Berlin, 12. Mai 2012 – Ich fragte die Pressesprecherin beim „Bund der Freien Waldorfschulen“, Celia Schönstedt, nach einer Stellungnahme zu „Französisch“, der, Zitat Rudolf Steiner, „Leichnamsprache“, die „die Seele korrumpiert“. Von Andreas Lichte.
Französisch lernen mit Klischees? Etwas Besseres als Steiner finden wir überall …
Waldorfschule, das ist die „Waldorfpädagogik von Rudolf Steiner und seiner Menschenkunde, nach der wir an unserer Schule lehren und arbeiten“, so die Freie Waldorfschule Kreuzberg in ihrer Selbstdarstellung. Aber kann an der Waldorfschule überhaupt Französisch unterrichtet werden? Wenn Rudolf Steiner diese „menschenkundliche“ Einsicht hatte:
Rudolf Steiner über Französisch
„Einen Anfang kann sie [die Waldorfschule] nur machen durch jenes Verständnis, welches unsere Lehrerschaft entgegenbringt dem Charakter des Französischen, daß man es so behandelt, daß man sich bewußt ist, man bringt eigentlich eine Dekadenzerscheinung in die Schule hinein; das muß man nicht den Kindern sagen, aber man sollte sich schon darüber klar sein.
Man ist sich darüber klar, aber auf der anderen Seite ist es absolut ausgeschlossen, daß wir von der Waldorfschule den Anfang machen mit dem Kampfe für die Abschaffung der französischen Sprache. Das ist aus äußeren Gründen nicht möglich. Wir haben ja noch kein freies Geistesleben (…)“ [Seite 278]
„Was die französische Sprache aufrecht erhält, ist der Furor, das Blut der Franzosen. Die Sprache ist eigentlich tot, und sie wird als Leichnam fortgesprochen. Das ist am allerstärksten an der französischen Poesie des 19. Jahrhunderts hervorgetreten. Korrumpiert wird die Seele ganz sicher durch den Gebrauch der französischen Sprache. Sie gewinnt nichts als die Möglichkeit einer gewissen Phraseologie. Das wird auch übertragen auf andere Sprachen bei denjenigen, die das Französische mit Enthusiasmus sprechen.
Es liegt dies vor, daß gegenwärtig die Franzosen dasjenige, was ihre Sprache als Leichnamssprache aufrechterhalten hat, das Blut, auch noch selbst verderben. Die schreckliche Kulturbrutalität der Verpflanzung der schwarzen Menschen nach Europa, es ist eine furchtbare Tat, die der Franzose an anderen tut. Sie wirkt in noch schlimmerer Weise auf Frankreich selbst zurück. Auf das Blut, auf die Rasse wirkt das unglaublich stark zurück. Das wird wesentlich die französische Dekadenz fördern. Das französische Volk als Rasse wird zurückgebracht.“ [Seite 282]
Rudolf Steiner, „Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924 – Konferenz vom Mittwoch 31. Januar 1923, 16–19 Uhr“, GA 300b
„Est-ce que vous parlez français? Cette ‘langue cadavérique’, citation Rudolf Steiner?“
Leider antwortete Celia Schönstedt, „selbst ehemalige Waldorfschülerin aus HH-Wandsbek mit großer Affinität zum Namen-Tanzen“, nicht auf diese Frage. Vielleicht hat Frau Schönstedt an der Waldorfschule einfach kein Französisch gelernt?
Gefragt hatte ich auch noch andere WaldorfschülerInnen und AnthroposophInnen. Eine Antwort gab es nur von Uwe Werner, Goetheanum, Autor von „Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus: (1933-1945)“. Uwe Werner schreibt mir:
„Cher Monsieur Lichte,
oui, je parle le français, et j’aime cette langue. Dommage que Steiner ne connaissait pas assez bien la langue française. Et je n’approuve pas la façon dont il en parle. Les mots de cette langue ont bien ce caractère très défini et »mort« en ce sens-là (ce qui a par ailleurs aussi de bons côtés), mais il existe aussi une langue française parallèle qui est une réaction contre cet aspect figé et qui est vivante, mais culturellement pas assez acceptée. Tout n’est cependant pas dit sur cette question intéressante.
Actuellement, je n’ai pas la disponibilité pour pouvoir traduire cette chanson, bien que cela me tenterai.
Soweit
Salutations
Uwe Werner“
Mit „cette chanson“ meint Uwe Werner „Un homme et une femme“, und ich bezweifle doch sehr, dass es ihm gelänge, einen guten deutschen Text für dieses sehr lebendige französische Lied zu schreiben …
Weiterführende Artikel der Ruhrbarone:
Liebe (Waldorf-) Schüler, helft mir mal beim Französisch! („Un homme et une femme“)
Die Waldorfschulen informieren – wie Eltern der Scharlatan Rudolf Steiner verkauft wird
„Man kann nicht nur ein bisschen Waldorf sein“ – Interview mit Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien
3 Jahre Rudolf Steiner ist „zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen“ – die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ (BPjM) entschied, dass Bücher Rudolf Steiners rassistischen Inhalt haben
Hitler, Steiner, Mussolini – Anthroposophie und Faschismus, gestern und heute
ein Waldorfschüler hat mir mal gesagt: „Steiner ist kein Rassist!“ Die Waldorfschulen scheinen echt Profis in Gehirnwäsche zu sein
die TAZ stellt die „Eurythmie“ ( Celia Schönstedt’s geliebtes „Namen-Tanzen“ ) in den Mittelpunkt der Waldorfgehirnwäsche:
https://www.taz.de/was-fehlt-/!93155/
was fehlt …
… Pflichtlektüre
Wenn Kinder ihren Namen nicht aufschreiben, sondern nur mit ihrem Körper beschreiben können, wenn Kinder exakt wissen, wo auf der Weltkarte Atlantis liegt und wenn Kinder gerne Wurzelgemüse essen und über Wurzelrassen reden, dann sind es Kinder, die von ihren Eltern dazu gezwungen wurden, eine Waldorfschule zu besuchen.
