Im Streit um eine Karikatur in einem Baden-Würtemberger Schulbuch hat sich der Gelsenkirchener CDU-Abgeordnete Oliver Wittke auf die Seite der Türkei gestellt. Das Schulbuch solle nicht mehr im Unterricht verwendet werden.
Lange Zeit interessierte sich niemand für die 2011 in der FAZ erschienene Karikatur von Greser & Lenz. Nun ist sie ein Politikum. Nachdem die Zeichnung zum Thema „50 Jahren Türken in Deutschland“ auch in einem Schulbuch abgedruckt wurde, dass in Baden-Würtemberg im Unterricht genutzt wurde, hat sich ein in Deutschland lebender Erdogan-Anhänger bei der türkischen Regierung beschwert, die hat den deutschen Botschafter einbestellt. Das der Hund der türkischstämmigen Almwirts in der Zeichnung den Namen des türkischen Präsidenten trug fand man dort nicht lustig. Auch deutsche Politiker teilen den Humor von Greser & Lenz nicht. Wie die Deutsch-Türkische Zeitung berichtet, hat sich unter anderem der Gelsenkirchener CDU-Bundestagsabgeordnete und Chef der CDU-Ruhr Oliver Wittke gegen die Verwendung des Schulbuchs mit der Karikatur im Unterricht ausgesprochen:
Die nordrhein-westfälischen CDU-Abgeordneten Giousouf und Wittke forderten bei einem Besuch in Ankara hingegen, das Schulbuch solle nicht mehr im Unterricht verwendet werden. Von der Landesregierung in Stuttgart verlangten sie, «sich angemessen zu entschuldigen». Deutsche Schulen sollten «nicht nur Wissen, sondern auch Werte wie Respekt vor anderen Völkern und deren Repräsentanten vermitteln».
Nach den ersten Berichten in den Medien und nach ersten Kommentare habe ich mich gefragt, was eine solche Karikatur in einem Schulbuch soll.
Nach dem ich die Karikatur gesehen habe, kann ich sie -auch in einem Schulbuch-akzeptieren.
Ich erkenne in der Karikatur eine positive Aussage zur gelungenen Integration vieler türkisch-stämmiger Bürger.
Der um seine Landsleute wie ein Haushund besorgte, sie bewachende Erdogan? So könnte das Erdogan selbst m.E. durchaus positiv sehen.
Also alles in allem:
Selbstverständlcih, daß jeder, auch Erdogan hinnehmen muß, wenn er -auch bösartig,böswillig- karikiert würde. Das ist nun ‚mal in einer freiheitlichen, pluralen, die Meinungs- und die Pressefreiht achtenden Gesellschaft so.
Und wenn man sich, ich meine damit auch Erdogan und seine Anhängerschaft, distanziert, unvoreingenommen und gelassen die Karikatur ansieht, dann kann man über sie schmunzeln, man kann ihr, meine ich, sogar aus türkischer Sicht Positives abgewinnen.
„Deutsche Schulen sollten «nicht nur Wissen, sondern auch Werte wie Respekt vor anderen Völkern und deren Repräsentanten vermitteln».“
Gerade dieser Punkt wäre doch ein Grund, die Zeichnung in den Büchern zu lassen. Da es anscheinend Diskussionsbedarf zu der Karikatur gibt, kann man das prima im Klassenunterricht besprechen.
Ich kann solche Themen eh nur mit Praxis-Beispielen besprechen. Ob die nun in Schulbüchern stehen oder sich die Lehrer solche Karikaturen aus dem Internet herunterladen müssen…
Über das, was Olli Wittke zwischen Marl und Gelsenkirchen geleistet hat, mag man ja durchaus noch streiten können. Aber alles, was über das Vest Recklinghausen und seinem direkten Umland hinaus ging, war immer schon eine Nummer zu groß für den EX-OB aus GE: Als Verkehrsminister hat er geschmissen und anschließend als Parteisekretär das schlechteste Ergebnis des größten CDU-Landesverbandes zu verantworten.
Jetzt sitzt Wittke im Bundestag. Der Parteiproporz machts möglich, selbst wenn man in seinem Heimatwahlkreis nur noch lächerliche 20%(+/-2) holt. Allerdings, so erweckt es den Eindruck, weiß in Berlin auch noch niemand so recht, was man mit Olli W. anfangen soll. Als „Verkehrsexperte“, als der er sich immer empfahl, taugt er nicht, zumindest nicht für Alexander Dobrinth, dem amtierenden Verkehrsminister, der wohl nicht damit gerechnet haben dürfte, dass seine Mautpläne ausgerechnet aus den Reihen der CDU, allen voran der in NRW, so hart angegangen werden.
