It´s the end of the left as we know it

Der Trump-Sieg leitet einen Zeitenwende ein
Der Trump-Sieg leitet eine Zeitenwende ein


Donald Trumps Sieg über Hillary Clinton bedeutet auch das Ende der aus der Neuen Linken hervorgegangen politischen Bewegungen, die sich in den 60er und 70er Jahren gebildet hatten. Die postmaterialistische und auf Identitätspolitik fixierte Linke hat der Bedrohung von rechts wenig entgegenzusetzen.

Die Wahl Trumps markiert aus vielen Gründen eine Zeitenwende: Die USA wollen nicht mehr Führungsmacht des Westens sein und vor allem die Kosten, die damit verbunden waren, nicht mehr tragen. Trump ist bereit, Syrien, die Ukraine und vielleicht auch das Baltikum zu opfern, um die für seine innenpolitischen Pläne nötigen wirtschaftlichen Freiräume zu erhalten. Für Trump sind die USA nicht die ideelle Führungsmacht des Westens. Ihm sind Menschen und Staaten, die sich den westlichen Werten verpflichtet fühlen, egal, ein Putin ist für ihn ebenso ein Partner wie Bundeskanzlerin Merkel oder Präsident Hollande. Für die Demokratien, die sich unter dem Schutz der USA entwickelt haben, und zu ihnen zählen die Staaten Osteuropas, Taiwan und Korea, ist das eine ebenso schlechte Nachricht wie für alle Oppositionsgruppen in der Welt, die für ein Leben in Demokratie und Freiheit kämpfen. Macht Trump seine Ankündigungen wahr, könnte der Westen als Wertegemeinschaft zerbrechen – ob das geschieht, hängt auch davon ab, ob andere Staaten und Gesellschaften bereit sind, das zivilisatorische Projekt, das er darstellt, auch in einer Phase US-Amerikanischer Abstinenz weiter zu führen.

Dies sind wohl die entscheidenden Auswirkungen der Wahl Trumps und das im folgenden geschilderte Problem mag im Vergleich dazu auf den ersten Blick marginal wirken, könnte  aber in den kommenden Monaten bei Wahlen Folgen haben: Der Sieg der Rechtspopulisten markiert in den USA ebenso wie in Europa das Ende der Neuen Linken, wie sie sich in den 60er und 70er Jahren in allen westlichen Industriestaaten gebildet hatte.

Helden der Arbeiterklasse

Die „Alte Linke“ fühlte sich der Arbeiterklasse und der Unterschicht verpflichtet. Ihr Ziel war es, die Lebensverhältnisse der Menschen zu verbessern. Sie war technologiefreundlich, setzte auf Wachstum und Fortschritt und bemühte sich, in Arbeitskämpfen oder in der Regierung für ihre Klientel ein möglichst großes Stück vom Kuchen zu bekommen: Mehr Lohn, ein eigenes Auto, helle, moderne Wohnungen, vielleicht sogar ein eigenes Haus. Dazu tariflich abgesicherte Arbeitsplätze mit Kündigungsschutz und einer ausreichenden Altersversorgung. Es waren vor allem die sozialdemokratischen Parteien, zu denen man in Deutschland auch die CDU wegen ihres Arbeitnehmerflügels zählen kann, die diese Politik vertraten.

Diese sozialdemokratischen Politikkonzepte waren systemstabilisierend und in keiner Weise revolutionär. Ihr Erfolg speiste sich auch aus dem historisch einzigartigen Wirtschaftswachstum in Europa nach dem zweiten Weltkrieg.

Die Linke siegt sich zu Tode

Als dieses Wachstum in den 70er Jahren nachließ, schienen auch die bislang so erfolgreichen sozialdemokratischen Konzepte am Ende zu sein. Es gelang kaum, sie in eine Phase niedrigeren Wachstums zu übertragen. Die intellektuell träge gewordenen Sozialdemokraten gerieten so in eine Phase der Desorientierung, die bis heute anhält. Dazu kam, dass der wirtschaftliche Wohlstand ein hohes Niveau erreicht hatte und immer mehr Menschen vergaßen, wie dieser Wohlstand erwirtschaftet worden war. Der rasante Ausbau des Öffentlichen Dienstes, die vor allem durch den Eintritt von Geistes- und Gesellschaftswissenschaftlern in die Partei vollzogene Akademisierung der SPD, deren Folgen Franz Walter  ausführlich und treffend beschrieben hat, taten ein Übriges, dass an kapitalismuskompatiblen sozialdemokratischen Konzepten kaum noch gearbeitet wurde.

Hinzu kam ab den sechziger und siebziger Jahren ein grundlegender Wandel innerhalb der Linken, der sich auch in der SPD spätestens nach dem Ende der Kanzlerschaft von Helmut Schmidt Bahn brach.

spd-baer

Wo dein Platz, Genosse, ist!

Die studentisch geprägte Neue Linke hatte sich nach einem kurzen wie gescheiterten Versuch der Annäherung an die Arbeiter – hierfür steht der Mai-68 in Frankreich ebenso wie die Versuche von akademischen geprägten K-Gruppen in Deutschland, sich als „Vorhut des Proletariats“ zu etablieren – von diesen abgewandt. Arbeiter existierten danach vor allem als Objekte einer paternalistischen Umverteilungspolitik. Technik, Industrie und die Lebensweise und Wünsche der Arbeiterschicht, das eigene Auto, die Fernreise, der Farbfernseher und das Haus im Grünen, wurden marginalisiert und zunehmend lächerlich gemacht, eine Haltung, die sich später zu einer Denunziation von allem, was man als Arbeiter- und Unterschichtenkultur auszumachen glaubte, entwickelte. Ein Phänomen, das ich an anderer Stelle mehrfach ausführlich beschrieben habe.

Die Politikfelder der Neuen Linken konzentrierten sich auf Bereiche, die von der Alten Linken und vielen Marxisten entweder als Nebenwidersprüche wahrgenommen wurden, die mit dem Ende des Kapitalismus ohnehin verschwinden würden, oder die sie kaum interessierten: Die Rechte von Schwulen und Frauen, Rassismus, Diskriminierungen jeder Art und zunehmend Ökologie, Affirmative Action, Verbraucherschutz und andere vermeintlich weiche Themen. Noch der letzte SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder bezeichnete Frauenpolitik abschätzig als „Gedöns“.

Auf diesen Politikfeldern war die Neue Linke erfolgreich. Sei es als Grüne-Partei in Deutschland, sei es als Verbraucherschutzorganisation mit dem Anwalt Ralph Nader an der Spitze in den USA. Die Akzeptanz, die sie bei den Arbeitern nicht erhielt, erreichte sie nun in weiten Teilen der Bevölkerung. Ein weiteres Feld neulinken Aktionismus waren die Universitäten. Ausgehend vom französischen Poststrukturalismus setzte eine Kritik sprachlicher Wirklichkeit und eine immer weitergehende Relativierung von bis dahin als sicher geltenden wissenschaftlichen Erkenntnissen ein. Immer wichtiger wurde, wie und vom wem etwas gesagt oder geschrieben wurde und zunehmend reklamierten einzelne Gruppen Sonderrechte, was die Kritik innerhalb des Wissenschaftsapparates betraf.

safe spaces

Zunehmend reklamierten vermeintliche oder tatsächliche Vertreter diskriminierter Minderheiten neue Sonderrechte und Schutzräume, die den Wissenschaftsapparat von kolonialistischen, patriarchalischen oder rassistischen Machtstrukturen bereinigen wollten.

Was mit der teilweise durchaus sinnvollen Kritik einer eurozentristischen Perspektive beispielsweise in der Geschichtswissenschaft begann, nahm gerade in den letzten Jahren absurde Ausmaße an. Studenten an traditionell progressiven, amerikanischen Elite-Universitäten protestierten -medienwirksam und vom „Normalbürger“ belächelt- gegen „verletzende“ und „traumatisierende“ Thesen und Theorien missliebiger Forscher und forderten Beschränkungen der Freiheit von Forschung und Lehre. Eine durch das Stahlgewitter der Political-Correctness-Diskurse gegangene Generation von hypersensiblen Akademikern ist heute perfekt darin, jede offene und kontroverse Diskussion schon im Ansatz zu ersticken, sodass die Inhalte kaum noch debattiert werden können, weil die sprachliche Form ihnen gleich- wenn nicht höher gesetzt wird.

Der Glaube an die gesellschaftsprägende Funktion der Sprache führt so zu Diskussionen über die Form der Aussagen, die Aussagen selbst treten in den Hintergrund. Immer genauere und weiter ausgelegte Definitionen von Sexismus, Rassismus, Ableismus, Adultismus, Speziesismus verleihen jenen, die mit diesen Begriffen sicher jonglieren können, die Überlegenheit in jeder Diskussion, die innerhalb ihres Milieus stattfindet, erschweren aber die Kommunikation mit der Welt außerhalb dieser Zirkel, weil die Verwendung von Begriffen, ja der Umgang mit Sprache, in einem immer geringeren Maße von Anderen, die nicht zu diesen Szenen gehören, nachvollzogen werden kann. Was als vernünftige Sprachkritik begann, erinnert heute an die immer aufwendigeren Kostümierungen des Adels an den Höfen des Barocks, die nur noch Form und Symbol, aber als Kleidung im engeren Sinne kaum zu nutzen waren, so dass der Alltag an den Höfen einem nicht enden wollenden Karneval glich.

Rettet die Wälder!

