Traurige Nachrichten vom einstigen Warenhaus-Giganten. Die insolvente Warenhaus-Kette Galeria Karstadt Kaufhof muss in Deutschland 52 ihrer 129 Warenhäuser schließen. Das teilten die Arbeitnehmer-Vertreter des Unternehmens heute mit. Zuvor hatte der Aufsichtsrat über das Ausmaß der Schließungen beraten.
Die Handelskette hatte angesichts der Konsumflaute und der Energiepreise im November Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. Galeria Karstadt Kaufhof hatte bislang noch etwa 17.400 Mitarbeitende, Tausende Stellen werden nun abgebaut. Von den Filialschließungen sind laut Unternehmen insgesamt rund 4.000 Mitarbeitende in den Filialen betroffen. „Dies ist ein rabenschwarzer Tag“, betonte der Betriebsrat am Montag.
Es ist bereits der zweite Versuch, die Warenhaus-Kette durch ein Schutzschirmverfahren und den damit verbundenen Schuldenschnitt wieder dauerhaft auf Erfolgskurs zu bringen. Ein erster Anlauf, der 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden war, hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, dem Abbau von etwa 4.000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht.
Darunten werden viele NRW-Standorte dicht gemacht, unter anderem die in Duisburg, Gelsenkirchen, Hagen, Leverkusen, Neuss, Paderborn, Siegen (alle zum 30. Juni 2023) – sowie Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf (Schadowstraße), Essen, Krefeld, Mönchengladbach, Siegburg und Wuppertal (alle zum 31. Januar 2024). Die Streichliste wurde am Montag nach der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung veröffentlicht.