Martin Niewendick, einstiger Autor dieses Blogs und heute Volontär beim Tagesspiegel in Berlin, besuchte am Wochenende das Jüdische Museum in Dorsten. Nun hat er dem Museum einen Brief geschrieben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
Am vergangenen Samstag war ich in ihren Räumlichkeiten Gast beim Vorbereitungstreffen einer Israel-Reise Anfang Juli. Die dortige Gruppe sollte mit zwei Referaten u.a. zur israelischen Geschichte auf die Reise eingestimmt werden. Dort wurde ich Zeuge von Aussagen, die ich so niemals in einer jüdischen Einrichtung erwartet hätte.
Eine Referentin vermittelte den Anwesenden eine vollkommen einseitige Sicht auf den Nahost-Konflikt. In ihrem Vortrag gab sie ausschließlich Israel die Schuld für das Stocken des Friedensprozesses. Das Hauptproblem sei der Siedlungsbau, die von Israel sabotierte Flüchtlingsfrage, die ungleiche Verteilung des Wassers etc. Kein einziges Wort verlor sie über die Hamas oder andere Akteure in dem Konflikt. Weiteres: Sämtliche Siedler in der Westbank siedelten dort aus politischen, also okkupatorischen Gründen. Und der Gazastreifen wird ausschließlich von Israel „abgeriegelt“.
Als ich sie darauf ansprach, dass die Hamas antisemitisch sei, sagte sie, dies wäre nur dann der Fall, wenn man den „bewaffneten“ und den „politischen“ Arm der Terrorgruppe als Einheit sähe. Aber das tat sie natürlich nicht. Sie vertrat folgende Ansicht: Die antisemitischen Vernichtungsdrohungen gegen Israel sind sämtlich „Politik“, und aus der halte man sich heraus. Und: Die Siedlungspolitik der Israelis ist das Haupthindernis für den Frieden. Es ist dies das übliche Messen mit zweierlei Maß, das ich von Stammtischen der Linkspartei, Augstein-Kolumnen oder Grass-Gedichten gewöhnt bin.
Auch die Aussagen über den Sechs-Tage-Krieg waren bemerkenswert: Dieser wurde – ganz „neutral“ – „Junikrieg“ genannt. Und in diesem hätte Israel „Gebiete erobert“. Zu erwähnen, dass auch dies ein Angriffskrieg gegen Israel war, und die Gebiete folglich nicht einfach im Zuge eines Agrressionskrieges „erobert“ wurden, vergaß die Referentin freilich zu erwähnen. Es hätte den jüdischen Staat ja weniger diabolisch aussehen lassen.
Weitere Unwahrheiten wurden auch von dem Leiter der Reise verbreitet, etwa, dass sich Frauen in Israel besser verhüllt und in Begleitung männlicher Personen in der Öffentlichkeit bewegen sollten. Wer einmal in Israel war – und die Rede war nicht von den orthodoxen Gebieten, sondern von ganz Israel – kann sich angesichts solch eines Unsinns nur an den unverhüllten Kopf fassen.
Ich bitte sie, einmal zu überprüfen, was für Leuten sie Raum für ihre Propaganda bieten. Eine der Referentinnen (die, derzufolge die Vernichtungsdrohungen gegen Juden und Israel „Politik“ und damit im Gegenteil zum natürlich völlig unpolitischen Siedlungsbau nicht relevant sind), ist sogar Aktivistin in einer Initiative, die sich um Shoa-Überlebende kümmert. Umso ratloser ließ mich diese antiisraelische Veranstaltung zurück. Der Reiseleiter, selbstverständlich ein wohlmeinender Freund Israels, fand das übrigens alles „ganz toll“. Wer solche Freunde hat, der braucht ein Iron Dome. Zum Beleg meiner Behauptungen rege ich an, sich von den Referentinnen einmal die PPPräsentation zu ihren Vorträgen zeigen zu lassen.
Viele Grüße,
Martin Niewendick
PS: Eine der Referentinnen war so frei, uns über die Gepflogenheiten des Schabbes aufzuklären. Auf meine Frage, warum man eine solche Veranstaltung dann ausgerechnet an einem Samstag machen muss, antwortete sie: „Hier arbeitet kein einziger Jude!“ Dass Shabbat-praktizierende Juden auf diese Weise von vornherein von der Veranstaltung (und somit faktisch von der Fahrt) ausgeschlossen werden, störte wohl nicht weiter.
Da ist selbst Augstein in seinen Kommentaren differenzierter ….
