Philipp Lahm wird ab sofort nicht mehr für die Deutsche Nationalmannschaft spielen. Der Kapitän der Weltmeistermannschaft beendet seine Nationalmannschaftskarriere damit nach 113 offiziellen Einsätzen auf den Höhepunkt. Ein wirklich kluger Schachzug!
Viele Sportler verpassen den Moment des idealen Rückzugs. Es liegt in der Natur der Sache auf dem Karrierehöhepunkt abtreten zu wollen. Doch das gelingt eben längst nicht jedem.
Wenn Philipp Lahm nur wenige Tage nach dem Triumph in Rio das Kapitel DFB-Auswahl für sich als beendet erklärt, dann kann er da nicht viel falsch machen.
Ob und wann die Nationalmannschaft weitere Erfolge in Form von Titeln feiern kann, das kann aktuell, in dieser schnelllebigen und sich rasch wandelnden Zeit, niemand mit Sicherheit vorhersagen. Mit seinen inzwischen 30 Jahren hat Philipp Lahm sportlich ohnehin bereits fast alles erreicht. Wenn er sich nun auf seinen mit ca. 10 Mio. Euro Jahressalär dotierten und noch bis 2018 laufenden Vertrag beim Deutschen Fußball-Meister aus München konzentriert, dann ist das völlig logisch und auch vernünftig. Ein kalkulierter und nachvollziehbarer Schritt der genau zum ohnehin nicht als Lautsprecher der Liga bekannten Musterprofi aus dem Süden des Landes passt.
Natürlich hätte er dem Löw-Team sportlich auch noch locker bis 2018 weiterhelfen können, wird dort sowohl eine sportliche als auch eine menschliche Lücke hinterlassen. Doch was wäre, wenn der sportliche Erfolg, was ja nicht gerade unwahrscheinlich ist, dann eben nicht mehr zum Europameistertitel reicht? Es wäre ihm dann wohl nur noch ein Nationalmannschaftsabgang zweiter Klasse beschieden gewesen.
Lahm selber sagte gestern, er tritt nun in einem perfekten Moment aus der DFB-Elf zurück. Alles wäre gut dort, im Moment. Und das ist dann doch unbestritten der perfekte Zeitpunkt ein Kapitel in einem Leben zu schließen. Philipp Lahm hat das, auch wenn er den Entschluss im Grundsatz für sich selbst wohl sogar schon eher traf, für sich auch als solchen erkannt. Respekt dafür! Dieses Händchen würde man mehr Leuten im Profi-Sport gönnen und wünschen. Und wohl nicht nur dort… 😉
Richtig, es wimmelt nur so von Gestalten allüberall, die „den Lahm machen“ sollten.
Gestern habe ich die U-19 gg. Bulgarien spielen sehen, durchaus ansehenswert. Das 2:0 war eine Kopie des ersten Tores gg. Brasilien.