Peter W. Streng, stellvertretende Präsident des mit 17 Landesverbänden und über 137.000 Mitgliedern mächtigen Radsportverbandes „Bund deutscher Radfahrer“ (BDR), teilte auf Facebook in den vergangenen Monaten mehrfach Seiten mit hetzerischen Inhalten auf Pegida-Niveau u.a. von Autoren namens „Hirnfick deluxe 2.0“ und Beiträge des rechtsextremistischen Blog „Denken macht frei“. Streng rechtfertigte sich auf Facebook damit, dass er „blauäugig“ gewesen sei. Seine Seite wurde inzwischen – zusammen mit den rechten Inhalten – gelöscht. Die halbherzige Stellungnahme des Bunds Deutscher Radfahrer erschien lediglich auf der Facebook-Seite des Verbandes und beruft sich darauf, dass Streng „privat“ gepostet habe. In der aktuellen Pressemitteilung hielt man sich lieber an die eigenen Erfolge und bilanzierte gestern: „BDR zieht zufriedene WM-Bilanz“. Am rechtslastigen Präsidenten will man offensichtlich festhalten. In der Radsportszene sorgt dies für Unruhe, es gibt erste Rücktrittsforderungen. Radsportler Paul Baluch hat dazu umfassend recherchiert.
Von unserer Gastautorin Lieselotte Hosenknopf.
Längst ist der Radsport in Deutschland mehr als nur ein Nischensport. Zur Zeit fahren Athleten und Athletinnen bei der Straßen-WM in Doha um Titel und Anerkennung sportlicher Höchstleistungen. Doch nicht nur die Athleten und Athletinnen repräsentieren den Radsport. Auch die zahlreichen Vereine tragen repräsentative Verantwortung.
Der „Bund deutscher Radfahrer“ (BDR), gegründet 1884 in Leipzig, ist ein solcher Verein mit einer langen wie traditionsreichen Geschichte. Die WM in Doha präsentiert und dokumentiert der BDR ausführlich auf der Seite des Vereins in dem sozialen Netzwerk „facebook“. Wozu der Verein nicht an solch prominenter Stelle oder auf seiner eigenen Webseite Stellung bezieht, ist das Verhalten des stellvertretenden Vorsitzenden Peter W. Streng.
Der 71-jährige, den der Geschäftsführer des BDR „als sozial engagierte Person“ kennen will, teilt und verbreitet seit ca. 1 1/2 Jahren rechtspopulistische Propaganda auf seinem eigenen Profil, das er in dem Netzwerk „facebook“ unterhält. Verschiedentlich ist der BDR auf das Verhalten seines stellvertretenden Vorsitzenden in der Vergangenheit aufmerksam gemacht worden; Reaktionen blieben aus. Eine neuerliche Welle, die dieser Tage durch die Radsportgemeinde fährt, hat einen so genannten Shitstorm auf der Seite des BDR ausgelöst.
Beispiele, die am 11. Oktober 2016 per Screenshot gesichert wurden:
Tatsächlich ist der Mann auf diesem Bild Imam Abu Adam, wie sich aus diesem Link ergibt. Imam Abu Adam engagiert sich in Sachsen in einem Projekt, das ausstiegswilligen Salafisten Hilfestellung bietet. Wie das ZDF berichtet, erreicht Adam mit seiner Arbeit besonders Jugendliche und hat bereits vielen zu dem Ausstieg aus der extrem-salafistischen Szene verholfen.
