Kann Schulz die SPD vor einem Debakel retten?

Sigmar Gabriel

Sigmar Gabriel ist  vom SPD-Vorsitz zurückgetreten und will auch nicht als Kanzlerkandidat gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel antreten. Der ehemalige Europaparlamentspräsident Martin Schulz wird nun SPD-Chef und Kanzlerkandidat.
Schulz ist ein hervorragender Redner, aber mehr auch nicht. Er kann gute über europäische Visionen reden. Mit praktischer Politik hat er, von seiner Zeit als Bürgermeister von Würselen einmal abgesehen, keine Erfahrung. Sein Parlament hat wenig zu sagen, es darf noch nicht einmal alleine über den Haushalt entscheiden – was  die Kernaufgabe  jedes Parlaments ist.

Martin Schulz Foto: http://www.martin-schulz.eu/

Schulz wird am Anfang seine Partei mitreissen. Aber ob die Begeisterung bis zum Herbst anhält, werden wir abwarten müssen. Die Medien werden Schulz nun kritischer unter die Lupe nehmen, das spiel wird ernst für ihn – ob er es durchhält, werden wir sehen. Olaf Scholz, der Bürgermeister Hamburgs, wäre der bessere Kandidat gewesen: Er hat Wahlen gewonnen und regiert erfolgreich. Wenn Schulz scheitert, wird Scholz 2021 vielleicht antreten, wenn die Erfolgschancen höher sind.

Um Gabriel ist es schade. Ich mochte ihn und seine unbeherrschte Art. Ich glaube auch, dass er klüger war als es große Teile seiner Partei sind, dass er näher an den Problemen und am Denke der meisten möglichen SP-Wähler war als viele andere. Ihm fehlte die Härte, seine Politik in der Partei durchzusetzen. Das macht ihn menschlich sympathisch. Aber um Kanzler zu werden reichte es nicht.

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ke
ke
7 Jahre zuvor

Ich kann den Schulz-Hype nicht nachvollziehen.
Vielleicht gibt es ja noch einen Überraschungskandidaten.

Er steht für mich für alles, was die EU in die Krise gebracht hat.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er in der Lage ist, die alten SPD-Wähler zu überzeugen bzw. neue zu gewinnen. Mit welchen Themen?

Die Personalwechsel in der SPD/Regierung zeigen, dass es nur um Macht/Posten geht. Wer oben ist, macht alles. Erfahrung/Qualifikation? Überbewertet.

Die SPD-Wechsel werden ein gefundenes Fressen für die anderen Parteien sein.
Meine Prognose: Die SPD hat ihr Projekt 10+x gestartet.
Schade.

Michael
Michael
7 Jahre zuvor

Der dicke Arbeiterverräter wird durch den eitlen Arbeiterverräter ersetzt. Schulz und Europa sind fertig, jetzt ist die BRD dran. Der beste Mann den das Kapital sich nur wünschen kann.

150 Jahre SPD. Der Kapitalismus gratuliert.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

Es ist die einzige, letzte Chance, die die SPD noch hat, um im Spiel zu bleiben und einen Kandidaten zu stellen, der sich noch nicht durch reines Dabeisein in der GroKo oder durch andere Inkompetenzen selbst verbrannt hat. Dass aber diese völlig logische und einzig vernünftige Entscheidung durch so ein Mediengetöse vom Dicken offenbart werden muss und nicht durch einen simplen Parteibeschluss, lässt gleichzeitig alle Hoffnung auf einen Erfolg solcher Spielchen wieder mal ins Bodenlose sinken. Sie raffen es nicht mehr.

der, der auszog
der, der auszog
7 Jahre zuvor

Mit der Kanzlerkandidatur von Martin Schulz ist der SPD ein Riesencoup gelungen, weil sich sehr viele Mitglieder der seit 1998 stark schrumpfenden ehemaligen Volkspartei mit Schulz identifizieren können, denn:

Wer in der SPD hatte noch kein Alkoholproblem?
Wer in der SPD wäre nicht auch um ein Haar Fußballprofi geworden oder zumindest Bürgermeister?
Wer in der SPD hätte nicht auch fast Abitur gemacht und spricht trotzdem 5 Sprachen fließend? (einfach mal den Test machen und einen Sozi fragen, was Bier auf englisch, spanisch, italienisch polnisch oder französisch heißt)

Das Problem: Allein aus pensionierten Lehrern, saturierten Verwaltungsbediensteten und versprengten Gewerkschaftern lässt sich im 21. Jahrhundert keine Volkspartei mehr backen. Den Draht zum einfachen Malocher hat auch der Bücherwurm Schulz nicht. Und das ist das eigentliche Manko der SPD.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Als SPDler meine ich:

"Gut so" für die SPD -Schulz als Kanzlerkandidat und SPD-Vorsitzender-..