In Hildesheim wurden nun 13 Waldorfschüler dazu gezwungen, an der schriftlichen Abiturprüfung in Deutsch zu scheitern. Ihr Lehrer hatte die als Thema vorgegebene Pflichtlektüre nämlich gar nicht behandelt: Dürrenmatts „Die Physiker“.
Die Schüler konnten dazu nicht mal mit ihrem Körper beschreiben, worum es darin geht. Und dürfen jetzt eine Ersatz-Klausur schreiben. Gerüchteweise wird das Thema diesmal Rudolf Steiner sein. (dpa/ taz)
Frau Celia Schönstedt scheint allgemein kein Geschenk für die Waldorf PR zu sein. Dass sie auch von Spanisch bzw. Portugiesisch keine Ahnung hat, beweist dieser Post:
http://www.facebook.com/waldorfschule/posts/123812381083939
Darin heißt es nämlich: „Das könnt Ihr heute in der Tübinger Waldorfschule erleben: brasilianische Eurythmie – olé.“
Gehirnwäsche in der Waldorfschule – oder: das tiefe Waldorf–Tal der Ahnungslosigkeit. Auf der Facebook-Seite von “Freie Waldorfschule Haan-Gruiten” findet sich dieser Eintrag:
–
https://de-de.facebook.com/fwshaan?filter=2
“Anke E Nordick hat einen Link geteilt.
7. Mai
tatsächlich? oder ist das falsch zitiert?
Ich bin leider nicht so belesen und kann solchen Meinungen nicht direkt etwas entgegensetzen. Würde mich über Aufklärung freuen.
https://www.ruhrbarone.de/liebe-waldorf-schueler-helft-mir-mal-beim-franzoesisch-un-homme-et-une-femme/ ”
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Liebe Anke E Nordick, das ist tatsächlich so, und richtig zitiert.
Selektives und sinnentstellendes Zitieren von Rudolf Steiner ist aber eine Spezialität von Mitgliedern des “Bundes der Freien Waldorfschulen”, siehe:
https://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-dr-detlef-hardorp-verkauft-rudolf-steiners-rassismus-als-multikulti/
„Waldorfschule: Dr. Detlef Hardorp verkauft Rudolf Steiners Rassismus als Multikulti”
Celia Schönstedt ruft per facebook dazu auf, beim Bundes-Schülerfirmen-Contest für eine Waldorfschule zu voten:
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https://www.facebook.com/photo.php?pid=1863586&l=91adfca9b9&id=221309551218577
„Waldorfschule
Bis zum 31. Juli könnt Ihr noch beim Bundes-Schülerfirmen-Contest für die Steinbrücke GbR der Freien Waldorfschule Märkisches Viertel voten – derzeit liegen sie bereits auf Platz 3, es lohnt sich also;-) (CMS)https://bit.ly/LMOXSH “
–
Mich würde es ja nicht überraschen, wenn die Waldorfschule gewinnt – bei der Manipulation von Umfragen hat der „Bund der Freien Waldorfschulen“ Übung:
–
„Voting: Private versus Öffentliche Schulen
wiwo.de-Leser verdächtig einig
von Wilfried Eckl-Dorna
Auf wiwo.de stimmen die Leser in unserem aktuellen Voting darüber ab, ob private Schulen im selben Ausmaß staatliche Förderung verdienen wie öffentlich geführte. Das Ergebnis ist ein erstaunlich klares Ja – doch es hat einen kleinen Schönheitsfehler (…)
Eine so eindeutige Antwort hatten wir ehrlich gesagt nicht erwartet – und sie machte uns stutzig. Zustimmungsraten von über 90 Prozent mögen in totalitären Staaten häufig vorkommen. Bei Online-Umfragen ist solch traute Einstimmigkeit jedoch äußerst rar. Kein Wunder.
Ein Leser erhellte das mysteriöse Abstimmungsverhalten. Am Montag, den 21. April, um 10:39 Uhr hatte der Verband der freien Waldorfschulen eine E-Mail an alle seine Mitglieder versandt. In dem Schreiben – das wiwo.de in Kopie vorliegt – wies der Verband auf die Abstimmung auf wiwo.de hin und berichtete, dass aktuell eine knappe Mehrheit der Leserstimmen gegen eine Gleichstellung der Förderung abgegeben worden war.
Danach folgte ein Zusatz, der eine mehr als eindeutige Aufforderung enthielt: „In dieser für uns überaus wichtigen Frage zeichnet sich momentan ab […] , dass mehr Stimmen gegen eine gleiche Förderungen von Schulen in freier Trägerschaft sind als dafür. Daher bitten wir Sie, fleißig mitzustimmen, damit ein > anderes > Signal entsteht.“ (…)“
zum vollständigen Artikel der Wirtschaftswoche: https://www.wiwo.de/technologie/digitale-welt/voting-private-versus-oeffentliche-schulen-wiwo-de-leser-verdaechtig-einig/5375008.html
Dann haben die Betreiber der Waldorfschule Krefeld ihren Steiner wohl nicht gründlich gelesen. Die weisen nämlich auf ein Sprachpraktikum in Frankreich hin:
https://www.waldorfschule-krefeld.de/index.php?id=28
@ Leo #6
Genau um diese Diskrepanz geht es: Natürlich wird an Waldorfschulen auch (schlecht) Französisch unterrichtet, ich habe selber im (schlechten) Französischunterricht der „Rudolf Steiner Schule Berlin“ (Dahlem) hospitiert.