Ich selbst habe mich direkt mit dem Geschäftsführer, Herrn Martin Wolf, am 11. Oktober 2016 per E-Mail in Verbindung gesetzt:
Sehr geehrter Herr Wolf,
sehr geehrte Damen und Herren,
in Unkenntnis darüber, wer für die Pflege Ihrer facebook-Präsenz verantwortlich zeichnet bzw. wie regelmäßig die Beiträge dort überprüft werden, wähle ich das altbacken erscheinende Mittel E-Mail um Ihnen folgendes mitzuteilen:
Der stellvertretende Vizepräsident des BDR äußert sich in nicht tolerierbarer Form in dem sozialen Netzwerk „facebook“. Möglicherweise ist Ihnen die Hetze, die Herr Streng verbreitet bisher nicht aufgefallen. Ein kurzer Blick auf das Profil macht deutlich, dass neben Beiträgen, die den BDR/ Radsport betreffen auch Beiträge des Kopp-Verlages und/ oder zweifelhafter Blogs, welche dem rechten Spektrum zuzuordnen sind, verbreitetet werden.
Es ist die Aufgabe und Pflicht eines jeden couragierten Menschen, sich in aller Deutlichkeit gegen die Veröffentlichung sowie Verbreitung solcher Beiträge auszusprechen bzw. sich ihr entgegen zu stellen. Hetze ist auch in der virtuellen Welt nicht von Meinungsfreiheit gedeckt.
Ihnen sollte zum einen daran gelegen sein, zum einen öffentlich Stellung zu beziehen sowie die Stellung des Herrn Streng innerhalb des BDR zu diskutieren und zu überdenken. Schweigen und einen etwaigen „Shitstorm“ abwarten kann und darf nicht der Lösungsansatz sein. Wer sich heutzutage nicht klar gegen derartiges Gedankengut positioniert, weg sieht und schweigt, macht sich an der Verbreitung mitschuldig.
Der Radsport sollte – so wie jede andere Sportart – als etwas begriffen werden, das Menschen verbinden, Brücken schlagen und Verständnis für einander fördern kann und zwar ganz unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Präferenz oder ähnlichem.
Als Geschäftsführer können Sie, Herr Wolf, nicht ernstlich wollen, dass der BDR in einen derart negativen Zusammenhang gerückt wird. Zeigen Sie Haltung, sehr verehrte Damen und Herren. Mit Interesse sehe ich einer Stellungnahme Ihrerseits entgegen und verbleibe einstweilen mit freundlichen Grüßen“
Antwortschreiben des Bund Deutscher Radfahrer (BDR)
vielen Dank für ihre E-Mail, die mich hier bei der Straßen-Weltmeisterschaft in Doha erreicht hat. Von unserer Facebook-Redaktion wurde ich auch über verschiedene Beiträge zu den auf der Privatseite unseres Stellvertretenden Präsidenten Peter Streng veröffentlichten Posts informiert. Ich bedanke mich auch für ihre Hinweise zum Kopp-Verlag und die anderen Hintergrundinformationen.
Selbstverständlich ist der Sport insgesamt, aber auch der Radsport ein Bereich, in dem -wie Sie so schön anmerken- Brücken geschlagen werden und der Mensch unvoreingenommen aufgenommen wird, unabhängig von Religion, Geschlecht oder Herkunft. Der Sport hat auch in schwierigen politischen Zeiten immer etwas Verbindendes und kann viel zur Integration und Verständigung beitragen. Dies zeigt sich gerade bei der aktuellen politischen Lage auch bei dieser Weltmeisterschaft.
Sie können gerne meinen Facebook-Freundeskreis einmal durchgehen und werden sehen, dass ich diese Vorsätze zumindest auf dieser Ebene auch „lebe“. Bitte geben Sie mir die Gelegenheit vor einer weiter ausführenden und öffentlichen Stellungnahme mit Peter Streng, den ich nicht so „rechtspopulistisch“ kenne wie hier dargestellt, sondern als sozial engagierte Person, zu sprechen, um vorher seine Stellungnahme dazu zu hören. Vielen Dank und noch einen schönen Abend.
