Einheimische Kulturschaffende fühlen sich seit Jahrzehnten im Ruhrgebiet wenig heimisch. Die Kommunen haben bereits Schwierigkeiten, die eigenen, zumeist biederen Einrichtungen zu erhalten, und eine Reihe von Festivals haben mit der Region kaum etwas zu tun, dienen primär als Tourismusattraktion, präsentieren wie das Klavier-Festival oder die Ruhrtriennale internationale Stars, wie andere Metropolen auch. Kreativität, die aus der Region erwächst, davon ist offenbar wenig zu halten.
Um nicht vorab in die Mühlen der Umgangs- oder gar der Wirtschaftssprache zu geraten, verweise ich auf einige Anmerkungen von Ernst Hany (Universität Erfurt): “Um kreativ zu sein, muss ein Mensch eine ausgeprägte Lust am Neuen haben, er muss unbekümmert und selbstbewusst sein.“ Diese psychologische Orientierung ist für einen Ausgang weitaus geeigneter, als wirtschaftlich katalogisierte Branchen zu berücksichtigen, ebenfalls passender als lediglich richtige Metropolen nachzuahmen.
Doch eine ‘Lust am Neuen’ reicht nicht aus, allenfalls für Interessierte: Um Kreativität entfalten zu können, ist Bildung erforderlich, darüberhinaus ist Arbeit zu leisten: “Wer etwas Neues erschaffen möchte, der muss auch etwas dafür tun. Er sollte wirksame Denkstrategien erlernen, zum Beispiel die Fähigkeit, Dinge neu zu kombinieren. Zudem braucht er auf seinem Gebiet ein möglichst umfassendes Wissen. Auch muss die Umwelt förderlich sein”. Die Sache mit der ‘Denkstrategie’ liest sich etwas sonderbar, als ginge es darum, dumpfen Hirnen auf die Sprünge zu helfen. Berücksichtigt man, dass Ernst Hanys Fachgebiet die ‘pädagogisch-psychologische Diagnostik’ ist, lässt sich sein Hinweis leichter einordnen. Für geisteswissenschaftlich Interessierte sei auf “De Nostri Temporis Studiorum Ratione” von Gian Battista Vico verwiesen, auch wenn Vico Kreativität leider gegen Analyse (Descartes) ausspielt. Hanys letzter Hinweis bezieht sich auf die soziale Umwelt, auf die Frage, ob eine Entfaltung von Kreativität überhaupt gewünscht ist und gefördert wird. Im vorliegenden Fall betrifft diese Frage die Kommunen, Bürger und die Region.
Kaum überschätzt werden kann die Essener Folkwang-Universität der Künste! Ihre Relevanz für die Ausbildung kreativen Potentials ist in der Region ohne Konkurrenz. Mit fachlichen Einschränkungen! Musik, Theater, Tanz stehen im Zentrum. Bildende Kunst wird im Rheinland, in Düsseldorf gelehrt. Literatur ist regional hingegen weitgehend unbekannt; dagegen kann auch das Literaturbüro Ruhr in Gladbeck wenig ausrichten.
Sprache:
ein Reiz,
der partout nicht zu Kopf steigt?
wie Mark Ammern formulierte. Neues in der Literatur? Haben wir nicht längst Sprache? Was soll denn das?
Doch die Absolventen der Folkwang finden in der Region kaum Möglichkeiten, die dort empfangenen Impulse auszuleben. Das Ruhrgebiet ist kein Raum der Künste! Mir ist bewusst, dass im Ruhrgebiet Kunst und Kreativität nicht zusammengehören müssen. Museumsreif, kassenträchtig oder schrebergartenhaft reichen völlig aus! Auf diese Art kann jedoch kein künstlerisches Profil der Region entstehen, lediglich eines, das Abgestandenheit bzw. Einnahmen garantiert. Wie aber brächte man eine ‘Lust auf Neues’ im Ruhrgebiet unters Volk? Gar nicht?! Reicht es Ruhrgebietlern aus, in einem, ja sogar in einem ‘schönen’, wie ich mehrfach hörte, Jammertal zu sitzen?!
