Nach dem Bekanntwerden der Drohbriefe aus der rechten Szene gegen zwei Dortmunder Journalisten am gestrigen Mittwoch stellt sich Frank Stach, Landesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes NRW, solidarisch an die Seite der Kollegen. Gleichzeitig fordert der DJV NRW die Behörden auf, die zunehmende Bedrohungslage ernst zu nehmen. „Polizei und Staatsschutz müssen Journalistinnen und Journalisten wirksam schützen. Verfassungsschutz, Staatsanwaltschaften und Gerichte sind aufgefordert, konsequent zu ermitteln und auch vermeintlich kleine Bedrohungen zu verfolgen“, so Stach.
Am gestrigen Mittwoch hatten in Dortmund zwei Journalisten verdächtige Briefe mit einer unbekannten weißen Substanz erhalten. Einer der Briefe wurde von unbekannten Tätern an die Privatadresse eines Reporters, ein zweiter an das WDR-Landesstudio Dortmund versandt. Nach einer ersten Überprüfung handelt es sich um eine ungefährliche Substanz. Die „Sonderkommission Rechts“ der Dortmunder Polizei hat die Ermittlungen in beiden Fällen übernommen, da es Hinweise auf eine politisch motivierte Tat gibt. Beide Journalisten berichten seit längerem über die rechtsextremistische Szene in Dortmund.
„Der gestrige Vorfall ist leider nur die Spitze des Eisberges. Kolleginnen und Kollegen, die in der rechtsextremen Szene recherchieren, sehen sich allzu häufig solchen Bedrohungen ausgesetzt. Das dürfen wir als Gesellschaft nicht hinnehmen“, warnt der DJV-Landesvorsitzende. Auch die beiden Dortmunder Kollegen waren bereits in der Vergangenheit Opfer von Bedrohungen geworden.
„Es ist richtig und wichtig, dass wir uns als Journalistinnen und Journalisten nicht einschüchtern lassen“, begrüßt Stach, dass unter anderem in der WDR-Lokalzeit gestern in dem Kontext ausführlich über die Hintergründe der rechten Szene in der Stadt berichtet wurde. „Aber dann brauchen wir auch den verlässlichen Schutz der Behörden“, so Stach weiter. Vorbildlich sei in dem Kontext die klare Positionierung der Dortmunder Polizei.
Deren stellvertretende Präsidentin Alexandra Dorndorf hatte gestern erklärt: „Freier Journalismus ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Demokratie. Berichterstattungen durch Bedrohung von Journalisten zu beeinflussen oder gar zu verhindern, kommt einem Angriff auf die Werte der Demokratie gleich. Das nehmen wir nicht hin. Darüber hinaus setzen wir alles daran, die Hintergründe der Tat aufzuklären und die Freiheit des Journalismus zu gewährleisten. Demokratiefeinden treten wir entschlossen entgegen.“
Allerdings sieht der Deutsche Journalisten-Verband über den konkreten Einzelfall hinaus durchaus Handlungsbedarf. „Das betrifft insbesondere den Austausch von Informationen zwischen Behörden, aber auch die Bereitschaft, selbst geringfügige Angriffe auf Journalisten konsequent zu verfolgen. Selbst wenn die Ermittlungsbehörden Bedrohungen konsequent erfassen, liegt es an Staatsanwaltschaften und Gerichten, die Aufgreifschwelle bei Bedrohungen jeweils im Kontext der Gesamtlage zu bewerten. Hier ist Luft nach oben“, so Stach.
"Nach einer ersten Überprüfung handelt es sich um eine ungefährliche Substanz."
Backpulver, was ungefähr so gefährlich ist, wie ein Spielzeuggewehr und dennoch ausreicht, um Personen in Panik zu versetzen. Verstehe das wer will.
@Gerd #1
Backpulver ist eine harmlose Substanz, das haben Sie ganz richtig erkannt. Allerdings ist Backpulver keine übliche und traditionelle Beilage in Briefen (wie z. B. gepresste Veilchen oder eine Haarlocke). Der Verdacht war also durchaus nicht abwegig, bzw. bleibt die Vermutung, dass es sich um eine Drohung handelt, das nächste Mal kein Backpulver zu schicken.
Es gibt nämlich auch weiße Pülverchen, die keineswegs so harmlos sind wie ein Spielzeuggewehr.
Das versteht eigentlich nur der nicht, der es nicht verstehen will.
Als Gott geschichtliches Wissen verteilte, hat sich #1 erfolgreich weggeduckt.
@#1 Gerd: So harmlos ist Backpulver auch nicht, immerhin kann man damit Brownies backen. Sollten Sie eigentlich wissen. Sorry, aber wie kann man so ignorant sein. Wenn es darum geht, die Gefahr von rechts zu relativieren sind Sie leider immer vorne dabei.
Abgesehen davon ist die Bedrohung von Journalisten durch militante Neonazis gerade in Dortmund nicht neu. Man denke nur an die Todesanzeigen, auf denen die Namen von Journalisten standen, die über die Szene berichtet haben. Damals hat der Staat leider auch nicht allzu viel unternommen. Kann nur hoffen, dass die Kollegen weitermachen und sich nicht von der Hetze einschüchtern lassen – egal ob sie von der AfD oder von militanten Neonazis kommt.
