Jüdische Friedhöfe in Nordrhein-Westfalen: Ein digitales Archiv der Erinnerungskultur

Jüdisches Gräberfeld auf dem Dortmunder Ostenfriedhof. die Gräber wurden zum Teil in der NS-Zeit, zum Teil durch späteren Vandalismus beschädigt. Foto: Mathias Bigge Lizenz: Gemeinfrei

In Nordrhein-Westfalen existieren derzeit 493 jüdische Friedhöfe unterschiedlicher Größe und Erhaltungszustände. Sie spiegeln die lange Geschichte jüdischer Gemeinden wider und sind ein bedeutender Bestandteil der jüdischen und deutschen Erinnerungskultur.

Das Projekt „Jüdische Friedhöfe Nordrhein-Westfalens“ verfolgt das Ziel, einen zentralen Zugang zu Basisinformationen aller jüdischen Friedhöfe im Bundesland bereitzustellen. Dazu10gehören Angaben wie Geokoordinaten, Adresse, Anzahl der Grabsteine, Belegungszeitraum sowie mindestens ein Foto, zugänglich über eine digitale Karte. Grundlage dieser Erfassung sind unter anderem die Dokumentationen des Zentralarchivs zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland. Ergänzt wurden die Informationen durch das Standardwerk Jüdisches Kulturerbe Nordrhein-Westfalen von Elfi Pracht-Jörns sowie das Historische Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe und die Website KuLaDig des LVR-Landschaftsverbands Rheinland.

Im Rahmen des Projekts wurden bisher ausschließlich analog vorliegende Friedhofsdokumentationen digitalisiert, ebenso wie Bildmaterial aus den 1980er und 1990er Jahren, um sie langfristig zu sichern. Fünf der 493 Friedhöfe sind derzeit noch in Bearbeitung oder aus rechtlichen Gründen nicht zugänglich.

Mit wenigen Ausnahmen sind die geschlossenen jüdischen Friedhöfe in Nordrhein-Westfalen im Besitz des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein, des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Westfalen-Lippe und der Synagogen-Gemeinde Köln.

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