Im Bereich der Ökologie erzielte die Neue Linke sowohl als Bewegung, als auch als Partei durch das Bündnis mit bürgerlichen, ja zu Anfang sogar mit zutiefst reaktionären und rechtsradikalen Kräften, ihre größten Erfolge. Die Abkopplung der Neuen Linken von der Wirtschaft, die Ausrufung eines Postmaterialismus und das Predigen einer neuen Bescheidenheit, die erst möglich wurde durch die wirtschaftliche Absicherung durch Erbschaften und sichere Stellungen im Öffentlichen Dienst, machten den Weg frei für die Kritik der industriellen Produktion.

Bereits in den sechziger Jahren war die Umweltverschmutzung ein immer größeres gesellschaftliches Thema geworden. Neu war dies nicht, die Kritik an den Auswirkungen der Industrialisierung begleitete diese, wenn auch in kleinem Maße, seit ihrem Beginn. Obwohl die Politik bereits in den 60er und 70er Jahren mit einer Verschärfung von Umweltgesetzen begann, die schnell erste Erfolge zeigten, gelang es Teilen der Protagonisten der Neuen Linken, dem Thema Umwelt eine immer größere Bedeutung zu geben, wobei reale Probleme mit Hysterien vermischt wurden. Das postfaktische Zeitalter begann insofern nicht erst mit Trump und der AfD, denn schon in den 70er und 80er Jahren wussten Initiativen und Politiker zum Beispiel mit dem Waldsterben durch Industrieeinflüsse politisches Kapital zu sammeln und zunehmend den politischen Diskurs zu bestimmen. Wenn Politiker der Grünen heute der Ansicht sind, dass Teile der industriellen Produktion unabhängig von den Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in skandinavische Länder ausgelagert werden sollten, weil dort der Zugriff auf erneuerbare Energien wie norwegische Wasserkraft oder isländische Erdwärme günstiger sei, so hat dieses Denken hier seinen Ursprung.

Das Ende des Wachstums

Spätestens mit den Thesen von Vertretern einer „Postwachstumsökonomie“ wie Niko Paech oder Harald Welzer hat sich die Neue Linke oder das, zu dem sie sich entwickelt hat, so weit von der wirtschaftlichen Realität entfernt, dass Wirtschaft für diese Szene nicht mehr als ein Lifestylethema geworden ist.

Von der Lebenswirklichkeit der Menschen mit geringem Einkommen, von der alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern, von dem von Arbeitslosigkeit bedrohten Facharbeiter oder von den Wohlstandswünschen von Menschen, die in der freien Wirtschaft tätig sind, ist man in diesen Enklaven der Gesellschaft, in denen man entweder als Teil des Öffentlichen Dienstes versorgt ist oder sich eine prekäre Existenz schönredet, weit entfernt.

Werterelativismus gegen Rechts

Diese Linke, nennen wir sie der Einfachheit weiter Neue Linke, trifft nun auf eine mit Wucht auftretende rechtspopulistische Bewegung und hat ihr nichts entgegenzusetzen. Ihre Brandmauern gegen rassistische oder sexistische Diskurse, die so wunderbar in den akademischen Blasen funktionieren, werden nun schlicht ignoriert und verlacht. Eine Diskussion über Probleme in Stadtteilen durch Zuwanderer aus Südosteuropa lässt sich beispielsweise nicht mehr durch den Verweis auf vermeintliche oder wirkliche rassistische Stereotypen steuern oder beenden.

Bei Abstiegsängsten oder dem Leid durch Arbeitslosigkeit finden sich die Betroffenen auf einmal eher von der AfD verstanden als von einer Linken, deren postmaterialistische Sichtweise diesen Menschen nicht nur fremd ist, sondern die so von ihnen gar abgelehnt wird.

Durch das Leben der Epigonen der Neuen Linken in geschlossenen Zirkeln ist sogar, wie oben beschrieben, eine Diskussion mit ihnen schwierig bis unmöglich. Mehr als Moralisieren ist von ihnen kaum zu erwarten, das wiederum bringt aber wenig, wenn beide Seiten über unterschiedliche Moralvorstellungen verfügen. Trainiert im Relativieren der westlichen Werte, ihrem ständigen Infragestellen, fällt es ihnen nun schwer, Positionen einzunehmen und zu halten. Was ist eigentlich so schlimm an Trumps sexistischen Bemerkungen gegen Frauen, wenn man selbst Verständnis für institutionalisierten sexuellen Missbrauch in sogenannten Kinderehen anderer Kulturen hat?

It´s the end of the left as we know it

Die Neue Linke und ihre Nachfolger werden in den kommenden Debatten über den Rechtspopulismus untergehen. Sie haben kein Instrumentarium, um ihm zu begegnen und kein Angebot für die Wähler von Parteien wie der AfD, dem Front National oder der FPÖ jenseits einer Umverteilung, die am Widerstand der Besitzenden scheitern wird. Denn so sehr die es sich gefallen lassen, dass bald vermehrt auch Frauen in den Vorständen und Aufsichtsräten sitzen werden, so wenig tolerant werden sie sein, wenn es ums Geld geht. Dass in einer globalisierten Wirtschaft Unternehmen nicht beliebig belastet werden können, weil das Kapital sich schnell andere Anlagen sucht, ist einleuchtend. Der Rückfall in den Protektionismus, obwohl weitgehender Konsens zwischen Neuer Linken und Rechtspopulisten wie die Einigkeit beim Thema TTIP zeigt, ist der sichere Weg in den wirtschaftlichen Niedergang, der eine weitere Radikalisierung zur Folge haben wird.

gruene_rikscha

Damit ist die Linke, die sich in den 60er und 70er Jahren bildete, am Ende ihres Weges angekommen. Gerade einmal die Grünen könnten den Sprung schaffen und sich als konservativ-ökologische Partei etablieren. Für Linkspartei und SPD wird es sich schon bald rächen, dass sie sich für einen postmaterialistischen Kurs entschieden haben, dem Weg der Neuen Linken in die Identitätspolitk folgten und es dabei unterließen, die Interessen ihrer ursprünglichen Klientel zu vertreten, die meist nicht davon träumt, mehr Geld vom Amt über Umverteilung zu erhalten, sondern Wohlstand mit dem selbst erarbeiteten Geld zu erlangen.

Es wäre für SPD und Linkspartei möglich gewesen, gegen Einfamlienhausbesitzer für ein Industriegebiet zu streiten, in dem Jobs entstehen, und sich gleichzeitig für die Rechte Homosexueller und gegen Rassismus zu engagieren. Nur ist dies selten geschehen. Durch die Fixierung auf eine vom Postmaterialismus geprägte Öko- und Identitätspolitik wurden so Gräben aufgerissen, die nie hätten aufgerissen werden müssen. Der Einbruch der Rechten in die Arbeiterschicht, wie Trump es im Rust Belt der USA auf Kosten der Demokraten gelang, wäre nicht nötig gewesen. Nun vereinen sich Teile der Arbeiter- und Unterschicht und Menschen mit Abstiegsängsten mit ausgemachten Rechtsradikalen und stellen auf einmal fest, das sie mit denen sogar reden können und in ihren Lebensweisen und Wünschen in einem Maße akzeptiert werden, wie sie das von einer volkserzieherisch geprägten Linken nicht mehr kennen.

Keine Rettung in Sicht?

Bleibt nun die Frage, wem es zukommt, sich der Debatte gegen und mit den Rechtspopulisten auf eine Weise zu stellen, die nicht nur gute Haltungsnoten in den Medien und der eigenen Szene bringt, sondern so effektiv ist, dass sie den aufkommenden reaktionären Sturm aufhalten oder wenigstens brechen kann, so dass die Offene Gesellschaft eine Chance hat, ihn zu überstehen.

Zum einen Teil sind das die liberalen und libertären Kreise, denen Postmaterialismus und jeder poststrukturalistische Duktus fremd sind und die so überhaupt noch eine Chance haben, sprachlich verstanden zu werden, aber gleichzeitig auch aus ihrem Selbstverständnis die Errungenschaften der Identitätspolitik bewahren könnten. Dafür müssten diese ihre Arroganz gegenüber dem, was sie oft als niedere Klassen betrachten, ablegen. Ob sie das schaffen, ist fraglich.

Auch die Teile Linken, denen es jetzt schnell gelingt, sich zu wandeln, können in den auf uns zukommenden Konflikten wichtig werden. Sowohl in der SPD als auch bei der Linkspartei, ja selbst bei den Grünen, gibt es nicht Wenige, die mit der Entwicklung der Linken hadern, aber lieber den Mund halten, als sich gegen die Parteilinie zu stellen.

Diese linken und liberalen Kräfte sollten sich allerdings beeilen. Es bedarf einer steilen Lernkurve- und je früher die einsetzt, um so größer sind die Erfolgschancen. Nur wer zu einer Politik findet, welche die Menschen nicht erziehen will, welche ihnen Chancen auf Wohlstand ermöglicht, die sie in ihren Lebensentwürfen achtet und zeigen kann, dass eine offene Gesellschaft für alle von Vorteil ist, wird sich durchsetzen können. Wenn eine wie auch immer zu nennende Strömung aus dem Untergang der Neuen Linken hervorgeht, wäre das ein großer Gewinn. Sie selbst ist es indes nicht wert, dass man ihr eine Träne hinterher weint.

Mitarbeit: Vanessa Stracke

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
78 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
8 Jahre zuvor

Ergänzend: die Partei Naders hat in den 90iger eine große Chance vertan wesentlicheTeile der Arbeiterschaft zu intergrieren, als es Nader nicht gelang sich mit Moore zu eingen.

Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Stefan, sowohl die Einzelaussagen, als auch die meisten Schlußfolgerungen dieses Artikels decken sich mit meiner persönlichen Analyse zu unserer derzeitigen Welt. Ich hab stellenweise gedacht, daß ich den Artikel geschrieben haben könnte, obwohl ich nicht so flüssig schreiben kann. Von dir und deinen beiden Mithelfern ist das aber das Beste, was ich gelesen habe. Einige Schlußfolgerungen, die die Zukunft von SPD und Die Linke betreffen, teile ich nicht in der von dir formulierten Konsequenz, aber da die Entwicklung in einigen Nachbarländern schon weiter fortgeschritten ist als in Deutschland, kann man ja mal dort einen Blick rüber werfen. Tendenziell sind aber auch diese deiner Schlußfolgerungen vermutlich richtig.

Arnold Voss
8 Jahre zuvor

KLasse Artikel, Stefan. Mit der neue Linken ist auch die Postmoderne an ihr Ende gekommen. Es ist nach wie vor das Sein, dass das Bewußtsein bestimmt. Den systematischen Selbstbetrug in der eigenen Filterblase eingeschlossen. Ansonsten empfehle ich den Youtube-Film: The Making of Donald Trump. Hier der Link:

https://www.youtube.com/watch?v=Cgawv-3oDcQ

thomasweigle
thomasweigle
8 Jahre zuvor

Daumen hoch, Stefan. Wieso hast Du eigentlich den Ruf eines Neoliberalen?

kE
kE
8 Jahre zuvor

Das war so ziemlich die beste Analyse, die ich in der letzten Zeit gelesen hatte.
Gratulation!

Mir fehlt noch die Globalisierung als treibender Faktor.

Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Wer mehr über Donald Trumps Vision des neuen Amerika in der Welt wissen will sollte sich dieses Video anschauen:

Cookie
Cookie
8 Jahre zuvor

Man sollte sich auch fragen inwiefern die postrukturalistische Linke, jemanden wie Donald Trump mitermöglicht hat.
Indem man absolute Tatsachen in Politik, Moral und Wissenschaft zu sozialen Konstrukten relativiert, macht man diese damit auch optional, was wiederum wiederum zu einer Beliebigkeit führt, die sich ausnutzen läßt.
Das aber Rassismus, Sexismus etc. moralisch verwerflich sind, ist eine absolute Tatsache die wir entdeckt haben.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

Wer mehr über die Regeln der vergangenen Präsidenten-Wahl und die daraus ableitbaren politischen Richtlinien sehen möchte, darf sich auch durchaus gern hier vertiefen:
https://www.youtube.com/watch?v=la4JCkdA7TI 😉

(Für Kenner dieser ur-amerikanischen "Wanna-be-America"-Unterhaltung ist auch Trumps Wahlsieg spätestens seit den Neunzigern vorhersehbar gewesen)

Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Um das von Klaus gelinkte Video argumentativ aufzunehmen. Man darf den Show-Anteil amerikanischer Wahlkämpfe nicht unterschätzen. Wer das beherrscht, und das hat Trump weitaus besser als Clinton, der hat in den USA nun mal größere Chancen zu gewinnen. Wir Europäer lieben das allerdings mehr in der feinen Obama-Art, als im Wrestling-Style eines Trump.

Trump kann aber auch bltzartig auf soft umschalten, wenn er sich dadurch mehr Erfolg verspricht, während Jemand wie Obama niemals zum verbalen Grobian werden kann, selbst wenn er es wollte. Das ist natürlich hochanständig und politisch korrekt, aber es hilft natürlich nicht, wenn man gegen einen Wrestler-Typen gewinnen will. Hillary Clinton hatte da erst recht keine Chance, weil das ihr von ihrer Haupt-Wählergruppe als Frau doppelt negativ angerechnet worden wäre.

Donald Trump dagegen hat genau den Weg gefunden, wie er gewinnen konnte und alles andere war ihm egal. Jetzt, wo er Präsident wird und ihm das Niemand mehr streitig machen kann, werden wir wohlmöglich einen anderen Trump kennenlernen. Zumindest in der Wahl seiner Mittel. Und natürlich wird er Clinton nicht hinter Gitter bringen, obwohl sich das manche seiner Anhänger wünschen, weil es ihm, selbst wenn es ihm möglich wäre, jetzt nichts mehr bringen würde.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@Arnold, ich sehe "The Donald" zunächst als kleineres Übel, zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Er kann – ähnlich wie im Wrestling-"Drehbuch" der Held nach gewonnenen "Mega-Schlachten" – nun den generösen, geläuterten Staatsmann geben.

Viel mehr Sorgen sollten sich die Amis und wir wegen der Falken, Ultra-Hardliner und Realitätsverweigerer machen, die Trump nun voraussichtlich in sein Regierungsteam beordern wird (http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-mit-dieser-truppe-will-er-regieren-a-1120734.html). Dass Sarah Palin, die "Stephanie McMahon der Republikaner", dort noch nicht auftaucht, überrascht mich allerdings etwas.

Gerd
Gerd
8 Jahre zuvor

Ach Gott, hier wird schon wieder das Ende der Welt beschworen!

Nehmen wir nur mal die NATO. Deren Mitglieder sollten mind. 2% des BIP für ihren Verteidigungshaushalt ausgeben, was derzeit neben den USA nur Griechenland, Großbritannien, Estland und Polen. Dieses Schmarotzertum hat Trump im Wahlkampf kritisiert, womit er das mancht, was jede US Regierung seit vielen, vielen Jahren macht: sich beschweren, dass die Europäer nicht für ihre eigene Sicherheit zahlen wollen, aber gleichzeitig von den USA Schutz erwarten. Nebenbei, Donald könnte das Atomabkommen mit dem Iran aufkündigen, was die Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten erheblich erhöhen würde.

Bitte schaltet mit euren apokalyptischen Progosen einen Gang runter.

kE
kE
8 Jahre zuvor

@12: Frau v.d.L wird es schon schaffen, ihr Budget jetzt zu erhöhen. Dann können endlich Flecktarn-Kitas gebaut werden.

Wer die Verteidigung gemeinschaftlich organisiert, muss auch nach seinen Möglichkeiten einzahlen. Das ist OK. Offen ist für mich aber, warum immer noch Soldaten im Rahmen der NATO in AFG sind. Es bleibt zu hoffen, dass dies endlich aufhört.

trackback

[…] gottseidank – erheblich schneller. Auch weil seine Analyse es her gibt, ihm zu folgen: It´s the end of the left as we know it. Alte Linke, neue Linke… es wird höchste Straßenbahn für die Neo-Linke […]

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
8 Jahre zuvor

"Was als vernünftige Sprachkritik begann, erinnerte an die immer aufwendigeren Kostümierungen des Adels an den Höfen des Barocks, die nur noch Form und Symbol, aber als Kleidung im engeren Sinne kaum zu nutzen waren, so dass der Alltag an den Höfen einem nicht enden wollenden Karneval glich."
Sehr, sehr schöne Metapher bzw. Analogie die Du da identifiziert hast.

Was mir an dem Artikel nicht gefallen hat, ist die Augureneinlage am Anfang. Niemand weiß, welche Politik Trump wirklich machen will und welche er wird durchsetzen können.
Wovon man wird ausgehen können ist, sie wird sich irgendwie "völkisch" darstellen. "Volk" ist aber tatsächlich ein affirmativer und eben kein analytischer Begriff. Er bietet sich als Hülle, die nach Gusto zu füllen ist, an. Das haben meines Wissens bisher auch alle Poltiker, die auf die "völkische" Karte gesetzt haben, auch so gehandhabt. Die Ergebnisse fragen dabei herzlich wenig nach irgendeiner Binnenlogik, wer zum Volk gehört bestimmt (allein) sein Führer.
Es m. E. sehr schwer zu sagen, wer sich in Zukunft in der Sonne der Trumpschen Brüderlichkeit wird bescheinen lassen dürfen und ob diejenigen sich darüber freuen können oder sollten, bleibt auch vorläufig offen.

Richtig ist auch meiner Meinung nach, formal und inhaltlich ist die "Neue Linke", um den Begriff aufzunehmen, mit den ihr zugeschriebenen Legenden, neudeutsch Narrativen, am Ende.
Genaugenommen gilt dies aber auch für Teile der "Neuen Rechten", denn gewählt wurde auch das Versprechen, die globale Oligarchie zurückzudrängen, blöder Weise mittels der landeseigenen Oligarchie. Es äußerten vor der Wahl angeblich aber annähernd 50% der US-Amerikaner den Wunsch nach einer sozialistischen Wirtschaftsordnung für die USA, wobei der "Sozialismus" sich bei Nachfrage als eine Form sozialer Marktwirtschaft bundesrepublikanischer Bauart herausstellte. (Das erklärt zu einem gewissen Grad die absurde Darstellung Deutschlands in Trumps Wahlkampfpropaganda.)
Ideell scheint eine Neo-Altlinke (:)) im Bruttank zu stecken, der aber die strukturellen Plattformen fehlen, weil die dazu einst eingerichteten von der postfaktischen "Neulinken" übernommen wurden. Diese Plattformen werden uns die "Neulinke" auch noch eine ganze Weile weiter erhalten, Legende hin oder her.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Meine Einsichten aufgrund des Kommentars und der Beiträge dazu;
1.
Alle Linken weltweit höret die (Er-)Mahnung:

"Ohne Euch würde es weder Trump, noch Le Pen, noch AFD geben, denn die Folgen,
die Auswüchse, die Entartungen des weltweit agierenden Finanzkapitales haben damit nichts zu tun".

2.
Linksliberale weltweit:
"Höret das Signal. Kümmert Euch um die sog. Abgehängten".

Zu 1;
Ja, so kann man versuchen, etwas von den Füßen auf den Kopf zu stellen.