Wer sich für das Weltgeschehen interessiert, der erinnert sich beispielsweise an die Anthrax-Anschläge,die in den USA zu Beginn unseres Jahrhunderts eine Reihe von Todesopfern forderten. Und ich vermute, das waren auch die ersten Gedanken der betroffenen Journalisten.
Das ganze wirkte zunächst potentiell wie ein Mordanschlag, und es ist, auch wenn nur "harmloses" Backpulver versandt wurde, jeweils eine klare Todesdrohung.
Wer das ganze wie "Gerd" ins Lächerliche zieht, der hat meiner Meinung nach Hintergedanken. Und die sind wohl reichlich unappetitlich.
Nochmal.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels war den Medien bereits bekannt, dass es Backpulver war. Diese Information zurück zu halten, ist Aktivismus, nicht Journalismus. Aber nicht das zehnte Mal, dass das hier passiert.
Die Erklärung von @Gerd macht es doch nicht besser. Zwei Jounalisten haben Drohbriefe mit einem weißen Pulver bekommen. Einer sogar an seine Privatadresse. Natürlich wird das Pulver analysiert. Im Artikel oben steht ja auch "Nach einer ersten Überprüfung handelt es sich um eine ungefährliche Substanz."
Drohbriefe bleiben es doch auch dann! Wie kann jemand das überhaupt anzweifeln?
@Gerd: Briefbomben sind historische Fakten, die weit vor Ihrer Geburt schon als Mittel des Terrors bekannt waren (bitte selber googeln). Diese Information zu ignorieren und solche Attentate zu verharmlosen, ist Dummheit und ideologische Verblendung, nicht Realitätssinn. Aber nicht das allerletzte Mal, dass wir das von Ihnen hier erleben.
#7:
Das mit dem Backpulver ist wie mit dem Spielzuggewehr. Da war in den Überschriften vom einem "Nachbau eines Sturmgewehrs" oder gar einem "Sturmgewehr" die Rede. In beiden Fällen wurden Informationen zurück gehalten, um die Situation zu dramatisieren.
Wie gesagt, dass ist politischer Aktivismus, kein seriöser Journalismus.
#6 will und wird es nicht begreifen, weil ihm der dazu nötige Anstand fehlt.
@#6 Gerd, Zitat: "Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels war den Medien bereits bekannt, dass es Backpulver war. Diese Information zurück zu halten, ist Aktivismus, nicht Journalismus. "
Ich verstehe nicht. Im Artikel ist die Rede von einer "ungefährlichen Substanz". Damit ist doch absolut klar festgestellt, dass es sich nicht um ein reales Attentat handelt, sondern "nur" um eine Drohung. Inwiefern ist es nun für diese Beurteilung der Lage wichtig, dass es sich bei der ungefährlichen Substanz um Backpulver handelt? Das ändert doch an der Beurteilung überhaupt nichts.
Was ich mich nun frage: Warum ist es für Sie wichtig, aus dieser völlig irrelevanten Information einen "Aktivismus"-Vorwurf zu basteln? Die Wirkung ist jedenfalls, dass die Botschaft des Artikels insgesamt entwertet wird, also die Bedrohung verharmlost wird.
@thomas weigle: Besonders tragisch sind solche Fälle ja immer dann, wenn man sich komplett verrannt hat und – wie in #9 – den Weg zurück nicht mehr findet. Wie bei Trumpel, Salvini, Farrage oder Weidel/Gauland sind dann "die Medien" immer und alles schuld. Echt schlimm.
@Gerd: Hm, ich find die Vortäuschung eines Anschlags oder Attrapen mit Pulver sind kein Kinderspiel. Und im aktuellen Kontext von dem Mord muss man es auch betrachten.
Das Problem sind die doppelten Standards. Einerseits werden Vorfälle dramatisiert, andererseits verharmlost. Je nach dem wer Opfer und wer Täter ist. Letzteres ist hier unlängst mehrfach vorgekommen. Da wirkt die aktuelle Dramatisierung doppelt verlogen.
@Gerd: Stimmt: Ein Bremer AfDler wird geschubst und das ganze Land gerät in Panik. Ein Christdemokrat wird erschossen und alles bleibt ruhig.
#15:
Genau das! Weil der Angriff auf den Abgeordneten der AfD trotz gegenteiliger Videobeweise als "Schubsen" verharmlost wird, wird der Mord am CDU'ler als Instrumentalisierung verstanden.
Man muss schon ziemlich schräg, um nicht zu sagen: "entgeistert" drauf sein, um einen kleinen AfD-Abgeordneten aus Bremen mit seinem zwecks Stimmenfang "optimierten" Hang zur Präsentation von ein paar Wunden, die er sich beim Fallen nach einer Attacke zuzog, mit dem heimtückischen, geplanten Nazimord an einem Kasseler Regierungspräsidenten auch nur im Ansatz zu vergleichen. Aber die AfDler lassen z.Zt. halt überall ihre Fassaden fallen…
@Klaus Lohmann Richtig, die Armseligen kriechen aus ihren Löchern. Nur warum auch bei den Ruhrbaronen? Was dabei auffällt ist einmal mehr die Tatsache, dass sie zu feige sind, mit ihrem Namen für ihre Gesinnung einzustehen. Wer weiß, ob der #126nicht nur ein sog. Gerd ist.