Mit freundlichen Grüßen
Martin Wolf
Erste Reaktion des BDR auf Facebook
Die erste Reaktion in dem sozialen Netzwerk „facebook“ erfolgte am 11.10.2016 am Vormittag:
„Wir sind eine reine Sportorganisation, in der parteipolitische, religiöse und rassistische Bestrebungen ausgeschlossen sind, dies ist auch Teil unserer Satzung. Radsport ist ein Bereich in dem der Mensch unvoreingenommen aufgenommen wird, unabhängig von Religion, Geschlecht oder Herkunft!
Der Sport hat auch in schwierigen politischen Zeiten immer etwas Verbindendes und kann viel zur Integration und Verständigung beitragen!
Bitte gebt uns die Gelegenheit vor einer weiter ausführenden Antwort mit Herrn Streng zu sprechen und seine Stellungnahme dazu zu hören.“
Jedoch wurde diese erste Stellungnahme nicht auf der fb-Seite des Vereins gepostet, sondern lediglich unter die jeweiligen Kommentare gesetzt.
Am späten Nachmittag des gestrigen Tages erfolgte dann die offizielle Stellungnahme:
„Der Bund Deutscher Radfahrer distanziert sich klar und eindeutig von den Facebook-Posts, die unser Stellvertretender Präsident Peter Streng auf seiner privaten Facebook-Seite geteilt hatte.
Wir sind eine reine Sportorganisation, die schon in der Satzung parteipolitische, religiöse und rassistische Bestrebungen ausschließt. Radsport ist ein Bereich in dem jeder Mensch unvoreingenommen aufgenommen wird, unabhängig von Religion, Nationalität, Geschlecht oder Herkunft. Der Sport hat auch in schwierigen politischen Zeiten immer etwas Verbindendes und kann daher viel zur Integration und Verständigung beitragen. Dies wird in unseren Vereinen auch gelebt.
Peter Streng hat heute auf seiner Facebook-Seite eine Stellungnahme abgegeben, in der er selbstkritisch deutlich macht, dass er aus der Emotion heraus und ohne notwendiges Hinterfragen einige Artikel geteilt hat, hinter deren Urhebern, Inhalten und Weltbild er nicht steht.
Das BDR-Präsidium wird in seiner nächsten Sitzung seinem langjährigen und engagierten Präsidiumsmitglied die Gelegenheit geben, diese Stellungnahme weiter auszuführen und dann entscheiden, ob eine weitere Zusammenarbeit möglich und sinnvoll ist.“
Diese Stellungnahme wurde ebenfalls nicht an prominenter Stelle veröffentlicht; weder auf der Webseite des Vereins noch auf der von dem Verein unterhaltenen fb-Seite ist sie zu finden, sondern als Antwort unter die Kommentare aufgebrachter Nutzer und Nutzerinnen des Netzwerks gesetzt.
Eine weitere Reaktion auf die Rückfrage, ob zumindest mitgeteilt werden könne, wann die nächste Sitzung stattfinden solle steht bisher aus.
Führender Sportfunktionär: Jung, naiv, blauäugig?
Auch Peter W. Streng äußerte sich zu den Vorwürfen via „facebook“. Der Beitrag ist, so wie alle in Rede stehenden rechtspopulistischen Äußerungen, entweder inzwischen gelöscht oder der Öffentlichkeit unzugänglich gemacht worden.