Und dabei u.a. den gesamten Globalisierungswahn -seine Ursachen und sein Folgen- ausblenden sowie die im Interesse kapitalistischer Gewinnmaximierung unausweislichen Folgen zunehmender Produktion und Dienstleistungserbrinung ohne den Faktor Arbeit.
(Letzteres wird zunehmend und noch radikaler als bisher die Arbeitnehmerschaft -auch die in den sog. qualifizierten Berufen- u.a. in den USA zu spüren bekommen, ohne daß Trump das ändert kann .)

zu 2:
Dem sollte sofort die "Linksfront" in Deutschland folgen und morgen mittels ihrer Bundestagsmehrheit und per konstruktiven Mißtrauensvotums Oskar L. zum Kanzler wählen und zugleich folgende Maßnahmen beschließen -in Kraft treten am 1.1. 2o17:

Ein Milliardenschweres Infrastrukturprogramm mit einer Teilzweckbindung für Kommunales -Straßen, Wege, Plätze, Brücken, Schulen, ÖPNV, Digitales Netzwerk

Ein Millionenschweres Programm zur Verbesserung der Sicherheit der Menschen vor Ort
-mehr Polizeibeamte – besser ausgebildete, besser ausgerüstete…..-

Ein erweitertes Bildungsprogramm -nicht nur für Investitionen, sondern auch für das laufende Geschäft in den Kitas, Schulen, Kindergärten

Erhöhung des Mindestlohnes auf 15 €

Ein Einwanderungsgesetz.

Finanziert wird das Ganze über Einnahmen aus einer sofort einzuführenden Vermögenssteuer und einer "sofort fällgen" drastischen Anhebung der Erbschaftsteuer -auf US-Niveau-.

So könnte doch für jedermann spür- und sichtbar die "vereinigte Linke" sofort den Abgehängten beweisen, daß sie nicht vergessen, daß sie nicht abgehängt sind.

"Weiteres" wäre durch die Koaltion der "vereinigten Linken" seitens ihres Kanzlers Oskar L.
anzukündigen .

Ja, ja……..
was wäre wohl in diesem Lande los bei den Konservativen, bei den radikalen Wirtschaftsliberalen (in der Wirtschaft, in der Politik, in den Medien), wenn die "vereinigte Linke" dieses Signal aufnehmen würde und morgen………….

Ja, ja
und was wäre wohl in "meiner " SPD los, wenn dort im Sinne meiner ("Schnaps?)Idee diskutiert würde?
Der AFD würden vermutlich diese Maßnahmen -und ein Kanzler in Person von Oskar L.!)
schaden, was ja vorgeblich das Ziel aller Demokraten ist.
Welche Partei primär profitieren würde, weiß ich nicht. Das wäre auch zweitrangig.

Zum Grundsätzlichen:
1.
Dass unter anderem, aber eben nicht nur die Linke sich zu fragen hat, ob und wie
sie dazu beigetragen haben dürfte, daß Trump die Wahl gewonnen hat, daß Le Pen, daß…….die nächsten Wahlen gewinnen könnten, ist unstrittig.
Dazu gehört auch ,über das nachzudenken, was Stefan Laurin in seinem Kommentar angemerkt hat. Vergleichbares lese ich heute im Kommentar von Geron Asmuth in der TAZ -S.1- unter der Überschrift: "Die Linke muß sich um die Straße kümmern" und in einem Beitrag von Deborah Feldmann auf S.3 der heutigen TAZ, indem sie feststelle, daß die linksliberalen Eliten Schuld daran haben, daß der "American Dream" nicht mehr funktioniert und Trump Erfolg haben konnte.

2.
Ich frage mich, nicht erst nach der Trump-Wahl, aber auch etwas grundsätzlich Anderes:

Zeigen nicht die weltweiten katastrophalen Folgen des sich nach wie vor weitgehend von den Staaten ungesteuert austobenden Finanzkapitales, daß möglicherweise die Idee, die Ideologie des Wirtschaftsliberalismus und in seiner Folge der radikaler Kapitalismus -heute primär in in Form des Finanzkapitalismus- sich als überholt, sich als falsch erweisen?
Ist hier nicht ein Überdenken, ein Umdenken, und zwar ein grundsätzliches geboten? Das erscheint mir zumindest ebenso naheliegend zu sein wie ein Nachdenken über ein Versagen der Linken bzw. -sh.Feldmann-der linksliberalen Eliten. Das hat auch damit zu tun, daß man nicht nur über Fehler nachzudenken hat, die denkbar beim rechtzeitig möglichen Entdecken von Krankheitsanzeichen und dem sachgemäßen Umgang damit gemacht worden sein könnten , sondern daß es letztendlich darum gehen muß, die Krankheit selbst zu entdecken , ihre Ursachen zu beseitigen. "sich von ihr
ihrer ein für alle 'mal zu befreien."
Es gibt ja immerhin weltweit in der Wissenschaft Persönlichkeiten, die sich nicht nur diese Frage stellen, sondern die dabei und dazu auch prädestiniert sind, nach Antworten zu suchen.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Wolfram Obermanns, ich lese den Beitrag -15 – erst nach Abschicken meines Beitrages -16.

Grundsätzliche Zustimmung!

Die Kritik an den Begrifflichkeiten -neue Linke, neue Rechte- erinnert ja zurecht daran, daß wir uns mitten in einem Umbruch bezüglich politischer Zuordnungen wie "links, mitte, rechts" befinden vermutlich mit Ergebnis, daß diese im Laufe der Zeit ohnehin immer fragwürdiger gewordenen politische Einteilungen und Zuordnungen ganz verschwinden werden.

Zum "Völkischen":
Ich bin in meinem Beitrag nicht darauf eingegangen, ob der Vorwurf an "die" Linke, sie habe wesentlich zum Erfolg von Trump, von AFD pp beigetragen, sich auch auf das rassistische, völkische, faschistoid-autoritäre Gedankengut Trumps und auf seinen auch damit zu erklärenden Erfolg beziehen könnte. Wobei zu unterscheiden wäre, ob die "rassistische, völkische, faschistoide Karte" von Trump (und seinesgleichen) nur gespielt wurde bzw. gespielt wird, weil sie bei den sog. Abgehängten/Vernachlässigten zu wirken scheint oder ob hier latenter Rassismus, eine latent völkische Grundstimmung, eine latente Sehnsucht nach autoritärer Führung entdeckt, aufgegriffen und genutzt wird, und dann eben nicht nur mit Blick auf die Abgehängten in der Gesellschaft, sondern schichtenübergreifend mit Blick alle überzeugten Rassisten pp.

Fritz Schmude
Fritz Schmude
8 Jahre zuvor

Es ist für die Linke erstens zu spät, zweitens sind Leute wie die "Ruhrbarone" viel zu wenige und drittens sind selbst die "Ruhrbarone" innerhalb der Linken eh schon länger als böse Rechtspopos verschrien (weil sie den linken Antisemitismus kritisieren).

Es ist game over für die Linken und das wird es für lange Zeit sein.

LG, fs

Gerd
Gerd
8 Jahre zuvor

#113: "Wer die Verteidigung gemeinschaftlich organisiert, muss auch nach seinen Möglichkeiten einzahlen."

So ist das ja auch in der NATO mit dem 2% des BIP festgelegt worden. Reiche Länder zahlen absolut mehr, aber alle zahlen realtiv(gemessen an ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit) das gleiche. Jedenfalls so lange sich alle an die Abmachungen halten, die sie bei Eintritt in die NATO eingegangen sind.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@Gerd #19: Diese 2% BIP sind eine unverbindliche Zielvorgabe der Nato aus 2002, die heute weder mit der wirtschaftlichen Realität noch mit einer vernunftgeprägten inhaltlichen Zielvorgabe zur Effizienzsteigerung der Nato-Verbände in Einklang zu bringen ist. Die Amis wollten schon damals mehr "Unterwürfigkeit" der restlichen Bündnismitglieder, um ihre Führungsrolle zu zementieren. Deutschland finanziert heute immerhin 18% des Nato-Militärhaushalts – den zweithöchsten Teil-Etat nach den USA.

Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Leute, mit Bernie Sanders hätten die Demokraten gewonnen. Aber Hillary wollte nun mal unbedingt Präsidentin werden und hat genau in den Staaten verloren, wo Sanders die Vorwahlen überlegen gewonnen hatte. Trump war also keine politisch unvermeidbare Entwicklung, weil die Linke eben nicht grundsätzliche am Ende ist, sondern die falsche Politik macht. Also Schluss mit der Jammerei und der Wählerbeschimpfung. Amerika hat einen neuen Präsidenten gewählt und wir haben ab jetzt damit umzugehen. Aber es war nicht die letzte demokratische Wahl in den USA und Barack Obama hat auch keiner für möglich gehalten.

TuxDerPinguin
TuxDerPinguin
8 Jahre zuvor

Wenn man von den USA redet, redet man von den Küsten-Städten. Das Landesinnere ist kulturell völlig irrelevant, obwohl dort 40% der Bevölkerung wählen. Diese wählen halt immer stramm konservativ. Wenn dann eine demokratische Kandidatin aufgestellt wird, die im eigenen Lager unbeliebt ist, und mehr zu Hause bleiben, verliert man halt mal so ne Wahl.
Ist doch kein Untergang.

Die Nichtskönner und Loser wählen halt das, was sie für richtig halten. Sie haben nur viel weniger Motivation dazu, wählen zu gehen, wenn ihr präferierter Populist nicht verteufelt wird. CSU und AfD sind ja praktisch dieselbe Partei und wir leben alle noch. Man konzentriert sich lieber drauf hinzuweisen, wieviel logischer und faktischer Unsinn von diesen Parteien verbreitet wird, oder welches Familien- oder Glaubensbild einem hier aufgezwungen werden soll. Solche Volkserzieher haben bei mir keine Chance.