Im Artikel frage ich: „Aber kann an der Waldorfschule überhaupt Französisch unterrichtet werden? Wenn Rudolf Steiner diese „menschenkundliche“ Einsicht hatte“, nämlich, dass Französisch eine „Leichnamsprache“ ist, die „die Seele korrumpiert“ …
Rudolf Steiners „Menschenkunde“ ist die Basis der Waldorfpädagogik.
Dazu erwarte ich eine Stellungnahme von Celia Schönstedt, Bund der Freien Waldorfschulen.
Wenn man bei Google die Suchbegriffe Waldorfschule und Französisch eingibt, so erhält man jede Menge Treffer. Es scheint jedenfalls nicht so zu sein, dass die Sprache dort aus Prinzip nicht unterrichtet wird.
Kann man aus einer miterlebten und möglicherweise nicht so dollen Unterrichtsstunde ableiten, dass an Waldorfschulen das Niveau des Französisch-Unterrichts mit Vorsatz abgesenkt wird, nur um einer Äußerung von Rudolf Steiner Rechnung zu tragen? Erscheint mir ein wenig gewagt.
Vielleicht noch etwas allgemeines zur Ablehnung der französischen Sprache und der französischen Kultur bei Steiner: Diese Ressentiments waren im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts weit verbreitet. Damals war es genauso selbstverständlich, die Franzosen für dekadent und verweichlicht zu halten wie es heute in Deutschland jedem Zeitgenossen klar ist, dass die Amerikaner kulturlos, oberflächlich, geldgierig und gewalttätig sind. Es ist zwar ein Vorurteil, aber weithin verbreitet und akzeptiert.
Es dürfte kaum einen deutschsprachigen Autor aus dem 19. Jahrhundert geben, bei dem man nicht entsprechende Leichen im Keller findet.
Ähnliches gilt übrigens auch für den Rassismus bei Steiner.
Das stimmt nicht Leo. Es gab ihm 19. Jahrhundert auch frankophile deutsche Dichter in Deutschland, sowie es immer eine, wenn auch kleine, kosmopolitische Fraktion gab.
Aber ich wusste, dass Irgendjemand hier wieder die „Ein Kind seiner Zeit“- Nummer abziehen würde. Als würde das am Rassismus Steiners irgendetwas ändern.
Na ja, um einen Text zu beurteilen muss ich aber schon die Umstände seiner Entstehung kennen.
Das gilt übrigens ganz besonders für die von Ihnen im aktuellen Beitrag angegebene Fundstelle (Rudolf Steiner, „Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule 1919 bis 1924 – Konferenz vom Mittwoch 31. Januar 1923, 16–19 Uhr“). Das war nur wenige Tage nach der Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen (die sogenannte „Ruhrbesetzung“).
Die Ruhrbesetzung rief, was nicht besonders überrascht, eine Welle anti-französischer Gefühle in ganz Deutschland hervor, und zwar nicht nur bei Deutschnationalen und bei Nazis, sondern auch bei Liberalen, Zentrum und sogar Sozialdemokraten. Selbst die Kommunisten beteiligten sich später am Widerstand gegen die Besetzung.
Die zitierte Stelle („Die schreckliche Kulturbrutalität der Verpflanzung der schwarzen Menschen nach Europa, es ist eine furchtbare Tat, die der Franzose an anderen tut.“) ist daher auch unbedingt vor dem Hintergrund der Tagesaktualität zu sehen. Besonders der Umstand, dass Frankreich auch Kolonialtruppen für die Besetzung einsetzte, rief in Deutschland Empörung hervor, auch in durchaus republikanisch gesinnten Kreisen sowie darüber hinaus im Ausland.
Die Wortwahl ist aus heutiger Sicht unerträglich und rassistisch, aber Sie finden ähnliches in vielen Texten aus dieser Zeit.
Ich betrachte übrigens Steiner und die Waldorfpädagogik emotionslos. Der einzige Waldorfpädagoge, mit dem ich mal zu tun hatte, war ein ausgesprochen unsympathischer Zeitgenosse.
@ Leo
ist das „auch unbedingt vor dem Hintergrund der Tagesaktualität zu sehen“? kannst du das mal schnell erklären:
„Aber mit der Zeit verliert sich die Blondheit, weil das Menschengeschlecht schwächer wird. Und die Erdenmenschheit würde vor der Gefahr stehen, daß die ganze Erdenmenschheit eigentlich dumm würde, wenn nicht das kommen würde, daß man eine Geisteswissenschaft haben wird, eine Anthroposophie, die nicht mehr auf den Körper Rücksicht nimmt, sondern aus der geistigen Untersuchung selbst heraus die Gescheitheit wieder holt, wenn ich so sagen darf […]
Die blonden Haare geben eigentlich Gescheitheit. Geradeso wie sie wenig in das Auge hineinschicken, so bleiben sie im Gehirn mit ihren Nahrungssäften, geben sie ihrem Gehirn die Gescheitheit. Die Braunhaarigen und Braunäugigen, und die Schwarzhaarigen und Schwarzäugigen, die treiben das, was die Blonden ins Gehirn treiben, in die Haare und Augen hinein.“
rudolf steiner
„Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre“ GA 348 p 102
mehr zitate von rudolf steiner https://psiram.com/ge/index.php/Steiner_Zitate
Leo sagt am 16. Mai 2012 um 13:26: ‚Damals war es genauso selbstverständlich, die Franzosen für dekadent und verweichlicht zu halten wie es heute in Deutschland jedem Zeitgenossen klar ist, dass die Amerikaner kulturlos, oberflächlich, geldgierig und gewalttätig sind. Es ist zwar ein Vorurteil, aber weithin verbreitet und akzeptiert.‘
Genauso selbstverständlich? Jedem Zeitgenossen?