"Gut so" für den bevorstehenden Wahlkampf, denn der verspricht dank Schulz "lebhafter, kontroverser, brisanter" zu werden als die beiden letzten.

Ob es Schulz gelingen wird, mehr als 2o-23% Stimmen für die SPD zu gewinnen?

Das weiß derzeit niemand. Ich sehe jedenfalls mit Schulz dazu ehe eine Chance als mit Gabriel -nicht zuletzt aufgrund den relativen hohen Popularitätswerte von Schulz gegenüber Frau Merkel.

Angesichts der weltweiten Verunsicherungen und angesichts der sich abzeichnenden gravierenden Veränderungen der US-Politik unter Trump ist mehr denn je Vorsicht bei aktuellen Wahlprognosen geboten, denn bis Sept.2o17 kann sich "die politische Gesamtwetterlage" dramatisch verändern -mit welchen Folgen für das Wahlverhalten der Menschen in Deutschland?

Zudem halte ich es für möglich, daß mit Schulz als SPD-Vorsitzendem die gesamte "europäische Linke" sich gemeinsam daran machen könntet, gestützt auf die Grundwerte Freiheit und Gleichheit und ausgerichtet an der Handlungsmaxime (soziale.)Gerechtigkeit, sich "neu zu erfinden", denn viele der überkommenen Parteiprogramme werden den fundamentalen gesellschaftlichen Veränderungen der letzten 2o (?) nicht mehr gerecht; erst recht erscheinen sie mir nicht zielführend zu sein mit Blick auf das, was in den nächsten 20 (?) Jahren zu erwarten ist -sh.u.a. der Wegfall 100.000 Arbeitsplätze in Folge der "Digitalisierung und Roboterrisierung" in beinahe allen Produktions- und Dienstleistungsbereichen; sh.das europaweit anwachsende Problem einer "menschenwürdigen Altversorgung" bei zunehmendem Lebensalter; sh. die mehr denn je bestehenden Notwendigkeit eines engeren Zusammenrückens der Menschen in Europa -u.a. auch aufgrund der "Kampfansagen" der USA gegen alle Anderen, aufgrund der weiter wachsenden wirtschaftlichen und militärischen Macht Chinas, aufgrund der weiter wachsenden Bedeutung Indiens, aufgrund der politischen Interessen und Ziele Russlands -welche auch immer das sind oder sein werden.
Schulz könnte derjenige sein, der prädistiniert wäre, über die herkömmlich sog. Linke hinaus die (jungen) Menschen in (West-)Europa für "Mehr-Europa" zu begeistern.

Zusammengefaßt:
Euphorie bei mir angesichts der Kandidaturen von Schulz als Kanzlerkandidat und als SPD-Parteivorsitzender?Nein!

Eine m.E. jedoch unter Zweckmäßigkeitserwägungen -aus der Sicht eines SPDlers- sinnvolle (zielführende) Entscheidung.

Klaus Lohman,
ja, die "Kandidaten-Kür" und der "Rücktritt" waren kommunikativ "nicht das gelbe vom Ei."
Ich habe allerdings den Eindruck, daß das für die große Mehrheit der SPD-Mitglieder nur eine bedauerliche Randerscheinung ist über die folglich "bestenfalls" nebenbei diskutiert wird. In der Sache selbst gibt es weitest gehend Zustimmung bis hin zu großer Erleichterung darüber, daß nicht Gabriel, sondern Schulz………..