Habe aktuell ( aus familiaerer Absicht ) mit Verwandten und Freunden in Tel Aviv und Akkon telefoniert , denen dies nebenher berichtet , doch die erklaerten Friedensfreunde und Netanyahu-Gegner taten das als Black Humour ab …. 😉 … :-[
In dem Laden da in Dorsten laeuf wohl einiges falsch …
Oh, was ist nur aus diesem Museum geworden. Ich selbst war dort bis vor 15 Jahren aktiver Unterstützer. Und jetzt muß ich dies lesen.
Gäbe es denn interessiertes jüdisches Personal für einen Job im dortigen üdischen Museum?
#1
Volltreffer in Sachen Augstein, leider! Ansonsten schockt das gewaltig. Solche Diffamierungen hätte ich von einer NGO erwartet, aber von einem jüdischen Museum?
Für Martin Niewendick ist es doch nichts Neues, wenn ihm bei Gelegenheit vorgetragen wird, daß die Lösung des Konfliktes Israels mit den Palästinenser vornehmlich scheitert a.) an der Siedlungspoltik Israels, b.)an dem Leugnen des nicht gelösten Problems der palästinenschischen Flüchtlinge durch den Staat Israel, c.) an der einseitigen Ausbeutung der Ressource Wasser durch Israel , d.) an der fehlenden Bereitschaft Israels , der sog. Zwei-Staatenlösung zuzustimmen und……
Überrrascht sein konnte M. Niewendick also nicht über das, was ihm da inhaltlich erzählt worden ist, sondern nur darüber, daß das in einem jüdischen Museum in Dorsten geschah.
Anlaß, sich zu ärgern, mag er vor allem deshalb gehabt haben, weil er in alldem eine zu einseitige Positionierung "contra Israel -( oder contra gegenüber der akutellen israelischen Politk ?)ausgemacht hat.
Ich bin gespannt, ob und wie die Museumsleitung bzw. der Vorstand des Trägervereines des Museum in Dorsten auf das "Überraschtsein" und die "Verägerung" von Martin Niewendick reagieren werden.
PS
1.
Zwingend geboten erscheint es mir nicht, daß in einem jüdischen Museum unbedingt ein Mitarbeiter jüdiischen Glaubens beschäftigt wird. Wünschenswert? Ja, meine ich.
2.
Damit ich nicht mißverstanden werde:
Hier geht es nicht darum, was ich in der Sache meine, wenn es um den Streit Israel-Palästinenser bzw. um den gesamten sog.Nah-Ostkonflikt geht. Eine Idee, wie man realistisch eine Konfliktlösung herbeiführen könnte, habe ich angesichts des komplexen, des komplizierten Sacherhaltes, der gravierend von einander abweichenden religiösen, politschen Interessen der unmittelbar und mittelbar beteiligten Konflikparteien nicht.
Zudem denke ich über diesen Konfltikt, seine Ursachen, seine Lösungsmöglichkeiten nicht unvoreingenommen nach, denn als Deutscher kann ich das angesichts des Holocaust nicht.
Wie zur Zeit üblich in Deutschland und Europa, wird nur der toten Juden gedacht. Die Lebenden interessieren nicht, die machen ja nur "Probleme". Mit dem Hinweis auf die angeblichen Verbrechen Israels kann man seine Schuldgefühle wegen des Holocaust gut verdrängen.
Traurig aber leider wahr.
@ Walter Stach
Mir ist rätselhaft, was Sie mit Ihren Zeilen aussagen wollen. Der Autor hat die einseitige Darstellung einer Referentin kritisiert. Was genau für ein Problem haben Sie damit? Ob Niewendick über den Inhalt des Vernommenen überrascht oder verärgert war, ist eine Frage, die für Sie anscheinend von zentraler Bedeutung ist.
Dass der Autor in einem jüdischen Museum einen Mitarbeiter jüdischen Glaubens beschäftigt sehen will, entspringt übrigens alleine Ihrer Phantasie.
Sie schreiben weiter: „Zudem denke ich über diesen Konflikt, seine Ursachen, seine Lösungsmöglichkeiten nicht unvoreingenommen nach, denn als Deutscher kann ich das angesichts des Holocaust nicht.“ Was immer Sie damit meinen, es hält Sie nicht davon ab Ihren Beitrag mit den üblichen platten Gewissheiten einleiten: isr. Siedlungspolitik, pal. Flüchtlinge, isr. Wasserpolitik, isr. Ablehnung der Zweistaatenlösung.