Dass man großartig jetzt in Panik Politik anpassen müsste für die Abgehängten sehe ich nicht so. Zum Einen kann man eh nicht Menschen in einfachen Tätigkeiten vor Jobverlust oder dem Markt schützen, zum Anderen muss man wieder mehr betonen, dass primär jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. Nicht aus Reflex erstmal auf die Politik schimpfen, wenn es einem Mies geht. Erstmal überlegen, wie man in die Situation kam und da wieder rauskommt. In Deutschland hat jeder die Möglichkeiten, sich in eine Situation zu bringen, die einem glücklich macht.

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

Der Kollege Hajo Schumacher der Berliner Morgenpost bringt es auf den Punkt….sehr hörenswerter Kommentar…..wenn man mal seine Komfortzone und Filterblase verlassen will…..wenigstens gedanklich…..

http://www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/kommentar/hajo_schumacher.html

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

@Arnold Voss
Danke für den Link zum Film über Trump, sehr erhellend. Ich halte auch deinen Hinweis auf die unterschiedliche Bedeutung von "Make America great again" zwischen Reagan und Trump für wichtig. Reagan verstand das als Abschütteln der Demütigung des Vietnamkrieges und Restaurierung der Weltmacht USA…..Trump meint das ganz anders…..als innenpolitisches Signal und als Absage an aussenpolitsche Eskapaden…..das ist es ja was Leute wie Steinmeier oder von der Leyen so anzündet….ohne die USA als letzte Instanz die bereit ist zur Not die militärischen Lasten zu tragen, und den Shitstorm der Linken wenn es geschieht, der reflexhaft darauf folgt und so bequem ist, stehen die im ziemlich kurzen Hemd da… John Kornblum hat das sehr deutlich formuliert…der Schirm der USA über Europa ist weg…und kommt nicht wieder.

Joe
Joe
8 Jahre zuvor

Ein wirklich sehr guter Artikel!
Wahrscheinlich der beste, der bisher zum Thema zu lesen war, meinen Respekt!

Man sollte ihn insbesondere einmal jedem Funktionär und Berufspolitiker der Ruhrgebiets-SPD unter die Nase halten und dann am Besten persönlich überwachen, dass er gelesen wird (so gerne lesen die meisten von denen nämlich nicht…)
Wenn die Partei jetzt nicht schleunigst verinnerlicht, was die Stunde geschlagen hat und warum ihre einstmals unantastbare Stellung Geschichte ist.

Aber was machen die Sozis:

1. Setzen eine Frauenquote im öffentlichen Dienst durch, die unabhängig von der Qualifikation gelten soll und dort die Stimmung total versaut.

2. Ekeln in Essen einen der wenigen noch an der Basis im Essener Norden verankerten Politiker wie Guido Reil aus der Partei.

3. Industrie und infrastrukturerweiterungs-Vorhaben werden ausgebremst, wo es nur geht!

Die haben nicht verstanden und werden wahrscheinlich bei den Wahlen 2017 im Ruhrgebiet ein böses Erwachen erleben…

Kalk77
Kalk77
8 Jahre zuvor

Sprachlos… es ist doch nicht das Binnen I, nicht der beseelte Veganer… Schwule sind in keiner Komfortzone, noch Frauen und Migranten… hört sich ein wenig nach Jakob Augstein an… ohne dessen Antisemitismus… selbstredend. Vielleicht können sich ja Menchen wieder solidarisien, die nicht aus komplett dem selben Dunstkreis kommen und Einkaufen wird erst Hobby no. 2

kE
kE
8 Jahre zuvor

@24: Wenn der Schutz der Atommacht USA fehlt, braucht es Alternativen. Für mich waren die USA auch immer ein Grund dafür, dass viele Länder eben keine Atomwaffen zur Abschreckung entwickelten.

Wenn sich eine USA zurückzieht, Rußland und viele "Schurkenstaaten" Atomwaffen haben, wird sich das ändern.

Für mich reicht es schon, dass Europa hilflos bei der Kontrolle der eigenen Grenzen agiert, wenn sich viele Länder (EN, FR haben schützen sich selber) jetzt jeder Erpressung von Außen machtlos gegenüberstehen, wird das Konsequenzen im Wahlverhalten haben.
Wie wird wohl Osteuropa reagieren, wenn es feststellen würde, dass die USA sich zurückziehen würden?

Sicherheit ist ein Grundbedürfnis. Nur auf der Basis von Sicherheit und Wohlstand wird sich mit Gedöns beschäftigen können.
Jobs im Bereich Gedöns gibt es auch nur, wenn andere das Geld für diese Sachen verdienen.

Davbub
Davbub
8 Jahre zuvor

@ Autor: Schöner Artikel. Was mir fehlt, ist die Rolle der Medien, die ihre Aufgabe offensichtlich schon lange nicht mehr in der des Berichterstattenden, sondern des Volkserziehenden sehen.
Wäre vielleicht einen extra Artikel wert.

Simon
Simon
8 Jahre zuvor

"Eine durch das Stahlgewitter der Political-Correctness-Diskurse gegangene Generation" – wir* sind schuld mit unseren exkludierenden Sprachregelungen und dem Konstruktivismus – was eine große Erzählung. Diskutieren wir doch weniger in so Schuldzuweisungen. Mir kommt es eher so vor, als ob vielen Schreibenden, die _ I * ein größerer Eingriff in die Lebenswelt sind, als gravierende humane Katastrophen (Stahlgewitter…). Auch die Zweckentfremdung des Konstruktivismus in eine manipulierende Propaganda (gabs auch vorher) ist nicht dem Postatrukturalismus anzulasten. Ein Zug ist keine Mordwaffe, auch wenn sich jemand aufs Gleis legt. Das bei einer Gleichstellung von Minderheiten, Wahlmehrheiten riskiert werden, ist verständlich, und doch mutig. Vieles zwischen Adorno und Zizek ist überhaupt nicht vom akademischen ins gesellschaftliche gesickert, worüber schon eine Träne vergossen werden kann. Neue Perspektiven sind wirklich nötig, alte Rechnungen und Stahlgewitter braucht es dafür nicht, sondern produktive Sachdiskussionen.

Davbub
Davbub
8 Jahre zuvor

@ 26:"…es ist doch nicht das Binnen I, nicht der beseelte Veganer… Schwule sind in keiner Komfortzone, noch Frauen und Migranten…"
Natürlich sind es nicht die genannten. Es ist der in der Bevölkerung entstandene Eindruck – den ich teile -, daß diese Themen – die alle Minderheitenthemen sind- den Diskurs beherrschen.
Hört man regelmäßig den WDR, bekommt man den Eindruck, daß ganz NRW sich um vegetarisches/veganes, mindestens aber Bio- Essen Gedanken macht.
Zudem gibt es in keiner Sendung nicht den obligatorischen Bezug zu Asylbewerbern- außer beim Wetter und den Verkehrshinweisen.
Und die Frauenpolitik unserer FM beschränkt sich darauf, ca. 300 Besserverdienenden noch besser bezahlte Jobs zu garantieren sowie die Betriebe zur Gehaltsauskunft zu zwingen.
Auch daß jeder eingereiste Ausländer pauschal als Flüchtling bezeichnet wird (und somit natürlich Anspruch auf Sozialleistungen etc. hat), hat eine permanente Erhitzung der Gemüter zur Folge.
All die Menschen, die in Ihrem Alltag z. B. mit "Flüchtlingen" zusammenleben müßen -und diese nicht nur für steuerfinanzierte "Projekte" in die steuerfinanzierte Oper, das alternative Kulturzentrum oder den Gemeindesaal holen- leben in einer anderen Realität. Und diese ist oft nicht so schön, wie sie in den Medien dargestellt wird.
All die Frauen, die sich als Alleinerziehende durchschlagen müßen, fragen sich zu Recht, ob die Frauenquote in Aufsichtsräten wirklich die mediale und politische Wichtigkeit hat.
Aber sie werden verächtlich gemacht von Kommentatoren und besonders "Comedians" als "bildungsfern", Pöbel, Pack, dumm; verfressen und versoffen. Die einzigen, über die man in unserer so politisch korrekten Gesellschaft noch stärker herziehen darf als über die Kevins & Schantalles ( welch ungeheure Diskriminierung nur auf Grund eines Namens) sind die Dicken. Aber um hinter den gebildeten, aufgeklärten Medienschaffenden, Lehrern, "Kreativen (würg), grünen Zahnarztfrauen und ihren verzogenen Blagen her zu wischen, sind sie immer noch gut genug; gerne natürlich schwarz, man will den Leuten ja was gutes tun. Jetzt haben diese Menschen den Zauber der Wahllarithmetik für sich entdeckt, das ist doch schon einmal ein schöner Lernerfolg für den Kevin und die Schantalle.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Was mir "noch so einfällt":
1.
Wenn diejenigen, die sich nach der Trump-Wahl um das sorgen, was die USA, was die gesamte westlichen Welt in ihrem innersten zusammenhält, zusammenhalten sollte, kritisch zu Wort melden, dann von Anderen damit "abgebürstet" werden, sie wären nicht willens, als Demokraten eine demokratische Wahl zu akzeptieren, dann wird mit hier mit einer Unterstellung gearbeitet, die durch nichts nachzuweisen ist und über deren Ursachen und über deren Zweck sich nachzudenken lohnt.

2,
Wenn die Besorgnis wegen der Wahl der Person Trump zum 45.US-Präsidenten -weltweit!!- von Menschen formuliert wird, die der Auffassung sind, daß das Zusammenleben der Menschen am ehesten "menschengerecht" funktioniert, wenn neben dem gesellschaftlichen Zusammenleben neben der Idee der Freiheit auch die Idee von der Gleichheit aller Menschen wider den Rassismus, wider eine völkisch-nationalistischen Überlegenheitsphantasie, wider jeglicher autoritärer Herrschaftsmacht zugrunde liegen muß und sie in Trump den personifizierten Widerpart dieser Idee erkennen, dann fühle ich mich diesen Menschen weltweit in ihrer Besorgnis weiterhin verbunden wider jede diesbezügliche Kritik.