Norbert Krambrich
Norbert Krambrich
7 Jahre zuvor

Eine Partei, deren Mitglieder sich in den letzten Jahren dadurch ausgezeichnet haben, dass sie sich von einem pöbelnden Vorsitzenden haben abkanzeln lassen, ist auch durch Schulz nicht zu retten.Wer über Jahre Figuren wie Gabriel,Steinmeier, Nahles erträgt ist einfach zu abgestumpft, um noch irgendetwas zu ändern.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@#3 Walter Stach: Das Problem dieser "Affekthandlungen" in der SPD ist den meisten Mitgliedern wohl noch nicht in seiner ganzen Tragweite bewusst. Wenn es für das Spitzenpersonal so einfach ist, von jetzt auf gleich die Brocken hinzuschmeißen und in den Sack zu hauen, kann ihnen Niemand garantieren, dass Schulz auch in 2 Monaten noch Kanzler werden will/werden kann oder dass die SPD selbst weiß, ob sie überhaupt gegen Merkel antreten will. Es ähnelte auch mit "Siggi Pop" schon der katastrophalen Kandidatur Lafontaine gegen "Einheitskohl".

KE
KE
7 Jahre zuvor

#7
LaFontaine hatte ich im Einheitswahlkampf als sehr überzeugend empfunden.
Was wäre wohl gewesen, wenn er nicht Opfer eines Attentats geworden wäre?

Helmut Junge
Helmut Junge
7 Jahre zuvor

Der Vorsitzende des Zentralkommitees hat seinen Nachfolger ernannt, und die Genossen sind begeistert? Kenn ich.
Auch wenn es nach Aussage eines Parteimitglieds "kommunikativ nicht das gelbe vom Ei" ist.
Früher hat man sich über so etwas mehr aufgeregt.
Ich weiß, ich weiß, damals war das ganz anders.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

Was waren das für schöne Zeiten als ich noch ohne Wenn und Aber Willy wählen wollte, und der auch noch gewonnen hat. Jetzt weiß ich überhaupt nicht mehr, wen ich überhaupt noch wählen könnte, selbst wenn mir egal wäre, ob er oder sie auch gewinnen würde. Durch Martin Schultz ist das Problem auch nicht kleiner geworden. In Anbetracht des Rollbacks von ganz Rechts ist Nichtwählen aber auch keine Option. An wen kann ich mich wenden? Gibts es irgendwo eine Selbsthilfegruppe? 🙁

b
b
7 Jahre zuvor

Die SPD hat kaum Zeit zu verlieren, um bis zur Wahl noch irgendwie das Image der alles abnickenden Lückenfüllerpartei loszuwerden. Ein "langsames" Abtreten von Gabriel hätte ihm nur die Möglichkeit gegeben, der Partei noch mehr zu schaden. Das einzige, was mir zu dem einfällt, ist, dass ich ihn früher immer mit Ottfried Fischer verwechselt habe, und daher dachte, er mache Werbung für ein Möbelhaus.

trackback

[…] Ruhrbarone – Stefan Laurin: Kann Schulz die SPD vor einem Debakel retten? […]

Davbub
Davbub
7 Jahre zuvor

Ein Mensch, der von seiner Partei immerhin zum Vorsitzenden gewählt wurde, tritt zurück, weil die gleiche Partei ihm nicht den notwendigen Rückhalt im Kampf um das Kanzleramt gewährt. Zum Nachfolger ernennt er – im stillschweigenden Einverständnis mit der Parteibasis- einen Politiker, der seit 1994 nicht mehr in der deutschen Innenpolitik gewirkt hat, dessen Beliebtheit bei den Medien – wenn schon nicht im Volk- die eigene weit übertrifft. Der m.M. nach mit seiner oberlehrerhaft-besserwisserischen Art (aber deshalb wahrscheinlich in Teilen seiner Partei so innig geliebt) seinen Teil zur Politik- und Europaverdrossenheit beigetragen hat, und der bislang nur ein Thema hatte: Europa. Na ja, wenn die meinen, daß es hilft.
Unter den Blinden ist der Einäugige König.