Herr Streng gab an, er habe „falsch recherchiert, sei blauäugig gewesen, habe sich in einem emotional aufgewühlten und verstünde nicht, weshalb ihm als einem Menschen, der sich für Minderbemittelte sowie Flüchtlinge einsetze, unterstellt würde, er vertrete und verbreite rechtspopulistisches Gedankengut“:
Nachweislich hat Herr Streng im Juni 2016 ebenfalls rechtspopulistische Propaganda verbreitet. Von schlechter Recherche zu sprechen, erscheint in diesem Zusammenhang mehr als nur fragwürdig:
Die Versuche der Erklärung und Rechtfertigung für sein Handeln muten mehr als seltsam an:
Demokratische Grundwerte im Sport
Der BDR verweist in seinen Äußerungen zur Sache darauf, dass die Posts auf der privaten Facebook-Seite des Herrn Streng veröffentlicht wurden. Dies entspricht zwar der Wahrheit, ist aber für den Umgang mit der Angelegenheit zweitrangig. Herr Streng bekleidet eine hochrangiges Amt innerhalb des Vereins, der sich selbst als „demokratisch, jedoch parteipolitisch und konfessionell unabhängig“ beschreibt und von sich selbst sagt: „Was zählt, ist der Radsport. Hier ist der BDR Ansprechpartner in allen Belangen „Rund ums Rad“.“
Als stellvertretender Vorsitzender des BDR ist Herr Streng nicht nur eine Person des öffentlichen Interesses, sondern hat neben erheblicher Reichweite, auch Verantwortung inne. In einer Zeit, in der geistige Brandstiftung, PEGIDA und AfD als das politische Geschehen mitbestimmen, kann und darf nicht geduldet werden, dass ein Funktionär sich dergestalt äußert. Ein solches Verhalten muss Konsequenzen haben.
Der BDR distanziert sich in seiner Stellungnahme von den durch Herrn Streng abgesetzten Posts, jedoch nicht von Herrn Streng selbst. Es ist nicht haltbar, dass die Verbreitung solchen Gedankenguts unter den sprichwörtlichen Teppich gekehrt wird. Aus den Stellungnahmen sowohl des BDR als auch des Herrn Streng lässt sich jedoch nicht viel mehr ableiten, als dass der Hoffnung nachgehangen wird, die Angelegenheit würde ad acta gelegt, hätten sich die Gemüter erst beruhigt. Auch das ist nicht tolerierbar.
Wer sich heute nicht deutlich gegen die Verbreitung solchen Gedankenguts stellt, widerspricht und spürbare Konsequenzen zieht, macht sich mitschuldig und zum stillen geistigen Brandstifter. Dulden wir, dass Menschen – zumal solche in angesehenen Positionen – ungestraft derartige Äußerungen treffen können, so tragen wir dazu bei, dass sich das Bild festigt Rechtspopulismus bis hin zu Rechtsextremismus sei salonfähig.
Die politischen wie gesellschaftlichen Verhältnisse verlangen unbedingt und unabdingbar, dass wir Haltung zeigen.
Der Radsport vereint Menschen verschiedenster Herkunft, Religion, sexueller Präferenz, schlägt Brücken und trägt zu Verständnis wie Integration bei. Dies alles lässt sich keinesfalls mit einem stellvertretenden Vorsitzenden des BDR vereinbaren, der seit mehr als einem Jahr Propagandamaterial, das dem rechten Spektrum zuzuordnen ist, verbreitet.
Der Fall Peter W. Streng ist exemplarisch. Exemplarisch müssen auch die Konsequenzen sein, die in nichts anderem bestehen können, als in einer Amtsenthebung.
Der Fc St. Pauli Radsport hat eine Stellungnahme veröffentlicht, in der der BDR aufgefordert wird, zu handeln.
Alle Screeenshots zur Verfügung gestellt von Paul Baluch
"sport vereint Menschen verschiedenster Herkunft, Religion, sexueller Präferenz, schlägt Brücken und trägt zu Verständnis wie Integration bei." Das ist schön und gut, aber kann der Sport nicht auch Menschen mit höchst unterschiedlichen (auch fragwürdigen) politischen Meinungen vereinen?
"Als stellvertretender Vorsitzender des BDR ist Herr Streng nicht nur eine Person des öffentlichen Interesses, sondern hat neben erheblicher Reichweite, …"
Wer hier hat vor dem heutigen Tag vom BDR und insbes. von Herrn Streng gehört? Ich kannte nur den ADFC. Was die Screenshots angeht:
Beim ersten stellt sich die Frage, ob die Aussage der Wahrheit entspricht. 23 Kinder klingt zumindest übertrieben. Der zweite von 'hirnfick' ist ganz klar unangemessen. Die anderen zwei sind belanglos.