Klingt populistisch. 🙂
@ Celia Schönstedt, Bund der Freien Waldorfschulen
Nun hat sich mit dem Kommentator „Leo“ hier doch noch ein Unterstützer der Waldorfschule eingefunden.
Korrekt wäre es natürlich gewesen, wenn der „Bund der Freien Waldorfschulen“ eine offizielle Stellungnahme abgegeben hätte.
Aber Sie können sich ja immer noch namentlich zu Wort melden …
–
„Leo“ schreibt in Kommentar #8: „Es dürfte kaum einen deutschsprachigen Autor aus dem 19. Jahrhundert [Anmerkung Lichte, Lebensdaten Rudolf Steiner: 1861 – 1925] geben, bei dem man nicht entsprechende Leichen im Keller findet. Ähnliches gilt übrigens auch für den Rassismus bei Steiner.“
Von Unterstützern der Waldorfschulen, bzw. der Anthroposophie, gibt es verschiedene Arten, auf Rudolf Steiners Rassismus zu reagieren, ich nenne nur zwei:
– Rudolf Steiners Rassismus wird grundsätzlich geleugnet: um Rudolf Steiner zu entlasten, wird auch gelogen.
– Rudolf Steiners Rassismus wird verharmlost, relativiert, im Sinne von: „Damals waren doch alle Rassisten!“
„Leo“ hat sich für die zweite Variante entschieden. Zur Verharmlosung des Rassismus von Rudolf Steiner ist u.a. anzumerken:
– die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ (BPjM) stellte fest, dass Bücher Rudolf Steiners rassistischen Inhalt haben
– führende Anthroposophen waren am Holocaust beteiligt
– führende Anthroposophen arbeiteten mit den Nationalsozialisten zusammen
“Hitler, Steiner, Mussolini – Anthroposophie und Faschismus, gestern und heute
(…) Ettore Martinoli [Mitbegründer der Anthroposophischen Gesellschaft Italiens] war nicht nur Autor unzähliger Propagandaschriften gegen die „Jüdische Verschwörung“, sondern betätigte sich als Gründer und Direktor des „Zentrum für das Studium des jüdischen Problems“ [„Centro per lo studio del problema ebraico“] auch praktisch in der Judenverfolgung, indem er jüdische Einwohner von Triest identifizierte und Listen über sie erstellte. Nach der Besetzung Norditaliens durch die Deutschen wurden Martinolis Listen und gesammelte Dokumente „das Todesurteil für Hunderte und Hunderte von Juden“, so Giuseppe Mayda.
Die Gründung der „Repubblica Sociale Italiana“, „RSI“, einem faschistischen Staat in Norditalien unter der militärischen Protektion des Deutschen Reichs im Jahre 1943, führte zu einer Beförderung Martinolis in den Apparat der RSI. Das „Zentrum für das Studium des jüdischen Problems“ wurde 1944 in „Zentrum für die Rasse“ [„Centro per la Razza“] umbenannt und seine Arbeit fortgesetzt, selbst dann noch, als Triest im Januar 1944 als „judenrein“ erklärt worden war (…)“
zum vollständigen Artikel – mit einer Darstellung der Forschungsarbeit des Historikers Prof. Peter Staudenmaier: https://www.ruhrbarone.de/hitler-steiner-mussolini-anthroposophie-und-faschismus-gestern-und-heute/
Prof. Peter Staudenmaier im Interview mit Ansgar Martins über Rudolf Steiners Rassismus und Antisemitismus, deren Stellung im “Mainstream der damaligen Esoterik” und die ideologischen Überschneidungen mit dem Nationalsozialismus:
“(…) Ansgar Martins: Wie gingen Anthroposophen mit dem rassistischen Gedankengut Steiners nach der der ‚Machtergreifung‘ 1933 um? Welche Positionen lassen sich ausmachen?
Prof. Peter Staudenmaier: Unter deutschen Anthroposophen war es weniger die Rassenlehre Steiners als der Deutschtumsbegriff, der sich als Anhaltspunkt anbot. Aber auch rassenthematische Überlegungen wurden weitergeführt. Ernst Uehli und Sigismund von Gleich beispielsweise verarbeiteten den Ariermythos, während Richard Karutz eine umfassende anthroposophische Rassensystematik vorlegte. Die Positionen reichten bis hin zur ausdrücklichen Zustimmung zu nationalsozialistischen Grundsätzen, so wie bei Karutz oder Ernst von Hippel . So schrieb Karutz z.B. über Hitler:
„Er macht die höhere Entwicklung der Völker von deren ungleichen Zusammensetzung aus einer organisatorisch befähigten und einer zum Herrschen nicht befähigten Rasse abhängig, er empfindet diese Schichtung als eine uralte, bis in die Rassenbildung zurückgehende […] Das setzt einen geistigen Entstehungsgrund für die Rassen voraus, der Nationalsozialismus ist, vielen unbewußt, tatsächlich eine geistige Bewegung, Rassenbildung und Rassenschichtung in Europa gehen tatsächlich bis in jene atlantischen Zeiten zurück, von denen Rudolf Steiner spricht.“ (Richard Karutz, Vorlesungen über moralische Völkerkunde, 1934, S. 5) (…)
Martins: Umgekehrt – wie verhielten sich nationalsozialistische Organisationen zur Anthroposophie? Und gab es Resonanzen von zentralen Figuren wie Hitler, Himmler, Heydrich oder Goebbels?
