In den letzten Jahren haben sich Sportjournalistinnen im Privatfernsehen, gerade auch im Bereich Fußball, mehr und mehr etabliert. Grundsätzlich ist das natürlich eine positive Sache. Aber ohne hier Namen nennen zu wollen, muss man dabei leider häufiger feststellen, dass viel zu viele von ihnen, bzw. die Verantwortlichen bei den jeweiligen Sendern, doch etwas plump auf die Karte ‚Erotik‘ setzen, ohne ihren Auftritt gleichzeitig auch mit entsprechendem Fachwissen untermauern zu können.
Viel zu häufig kommt so beim Zuschauer leider noch ein gewisser ‚Fremdschämfaktor‘ zum Tragen, hat man den Eindruck das es mit dem Fachwissen der Interviewerinnen nicht allzu weit her ist. Als regelmäßiger Betrachter der Fußballszene im Lande wissen Sie sicherlich was und wen ich meine. Und das dürfte den Frauen auf dem Weg in eine wirklich gleichberechtigte berufliche Zukunft grundsätzlich so kaum gut tun.
Eine der über diese Kritik erhabene Sportjournalistin unter den regelmäßig vor die Kamera tretenden Frauen ist zweifelsfrei die 39-jährige Jessica Kastrop. Die gebürtige Saarbrückerin arbeitet bereits seit etlichen Jahren für den ‚Pay-TV‘-Sender Sky (ehemals Premiere). Und ob man ihre Art der Berichterstattung persönlich nun mag, oder auch nicht, bei ihr steht erfreulicher Weise der Sport, die sachliche Information, und das Fachwissen im Vordergrund, nicht billige Effekthascherei.
Und weil das so ist, habe ich auch ihre in der Vorwoche erschienene Biographie ‚Blond kickt gut‘ mit Interesse gelesen.
Auf gut 200 Seiten beschreibt die blonde Fußballexpertin den Werdegang ihrer inzwischen 20-jährigen Karriere, die durch den sagenumwobenen Querschläger von Khalid Boulahrouz, der zum Youtube-Hit wurde, im Jahre 2010 auf ein ganz neues Level der Berühmtheit gehievt wurde, aber auch von ihren persönliche Krisen, wie z.B. ihrer jahrelange Magersucht.
Jessica Kastrop berichtet von ihren bemerkenswertesten Erlebnissen in der Welt des modernen Fußballs, beschreibt kleine Anekdoten rund um die Fußball-Bundesliga, gibt aber auch diverse Einblicke in das harte Mediengeschäft der Gegenwart.
Ein locker leichtes Lesevergnügen, wenn sicherlich aber auch keine große Literatur.
Und wer Spaß am, Fußball und am Sport-Journalismus hat, der kann mit dem kleinen, kompakten Taschenbuch einige kurzweilige Stunden verbringen. Mir hat es jedenfalls gefallen.
Das im Verlag ‚Droemer-Knaur‘ erschienenen Büchlein gibt es jetzt für relativ kleines Geld (8,99 Euro) beim Buchhändler.
Der erwähnten Oberflächlichkeit mag geschuldet sein dass es einige Zeit dauerte bis mir klar wurde, dass die blonde Fußballreporterin mit dem Ball am Kopf und die blonde Fußballreporterin die mit dem Mann verheiratet war der im letzten Jahrtausend für Dortmund mal ein Tor geschossen hat zwei verschiedene Personen sind. Vielleicht sollte ich mir als künftiges Unterscheidungsmerkmal also noch einprägen, dass die mit dem Ball auch die mit Ahnung ist?
hat schon mal jemand alte, weibliche moderatorinnen gesehn, jetzt egal ob bei fußball oder tagesschau? hm. wie stehts mit alten männern? die gibts zu genüge. bei so etwas werden frauen immer noch auf ihr aussehen reduziert. traurig, aber wahr
Und wo hat ses gelernt? Rischdisch, bei der RHEINPFALZ!!! Lang lebe die Tageszeitung!
[…] Wer schreibt ein Buch über einen “Hund, der um die Ecke pupsen kann“? Der Bulo. Zusammen mit der Frau Kastrop. […]