Ich vermag, auch nach mehrmaligen lesen ,nicht den Skandal zu erkennen. Die beiden ersten Bilder sind dämlich und falsch…. mehr nicht. Imam Abu Adam ist trotz seiner Arbeit gegen den Salafismus nun kein unumstrittener Mensch….er praktiziert offen eine Vielehe…. das kann man durchaus ambivalent sehen.
Die Verlinkung aus dem Merkur ist nun noch weniger skandalträchtig…den die Beschränkung von Sozialleistungen von EU-Bürgern ist aktuelle Regierungspolitik gerade umgesetzt von Frau Nahles.
Und mal ganz grundsätzlich Die Meinungsfreiheit schützt auch dumme und geschmacklose Äusserungen. Ich sehe hier keinerlei Verletzung der Meinungsfreiheit hin zur Volksverhetzung.
Hier wird eine Gesinnugsschnüffelei mit eher schwachen Belegen betrieben. Der Furor der Autorin ist schon deutlich über dem Anlass.
Achja, Radfahren war noch nie eine Randsportart…..sie kommt in der Omnipräsenz des Fussballs nur selten in ÖR-Fernsehen…..woanders aber schon.
Spreu und Weizen, es trennt sich offensichtlich allerorten von allein. Dank Fratzenbuch.
@ Thorsten Stumm
Gut gesprochen.
Um es mal deutlich zu sagen. In einer offenen Gesellschaft muss man auch mal Meinungen aushalten, die einem nicht gefallen und sich darüber austauschen.
Das Verhalten des BDR, nämlich erstmal mit dem Betroffenen zu reden, ist richtig und eine Selbstverständlichkeit.
Die ewige Distanzerei von allem und jeden ist eine alberne "linke" Attitüde. Das ist in etwa gleichzusetzen mit der "rechten" Forderung an alle gläubigen Muslime sich doch bitte schön vom Terror "zu distanzieren".
Der BDR muss entscheiden, ob er mit dem Mann noch zusammenarbeiten kann. Wenn nicht, muss er halt gehen. Das ist dann aber eine Konsequenz und keine "Distanzierung". Im übrigen sollten einige dumme Facebook-Posts nicht gleich das ganze Wirken eines Vereinsmitglieds auslöschen können. Denn das trägt genau zu dem Gefühl von "linker Meinungsdiktatur" bei, das die AFD in die Parlamente trägt. Damit stärkt die Autorin letztlich die Kräfte, die sie eigentlich bekämpfen will. Schade, denn die AFD brauchen wir nun wirklich nicht.
@ Torsten Stumm: Genau das ist das Problem. Hetze im Pegida-Style ist inzwischen normal und findet unter "Meinungsfreiheit" ein hübsches Deckmäntelchen. Öffentliche Posts zu lesen, als Gesinnungsschnüffelei zu bezeichnen, ist schon ziemlich geschmacklos.
Wenn Radsportler an ihrem stellv. Präsidenten, der sie und ihre Sportart öffentlich vertritt, in einem Artikel Kritik üben, ist das legitim.
Und ja, nicht jeder Artikel auf den Ruhrbaronen ist " skandalträchtig" – es geht auch mal ohne Skandal – im Sinne von Kritik.
@Memobox: Es geht nicht um ein Vereinsmitglied, sondern ein Mitglied des Präsidiums. Der Stellvertreter von Rudolph Scharping vertritt den Verband in der Öffentlichkeit. „Denken macht frei“ ist stramm rechts. Da kann ich verstehen, dass man ins Grübeln kommen, wenn jemand deren Posts öffentlich teilt. Auch wenn er das „blauäugig“ nennt.
Wenn sich die Sportler eines Verbandes in ihrer Sportart nicht mehr gut vertreten fühlen ( es geht der Autorin nach meinem Eindruck hier um den verbindenden, sportlichen Geist), ist es ihr gutes Recht, das öffentlich zu thematisieren. Das nennt man Meinungsfreiheit und Demokratie. Unangenehm Sache – muss man aber auch mal aushalten können.