Gerd
Gerd
7 Jahre zuvor

Der Experte für Fragen der nahöstlichen Wasserversorgung wäre besser in Brüssel geblieben, da kann er weniger Schaden anrichten. Obwohl, bei der SPD gibts nicht mehr viel zu zerstören. Die Partei hat das meiste bereits erledigt.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Der, Der……-4-

"eigentliche Malocher..".
Nach meiner Wahrnehmung ist Schulz jemand, der als sozialdemokratische Persönlichkeit – u.a.nach seinem beruflichen Werdegang und in der Art und Weise seiner verbalen und nonverbalen Kommunikation mit jedermann(!!)- auch oder gerade von den Malochern akzeptiert wird, der von ihnen nicht dem Establishment zugeordnet wird, der zwar mehr Fremdsprachen beherrscht als die meisten "Spitzenpolitiker" und trotzdem oder gerade deswegen die "deftige" Sprache, die unmißverständliche Sprache, den Klartext, die "klare Kante " pflegt, also das, was nicht nur Malocher lieben, ich z.B. auch !

Dass ,was Steinmeier und Steinbrück nicht oder nur sehr eingeschränkt gelungen ist, nämlich als glaubwürdiger Vertreter auch der Interessen der "einfachen Malocher" wahrgenommen zu werden, könnte (!) Schulz gelingen; abwarten.

Und wenn die konservativen Leitmedien schon vor einiger Zeit versuchten, Schulz deshalb die Qualifikation eines Kanzlers absprechen zu müssen, weil er kein Abitur und früher zu viel gesoffen hat, dann, so vermutet ich, mag das der Geisteshaltung sich elitär wähnender Angehöriger des Establishments entsprechen, könnte aber dazu beitragen, daß gerade deswegen die Sympathien seitens der"einfachen Malocher" für Schulz wachsen ; auch von nicht einfachen Malochern wie mir.
Die lebhafte öffentliche Diskussion über Schulz als designierter Vorsitzender und künftiger Kanzlerkandidat der SPD und die Aufgeregheiten in den Parteien "rechts von der SPD" zeigen mir, daß der SPD endlich 'mal wieder politischer Cou gelungen ist, der "die Anderen" überrascht hat und diese offenkundig zu irritieren scheint und sie dazu zwingen dürfte, sich anders als bisher geplant auf den "Kanzlerwahlkampf" vorzubereiten. Mir scheint jedenfalls die Vermutung naheliegend, daß ein auf Merkel-Schulz konzentrierte Wahlkampf interessanter, spannender -vielleicht sogar ergebnisoffener?- sein wird als ein "Kanzlerwahlkampf" Merkel-Gabriel (oder als die Wahlkämpfe Steinmeier oder Steinbrück versus Merkel es waren).

Im übrigen wiederhole ich -der Klarheit wegen-;
Das "Abschneiden" von SPD/Scholz bei der Bundestagswahl hat für mich als SPDler selbstsverständlich enorme Bedeutung. Primär für mich ist jedoch, daß es der AFD nicht gelingen sollte, die 15% Marke zu überschreiten, daß es folglich relativ problemlos zu einer Koalitionsregierung von demokratischen Parteien jenseits der AFD kommen kann und das mir ,wenn eben möglich, eine neue große Koaltion erspart bleibt.

Robert Müser
Robert Müser
7 Jahre zuvor

Die SPD wird aus ihrem 22% (+/- 5%)-Loch nicht herausfinden, solange sie sich nicht zu einem Weg aus der Schröderschen Agenda und dem H4-System heraus entscheiden kann.

Vor diesem Hintergrund ist es egal, wer nun als Spitzenkandidat antritt – die klassischen SPD-Wähler sind entweder verstorben oder sind bereits zu anderen Parteien dauerhaft übergelaufen.

Eine Volkspartei ist die SPD für mich nicht mehr.

abraxasrgb
abraxasrgb
7 Jahre zuvor

#10 Arnold Vor kurzem hätte ich ja noch die FDP empfohlen …
Wählen wir Wölfi Wendland 😉

Warten wir mal ab, ob die Sozis über die 5% Hürde kommen ohne ins Straucheln zu kommen 😉

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

abraxasrgb, wie die gestrige Blitzumfrage zum Deutschland-Trend bei der ARD gezeigt hat, gibt es eine stille Sehnsucht nach einer SPD, die man wählen könnte, wenn sie nicht so wäre wie sie ist. Viele Menschen wünschen ein linkes und europafreundliches gesellschaftspolitisches Korrekiv, das nicht mit Putin und/oder Trump liebäugelt und immer wieder antisemitische Pfürze von sich gibt.

https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/

P.S. Wölfi will ein Punk im Anzug werden. Das kann ich nicht unterstützen. 🙂

thomasweigle
thomasweigle
7 Jahre zuvor

Sicher hat Schulz auch problematisch zu manchem argumentiert, aber geben wir ihm doch wenigstens die berühmt-berüchtigten 100 Tage, warten wir den NRW-Wahlkampf ab, dann wissen wir mehr und er kann ihn immer noch vor das RUHRBARONE-STANDGERICHT gestellt werden!!!