Ich habe keine Lust, diese Dinge für Sie gerade zu rücken – nur so viel: Es gibt dazu jede Menge andere Sichtweisen, die den Sachverhalt jeweils ungleich mehr berücksichtigen als es die Spurenelemente in den von Ihnen benutzten immer gleichen typischen Vorwürfen suggerieren. Es gibt im Übrigen leistungsfähige Suchmaschinen, die ernsthaft Fragenden dazu jede Menge Wissen liefern. Wenn sie es denn wissen wollen …
1. Es ist richtig und wichtig die Leitung des Museums über die Referate zu informieren, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man in Dorsten wusste und glücklich darüber ist, wen man sich da ins Haus geholt hatte.
Was mich irritiert ist die Tatsache, dass für letzten Samstag im offiziellen Programm des Museums keine Veranstaltung ausgeschrieben war, was die Vermutung nahe legt, dass die Referenten gar nicht vom Museum eingeladen wurden, sondern von einem Veranstalter (möglicherweise einem "alternativen" Reiseveranstalter für Israelreisen?), dem man gutgläubig die Räumlichkeiten zwecks Reisevorbereitung zur Verfügung stellte.
@Martin Niewendick
Darf man erfahren, wer die Israelreise veranstaltet und würdest Du aus Protest von der Reise zurücktreten, sollte sich herausstellen, dass die Referenten nicht mit dem jüdischen Museum wohl aber mit dem Reiseveranstalter, mit dem du da nach Israel reisen möchtest, unter einer Decke steckten? Deine Empörung halte ich für gerechtfertigt, aber sie richtet sich unter Umständen gegen die Falschen…
——-
2. "hier arbeitet gar kein Jude"…
Das Jüdisch-Westfälische Museum geht auf die Initiative von Johanna Eichmann zurück. Eichmanns Mutter Martha war Jüdin, ihr Vater Katholik. Eichmann wuchs in Recklinghausen auf und besuchte in Dorsten das Gymnasium der Ursulinen. Ende des Krieges musste sie als sogenannte "Halbjüdin" Zwangsarbeit leisten.
Nach dem Krieg trat Johanna Eichmann dem Ursulinenorden bei, wurde später Leiterin des Ursulinen-Gymnasiums und Oberin des Ursulinen-Klosters in Dorsten. Sie veröffentlichte zahlreiche Schriften zur jüdischen Geschichte.
2001 wurde das Jüdisch-Westfälische Museum eröffnet, das zum größten Teil auf ihr Engagement zurück geht und das bis 2006 von Eichmann geleitet wurde. Bis heute ist die mittlerweile (fast?) 90-jährige Nonne Ehrenvorsitzende des Museums.
Vermutlich hätte man mit diesen seltsamen Referenten darüber streiten können, ob es sich bei Frau Eichmann um eine "echte" Jüdin handelt. Das dafür notwendige antisemitische Potenzial schienen diese Leute gehabt zu haben und immerhin entstammt sie einer Mischehe. Aber lassen wir das.
Wer in das Museum für Modern Art in Tel Aviv geht, findet dort eine ganze Abteilung, in der von linken Israelis die "palästinensischen" Aggressionen verherrlicht werden. Ich sprach eine Aufsichtsperson darauf an. Sie legte nur die Finger an die Lippen. Leider gibt es auch unter Juden Israelfeinde. Sie nennen sich oft progressiv. Lest "Allein unter Juden" von Tuvia Tenenbom. Er schreibt: "Künstler, tut mir leid, das zu sagen, sind ein Haufen egoistischer, egozentrischer Kinder, die ihre Seelen an den Meistbietenden verkaufen." Moshe Feiglin, Mitglied der Knesset und kein Feigling, sagt: "Die Linke steht weder für Liberalismus noch für Kommunismus. Im Gegenteil: Wie ich schon vor langer Zeit herausgefunden habe, rechtfertigen die Linken Gewalt. Liberal sind sie nur, wenn man mit ihnen einer Meinung ist."