@Ulrike Merkel
Da sind wir einfach anderer Meinung. Ich für meinen Teil, habe jedenfalls mehr Angst vor Menschen die Meinungsfreiheit für ein Deckmäntelchen halten. Der totalitäre Anspruch der Autorin ist jedenfalls beste Werbung für AFD und Co. Und in ihrer demokratieschädlichen Haltung ohne Maß ziemlich ähnlich.
Hallo,
mir, Sankt Pauli, der Autorin und allen anderen gleichgesinnten ging es nicht darum Herrn Streng mit der Mistgabel durchs Dorf zu jagen, sondern darum darauf hinzuweisen dass der BDR so etwas wortlos duldet. Wir haben den Bund bereits vor 1,5!!! Jahren darauf hingeweisen dass Herr Streng solch ein Gedankengut teilt. Den Großteil seiner fragwürdigen Beiträge hat er leider zu beginn des Shitstorms gelöscht, daher konnten nur wenige Belege gesichert werden.
@Thorsten Stumm & Memobox: Was wäre los wenn ein Franz Beckenbauer so etwas geposted hätte? Welchen Aufschrei hätte es gegeben? Wie hätte der DFB reagiert? Nur weil Radsport weniger mediale Popularirät hat und oft in der Omnipräsenz des Fußballs (wie sie so schön sagen) verschwindet, sollte man auch hier äußerst sensibel mit fragwürdigen Gesinnungen und Beiträgen umgehen. Ich bin ganz ihrer Meinung: Was der Herr für den Sport getan hat sollte nicht ungeachtet sein. Aber auch hier sollte dies nicht vor einer möglichen Konsequenz bewahren. Der Mann ist 71 Jahre alt, er sollte wissen wie man 1. Recherchiert und 2. was in seiner Position vermieden werden sollte!
Wenn aber eine Person mit solch Status, gegen die Statuten des eigenen Vereins verstößt, fordert das m.E. eine adäquate Reaktion und die kann nicht sein zu sagen "Ich setze mich für Minderbemittelte ein, also seid mal nicht so streng mit mir" – Wer recherchiert 2 Jahre lang falsch? Eine Entschuldigung blieb aus.
Der BDR schweigt sich aus und das ist aus unserer Sicht als Vereinsbeitragszahler nicht in Ordnung. Es wird sich nicht klar und vor allem öffentlich positioniert. Es wirkt als würde der Verband selbst nicht wissen was in ihrer Satzung steht.
§2 Absatz 3: "(…)Der BDR ist sich seiner ethischen, pädagogischen, entwicklungspsychologischen und medizinischen Verantwortung bewusst."
§2 Absatz 6: "(…)Parteipolitische, religiöse und rassistische Bestrebungen sind ausgeschlossen. Die dem BDR angeschlossenen Vereine sowie BDR-Organe dürfen sich in Ausübung ihrer Funktion weder parteipolitisch oder konfessionell betätigen noch ihre Mitglieder parteipolitisch oder konfessionell beeinflussen.(…)"
Spätestens bei Absatz§ hätte bei Herrn Streng jede Alarmglocke klingeln und die Pressestelle der BDR hätte vernünftig und adäquat reagieren müssen.
Jeder sollte die Möglichkeit haben friedlich seinem Sport nach zu gehen und einen Vertreter seiner Interessen zu haben, der den Sport über seine politischen Ansichten stellt. Welches Signal würde der BDR allen Mitgliedern mit Migrationshintergrund senden wenn Herr Streng in seinem Amt verbleibt?
@yohak: Ja auch solche Leute sollten willkommen sein, nur nicht in oberster Position als Vertreter der öffentlichen Interessen aller Mitglieder. So eine Position verleiht Macht und sollte niemandem die Möglichkeit geben seine persönlichen Interessen über die aller zu stellen. Das ist bei Politik nunmal eher der Fall als bei der sexuellen Präferenz!