Staudenmaier: Die Reaktionen aus dem nationalsozialistischen Lager reichten von ausgesprochener Sympathie bis zur unerbittlichen und zwanghaften Gegnerschaft. Dabei waren die anthroposophischen Belange nicht in erster Linie ein Anliegen der zentralen Figuren, mit Ausnahme von Heß, sondern eher der mittleren Ebenen des weitverzweigten und zerstrittenen NS-Apparates. Während der SD die Anthroposophie als „weltanschaulichen Gegner“ einstufte und entsprechend bekämpfte, erhielten Waldorfbewegung, biologisch-dynamische Landwirtschaft, anthroposophische Medizin, Christengemeinschaft, und andere anthroposophischen Projekte wiederholt Schutz und Förderung von nationalsozialistischer Seite. In einem Brief an Erziehungsminister Rust vom 9. 5. 1934, zum Beispiel, lobte der Stab des Stellvertreters des Führers die Waldorfschulen als „ein Instrument von nicht zu unterschätzender pädagogischer Bedeutung“; fünf Tage später resümierte ein Mitarbeiter,
„die in den Waldorf-Schulen aus deutschem Wesen erwachsene, planmäßig gegen materialistisches Denken und blossen Intellektualismus gerichtete Erziehungsart“ sei bestens geeignet, „bei der Neugestaltung des Erziehungswesens für die Sicherung des geistigen und seelischen Gehalts im Nationalsozialismus“ mitzuhelfen (Ernst Schulte-Strathaus, „Bericht an den Stellvertreter des Führers über die Waldorf-Schulen“ vom 14 .5. 1934). (…)“
zum vollständigen Interview: https://waldorfblog.wordpress.com/2012/05/07/staudenmaier/
Warum twittert Frau Celia Schönstedt unter dem Account twitter.com/waldorfschule mit ihrem Namen? Wer sich so narzistisch mit dem eigenen Namen als Stellvertreter für die ganze Waldorfschule ausgibt, darf sich auch nicht wundern, wenn er zur alleinigen Projektionsfläche derselben wird.
Anthroposophie und Nationalsozialismus: ‘Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft’
(…) Anthroposophen arbeiteten in allen für sie wichtigen Praxisfeldern mit nationalsozialistischen Organisationen zusammen, im Überblick:
– Waldorfschulen: „Das Motto der Waldorfbewegung im »Dritten Reich« lautete: »Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft.«1 Ihrer Selbstdarstellung zufolge lieferte die anthroposophische Pädagogik einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau des neuen Deutschlands durch »die Pflege des völkischen Gedankens und die Betonung des Wesens und der Aufgaben des deutschen Geistes« und stand damit »im Einklang mit der Grundgesinnung des nationalsozialistischen Staates«.2“3
– Anthroposophische Medizin: „Die Vereinigung anthroposophischer Ärzte stellte eine Hauptstütze der NS-treuen »Reichsarbeitsgemeinschaft für eine Neue Deutsche Heilkunde dar«.“4
– „Biologisch-dynamische“ Landwirtschaft: „1935 wurde der »Reichsverband für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise« korporatives Mitglied der nationalsozialistischen »Deutschen Gesellschaft für Lebensreform« (Motto: »Die Weltanschauung der Deutschen Lebensreformbewegung ist der Nationalsozialismus«).“5 (…)
Credits: Die Darstellung der Geschichte der Anthroposophie im Verhältnis zum Nationalsozialismus ist eine Kurzzusammenfassung der Forschung von Peter Staudenmaier, seit August 2011 Professor für „Modern German History“ an der Marquette University. (…) Die Darstellung wurde von Peter Staudenmaier durchgesehen.“
zum vollständigen Artikel mit Quellenangaben und links: https://www.ruhrbarone.de/anthroposophie-und-nationalsozialismus-die-waldorfschulen-erziehen-zur-volksgemeinschaft/
Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Henning Kullak-Ublick
11.05.2012
An – die Schulleitungskonferenz – die Geschäftsführung – den Elternrat der Waldorf- und Rudolf Steiner Schulen
Krisen-PR
Sehr verehrte, liebe Freunde,
In den letzten Monaten haben mehrmals Waldorfschulen auf Grund von Ereignissen die überregionale Aufmerksamkeit der Medien gefunden, die geeignet waren, den Ruf der Waldorfschulen auch über den eigenen Standort hinaus zu beschädigen. Im Unterschied zu den regionalen Medien, die überwiegend positiv über die Schulen berichten, wird das Interesse der überregionalen Medien oft eher durch negative Ereignisse geweckt.
Da eine überregionale Berichterstattung niemals nur die interne Angelegenheit einer einzelnen Schule ist, möchten wir Sie dringend darum bitten, unsere Kommunikations-Abteilung im Bund der Freien Waldorfschulen immer sofort zu unterrichten, wenn ein Ereignis dazu geeignet ist, eine solche überregionale Aufmerksamkeit zu finden.
Wir arbeiten sehr eng mit unserer Rechtsabteilung zusammen und haben schon mehrmals Schulen dabei helfen können, durch eine gezielte Informationspolitik gegenüber der Öffentlichkeit Schaden von der eigenen und den anderen Schulen abzuwenden.
