Vor fast genau 25 Jahren, am 30 Mai 1994, erschien im Spiegel einer der ersten Artikel, in dem ein Politiker davor warnte, dass die Bundesrepublik wegen zu schlechter Internetverbindungen den wirtschaftlichen Anschluss verpassen würde.
Paul Krüger (CDU), der längst vergessene damalige Forschungsminister hatte das Problem erkannt:„Es bestehe dringender Handlungsbedarf, so Krüger. Das unzureichende und zu teure Angebot an Telekommunikations-Dienstleistungen sei zu einem „Standortnachteil für deutsche Firmen“ geworden.“
Damit auch die Leser verstanden worum es ging, das Internet war damals weitgehend unbekannt, erklärte es der Spiegel: „Über Datenautobahnen kann in nicht allzu ferner Zukunft jeder Programme abrufen, einkaufen, Bankgeschäfte erledigen und möglicherweise auch von zu Hause aus arbeiten. Die Betreiber der Netze, aber auch die Hersteller der Geräte und der Software erwarten ein gigantisches Geschäft: Multimedia gilt als die Wachstumsbranche.“
Heute, 25 Jahre später, weiß zwar dank Netflix, Youporn und Facebook fast jeder was das Internet ist, aber grundsätzlich gilt weiterhin: Problem erkannt, lasst uns darüber reden. Immerhin ist das Thema mittlerweile bei der Kanzlerin angekommen:
„“Die Zeit drängt.“ Deutschland stehe in einem „wahnsinnigen globalen Wettbewerb“. Beim digitalen Wandel müsse der Mensch im Mittelpunkt stehen und nicht von der Technik beherrscht werden. Die digitale Infrastruktur sei weiter unzureichend, Deutschland sei aber auf einem guten Weg, sagte Merkel. Sie betonte dabei die Notwendigkeit einer flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet
Ins Internet mit dem Akustikkoppler? Da gab es doch schon ISDN und Modems.
Wen interessiert die Wirtschaft? Das Geld verteilt doch der Staat.
Mein Internet-Anschluss in der Heimat ist OK >> 100 MBit down , und der Upload reicht auch meistens. Blöd ist es nur unterwegs, da fehlt oft das Internet für die Navigation. Dann fehlen auch offene WLAN Verbindungen….
Die Politik und die Behörden schaffen es nicht, Verbraucher und Wirtschaftsinteressen umzusetzen.
Erst heute kam wieder eine Meldung, dass Frau Barley unsere Justiz- und Verbraucherschutz-Ministerin mal wieder eine Richtlinie zur Netzneutralität nicht umsetzen kann.
Hoffentlich ist sie bald im EU Parlament. Vielleicht macht sie dann auch etwas mit Sport.
https://netzpolitik.org/2019/katarina-barley-stellt-sich-gegen-netzneutralitaet/
Für die Inhaberin der Planstelle "Bundeskanzler" wird das Internet ein Leben lang Neuland bleiben.