Herr Baluch,
auch hier bin ich einfach anderer Meinung als Sie. Ich schätze das Recht im Rahmen der Verfassung sein Grundrecht auf freie Rede zu nutzen höher ein als an irgendwen ein Signal zu setzten. Zudem weise ich die inklusive Benutzung des "Wir müssen" entschieden zurück.Ich muss gar nichts auch als ein Teil von wir nicht…..
Ihre Kritik und ihr Aufruf ist vollkommen ok…..genauso wie die Kritik an Ihnen. Wie der BDR damit umgeht ist ebenfalls Aufgabe der dafür zuständigen Gremien. Ebenso auf diese öffentlich Einfluss zu nehmen.
Ich weiss,nichts macht so unbeliebt, wie liberal zu sein. Übrigens, habe ich alles was Sie als Argumente bringen was zu tun sei schon mal gehört. Von den Befürwortern des Radikalenerlass…gegen den war ich auch.
Auf Tatsachen und öffentlich-wirksame Auswüchse rechtswirrer, populistischer Gedankensoßen nicht mehr aufmerksam machen, weil man nun wohlfeil für die Massen und totschlagsargumentierend eine AfD als dann drohende "Gefahr" heraufbeschwört – *das* ist die eigentliche Gefahr für Artikel 5 und unsere Demokratie.
Einen "totalitären Anspruch" der Autorin kann ich hier auch mit größter Lese-Anstrengung nicht entdecken, zumal die Reaktionen des BDR ja unzensiert und damit nachvollziehbar veröffentlicht werden.
Ach ja, der Herr Scharping… Was erwartet ihr denn von einem Verband, der von Rudi geführt wird?
"Hetze ist auch in der virtuellen Welt nicht von Meinungsfreiheit gedeckt."
Dann zeigen Sie ihn doch an werte Frau Märkel! Es wird sich zeigen, was von Art. 5 GG gedeckt ist und was nicht. Sie sind scheinbar der Meinung, dass schon das verlinken merkel-kritischer Zeitungsartikel ein Vergehen ist, für das der Missetäter öffentlich an den Pranger und ins soziale Abseits gehört. Typisch grüne Intoleranz.
Hallo Herr Stumm,
ich gebe ihnen zu 100% Recht! Jeder mensch hat Verfassungsgeschützte Rechte, in denen er keinesfalls beschnitten werden sollte. Dazu gehört die Meinungfreiheit! Leider gibt es in dem Fall Peter Streng ein kleines Problem! Er bekleidet ein "öffentliches Amt". Sein Arbeitsauftrag in diesem Amt unterliegt der Satzung des Vereins, den er als Vize-Präsident vertritt. Wenn er also als "Person öffentlichen Interesses" solches Gedankengut öffentlich (ursprünglich war seine Facebookseite öffentlich) zur Schau stellt, muss er damit rechnen, dass Personen nicht damit einverstanden sind, was er als Privatperson von sich gibt. Die daraus resultierende Forderung nach einem Rücktritt ist doch eine logische Konsequenz, wenn man davon ausgeht, dass Mitglieder eines Vereins Einfluss auf die Vereinsstruktur nehmen können.
Angenommen sie wären Beitragszahlender Flüchtling (sofern sie Mitglied eines Radsportvereins wären, müssten sie Beiträge an den BDR abdrücken) . Wie würden sie sich fühlen wenn sie solche Sachen lesen müssten, von jemandem der das zweithöchste Amt bekleidet. Vor allem wenn es keine Alternative gibt die man wählen könnte um Radsport auf kompetitiver Ebene auszuüben?
"Er bekleidet ein "öffentliches Amt"."