Und diese meine Verbundenheit mit den weltweit besorgten (Links-)Liberalen resultiert nicht nur aus der Gemeinsamkeit in der Sorge um die Bedrohung elementare Grundwerte der sog. westlichen Welt, sondern auch daraus, daß in einer zivilisierten Nation wie den USA ca. 5o% der Wähler offensichtlich keine keine Probleme damit hatten,einem notorischen Lügner zum Präsidenten ihres Landes zu wählen, einem Sexisten, jemanden, der demokratische Spielregeln verhöhnt, jemanden der die beiden großen Parteien in den USA -"seine" Republikaner eingeschlossen-und ihrer Repräsentanten verhöhnt und lächerlich macht, was mich an
das Verhöhnen und Lächerlichmachen der demokratischen Partein und ihrer Repräsentanten in der
Weimarer-Republik durch die Nazis (und die Kommunisten(!)erinnert.

Darüber in großer Besorgnis nachzudenken, gehört m.E. zum Selbstverständnis eines jeden Menschen, der sich als Mitglied einer weltweiten Gesinnungsgemeinschaft versteht, die eine freiheitliche, eine offene, eine pluralistische Gesellschaft gleichberechtigter Menschen will in einem demokratischen Rechtstaat, in dem die Achtung simpelster Grundregeln eines menschlich anständigem und respektvollen Umganges miteinander im politischen Streit selbstverständlich ist.

Ich finde es persönlich bei allem Entsetzen über die Wahl Trumps zum Präsidenten der USA großartig, einer unter weltweit sehr, sehr vielen Menschen zu sein, die diese meine Besorgnis teilen und die zunehmend grenzübergreifend dabei sind, über die Gründe für ihre Besorgnisse und über den Umgang damit nachzudenken, und zwar nicht nur wegen der Trump-Wahl, jetzt und hier vor allem deswegen, aber über den Tag hinaus, sprich über eine hoffentlich nur vierjährige Trump-Ära hinaus.
Und zum Nachdenken gehört eben auch all das, was Stefan Laurin in seinem Beitrag angesprochen hat ,was dazu tagtäglich in den Medien nachzulesen ist und was bekanntlich -nicht erst vor und nach der Trump-Wahl-dazu weltweit aus der Wissenschaft beigetragen wird.

3.
Ich bin zudem mit vielen Menschen weltweit der Auffassung, daß die Wahl der Person Trump
nicht für vergleichbar ist mit der Wahl der Persönlichkeiten, die bis dato Präsidenten der USA war -das gilt selbst für Nixon-. Der Mensch Trump konnte als Kandidat als einzig-artig unter allen bisherigen Präsidentschaftskandidaten erlebt werden. Und das gilt auch für den Menschen Trump als Präsident. Wer diese Einzigartigkeit als wünschenswertes Merkmal für einen US-Präsidenten hält, der mag das tun.

Wer allerdings, wie viele Menschen in den USA und außerhalb, dazu zähle ich auch, als"gestörte Persönlichkeit" bezeichnet , hat dafür gute Gründe und dementsprechend gut begründete Sorgen.
Insofern stimme ich nicht zu, wenn die Wahl der Person Trumps als "normal" in der Geschichte der Präsidentschaftswahlen eingeordnet wird. De Wahl der Person Trump zum 45.Präsidenten der USA
ist einzigartig, und zwar für mich einzigartig wegen der für mich bedenklichen Persönlichkeitsstruktur des vorgeblich mächtigsten Mannes der Welt.
Diese Besorgnis zu haben und diese Besorgnis in die Diskussion einzubringen, halten viele Menschen weltweit für begründet, für naheliegend und für notwendig. Ich auch. Das man sie nicht teilt, ist selbstverständlich. Dass man deswegen als undemokratisch denunziert wird, ist zumindest
fragwürdig.
4.
Auffallend ist, daß die Zustimmung , ja teilweise die Begeisterung für die Trump-Wahl einhergehend mit abfälligen Äußerungen gegen die "liberal-demokratischen Bedenkenträger" in Deutschland, in Frankreich, in Ungarn, in….vor allem aus Reihen der AFD und ihrer Anhängerschaft und deren Gesinnungsgenossen in ganz Europa kommen, was allerdings niemand verwundern wird.

5.
Der Kommentar von Stefan Laurin und einige Beiträge dazu haben mich veranlaßt, da ich mich zu den gescholtenen "Linksliberalen" zähle -mit SPD-Parteibuch, unter -16- einige, z.T. ironische, Anmerkungen zum Versagen der Links-Liberalen gegenüber den sog. Abgehängten zu machen und dazu, wie man darauf -kurzfristig/langfristig- reagieren könnte. Allerdings leider mit dem Schwerpunkt "wirtschaftlich-sozial-Abgehängte", also bezogen auf all die Menschen, die gemeinhin den sog. sozial-schwachen und bildungsfernen Schichten zugerechnet werden oder die befürchten, "demnächst" diesen Schichten zugehören zu müssen. Und bezogen auf die Trump-Wahl heißt das, daß ich im wesentlichen "den weißen Mann" aus der Unterschicht bzw. der unteren Millelschicht in den USA im Blick hatte.
Das ist allerdings ein einseitiger und damit problematischer Blick auf die Trumpisten , so wie es eben auch ein verengter Blick auf die Anhängerschaft von Pegida/AFD/Le Pen/Orban/Erdogan/Putin sein würde.
Es gibt eben viele, viele Trumpisten , die weder wirtschaftlich-sozial abgehängt der Unterschicht bzw. der unteren Mittelschicht zugerechnet werden können noch Sorgen haben, jemals dazu gehören zu können, sondern die aus ganz anderen Gründen Trumpisten sind:

Rassisten,
und von denen gab es und gibt es schichtenübergreifend bekanntlich in den USA sehr, sehr viele. Für die war die Wahl Trumps die herbeigesehnt Gelegenheit, das Kapital Obama, das Kapitel des ersten schwarzen Präsidenten der USA durch ein radikales Gegenmodell nicht nur abzulösen, sondern vergessen zu machen, was sich unter anderem in dem Versprechen Trumps niederschlägt, "so gut wie alle" Reformen Obamas aufzuheben.

Nationalisten,

die die "Einzigartigkeit" der amerikanischer Nation bedroht sehen -im Innern und von Außen.

Christen,

die die davon ausgehen, daß die "Liberalen" Schritt für Schritt dafür sorgen, dafür sorgen könnten, daß Essentiale ihres Glaubens nicht, nicht mehr hinreichend ge-und beachtet werden -in Gesellschaft und Staat.
Wie die allerdings darauf kommen, daß ausgerechnet der Rassist und Sexist (!!)
für "christliche Werte" stehen könnte, weiß ich nicht. Da könnte die "Angst vor den Muslimen" den Ausschlag gegeben haben.

Autoritätsgläubige Menschen (mit faschistoiden Gesinnung?

Der "starke Mann", der mit einem autoritären und vorgeblich unternehmerisch erfolgreichem Führungsstil prahlt, der den demokratischen Diskurs für "abartig" hält, für den die Vielfalt an politischen Meinungen zwischen der Parteien und in seiner "eigenen" für Gesellschaft und Staat letztendlich schädlich sind.

"Links-Liberale" haben sich also nicht nur damit zu befassen, wie man wesentlich intensiver als bisher auf die wirtschaftlich-sozial Abgehängten oder die um ein drohendes Abgehängtwerden fürchteten Menschen zuzugehne hat und wie man es am ehesten ,am besten , am
nachhaltigsten schaffen kann, deren Sorgen zu minimieren

-sh.dazu Gedanken /Anregungen unter -16- ;
vom "Kümmern vor Ort"vor Ort (bessere Schulen, Straßen, Brücken, mehr Sozialwohnungen pp,)über einen erhöhten Mindestlohn bis hin zu Ideen, wie man mit dem anstehenden radikalen Abbau bisher als "hochwertig und sicher geltender Arbeitsplätze" umzugehen hat, also in einer Zeit, in der die Arbeitskraft in weiten Teilen der Wirtschaft nicht mehr benötigt wird für die Produktion und für das Erstellen/Erbringen von Dienstleistungen einschließlich der Überlegungen, ob und wie man grundsätzlich dem radikalen und globalen (Finanz-)Kapitalismus zu begegnen, ja evtl. gänzlich abzuschaffen hätte-

sondern die "Links-Liberalen" haben sich zudem -mehr als bisher, aggressiver als bisher mutiger und entschlossener als bisher mit den Rassisten, den Nationalisten, den antidemokratisch-autoritätsgläubigen Menschen und ihren Organisationen auseinanderzusetzen. Und das beginnt für mich persönlich damit, immer wieder und bei allen Gelegenheiten im Bildungsbereich, am "Stammtisch", hier bei den Ruhrbaronen auf die Grundwerte menschlichen Zusammenlebens hinzuweisen, wie sie u.a. in unserer Verfassung ihren Niederschlag gefunden haben. Dazu genügt "als Einstieg" immer wieder an das zu erinnern, was im Art.1 GG steht und welche "großartige" Idee diesem Postulat von der Unverletzlichkeit der Würde eines jeden (!!)Menschen zugrunde liegt. Die Links-Liberalen in den USA scheinen diesbezüglich die Trumpisten mit Verweis auf die US-Verfassung nicht, nicht hinreichend erreicht haben zu können; vielleicht waren sie sich auch ihrer Sache zu sichern, überzeugt davon, daß Grundwerte einer freien-pluralistischen US-Gesellschaft und Prinzipien ihrer Verfassung von einer großen Mehrheit der Bürger als selbstverständlich unantastbar verteidigt würden und sie nie ernsthaft n Frage gestellt , ja verhöhnt werden könnten -aus welchen Gründen auch immer. Daß sich gewaltig geirrt haben -die Medien eingeschossen-haben sie zu spät erkannt, obwohl seit mindestens 10-20 Jahren mit wachsender Tendenz "offener" Rassismus, völkischer Nationalismus, antidemokratisch-autoritäre Bewegungen gesellschaftsfähiger wurden.
Ja, so wie der Erfolg des Trumpismus sollten auch die bisherigen (Teil-)Erfolge der AFD den sog. Linksliberalen zu selbstkritischem Nachdenken Anlass sein. Das ist erkennbar schon jetzt -aber nicht erst jetzt nach dem 8.11.-der Fall.
Ein Präsident Trump war ein Albtraum. Er ist Realität.
Eine Kanzlerin Petry ist ein Albtraum.