[…] Beitrag ist für die Ruhrbarone […]
Der Satz „Museumsreif, kassenträchtig oder schrebergartenhaft reichen völlig aus!“ ist auf den Punkt gebracht.
Treffer! Versenkt!
Glückauf
Ich verstehe die Zusammenhänge im Text nicht-worauf wollen sie denn hinaus?
Das Kreative in Deutschland keine Eier haben?
Das hier alles über staatliche Bildung läuft & man es sonst zu nichts bringt weil man hinterher sowieso wieder am staalichen Tropf hängt?
Was man machen will, kann man machen. Man braucht keine Hilfe und keinen Staat.
@Hank: Es geht ums Ruhrgebiet, um die Rolle von Kreativität und der ‚Lust an Neuem‘. Diese Lust ist, dies ist das zentrale Thema, wenig verbreitet. Die Erörterung erfolgt – wie von Beginn an deutlich wird -, unter besonderer Berücksichtigung von ‚Kulturschaffenden‘, ebenso anhand der Anmerkungen von Ernst Hany. Wie man die bereits Jahrzehnte andauernde missliche Situation ändern könnte, dafür habe ich kein Rezept. Vielleicht würde aber ein öffentlicher Diskurs helfen?
Stefan, man kann nicht alles machen, was man will. Erstmal gibt es da Grenzen der Natur (Physik und so), dann Grenzen des Kapitals (ich kann nicht alles finanzieren was ich gerne gestalten würde), Grenzen der Zeit (wobei ja Zeit wieder Geld ist, gelle?), Grenzen der Kultur und des Rechts (nicht jede Kunst wird angenommen oder gar zugelassen).
Ein Künstler braucht Hilfe: Und sei es auch nur in Form eines Butterbrotes. Der Künstler, der einen Job hat und nebenher umsonst Kunst macht ist extrem selten. Und der Kunstkonsument hilft dem Künstler in jedem Fall und sei es auch nur mit Kritik. Jeder Mensch braucht -wenn man es genau nimmt- Hilfe bei dem was er tut.
Man braucht keinen Staat um Kunst zu machen, richtig. Manchmal ist dersogar hinderlich. Aber manchmal auch hilfreich. Hier könnte man also beginnen, differenzierter über die Rolle des Staates in Bezug auf Kunst nachzudenken.
Zum Artikel:
Einnahmen durch Kunst sind im Übrigen nichts Schlechtes per se. Dass abgestandene Kunst allerdings eher Einnahmen generiert darf man natürlich beklagen.
So und jetzt mach ich weiter Kunst. Anstatt darüber zu reden.
[…] Ist das Ruhrgebiet kreativfeindlich? (Ruhrbarone) – […]
@ Jens Koenig # 6
Kunst sollte sich vor allem durch Freiheit auszeichen. Frei wird ein Künstler allerdings nur durch seinen Erfolg, d.h. wenn er Menschen findet die freiwillig für sein/e Werk/e bezahlen respektive ihm sein Auskommen sichern. Ein Künstler der dauerhaft Hilfe braucht, ist kein Künstler sondern ein abhängig Schaffender. Das ist nicht verwerflich, aber es ist das Gegenteil von Freiheit.
@Jens Koenig: Viele Künstler arbeiten nebenher in einem anderen Beruf. Es gibt viele Schriftsteller, die auch Journalisten sind. Kafka war bei einer Versicherung angestellt, Gottfried Benn war Arzt, viele bildende Künstler sind zum Teil auch Hochschullehrer – nur die wenigsten können und konnten nur von ihrer Kunst leben.
Fehlende Lust am Neuen?
Naja. Wer keine Lust hat, zieht nach Rüttenscheid.
Wer Lust hat, zieht nach Ückendorf. Als Beispiel.
Für jeden is hier Platz.
Bildung gibts überall. Man kann ja kaum 3 Schritte gehen, ohne an ner Hochschule vorbeizukommen
Damit ist der Artikel mMn hinfällig. Aber vielleicht schreibt ihr ja mal einen detaillierteren dazu, über den man richtig diskutieren kann.
„Lust auf Neues“?