In den letzten Jahren konnten wir durch einen veränderten Umgang mit der Presse erreichen, dass die Berichterstattung über die Waldorfschulen sich von mancherlei gängigen Klischees gelöst hat – nicht immer, aber immer öfter. Ganz wichtig war dabei eine offene Informationspolitik, bei der auch wir viele Erfahrungen gesammelt haben, die wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen, wenn es „brennt“. Dafür ist es allerdings oft zu spät, wenn wir erst aus der Presse erfahren, dass etwas schief gegangen ist. Dann können wir allenfalls noch bei der Schadensbegrenzung helfen. Besser ist es in jedem Fall, wenn wir uns im Vorfeld mit Ihnen verständigen können.
Bitte nehmen Sie Ihre Verantwortung innerhalb unseres Bundes auch dadurch wahr, dass Sie uns in Ihre Öffentlichkeitsarbeit einbeziehen. Wir helfen Ihnen gerne – und Sie helfen damit uns allen!
Mit freundlichen Grüßen, Ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeiterinnen
Henning Kullak-Ublick
[…] Kann Celia Schönstedt kein Französisch? Französisch und die Waldorfschule … – die Pressesprecherin beim „Bund der Freien Waldorfschulen“ wurde nach einer Stellungnahme zu Rudolf Steiners Frankophobie und Rassismus gefragt […]
[…] Kann Celia Schönstedt kein Französisch? Französisch und die Waldorfschule … – die Pressesprecherin beim „Bund der Freien Waldorfschulen“ wurde nach einer Stellungnahme zu Rudolf Steiners Frankophobie und Rassismus gefragt […]
[…] Kann Celia Schönstedt kein Französisch? Französisch und die Waldorfschule … – die Pressesprecherin beim „Bund der Freien Waldorfschulen“ wurde nach einer Stellungnahme zu Rudolf Steiners Frankophobie und Rassismus gefragt […]
Der „Bund der Freien Waldorfschulen“ ruft „WebmasterInnen der Waldorfeinrichtungen“ zur Suchmaschinen-Optimierung auf, weil es laut Henning Kullak-Ublick, Vorstand „Bund der Freien Waldorfschulen“, eine „kleine Bloggergruppe“ gibt, „deren Autoren es um eine gezielte Diffamierung von Waldorfschulen geht“:
https://www.waldorfschule.de/medien/newsletter/september-2012/
„P.S.: An die WebmasterInnen
Liebe WebmasterInnen der Waldorfeinrichtungen,
Suchmaschinen bewerten die Wichtigkeit einer Seite bei der Eingabe eines Suchwortes oft nach der Anzahl der Links, die von anderen Internetseiten auf sie verweisen: Je mehr Verweise es gibt, desto weiter vorne wird die Seite in der Ergebnisliste platziert.
Seit einiger Zeit bedient sich eine kleine Bloggergruppe, deren Autoren es um eine gezielte Diffamierung von Waldorfschulen geht, dieser Technik, um in den Suchmaschinen einen der begehrten vorderen Plätze zu erlangen. Dazu verweisen sie von allen möglichen Orten aus auf die immer gleichen Seiten und verleihen ihnen so den Schein der Wichtigkeit. Zugleich verdrängen sie gehaltvollere Beiträge nach hinten, wo sie leicht übersehen werden.
Nun wollen wir Sie keineswegs dazu animieren, diesem schlechten Beispiel zu folgen! Dennoch können Sie dazu beitragen, dass die Informationen, die der BdFWS ins Netz stellt, leichter gefunden werden, indem Sie darauf verlinken. Das könnte zum Beispiel gut mit dem neuen Film zur ökologischen Erziehung geschehen, indem Sie die Seite www . waldorfschule.de / medien / videos verlinken.
Vielen Dank, Ihr HKU“
„HKU“ = Henning Kullak-Ublick, Vorstand „Bund der Freien Waldorfschulen“, Anthroposoph, Gründungsmitglied der Partei „Die Grünen“
„Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft – offener Brief an Senator Ties Rabe, Hamburg
von Andreas Lichte, Berlin, 3. September 2012 (…)
(…) P.S.: Da es sich um eine „Interkulturelle Waldorfschule“ handelt, könnte auch verstärkt Rudolf Steiners Rassenlehre unterrichtet werden. Folgende Erkenntnisse Rudolf Steiners könnten insbesondere bei schwarzen Schülern zu einem neuen Selbstverständnis führen, Zitat Rudolf Steiner:
„(…) So daß also ein Schwarzer in Afrika ein Mensch ist, der möglichst viel Wärme und Licht vom Weltenraum aufsaugt und in sich verarbeitet. Dadurch, daß er das tut, wirken über den ganzen Menschen hin die Kräfte des Weltenalls so. (Es wird gezeichnet.) Überall nimmt er Licht und Wärme auf, überall. Das verarbeitet er in sich selber. Da muß etwas da sein, was ihm hilft bei diesem Verarbeiten. Nun, sehen Sie, das, was ihm da hilft beim Verarbeiten, das ist namentlich sein Hinterhirn. Beim Neger ist daher das Hinterhirn besonders ausgebildet. Das geht durch das Rückenmark. Und das kann alles das, was da im Menschen ist an Licht und Wärme, verarbeiten. Daher ist beim Neger namentlich alles das, was mit dem Körper und mit dem Stoffwechsel zusammen hängt, lebhaft ausgebildet. Er hat, wie man sagt, ein starkes Triebleben, Instinktleben. Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. Im Neger wird da drinnen fortwährend richtig gekocht, und dasjenige, was dieses Feuer schürt, das ist das Hinterhirn. (…)
Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse. (…)“
Rudolf Steiner, „Vom Leben des Menschen und der Erde – Über das Wesen des Christentums“, GA 349, Dritter Vortrag, Dornach, 3. März 1923
zum vollständigen offenen Brief an Senator Ties Rabe: https://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-in-staatlicher-traegerschaft-offener-brief-an-senator-ties-rabe-hamburg/
„Esoterik an Waldorfschulen – Bildung dank „Bildekräften“: Lest Rudolf Steiner!