Es ist -nicht nur-aber eben auch -und vor allem?- Sache aller Linksliberalen, das zu verhindern. Und wenn Stefan Laurin mit seinem o.a. Kommentar dieserhalb die Nachdenklichkeit der Links-Liberalen (aller Liberalen) in Deutschland befördert hat, dann ist das "gut so".

KE
KE
8 Jahre zuvor

Hier wird immer viel von Liberalen geredet.
Gab es nicht mal eine FDP?
Gibt es die noch in NRW?

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
8 Jahre zuvor

#16 u. 32
Ich würde meinen ein konservativer Sack wie ich uns Sie, wird sind im wesentlichen einer Meinung.

ABER:
Die Selbstdarstellung und Selbstwahrnehmung Linksliberaler ist auch die des Advokaten der irgendwie Begrängten, Vernachlässigten und Abgehängten.
Die bemutterte Klientel wird gerne mit geliehener Betroffenheit umsorgt, indem man sich selbst das dazu passende Bemutterungspöstchen schafft und besetzt. Nichts davon ist neu und gilt auch beiweitem nicht nur für Linksliberare.
Neu ist, daß für die ungestörte Bemutterung und zum Zwecke der Selbstaufwertung opponente Meinungen in ehrenrüriger Weise abgewertet wurden und werden. Opponente Meinungen kamen auch und meiner Einschätzung nach zahlenmäßig besonders aus konservativen, selbst von sozialer Marginalisierung betroffenen oder bedrohten Milieus.
An der Stelle wurde die Linksliberale Selbstgewißheit für jeden, der da nicht unmittelbar beteiligt war, zur widerwärtigen Selbstbeweihräucherung.

Das hatte was von dem Klerikalismus eines BXVI, der seelenruhig um des guten Rufes Willens Kinderschändern durch Verschweigen und Versetzen Frischfleisch zuführte. Das hat auch Mitglieder in ganz neuen quantitativen und qualitativen Dimensionen aus der Kirche gescheucht.

Bei der Lösung des rassistischen Populismusproblems durch Trump&Co. hilft eine Fixierung auf die Linksliberalen herzlich wenig. Das wäre aber nochmal ein anderes Thema. Jetzt geht es darum, daß genau die Truppe, die sich auch selbst hier als primäre Verteidigungslinie wahrnimmt, stattdessen "postfaktisch" mit politischer Masturbation beschäftigt ist und nahezu ein Totalausfall im Kampf gegen die Unmenschlichkeit ist.

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

@Walter Stach
Tut mit leid, aber Sie liegen mit allem wortreich daneben. Auf Sie trifft zu was Stefan Laurin meint :
"Die Neue Linke und ihre Nachfolger werden in den kommenden Debatten über den Rechtspopulismus untergehen. Sie haben kein Instrumentarium, um ihm zu begegnen und kein Angebot für die Wähler von Parteien wie der AfD, dem Front National oder der FPÖ jenseits einer Umverteilung, die am Widerstand der Besitzenden scheitern wird."
Sie arbeiten sich an Aussagen ab die sexistisch und rassistisch sind. Erkennen aber die zugrunde liegende Kommunikationsstrategie nicht. Trump bekam 42% der Stimmen aller Frauen, selbst 30% der Latinos stimmten für ihn.
Nicht aus einem masosichtischen Reflex oder weil sie alle doof sind, sondern für das was nach der Provokation und dem PC-Bruch kommt. Dadurch generiert Trump, eine immense Aufmerksamkeit auf sich, übrigens völlig kostenlos. Während seine Konkurenten bei den REP Milionen für Werbung Ausgaben bekam er sie umsonst. Genauso erging es später Hillary.
Sie werden jetzt sagen, was kommt danach. Naja, Sie sind ja bei der Provokation ausgestiegen.
Ich empfehle dieses Video, ist auf englisch besonders ab 14.30.
https://www.youtube.com/watch?v=OCabT_
Da sind die Inhalte, wofür in seine WählerInnen gewählt haben. Und die sind alles andere als sexistisch und rassistisch.
Zu der verwendten Mediastrategie kann ich dieses Video sehr empfehlen. Bringt es brillant auf den Punkt.
https://www.youtube.com/watch?v=LibRNYJmZ-I
Die Strategie wird übrigens schon länger ebenfalls von dem FN, der AFD und der FPÖ angewendet. Bei unserem Proporzwahlsystem kann es nicht eine solche Durchsschlagkraft entwickeln. Bei So oder so Entscheidungen reichen 50 plus x…..

Ich sage übrigens heute schon vorraus, LePen wird Präsidentin in Frankreich.

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

Sorry, hier der richtige Videolink

kE
kE
8 Jahre zuvor

@35: Mit der Wahl in Frankreich wird sich zeigen, ob die EU endgültig in ihrer jetzigen Form Geschichte wird.
Die Aussagen der EU-Spitze zu US-Wahl zeigen aber, dass wohl in irgendeinem Paralleluniversum schweben. Dass jetzt ausgerechnet einer der Hauptakteure der EU-Politk jetzt noch als Kanzlerkandidat ins Gespräch gebracht wird, ist für mich gar nicht mehr nachvollziehbar.

Le Pen als Siegerin der Präsidentschaftswahl? Das wird von vielen Zufällen im Bereich Sicherheit/Einwanderung abhängen, die wir nicht beeinflussen können.

Ich habe sie bisher kaum wahrgenommen. In den wenigen Sendungen war aber schnell klar, dass sie es versteht, Wähler zu überzeugen. Mal sehen was Herr Sarkozy macht.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

Wenn Rassismus und Sexismus zur "Kommunikationsstrategie" mutiert sind, brauchen wir uns über Rinks und Lechts eigentlich keine Köppe mehr machen. Und wenn politisch-inhaltliche Wahlaussagen nun nur noch mit "Titten" garniert werden können, um in die Köpfe der Wähler vorzudringen, dann bleibt sowieso nur noch https://de.wikipedia.org/wiki/Idiocracy als Zukunftsmodell übrig.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Thorsten Stumm,
ja,es könnte sein, daß die klassischen linken Parteien in Westeuropa gegen die Rechtspopulisten nebst ihren rechtskonsvervativen Verbündeten kaum Erfolgschancen bei zukünftigen Wahlen haben werden.

Ich sehe aber in ganz Westeuropa, vor allem unter den jungen Menschen, Begeisterung und wachsendes Engagement für links-liberale Ideen, ja sogar für radikale "klassische linke" Ideen, denen allesamt gemeinsam eine unbändige Wut über das Ausmaß und die Folgen des global agierenden (Finanz-)Kapitalismus.
Wenn die "Linken", die alte Linke, die neue Linke, alte Links-Liberale, neue Linksliber zukünftig mehr denn je, engagierter als bisher und nicht nur rational, sondern auch emotional kämpfen werden gegen den Populismus rechtsradikaler Prägung , einem Populismus, der von Rassismus, völkischen Nationalismus, von Fremdenfeindlichkeit , von Hass auf Alles, was man den 68er zuzurechnen kann, getragen und geprägt ist, "Kampfgefährten" im bürgerlich-konservativen Lager finden sollten, um so besser für die freiheitliche Demokratie und umso schlechter für die Trumpisten, die AFDler, für Le Pen, für Orban, für…..!
Ich bin insofern zuversichtlich und sehr guten Mutes!

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Wolfram Obermanns -34-,
einverstanden mit den "Abers" unter -34-!

Mir geht es doch ganz und gar nicht darum -sh so auch sinngemäß unter -38- ausschließlich fixiert auf die LINKEN bzw. auf die LINKS-Liberalen gegen das "Weltbild" der rechtsradikalen Populisten zu agieren oder gar für die LINKE/für die LINKS-Liberalen zu beanspruchen, nur ihre Ideen seien geeignet, dem Wahnsinn des rechtsradikalen Populismus der Trumps u. Co. Einhalt zu gebieten.
Das kann auch -oder sogar noch erfolgreicher?- z.B. einer bürgerlich-konservative Bewegung -unabhängig von ihrer Organisationsform in irgend einer Partei-gelingen, z.B. dann, wenn ein solche bürgerlich-konservativer Bewegung sich an den "Leitsätzen der Bergpredigt" oder ganz konkret an dem, was Papst Franziskus sagt, orientieren würde und sich für sie im politischen Alltag engagiert.
Was in der Weimarer-Republik nicht funktioniert und die Machtergreifung Hitlers möglich gemacht hat, nämlich der organisierter Widerstand aller Nazi-Gegner, egal ob aus dem sog. bürgerlichen Lager oder dem sozialdemokratischen, ob aufgrund christlicher, humanistischer, liberaler, sozialdemokratischer Überzeugungen, das sollte heute in der gesamten westlichen Welt gelingen, wenn es gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, völkischen Nationalismus, antidemokratisch -faschistische Bewegungen geht, egal hinter welcher Maske sie sich zu verbergen suchen oder sich immer öfter öffentlich ungeniert positionieren.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Klaus Lohmann -38-
wer zweifelt als Anti-Trumpist, als Anti-ADFler denn nicht, wenn er sich fragt, ob rechtsradikalem Populismus überhaupt beizukommen ist, wenn selbst widerliche sexistische Prahlereien nicht nur widerspruchslos hingenommen , sondern von den Populismus-Anfälligen anscheinend sogar wohlwollend zur Kenntnis genommen werden, da diese sexistischen Prahlereien offenkundig für sie ein weiterer Beleg für die Qualitäten zu sein scheinen, die sie von einem autoritären-antiliberalen-antidemokratischen Macho-Führer erwarten.
Und wenn Du auf "die Titten" hinweist und ich diese Bemerkung für mich wörtlich und bildlich sortiere, dann ist danach für einen Anti-trumpisten, für einen Anti-AFDler offenkundig das "Aus für einschlägige Gegenargumente" gekommen oder?