Beinhaltet das nicht auch neue Ideen zu finden sich „auszuleben“ und der Region ein eigenes künstlerisches Profil zu geben?
Wenn ja macht es die Diskussion überflüssig. Wenn nein macht es die Künstler überflüssig.
Oder heißt „Lust auf Neues“ das andere den Raum erschaffen sollen in dem sie sich dann austoben können?
Und was ist eigentlich gegen kassenträchtiges einzuwenden-die Skepsis dass man mit Kultur Geld verdienen kann oder das Künstler/ Kreative mal auf den Betrachter, Leser etc zugehen muss weil er Autonom sein will(was er so oder so nicht ist)?
Ein bischen Pionierarbeit und Mut sind der Jammerei über mangelnde Akzeptanz und fehlender Möglichkeiten in jeder Weise vorzuziehen.
Aber daran mangelt es den Künstlern/ Kulturschaffenden nicht nur im Ruhrgebiet.
Ein bischen Pionierarbeit und Mut ist der Jammerei über
@Tux Die Frage nach Kreativität kann man natürlich auf eine solche Art und Weise glattbügeln. Wenn man sie ‚auf Lust oder nicht‘ reduziert, bleibt nichts übrig, über das sich sprechen ließe. Zugegeben, die Frage ist relativ abstrakt geblieben, doch deshalb nicht weniger relevant.
@ Hank Es geht um Auswahlkriterien. Mit Künsten auch Geld zu verdienen, dagegen wäre nichts zu sagen, wenn dies möglich wäre. Doch wenn als Kriterium nicht die jeweilige Sache, sondern das vermutliche Einspielergebnis entscheidend ist, dann interessiert sich offenbar niemand für die Sache. Nicht Neues, sondern Bekanntes tritt in den Vordergrund, ob mittels Mozart oder Verdi an den hiesigen Opernbühnen, oder mittels Popmusik bei der umstrukturierten Traumzeit in Duisburg, oder bei der Verpflichtung von internationalen Stars als touristisches Ereignis.
Vielleicht kann sich noch jemand von euch daran erinnern, dass sich das Ruhrgebiet 2010 als Kulturhauptstadt Europas zelebrierte und es damals im Januar zwei offizielle Eröffnungsveranstaltungen gab, die beide live vom ZDF im Fernsehen übertragen wurden. Die eine fand draußen im Schnee bei eisiger Kälte in Essen auf Zollverein statt, die andere schön im Warmen im Gelsenkirchener MIR. „Glückauf Ruhr 2010!“ hieß die Sendung aus GE und wurde moderiert von dem Südtiroler und Wahlkölner Markus Lanz.
Um zu zeigen, dass im Ruhrgebiet nicht nur Klasse Fußball gespielt wird und die Metropol-Gegend darüber hinaus auch auf erstklassige Künstler zurückgreifen kann, präsentierte Lanz als Talkgäste Künstler aus dem Ruhrgebiet, die in Deutschland eigentlich jeder kennen müsste. Erinnern kann ich mich noch an die Musiker Herbert Grönemeyer aus Bochum und Nena aus Hagen, sowie die Schauspieler Ralf Möller aus Recklinghausen und Klaus J. Behrendt aus Hamm, wobei sich Behrendt, nachdem er von Lanz begrüßt wurde, gleich als jemand outete, der lediglich im Ruhrgebiet geboren wurde, aber in Ibbenbüren aufwuchs und den deshalb mit dem Ruhrgebiet eigentlich nichts weiter verbinden würde.
Ein guter Moderator hätte diese Kritik aufgegriffen und auch seine anderen Gäste damit konfrontiert, denn wenn man sich die Biographieren der geladenen Künstler aus Musik, Film und Showbiz genauer anschaute, dann lebte eigentlich niemand der von Lanz geladenen Gäste im Ruhrgebiet. Nena zog schon Mitte der 1980er Jahre nach Berlin, Ralf Möller 1995 nach Los Angeles, Herbert Grönemeyer lebt seit Ende der 1990er Jahre in London, denn: Wer wohnt schon in Düsseldoooorf?