Die aktuelle Debatte um die Gründung einer „staatlichen Waldorfschule“ in Hamburg wirft die Fragen auf: Soll Anthroposophie zum staatlichen Schulprogramm zählen? Wie esoterisch ist die Waldorfschule? Von unserer Gastautorin Jana Husmann (…)
(…) Wer nur einen Bruchteil der über 6000 Vorträge Steiners zu diesen Themen geschafft hat, weiß sicherlich, was der Steiner-Kritiker Peter Bierl mit der Aussage meint: „Wer Steiner liest, verdient Schmerzensgeld.“ Die Steiner-Lektüre ist nicht zuletzt jenen Senatoren zuzumuten, die die Zusammenlegung von staatlicher Schule und Waldorfschule in Hamburg-Wilhelmsburg befürwortet haben (…)“
zum vollständigen Artikel von Dr. Jana Husmann: https://www.ruhrbarone.de/esoterik-an-waldorfschulen-bildung-dank-bildekraeften-lest-rudolf-steiner/
„Waldorfschulen Bullshit-Bingo – Waldorfsprech für Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe
In Hamburg soll die erste „staatliche Waldorfschule“ Deutschlands entstehen. Für die Zeit der langwierigen Kooperationsverhandlungen zwischen Hamburger Senat und Waldorfschule bieten die Ruhrbarone Senator Ties Rabe ein unterhaltsames Lernspiel. Von unserem Gastautor Lukas Böhnlein (…)“
zum Waldorfschulen Bullshit BINGO! : https://www.ruhrbarone.de/waldorfschulen-bullshit-bingo-waldorfsprech-fuer-bildungssenator-ties-rabe/
„Geschichte in der Waldorfschule: ‘Atlantis’ und die ‘Rassen’
Bei Diskussionen mit Befürwortern der Waldorfschule bekommt man immer wieder Standard-Antworten zu hören, wie sie der ehemalige Waldorfschüler Lukas Böhnlein in seinem „Waldorfschulen Bullshit-Bingo“ festgehalten hat. Sehr beliebt dabei: „Du hast noch nie eine Waldorfschule von innen gesehen!“ Kritik VON AUSSEN wird damit jegliche Berechtigung abgesprochen. Aber daraus ergibt sich auch die Frage: „Was können Eltern und Schüler IN DER WALDORFSCHULE eigentlich sehen, wenn sie nichts über Rudolf Steiners ‘Anthroposophie’ wissen, auf der die gesamte Waldorfpädagogik basiert?“ (…)“
weiter: https://www.ruhrbarone.de/geschichte-in-der-waldorfschule-atlantis-und-die-rassen/
Andreas, mittlerweile wird mir klar, dass all der Schwachsinn, der vor 100 Jahren in den Köpfen der Europäer das Denken beherrscht hat, sich in Steiners Kopf angesammelt hat, und dort, über die Umwandlung in seine, Steiners Sprache, zu einer populistischen Weltsicht verrührt, der breiten Öffentlichkeit als neue Erkenntnis dargereicht wurde. Die Öffentlichkeit, die großteils sowieso diese dämlichen Denkweisen in rudimentärer Form bereits in sich trug, bekam sie in Form dieser Steinerschen Sabbelei quasi Glanzpapier verpackt in kleinen Häppchen, damit auch nichts verloren geht, präsentiert.
Man hatte den eigenen Dumpfbackenschwachsinn endlich Schwarz-auf-Weiß, in lesbarer Form vorliegen.
Und man konnte endlich über Zitate mit anderen Duseln darüber diskutieren.
So funktionieren Erfolgsrezepte.
@ Helmut Junge #27
ich finde deinen Kommentar gut, finde es richtig, dass du „Deppen-Alarm“ auslöst. Eins sollte uns – uns! – aber klar sein:
Anthroposophen sind Spinner, aber keine harmlosen Spinner, siehe z.B.:
„Anthroposophie und Nationalsozialismus: ‘Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft’„
Andreas, die harmlosen Spinner werden vermutlich immer mehr oder weniger schnell untergebuttert. Nur die harmvollen Spinner gelangen gelegentlich ins Rampenlicht.
Meist haben die dann aber schon die Trümmer der harmlosen aufgesaugt.
[…] Kann Celia Schönstedt kein Französisch? Französisch und die Waldorfschule … […]
@ Helmut Junge #29
Die „harmvollen Spinner“ sind kein Randphänomen:
Wie weit “Die Anthroposophie als Ersatzreligion des Bildungsbürgertums”, schon verbreitet ist, lässt der folgende Artikel der “ZEIT” erahnen – die Aufzählung ist bei weitem noch nicht vollständig:
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“PSEUDOWISSENSCHAFTEN – Der akademische Geist
Seite 2/2: Die Anthroposophie als Ersatzreligion des Bildungsbürgertums
ZEIT Wissen, Bernd Kramer, 31.05.2011
(…) Die Anthroposophen sind neben den Alternativmedizinern besonders erfolgreich darin, krude Lehren mit akademischen Weihen zu schmücken. Das bizarrste Beispiel findet sich in Kassel, wo der Niederländer Ton Baars bis zum Frühjahr eine Stiftungsprofessur für biologisch-dynamische Landwirtschaft innehatte. Finanziert haben den Lehrstuhl anthroposophisch geprägte Firmen wie der Biolebensmittel-Hersteller Alnatura und die Stiftung der Darmstädter Software AG. Biodynamiker glauben, dass die Mondphasen und im Acker verbuddelte Kuhhörner das Pflanzenwachstum beeinflussen. Eine biodynamische Ernährung soll den Menschen geistig wachsen lassen. In einem seiner Artikel versucht Agrar-Professor Baars sogar die Existenz von Elfen und Klabautermännern zu belegen.