Klaus Lohmann,
was fällt mir zu alldem noch ein?
Z.B.:
"ist's schon Tollheit, hat es doch Methode" (Polonius)-Shakespeare, Hamlett II, 2
oder
"Unsinn, du siegst und ich muß untergehen.
Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens " (Talbot)
Schiller, Die Jungfrau von Orleans, III, 6

Oder, und damit Schluß für heute:
"Humor ist , wenn man trotzdem lacht" Zitat von…….????

Helmut Junge
8 Jahre zuvor

Der Passus den Thorsten Stumm aus Laurins Artikel zitiert heißt:
"Die Neue Linke und ihre Nachfolger werden in den kommenden Debatten über den Rechtspopulismus untergehen. Sie haben kein Instrumentarium, um ihm zu begegnen und kein Angebot für die Wähler von Parteien wie der AfD, dem Front National oder der FPÖ jenseits einer Umverteilung, die am Widerstand der Besitzenden scheitern wird."
Ob das so stimmt, werden wir nach den nächsten Wahlen sehen.
Aber wenn es so kommen sollte, wird die etwaige Aussage " ja, wir haben verloren, aber wir waren die Guten" ganz sicher nicht gut rüber kommen. Denn ein Sieg der Rechten wird vielen Menschen richtig weh tun. Und da sollte man erwarten dürfen, daß die Linke, angesichts dieser Bedrohung, die ja gerade in ihren Augen eine Bedrohung ist, sich etwas einfallen läßt, wie sie wieder an ihre Wähler, die jetzt von ihnen wegdriften, herankommen kann. Wortreiche Erklärungen, daß es eigentlich ein Sieg war, werden nach einem solchen GAU wohl nicht mehr gehört werden.
Ich glaube nämlich auch, daß Bernie Sanders die Präsidentenwahl gegen Trump gewonnen hätte. Solchen Leuten, deren Name ein Programm bedeuten, aber wollte man dort bei den Demokraten keine Chance geben. Stattdessen bevorzugte man dort eine Person die in ihrem Leben schon sehr breit angelegte politische Ansichten vertreten hatte, ohne je "links" zu sein.
https://medium.com/@pattyjane/does-it-matter-hillary-was-a-goldwater-girl-68c4f4bbdf1#.5m2gyyx6r

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@Walter Stach: "Humor ist, wenn man trotzdem lacht" stammt von Otto Julius Bierbaum (1865-1910), deutscher Schriftsteller, aus seinem Buch "Yankeedoodle-Fahrt und andere Reisegeschichten" (1909) 😉

Arnold Voss
8 Jahre zuvor

@ Thorsten Stumm # 35

Das Media-Strategie-Movie ist sehr interessant. Danke.

Walter Stach
Walter Stach
8 Jahre zuvor

Klaus Lohmann, danke für die Aufklärung.

Und am späten Abend noch ein leicht abgewandeltes Zitat:

"Gefährlich ist`s den Leu zu wecken,
verderblich ist des Tigers Zahn,
jedoch der schrecklichste der Schrecken,
das ist der Trump in seinem Wahn".

Und mit Blick auf die düsteren Prophezeiungen einiger Ruhrbarone zum baldigen Endes jeglicher links-liberaler Gesinnungsgemeinschaft und mit Blick auf das, was sie will, mag man sich eines Tages trösten mit Ovid:
"Wenn's auch an Kräften gebricht, so ist doch der Wille zu loben" -Briefe aus dem Pontus 3,4

Meine Kritiker, die mir jetzt eine Flucht in das Prosaische vorwerfen könnten, weise ich auf meine handfesten Vorschläge unter -16-hin: Die "vereinte Linke unter Kanzler Oskar L." könnte schon ab Montag, den 14.11.2o16…………….

Allen eine gute Nacht!

Manfred Michael Schwirske
Manfred Michael Schwirske
8 Jahre zuvor

Stefan Laurins Essay hat was. Was er den Regenbogenlinken im Einelnen und im Ganze um die Ohren haut, vollziehe ich nach. In fast jedem Detail. Dieses darüber hinaus als Ursache für den Aufstiegs eines Trump und für mehr noch zu identifizieren, ist freilich ein großartiger Fehlschluss. Dass Linke den Regentanz nicht beherrschen, ist mitnichten Ursache dafür, dass es noch immer nicht regnet. Und insofern ist auch die Prognose des Unterganges linker Politik nicht ansatzweise begründet.

Helmut Junge
8 Jahre zuvor

@Manfred Michael Schwirske
" Dass Linke den Regentanz nicht beherrschen, ist mitnichten Ursache dafür, dass es noch immer nicht regnet. Und insofern ist auch die Prognose des Unterganges linker Politik nicht ansatzweise begründet."
Statt dessen hört man oft, "daß es UNS heute so gut geht, wie nie zuvor", obwohl es etlichen absolut nicht so gut geht, und ungezählte Angst vor dem sozialen Abstieg haben.
Die fühlen sich wohl verarscht.
Jetzt dein Argument, daß man den Regentanz nicht beherrscht.
Ich denke, daß es auch dann noch Aufgaben für die Regierung gibt, daß man von ihr trotzdem Maßnahmen erwartet. Stattdessen gibt es Vorschläge von anderer Seite, die die Verwaltung des vorhandenen Wassers betreffen. UND DA REICHT ES EBEN NICHT; MIT DEM FINGER AUF DIESE LEUTE ZU ZEIGEN UND ZU SAGEN, DASS DIE DEMAGOGEN UND POPULISTEN SIND; WEIL DIE EBEN AUCH KEINEN REGEN MACHEN KÖNNEN, sondern muß eigene Vorschläge machen, und wenn man regiert, muß man handeln!
Wie soll man sonst die Wähler, die dringenden Handlungsbedarf sehen, bei sich behalten?
Denen kann man nicht erzählen daß man gegen Regenausfall, weil es eine Naturgewalt ist, nichts tun kann. Abgesehen davon kann jeder der Betroffenen sehen, daß es anderen, (natürlich nicht UNS) tatsächlich gut geht, und die privaten pools in großen Garten prall mit Wasser gefüllt sind.
Sozialisten müßten so etwas bemerken, tun es aber nicht. Und das ist der Kern der Analyse im obigen Artikel. Merkwürdig, daß auch du als Sozialist da nicht von allein drauf kommst.

Thorsten Stumm
8 Jahre zuvor

@Walter Stach

Es gibt keine Links-Liberalen. Es ist nicht liberal im Namen der heiligen PC Debatten und Denkverbote zu verhängen, es ist nicht liberal Menschen per Gesetz zu richtigem Denken und Essen zu erziehen, es ist nicht liberal alles als alternativlos darzustellen, es ist nicht liberal sich beleidigt nach einer Triggerwarnung jammerend in seinen Save-Space zurückzuziehen und per Hashtag rumzuheulen….es gibt keine Links-Liberalen.

Keiner der politisch Verantwortlichen zeigt auch nur den Hauch von Nachdenklichkeit oder Selbstkritik. Stattdessen ein lautstarkes : "Weiter so"…..mich erinnert das sehr stark an die letzten Tage des Politbüros….sogar die Worthülsen gleichen sich…das fällt nur niemanden der politisch Handeln mehr auf. Einem signifikanten Teil der Wählerinnen aber schon und die fühlen sich arg verarscht.

Eine Kanzlerin besteht auf Werte, ein Aussenminister eiert rum , und beide fallen dann einen Tag später im Bundestag einem Islam-Faschisten um den Hals……wer sich so ausserhalb der Realität heuchelt bekommt Brexit, Trump, Wilders und LePen…..ist das so schwer zu verstehen ?

Franz-Josef Krick
Franz-Josef Krick
8 Jahre zuvor

Bei all dem, was über den überraschenden Wahlerfolg Trumps gesagt wird, sollte man nicht vergessen, dass er nur auf Grund des amerikanischen Wahlsystems gewonnen hat. Bei uns hätte er die Wahl nicht gewonnen (200 000 Stimmen weniger als Clinton). Wie würden wohl die Kommentare lauten, wenn es in den USA unser Wahlrecht gegolten hätte?
Allerdings denke ich, dass der Artikel sehr gut die allgemeine Tendenz aufdeckt.

Gerd
Gerd
8 Jahre zuvor

#21:

Arnold, Sanders ist wie Jeremy Corbin(Labour, UK) jemand der das linke Lager der eigenen Partei in Begeisterung versetzt, aber mit dem man keine Wahlen gingen kann.

Die Amerikaner sind kapitalistischer, konservativer und religiöser als Europäer. Ein "demokratischer Sozialist" sollte dort noch weniger Chancen haben als Corbin in Großbritannien.

Werbung