Dort arbeitet kein einziger Jude, nur Antisemiten 😉
das kritisierte treffen war keine veranstaltung des museums, sondern eine autonome gastveranstaltung eines anderen vereins. an den "zusammenfassungen" von M.N. sind mehr als zweifel anzubringen. wir als trägerverein des museums waren bei der gastveranstaltung in unserem haus am letzten samstag nicht vertreten. eine befragung des verantwortlichen und der beiden referentinnen, vonteilnehmer/innen sowie die (vom autor angeregte) sichtung der vortragsfolien durch uns lassen den schluss, dass es sich um eine „anti-israelische propagandaveranstaltung“ gehandelt habe, keinesfalls zu; einige der konkreteren behauptungen – etwa zu den themen „hamas“, „verhüllung“, einseitige schulzuweisungen – stehen in fundamentalem gegensatz zur darstellung der anderen beteiligten. die eingesetzten medien zu „ausschnitten jüdisch-israelischer geschichte“ geben einen eindruck solider und multiperspektivischer darstellung. wir können auf der grundlage der genannten gespräche und der sichtung der folien die vorwürfe nicht nachvollziehen und weisen sie zurück.
martin niewendick hat mit seinem propaganda-vorwurf eine flut von noch haltloseren beschimpfungen und unterstellungen ausgelöst und damit eine rufschädigung unseres hauses bewirkt. unser museum ist in sachen israelischer politik und israelisch-palästinensischer gegenwart schon öfters geprügelt worden – meistens allerdings wegen angeblich zu unkritischer „regierungsfreundlicher“ haltungen. wer die bloße erwähnung von themen wie „besetzte gebiete“, siedlungsbau, wasserkonflikte bereits für hetze hält, dem vermögen wir nicht zu helfen. wir sind kein ort von 120%-bekenntnissen, sondern ein ort des dialogs und der bildung.
man KÖNNTE sich auch in unseren web-präsenzen zu unserer arbeit kundig machen, bevor man in das gehechel der netzmeute einstimmt. warum es wenig juden in deutschland gibt, die sich in jüdischen museen engagieren (können), muss ich sicherlich nicht erklären. in unserem verein und unter unseren freiwilligen (das ist die mehrzahl der bei uns tätigen) sind sie durchaus vertreten. und alle ernsthaft interessierten können davon ausgehen, dass wir mit diesem problem – nichtjuden als hauptakteure betreiben ein museum zur jüdischen kultur – auch weiterhin verantwortungsbewusst umgehen.
1.
Erfreulich, daß jetzt die Stellungnahme vorliegt, die ich mir -sh.5-gewünscht hatte..
2.
Ich bin gespannt, ob und wie M.Niewendick und die Diskutanten hier im Blog darauf reagieren werden.
3.
Unabhängig vom Inhaltlichen, von der sachverhaltsbezogenen Frage nach den (richtigen) Fakten und unabhängig von der unerschiedlichen (Be-)Wertung dersleben:
Wäre es nicht richtigergewesen , wenn M.Niewendick seinen Brief erst dann bei den Ruhrbaronen veröffentlicht hätte, nachdem ihm die Antwort des Trägervereines darauf vorlag, die er dann hätte mit veröffentlichen müssen und die er dann -selbverständlich- hätte kritisch kommenteren könenn?
Wäre es nicht ebenso richtiger gewesen, erst danach kommentierende Beiträge bei den Ruhrbaronen zu schreiben? Auch ich habe übereilt "meinen Senf" dazu gegeben, ohne auf die Stellungnahme des Trägervereins zu warten; immerhin habe ich "meinen Senf dazu gegeben" in dem Bemühen, nicht allein aufgrund des offenen Briefes von Martin NIewendick "zur verbalen Aufrüstung " beizutragen.
Insofern ziehe ich mir den Schuh , "Rufrschädigung" bewirkt zu haben, nicht an.
4.
Zu hoffen bleibt, daß in dem jetzt zu erwatenden weiteren Streit über die Fakten und in den in diesem Zusammnahng zu erwartenden weiteren Auseianndersetzungen über "Israel und die Palästinenser" das jüdische Museum in Dorsten keinen zusätzlichen Schaden nehmen wird und daß vor allem die dort hauptamtlcih und ehrenamtlich engagierten Bürger, egal ob jüdischen Glaubens oder nicht, nicht "frustiert das Handtuch" werfen.
zu #11
Die Vorwürfe von Martin Niewendick könnten nicht besser untermauert werden. Anhand der entlarvenden Aussagen eines Sprechers(?) des Trägervereins(!) des Museums sind M.N.‘s Vorwürfe überaus maßvoll ausgefallen.
„unser museum ist in sachen israelischer politik und israelisch-palästinensischer gegenwart schon öfters geprügelt worden – meistens allerdings wegen angeblich zu unkritischer ,regierungsfreundlicher‘ haltungen.“
Einfach köstlich.