Die von Lanz moderierte Sendung zur Kulturhauptstadtseröffnung hätte einiges an Qualität gewonnen, wenn der Moderator sich getraut hätte, seinen Gästen, die alle dem Ruhrgebiet den Rücken gekehrt haben, folgende Frage gestellt hätte: Wieso seid ihr eigentlich aus dem Ruhrgebiet weggezogen, wo es dort doch so schön sein soll?
Wer als Künstler Karriere machen will, der ist im Ruhrgebiet einfach falsch aufgehoben. Dasselbe gilt vermutlich auch für diejenigen, die einen wesentlich niedrigeren Anspruch haben und von ihrer Kunst einfach nur leben wollen.
Als Künstler kann man überall berühmt werden. Wer glaubt das man seine Karriere mit einem Umzug voran bringen kann, kann seine gleiche in die Tonne kloppen.
Birgit Schössows Illustrationen haben es aus einem Dorf in Schleswig-Holstein drei mal auf das Cover vom New Yorker geschafft.
Und wieviel große Namen bringt Berlin, Düsseldorf oder Hamburg hervor? Nicht viele und die die mal hervortreten verschwinden gleich wieder in der Versenkung.
Das ist selbstredend meine Meinung und rein subjektiv- ich finde aber die Einstellung das mam unbedingt wegziehen muss als kontraproduktiv und dem Künstler ist damit nicht geholfen.
Wie bereits oben schon erwähnt braucht es ein wenig Pioniergeist.
Und von den Künstlern/Kulturschaffenden müssen schon die entscheidenen Impulse kommen-nimmt so etwas die Politik in die Hand wird es nicht mehr als murks.
Ein anderes Problem ist aber der Dezentralismus dieser Region.
Sie machen es sich, Hank, zu einfach. Bildende Künstler, die nicht austellen, Musiker, die nicht spielen können, weil es dazu kaum Möglichkeiten im Ruhrgebiet gibt … Die freien Künste und Kunstschaffenden benötigen eine Infrastruktur! Und ein Publikum, das Interesse hat. Das traditionelle Arbeitermilieu bot all dies nicht. Mit den Universitäten sind zwar auch andere Milieus in die Region gekommen, doch die Unis blieben überwiegend Fremdkörper in den Städten der Region. Dies gilt seit alters her für den Uni-Standort Duisburg (Fahr-Uni), jedoch auch für die Folkwang und ihre Absolventen. Ich habe im Laufe meines Lebens relativ viele Musiker kennegelernt, sowohl aus dem Bereich Jazz als auch Neue Musik, die an der Folkwang studiert hatten – doch ohne regionale Infrastuktur ist man verloren.
Schließlich noch ein Wort zur Literatur: Es gibt in der Region keine freien Literaturverlage mehr! Mein Engagment ist in dieser Hinsicht ein Unicum (AutorenVerlag Matern). Und über Literatur wird auch nicht berichtet (Zeitungen / Blogs). Sie existiert nicht. ‚Die Literatenszene‘ tummelt sich vor allem in Berlin, neuerdings auch in Leipzig. Als Autor ist man ohne den informellen Betrieb, die Kontakte (Verlage, Lektoren, Kritiker, Veranstalter) völlig verloren. Ich kann jedem Autor nur raten, so schnelle wie möglich auszuwandern!
Es gibt im Ruhrgebiet seit langem einen intellektuell-künstlerischen Ausblutungs- und Abwanderungsprozess der auch zu einer Verödung und Überalterung im Kulturbereich geführt hat. Sowas entwickelt eine enorme Eigendynamik die sich weder durch Megaevents noch von außen zugekaufte Spitzenkräfte ausgleichen lässt.
Wo man auch hingeht, wenn man überhaupt noch irgendwo hingeht, man sieht nahezu immer die gleichen Personen, von denen ein großer Teil auch nur deswegen da ist, weil er da sein muss. Die Diskussion, sofern sie überhaupt stattfinden, sind entweder aufgesetzt oder drehen sich im Kreis. Den realen Konflikten vor Ort gehen sie in der Regel aus dem weg oder überhöhen sie in geradezu lächerlichen internationalen Vergleichen.
