegen diese "erdoganen" Verfassungsfeinde ein und durch. Diese hiesige Erdoganbande ist zudem Hefe für den AfD-Teig.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

"Keine Chance für den Antisemitismus, den Islamisten in Deutschland propagieren". Ich denke, dieserhalb ist die große Mehrheit der Menschen in Deutschland derselben Meinung. Das gilt auch für alle Parteien, die sich den Prinzipien des demokratischen Rechtstaates ohne Wenn und Aber verpflichtet sehen.
Meines Erachtens haben die Kommunen, die Länder, der Bund allerdings noch erheblichen Nachholbedarf, wenn es ihnen darum geht, wirkungsvoll und dauerhaft, präventiv und repressiv
diesem "islamistischem Antisemitismus" zu begegnen.

Aber…..
Der Kampf in Gesellschaft und Staat gegen diesen "islamistische Antisemitismus" darf nicht dazu führen oder gar bewußt und gezielt dazu mißbraucht werden, von dem wachsenden Antisemitismus in der Gesellschaft insgesamt abzulenken!
Bis vor kurzem war es jedenfalls für mich undenkbar, daß "Deutsche in Deutschland" nach dem von ihnen begangenen Völkermord an Juden fähig und willens sein könnten, sich wieder antisemitisch -öffentlich und ungestraft-äußern würden -direkt oder indirekt-. Und das eben nicht mehr nur von Menschen, die überlicherweise politisch dem sog. "rechten Rand" der Gesellschaft zugerechnet werden, sondern von Menschen aus der sog. bürgerlichen Mitte .
Dazu gehört für mich auch jede Relativierung des Holocaust , und das schließt für mich jede Verunglimpfungen des Holocaust-Denkmales in Berlin ein -sh.Höcke/AFD- und die Relativierung des verbrecherischen NS-Systems durch Gauland ua. ein ("…nur ein Teil der deutschen Geschichte" oder "endlich einen Schlußstrich ziehen".

Nein!
Gerade jetzt erscheint es -leider- mehr denn je geboten, vor allem junge Menschen in Deutschland über das NS-Regime generell und konkret über den deutschen Völkermord an den Juden zu informieren -über seine Ursachen und über seine bestialische Praktizierung. So könnte zumindest erreicht werden, daß alle Relativierungen des Holocaust und alle Bemühungen, diesen schrecklichen Teil der deutschen Geschichte auszublenden, scheitern , und vor allem könnte so erreicht werden, daß die große Mehrheit der Menschen in Deutschland nicht nur Widerstand leistet gegen "islamistischen Antisemitismus ", sondern gegen jeden Antisemitismus, egal von wem er ausgeht, egal wie er zu erklären versucht wird und vor allem jenseits aller hier und da derzeit erkennbaren Versuche, graduelle Unterschiede zu konstruieren zwischen zwischen "islamistischem "Antisemitismus und anders zu verortendem Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft.

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