Solche Thesen kommen aus der am besten vernetzten Esoterikfraktion Deutschlands: Die Anthroposophie ist eine Ersatzreligion des Bildungsbürgertums, ihre Anhänger gehören zur Elite des Landes. Mit der alternativen GLS Bank hat die Anthroposophie ihr eigenes Finanzinstitut. Der Gründer der Drogeriekette dm, Götz Werner, ist nicht nur häufiger Talkshowgast, sondern bekennender Anthroposoph. Konrad Schily, der Bruder des ehemaligen Innenministers Otto Schily, gründete die erste deutsche Privatuniversität Witten/Herdecke mitsamt anthroposophisch geprägter Medizinerausbildung. Die Stiftung der Software AG wiederum rettete die Hochschule 2009 vor dem Untergang.
Der größte Erfolg der Anthroposophen sind die Waldorfschulen, mehr als 200 gibt es bundesweit. »Sie werden überwiegend von nicht anthroposophischen Eltern gewählt, die sie fälschlicherweise für Schulen der Reformpädagogik halten«, sagt Heiner Ullrich, Professor für Erziehungswissenschaft an der Universität Mainz. Dabei sind viele Waldorflehrer nicht einmal Pädagogen, sondern Quereinsteiger mit Erweckungserlebnis, die auf Seminaren in Steiners Lehren geschult werden. Das esoterische Menschenbild fließt in die blumigen Wesenszeugnisse ein, die sie ihren Schülern am Ende des Schuljahres ausstellen. »Diese Beurteilungen sind weder Lernberichte noch psychologische Expertisen, sondern beruhen auf esoterischen Lehren von der Reinkarnation und den Metamorphosen des Ich«, sagt Ullrich. »Und das kann teilweise zu drastischen Verkennungen führen.« So würden Kinder mit frühen intellektuellen Interessen nach Waldorf-Lesart oft vorschnell als entwicklungsgestört etikettiert. Dass nicht das Kind gestört ist, sondern einfach das Menschenbild der Anthroposophen, ist für die Eltern auf den ersten Blick kaum erkennbar.
Genauso wie es für den Studenten schwer ist, zu erkennen, dass sich sein Professor längst der Pseudowissenschaft verschrieben hat. Oder für den Patienten, dass der Arzt ihm eine Scheintherapie anbietet. Die Esoterik tritt inzwischen mit Amt und Siegel auf.
In Kassel wollte die Universität das Treiben des Anthroposophen-Professors nach sechs Jahren eigentlich unterbinden: Die Evaluation habe gezeigt, so Hochschulpräsident Rolf-Dieter Postlep, dass die biologisch-dynamische Landwirtschaft nur begrenzt mit universitären Forschungsstandards zu vereinbaren sei. Vernichtender kann ein Urteil kaum ausfallen. Bloß hatten in der Zwischenzeit viele Studenten Gefallen an der Zauberlehre gefunden und zu Protestzügen aufgerufen. Die Universität scheute den Konflikt, man einigte sich: Die biologisch-dynamische Landwirtschaft soll künftig mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter in Forschung und Lehre vertreten bleiben – finanziert aus Mitteln der Hochschule.”
Quelle: https://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/04/Dossier-Esoterik-Esoterisierung/seite-2
„Versteinerte Erziehung“ von André Sebastiani – Übersichtsdarstellung zur Waldorfpädagogik und Anthroposophie aus dem Print-Magazin „Skeptiker“ der GWUP – jetzt auch ONLINE bei den Ruhrbaronen:
Waldorfschule: Versteinerte Erziehung
Darum unterschreiben Menschen die Petition „Gegen die geplante staatliche Waldorfschule in Hamburg„:
“Robert Spengler
Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen einige Jahre in einer Waldorfschule unterrichten zu dürfen und dabei hinter die Kulissen zu blicken. Aus meinen damaligen Erfahrungen würde ich persönlich soweit gehen, die Anthroposophie mitsamt der Waldorfpädagogik als eine Art Sekte anzusehen.”
„Henning Kullak-Ublick, der ‘Bund der Freien Waldorfschulen’, und die Glaubwürdigkeit
Die von André Sebastiani, Gastautor der Ruhrbarone, initiierte Petition „Gegen die geplante staatliche Waldorfschule in Hamburg“ macht weiter Schlagzeilen. Nun berichtete auch der Deutschlandfunk. Und Henning Kullak-Ublick, Vorstand des „Bundes der Freien Waldorfschulen“, hält urplötzlich eine „Waldorf-Schule light“ für möglich, nachdem diese zuvor von Waldorf-Seite entschieden abgelehnt worden war: ist Kullak-Ublick glaubwürdig? (…)“
weiterlesen: https://www.ruhrbarone.de/henning-kullak-ublick-der-bund-der-freien-waldorfschulen-und-die-glaubwuerdigkeit/
Waldorf-Rechenkünste in Sachen Masern: ungenügend
André Sebastiani in der Diskussion mit Celia Schönstedt, Pressesprecherin des Bundes der Freien Waldorfschulen: über anthroposophische Impfgegner und die Häufigkeit von Masern bei Waldorfschülern.