In den kommenden Jahren sollte Gas die Energiewende sichern. Daraus wird nach dem Ende von Nord Stream II nichts. Jetzt muss neu und schnell gedacht werden.
Es war sowieso alles auf Kante genäht: Mit jedem abgeschalteten Kohle- und Kernkraftwerk wurde die Stromversorgung unsicherer. Nicht immer scheint die Sonne, nachts tut sie es sogar nie. Und auch der Wind weht nicht regelmäßig. Gaskraftwerke sollten in Zukunft bei Flauten und Dunkelheit einspringen und dafür sorgen, dass die Stromversorgung gesichert ist. Und zwar nicht nur auf dem heutigen Verbrauchsniveau. In Zukunft werden Wärmepumpen und E-Autos dafür sorgen, dass wir mehr Strom benötigen.
Nur das dafür nötige Gas wird nach dem Ende von Nord Stream II nicht mehr in den benötigten Mengen aus Russland kommen. Und wenn der Konflikt mit Putin eskaliert, könnte bald schon für eine Zeit lang weniger oder gar kein Gas mehr aus Russland kommen. Dann fehlt nicht nur Strom, es könnte auch schnell kalt werden. Davon ab sollte man sich ohnehin nicht von Autokraten abhängig machen.
Nun muss alles schnell gehen. Und es muss anders laufen als geplant. Die Politik muss die Energieversorgung von 80 Millionen Menschen in einem der größten Industrieländer der Welt absichern. Versagt sie dabei, stehen ihr andere Probleme ins Haus als der Protest von ein paar auf Autobahnen klebenden Bürgerkindern.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der dafür benötigte Leitungsausbau muss nun ebenso mit Höchstgeschwindigkeit erfolgen wie der Bau von Windkraftanlagen. Die Klagemöglichkeiten von Naturschutzverbänden und Initiativen müssen eingeschränkt, der Naturschutz zurückgefahren werden.
Die drei verbliebenen Kernkraftwerke müssen am Netz bleiben und die drei zum Jahresende abgeschalteten Reaktoren, so möglich, wieder in Betrieb genommen werden.
Deutschland hat Gas für Jahrzehnte im Boden liegen. Man muss es nur fördern wollen. Anstatt uns auf Importe aus den USA zu verlassen, muss Fracking zugelassen werden.
Erst einmal werden Kohlekraftwerke wieder an Bedeutung gewinnen. China fährt seine hoch, wir werden es auch tun müssen.
Parallel sollte auch Deutschland massiv in Forschung investieren: Unternehmen und Wissenschaftler in der ganzen Welt machen zurzeit bei der Kernfusion und der Entwicklung neuer Reaktortypen große Fortschritte. Will dieses Land wohlhabend und ein Industrieland bleiben, muss es mithalten.
Es gibt Länder in denen die Sonne regelmässiger scheint und der Wind häufiger weht. Solarenergie muss auch aus Südeuropa und Nordafrikakommen. Windräder an den Küsten anderer Ländern gebaut werden. Der Strom kann in Wasserstoff umgewandelt werden. Die dafür nötigen Pipelines müssen gebaut werden. Diese Investitionen müssen jetzt schnell kommen. Energieautarkie wird es nie geben.
Geothermie ist in Deutschland eine gute Option. Es wurde lange über diese Technologie gesprochen, nun muss sie schnell eingesetzt werden wo immer es möglich ist.
Wir müssen schneller, besser und klüger werden. Das ist eine Chance, kein Problem.
It´s the End of the Energiewende as we know it. And I feel fine.
Zur Lektüre:
Wenn Putin uns das Gas abdreht – so abhängig ist Europa wirklich
Wie groß sind die Erdgas-Vorkommen in Deutschland?
So könnte die Wärmewende wirklich klappen
Der Traum von der unbegrenzten sauberen Energieproduktion
Kann Amerika einspringen, wenn Russland weniger Gas liefert?
Das Kartenhaus linker Weltvorstellungen beginnt einzustürzen und wir können nur hoffen, das die Kollateralschäden nicht zu massiv sein werden.
Was auch die einseitigen Maximalforderungen der Klimaktivisten betrifft.
Ökonomisch sind wir bereits angeschlagen, womit leicht die Grundalge für diese Träume entfallen könnte.
[…] It´s the End of the Energiewende as we know it. And I feel fine. […]
[…] 23. Februar, dem Tag vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine schrieb […]
Der Kommentar und das ihm zu Grunde liegenden Weltbild sind unterkomplex. Die Menschheit muss ihren Fußabdruck von 1,7 auf 1 gHa, EU27 von 2,1 und Deutschland von 3,0 gHa abbauen. Sonst sind Kriege wohl kaum zu vermeiden.
[…] sollte, wie ich am 23. Februar schrieb, folgendes […]