Der Kabarettist Jochen Malmsheimer hat mit einem Grußwort zur Eröffnung des Zeltfestivals Ruhr Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz gegen sich aufgebracht. Dabei hat er nur die Wahrheit gesagt.
Entegegen der landläufigen Meinung ist Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz nicht die nette „Otti“, als die sie sich in der Öffentlichkeit gerne darstellt. Unter vielen Mitarbeitern des Rathauses genießt sie den Ruf Beratungsresistenz mit Kommunikationsunfähigkeit auf das Trefflichste zu verbinden. Was sie nicht mag ist Kritik, und die gab es bei der Eröffnung des Zeltfestivals Ruhr von dem Kabarettisten Jochen Malmsheimer reichlich. Klar dass sich Scholz nicht entblödete sich bei den Veranstaltern zu beschweren. Dabei hatte der nur gesagt was eigentlich fast alle denke die ich kenne – und das gar nicht lustig sondern voller Grimm: Das die Stadt ihr nichtvorhandenes Geld für ein überflüssiges Konzerthaus raushauen will, dass Millionen aus Blödheit einfach verschlampt worden sind (Natürlich ohne Konsequenzen für irgendwen) und dass der Platz der Europäischen Versprechens einfach nur Bauernfängferei ist. Das alles kann man in den Ruhr Nachrichten nachlesen. Dort ist das Grußwort von Jochen Malmsheimer in Teile dokumentiert. Für jedes einzelne Wort gebührt ihm Dank.
Können wir uns Herrn Malmsheimer mal für Duisburg ausleihen?
[…] Bochum: Entlarvende Satire über Bochum (Dirk Schmidt) – CDU-Politiker Dirk Schmidt – und die Ruhrbarone – freuen sich anscheinend auch… […]
Und bittebittebitte lasst ihn auch nach Dortmund kommen!
Mir fehlte aber in dem Beitrag von Malmsheimer die Frage, ob sich eine Stadt, die finanziell noch nicht mal in der Lage ist ihre originären Aufgaben der Daseinsvorsorge zu erledigen (erinnert sei hier z. B. an die schon fast Sprichwörtlich gewordenen Schulen in die es reinregnet) es sich erlauben darf hochpreisige unterhaltende Veranstaltungen wie dieses Zeltfestival zu finanzieren. Dass dies Verdeckt über die Tochterunternehmen Sparkasse; Bogestra, USB läuft macht es eher schlimmer als besser, da die Mittel einer demokratischen kontrolle entzogen sind und noch nicht einmal die Höhe bekannt wird.
„Die Veranstaltung wird, wie bei Veranstaltungen dieser Größenordnung üblich, auch durch
ein Sponsorenengagement ermöglicht. Hierzu zählen auch, wie die
Veranstaltungskommunikation erkennen lässt, die Sparkasse Bochum, die Stadtwerke
Bochum und der Umweltservice Bochum. Über Leistung und Gegenleistung der Sponsoren
und Veranstalter kann die Kulturverwaltung keine Auskunft geben, da in den
Sponsorenverträgen zwischen beiden Partnern hierzu Diskretion vereinbart wurde (diese
Regelung gehört bei Sponsorenverträgen zum Standard“
Quelle:
https://session.bochum.de/somacos/net/bi/vo0050.php?__kvonr=7044858&search=1
Jetzt weiß ich endlich, wie der Meister heißt, der bei in der Anstalt dem Schramm immer schön Paroli geboten hat. Allein dafür, danke!
Wäre nett, wenn der Mann auch mal nach Berlin in die Wühlmäuse käme!
[…] Bochum: Jochen Malmsheimer (Kabarettist) ärgert Ottilie Scholz (Oberbürgermeisterin) … ruhrbarone […]
Chapeau Malmsheimer.
Ein wahrer Meister der genußvollen Wortakrobatik; des ehrbaren Kabaretts. Wie armselig muß diese Bochumer Oberbürgermeisterin doch sein, die es nicht einmal aushält, wenn man ihr den Spiegel vor Augen hält.
Ein Konzerthaus will sie, der Kultur faselt sie gern das Wort. Doch wehe es erhebt sich jemand aus der Kultur und wagt es, mit spitzer Zunge und gemeißelten Sätzen lustvoll den Wahnsinn dieser verfehlten Kommunalpolitik darzulegen.
Tief im Westen, wo die Minderwertigkeitsgefühle großmannssüchtiger und unter Realitätsverlust leidender Kommunalpolitiker, wie bei der Bochumer Ottilie, das Handeln bestimmen, bedarf es mehr Malmsheimer. Denn die Lokalpresse – wie die WAZ (die Rezension über den Malmsheimer Auftritt beispielsweise im Hattinger Lokalteil ist der Worte nicht wert, die da in Bits und Bytes und Druckerschwärze geformt wurden) ist rei(t)zlos geworden.
Vorbei sind offenbar jene Zeiten, in denen Journalisten es wagten, die in sich versagenden Kommunalpolitiker in ihren Blättern vorzuführen. Vorbei sind offenbar die Zeiten, in denen sachkundige Redakteure in den verstaubten Stuben so mancher Rathäuser die wiehernden Amtsschimmel zum Verstummen brachten. Nun sind die Journalisten offenbar selber verstummt, da die kostengünstigen Praktikantenstadl mit Druckerlaubnis in ihren Belanglosigkeiten immer mehr Verlage und Redaktionen erobern.
Da ist ein Malmsheimer längst nicht mehr genug. Couragiert, bissig und so zutrefffend Realitäten schildernd – dafür wirklich ein aufrichtiges herzliches Dankeschön!
Der Wähler aber indes sollte sich merken, welch seltsames (Un-) Verständnis von Pressefreiheit und Demokratie die Sozialdemokratin Scholz hat. Ottilie hat längst fertig. Und gehört aus dem Rathaus vertrieben. So wie viele andere Kommunalpolitiker im Revier.