@Norbert Reichling: Müssen wir dann davon ausgehen, dass eine "solide und multiperspektivische darstellung" des PP-Vortrags der o.e. ersten Referentin bedeutet, wir als Publikum/Gäste der Veranstaltung kennen ja schon die mediale Standardmeinung über Israel und so ein Vortrag klotzt dann mal einseitig mit der "Böses Israel"-Keule?
Ich kann mir irgendwie beim besten Willen nicht vorstellen, dass Martin Niewendick explizit um die Kenntnisnahme dieses Vortrags bzw. der verwendeten Folien bittet, wenn dort nur ausgewogene Fakten präsentiert werden.
Ich fände es gut, wenn man hier zusätzlich zur Stellungnahme des Trägervereins einfach den Text, bzw. die Folien des Referates zugänglich machen würde, so dass sich jeder selbst ein Urteil bilden kann.
Ich glaube allerdings Martin das, was er hier als selbst gehört, wiedergibt. Die Aussage der Referentin zur Hamas ist grotesk. Ihre Nichterwähnung des Kriegsmotivs beim Sechstagefeldzug , d.h. die Verleugung der totalen Vernichtungsabsicht gegenüber Israel, ist böswillige Geschichtsfälschung. Wieso der Sprecher des Trägervereins des Museums sich trotzdem dazu verleiten lässt, von einer soliden und multiperspektivischen Darstellung zu sprechen ist mir schleierhaft.
Walter Stach 12
Walter, es gibt nur eine Art ausgewogener Darstellung des israelisch-palästinensichen Konfliktes: Mindestens 2 Referenten mit unterschiedlichen Positionen. Der Dialog respektive die Debatte muss schon Teil des Vortrags sein, denn es gibt einfach zu wenig sachneutrale Referenten zu diesem Thema.
Der Reiseleiter ist aber auf jeden Fall eine Niete, denn entweder war er noch nie in Israel und weiss auch nichts vom Alltagsleben dort, oder er lügt in geradezu dreister Weise. Wahrscheinlich ist er aber einfach nur dumm, denn seine Lüge, sofern sie denn eine absichtliche war, wird im spätestens vor Ort heftigst um die Ohren fliegen.
Arnold -16-,,
ich stimme Dir zu:
Was Du einleitend feststellst, sollte selbstverständlich sei; es muß selbstverständlich sein, wenn man ein so brisantes, höchstpolitisches Thema in einem jüdischen Museum in Vorbereitung auf eine Israel-Fahrt angeht.
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Zum Inhalt dessen, was da im Museum von wem und wie erzählt worden ist, will ich angesichts der doch widersprüchlichen Aussagen von M.Niewendick einerseits und Norbert Reichling anderseits nichts sagen.
Vermutlich wird es dazu beiderseits noch weitere Klarstellungen/Richtigstellung geben.
Noch einmal Grundsätzliches zum Konflikt Israel-Palästinenser aus meiner Sicht:
sh.dazu mein Beitrag -5- unter PS -2.
Ergänzung:
Soll ich jeden bewundern, soll ich jeden kritisieren, der in absoluter Selbstgewißheit verkündet, den
e i n e n wahren Grund für den Konflikt, den e i n e n wahren Schuldiigen für die Konflikteskalation zu kennen , über die e i n z i g wahre Lösungsmöglichkeit zu verfügen und den e i n e n einzig wahren Grund dafür zu kennen, daß diese nicht umsetzbar ist?
Statt diesbezüglich zu bewundern, statt diesbezüglich ständig zu kritisieren, registriere und "verkündige" ich meine diesbezülgiche Unsicherheit, Ratslosigkeit. Offenheit für jedes Argument und die Bereitschaft, sich mit jedem Argument auseinanderzusetzen.
Arnold, Dir muß ich die Schlußbemerkung unter -5-PS 2. im letzten Satz nicht weiter erläutern.
Trotzdem, da mich offenkundig dieserhalb nicht jeder verstanden hat (oder verstehen will):
I c h gehöre zu den Deutschen, die aufgrund des Holocaust letztendlich unfähig sind, in der Diskussion über Israel im allgemeinen, über den Konflikt Israel-Palästinenser das zu tun, was an sich geboten ist, nämlich sich um unbedingte Objektivität zu bemühen.
Denn i c h sehe mich gegenüber dem Staat Israel in einer grundsätzlichen Pflicht, wenn es um seine Existenzberechtigung und um die Sicherung derselben geht.
Daß das nicht in Widerspruch zudem steht, was ich gelegentlcih kritisch zur aktuellen Politik des Staates Israel sage, solte "jedermann"bergreiflich sein.
! Und jede Kritik an der aktuellen Politik des Staates Israel durch mich