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

ThomasWeigle,
ich bin darüber verwundert, daß "man" Schulz schon jetzt als "Fehlbesetzung" benennt und der SPD attestiert, die 2o-.22 % bei der Bundestagwahl nicht überschreiten zu können. Dass "man" das meinen kann, nehme ich zur Kenntnis. Was ist nicht verstehe ist, daß diese Meinung als Faktum angepriesen wird. Man sollte diesbezügliche Meinungsbekundungen tunlichst direkt oder indirekt mit dem Zusatz versehen: "Ich könnte mich irren".
Im übrigen war ich mir sicher -kein Irrtum denkbar-, daß die betr. Meinungsäußerungen kommen würden, und zwar von denjenigen, die sie dann auch prompt geliefert haben.
Irgendwie langweilig oder?
Ich nehme mich von dieser Feststellung nicht aus, nach der "erwartungsgemäss"……..

ThomasWeigle:

"Ruhrbarone-Standgericht"……..

Scheint dann und wann so, aber es ist ein relatives intimes, deshalb ist ihm gegenüber Gelassenheit angesagt.

Es fehlt zudem den "Standgerichts-Mitgliedern" der "Scharfrichter", der ihr "Todesurteil" vollstrecken müßte. Insofern können sich die Delinquenten nicht nur problemlos diesem Standgericht stellen, sie können sich sogar mit seinen Mitgliedern anlegen, ohne um ihren Kopf fürchten zu müssen.
ThomasWeigle

Mika
Mika
7 Jahre zuvor

Ich denke, dass der CDU die Wähler davonlaufen werden. Ein großer Teil zur AFD, eventuell einige zu den Liberalen. Der CDU-Kern der Mitte allerdings wäre aus meiner Sicht mit Olaf Scholz als hanseatisch-seriöser Mann der Vernunft die lohnendere Zielgruppe gewesen. Mit Schulz versucht man das sozi-Restklientel zu binden. Neue und längst verlorene Wähler holt der nicht. Er ist eben keine Alternative zu Merkel. Scholz war in der Groko auch nicht präsent und hätte imho leichtes Spiel gehabt.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

Mika,
als SPDler habe ich es vor einigen Monaten nachdrücklich begrüßt, als Gabriel die Möglichkeit eines Mitgliederentscheides über den "Kanzlerkandidaten der SPD" für denkbar erklärte. Davon war dann alsbald bei Gabriel nicht mehr die Rede -typisch für ihn-.
Wenn ich als Genosse zwischen Gabriel, Schulz und Scholz hätte auswählen können, wären für mich nur Schulz und Scholz in die engere Wahl gekommen. Es gibt gute Gründe, die für Scholz sprechen -seine Persönlichkeit, seine innenpolitischen Erfahrungen, die hervorragende Führung seiner Amtsgeschäfte in Hamburg, die angesprochene Beliebtheit beim konservativ -liberalem Bürgertum in Hamburg -und darüber hinaus?
Wahrscheinlich hätte ich mich nach Abwägung aller Für und Wider-Argumente letztendlich für Schulz entschieden. Ich neige nach wie vor dazu, daß er auch im Vergleich mit Scholz ehe der SPD die Stimmen bringen kann,damit diese über die derzeitigen Umfragewerte von 2o-22% hinauskommt.

Nun wird es Schulz machen -ohne mein Mitgliedervotum. "Wir werden sehen", ob und wie und wann und warum " die Rechnung Schulz" für die SPD aufgeht -oder eben nicht. Vor Ort , so meine Wahrnehmung, scheinen die Genossen durchweg über die Nominierung von Schulz erfreut zu sein, einige für "meinen Geschmack" zu euphorisch. Und die anderen Bürger? Da fehlen mir noch Erkenntnisse, um irgend etwas an Stimmungen ausmachen zu können.

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