Welche junge und überdurchschnittlich qualifizierter Kulturschaffende oder -rezipient soll daran Spaß haben? Wer soll sich dadurch inspiriert fühlen, geschweige denn sein Lust auf Neues dadurch befriedigt bekommen? Wer soll das länger aushalten, wenn er dabei nicht mal die Chance auf Aufträge respektive Förderung hat?
Ein kurzer Nachtrag: In die ‚literarischen Zentren‘ auszuwandern muss nicht automatisch zu besseren Bedingungen führen: Ich wünschte mir ein alternatives Selbstverständnis des literarischen Betriebs: Die Ausgrenzung von Brinkmann z.B., bereits des frühen, war ideologisch motiviert. Die Auswirkungen seiner Quine-Lektüre passten überhaupt nicht in die deutschsprachige ‚Geisterwelt‘. Der Betrieb macht es sich traditionell zu einfach, um nicht zu sagen: er ist bisweilen ziemlich provinziell! Dies ist ein deutsches Phänomen, für das ich leider keine Lösung habe 😉
-17-Arnold
Zu Deinen Anmerkungen im letzten Absatz:
War das im Ruhrgebiet substaniell jemals anders?
Ich meine nicht.
Ich bin in diesem Themenfeld nur „Außenseiter“ ohne hinreichende Kenntnisse. Sollte das substantiell nie anders gewesen sein, wie läßt sich das erklären?
M.E. sollte erst dann gefragt werden, ob „man“, wie „man“ sich damit auseinandersetzen sollte. „Man“…..ja, wer wäre das denn?
Ich bekomme in einem relativ kleinen Umfeld sehr oft mit, was es im Ruhrgebiet bedeutet, sich künstlerisch zu betätigen, wenn man davon leben muß. Hier und dort funktioniert dann eined kleine private und/oder öffentliche Unterstützung. Letztere manchmal mit einigen Tricks und entsprechenden Mängeln; aber immerhin.
Ich habe auch von „amtswegen“ mitbekommen, für welchen Hungerlohn z.B. die jungen Schauspielerinnen am WLT in CAS-R arbeiten. Selbstverständlich sind die schnell weg, nicht nur, weil sie meinen, sich an größeren Theater -meistens außerfhalb des Ruhrgebietes- künsterlisch besser entfalten zu können, sondern auch wegen der dann oftmals deutlich bessern Bezahlung.
Wer von den kulturelle interessierten Ruhrgebietler kennt denn überhaupt dieses Theater an seinem Stammsitz in CAS-R? Ich habe vor vielen Jahren den heute noch bestehenden Förderverein für das WLT gegründet, der Vieles tut, um hier und dort finanzielle Hilfe zu leisten. Nur meinen Traum, nämlich eine „finanzkräfige“ Bürgerbewegung zu Gunsten des WLT zu organisieren, in CAS-R und darüberhinaus, den habe ich sehr schnell begraben müssen.
Warum? Am Engagement meinerseits hat es nicht gelegen.
@ Walter Stach # 19
Es gibt ein strukturelles Problem bezüglich der Kreativität im Ruhrgebiet, das ist keine Frage. Wie hieß es so schön bei den ehemaligen IBA-Direktoren: Innovation in einem innovationsfeindlichen Gebiet, ist das überhaupt möglich? Aber diese Stadtregion war viele Jahrzehnte zumindest technisch einmal sehr innovativ, ja weltweit führend. Und auch die IBA-Emscherpark konnte noch vor gut 20 Jahren städtebauliche Innovation durchsetzen, die weltweit Aufmerksamkeit hervorgerufen haben.
Unmöglich sind Innovationen hier also nicht. Aber das fördernde Milieu war in anderen Gegenden Deutschland und Europas sicher größer. Ansonsten siehe diesen ausführlichen Beitrag, den ich zu diesem Thema schon mal bei den Baronen veröffentlicht habe:
https://www.ruhrbarone.de/vom-sinn-und-unsinn-der-kreativen-klasse-und-der-kreativquartiere/19687
[…] einem der früheren Texte hatte ich eine Kreativfeindlichkeit des Ruhrgebiets erwogen. Mit diesem Text möchte ich einen Schritt weiter gehen und erläutern, wodurch Neues […]