Nein. Der BDR ist ein sog. "eingetragerner Verein", keine Behörde oder Partei. Daher bekleidet Herr Streng keine öffentliches Amt. Ob er eine "Person öffentlichen Interesses" wage ich zu bezweifeln. Oder wer hat vom dem zuvor gehört? Scheinbar ist er unbekannt und uninteressant.
@Gerd: Mit einem Posten in so einem großen Verband ist er natürlich eine Person öffentliches Interesses.
@Gerd #13: Das Teilen von persönlichkeitsrecht-verletzenden Inhalten auf Facebook (in diesem Fall: Verleumdung mittels des "Syrer mit 4 Frauen.."-Links) ohne erklärenden Kommentar ist exakt so zu behandeln wie die §187er-Straftat an sich, da man sich deren rechtsverletzenden Inhalt zu eigen macht.
Und so etwas ist garantiert nicht von Art. 5 GG gedeckt.
@Gerd: Bei einer Mitgliederzahl von 137000 (im Jahre 2013) ist er als Vertreter des BDR durchaus eine Person öffentlichen Interesses!
Ich find es ganz schön vermessen über den Bekannzheitsgrad einer Person zu differenzieren, welche Art von Äußerungen sie im Rahmen ihrer Funktionsausübung tätigen darf!
Wenn irgendein Vorstand eines Modellbauverbandes oder Klöppelvereins rechtspopulistische Seiten verlinkt oder entsprechende Inhalte posted, würde ich mich freuen, wenn dies verantwortungsbewusste Mitglieder bemerken und darauf aufmerksam machen! Auch wenn mir die Person total unbekannt wäre – Einfluss nimmt sie ja doch!
@Gerd #13: Das von dir an mich adressierte und kritisierte Zitat ""Hetze ist auch in der virtuellen Welt nicht von Meinungsfreiheit gedeckt." ist nicht von mir. Auch wenn das stimmt.
Der im Moment gepflegte Diskurs, dass Kritik an der AfD und an rechts(populistischen) Haltungen, die AfD befördert ist nicht nur ein beknacktes Argument, sondern auch noch falsch. Wir reden hier nicht über pädagogisch wertvolles Verhalten gegenüber Kleinkindern in einer Kita, sondern über Politik. Da gehört Kritik hin. Im Übrigen kann ich den Ärger der Autorin des Artikels und die Radsportler verstehen. Würde auch nicht gerne in diesem Geiste vertreten werden.
Und ja, ich halte "Hirnfick Deluxe 2.0" und "Uschis Muschi riecht nach Sushi" (Die Herr Streng teilt) nicht für seriöse Zeitungen. Rechte Hetzblogs auch nicht.
[…] Ruhrbarone: Jung und naiv? Peter W. Streng, stellv. Präsident des Radsportverbandes „Bund deutsch…. […]
[…] Oktober berichteten die Ruhrbarone über die rechten Posts des Vizepräsidenten des Bund Deutscher Radfahrer e.V. und Stellvertreter […]
Stimmen die Vorwürfe gegen die Autoren von Ruhrbarone welche im aktuellen Dokumentarfilm von Markus Fiedler erhoben werden wonach hier ein Netzwerk aus linksextremistischen Antideutschen agiert?
@Steffi: Ja klar. Aber Fiedler hat einiges übersehen: Dass wir von verschiedenen Geheimdiensten der USA und Israels finanziert werden ist ihm ebenso nicht aufgefallen wie unsere Koordinierungsaufgabe beim Einsatz von Chemtrail-Flugzeugen und der von uns organisierte Betrieb unterirdischer Menschenfabriken im Auftrag der Reptiloiden.
Stefan *psssst* Bitte keine Fake-News verbreiten: Die Reptilien bzw. die Fabriken sind auf dem Mond. Ein Film hierzu ist aber bereits in Produktion: Iron Sky 2.
Außerdem gibt es hier im Blog schon einen Alarm-Artikel, weil die Ruhrbarone von zwei investigativen "Künstlern" aus der Paläo-Rapper-Szene zwangsgeoutet wurden 😉 *gähn*