Das Stehaufmännchen Wittke wäre aber nicht Wittke, sollte er sich davon beeindrucken lassen. Wenn ihn als Verkehrsexperte niemand mehr haben möchte, dann wird halt umgesattelt auf Experte für Integration und die Karrikatur aus einem Schulbuch in Baden-Würtemberg dient dem Zweck, sich als solcher empfehlen.
Wer sich in Marl und Gelsenkirchen behauptet konnte, für den ist Baden-Württemberg doch nur ein Klacks und weil die CDU mit dem ebenfalls aus dem Sprengel Wittkes stammenden Philipp Mißfelder schon einen Putinversteher hat, macht Wittke jetzt den Erdoganverstehers, eine Rolle, bei der ihm so schnell niemand aus der eigenen Partei in die Quere kommen wird.
Es ist zuerst wichtig und gut, dass das Thema „50 Jahren Türken in Deutschland“ in den Schulbüchern behandelt wird.
Interessant finde ich immer die Berichte über die ersten Gastarbeiter. Auswahlverfahren, Anreise mit der Bahn etc. Das war schon ein richtiges Abenteuer. Die Schilderungen der Gastarbeiter mit ihren Gedanken beim ersten Kontakt mit den Prozessen und mit Deutschland sind höchst interssant.
Die Karrikatur hat viele Komponenten, die den Einstieg in eine Diskussion erleichtern. Ich finde sie gelungen.
Es wäre schön, wenn sich Abgeordnete aus NRW auch für die Belange der Bürger in NRW einsetzen würden. Das vermisst man zu häufig. Projekte und Gelder gehen in andere Regionen. Dies gilt insbesondere für Verkehrsprojekte.
Vermutlich beschäftigt man sich die lokalen Abgordneten mit zu vielen anderen Sachen.
Es ist auch interessant, dass sich 2 Politiker melden, die beide über die Landesliste in den Bundestag eingezogen sind.
Eine Karikatur ist ein Karikatur und es gibt in Deutschland kein Gesetz das Karikaturen verbietet. Auch nicht in Schulbüchern. Die ganze Diskussion ist ein Witz. Verursacht durch einen türkischen Präsidenten der in der Türkei am liebsten per Verfassung jede Karikatur über ihn verbieten lassen würde. Angezettelt von seinen Fans hier in Deutschland.
Wittke mischt sich da nur ein, weil er endlich mal wieder etwas Aufmerksamkeit braucht. Aber statt dabei wenigstens demokratisch gesinnten Mumm zu zeigen, schleimt er sich an die Erdogan-Claqueure in seinem Wahlkreis ran. Armes Gelsenkirchen. Armer Wittke. Arme CDU.
Zitat der CDU-Abgeordneten: „Deutsche Schulen sollten «nicht nur Wissen, sondern auch Werte wie Respekt vor anderen Völkern und deren Repräsentanten vermitteln“.
Das allerdings fällt in der Causa „Erdrogan“ besonders schwer – oder ist den Herren CDU-Abgeordneten der diktatorische Anspruch des Herrn Erdogan entgangen? Wo soll denn der Respekt herkommen, wenn man die Aussagen Erdogans zu allen möglichen Themen nachliest (zum Beispiel: er bezeichnete den Zionismus als ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“)?
Das Anbiedern mancher unserer Repräsentanten an diesen Selbstdarsteller ist nicht mehr nachzuvollziehen…
Mit Interesse habe ich die Reaktion auf eine schon ältere Karikatur verfolgt, welche erst aufgrund Reaktionen aus einem Migrationshintergrundpersonenkreis von einigen „wichtigen und bedeutenden“ Politikern wahr genommen werden und jetzt endlich die Gelegenheit haben, sich in den Medien in den Vordergrund zu stellen. Spontan habe ich mich entschlossen, gerichtlich prüfen zu lassen, wie weit man wegen Verunglimpfung von Verfassungsorganen gegen folgende Personen vorgehen kann:
1. Bekannte, deren Kater „Johannes heißt (vermutlich in Anlehnung an verst. Bundespräsidenten Johannes Rau!)
2. Ein hiesiger Landwirt, eine Milchkuh hört auf den Namen „Angela“ (Verspottung unserer Bundeskanzlerin)
3. Ein Bio-Bauer, seine Ziege wurde „Liesel“ getauft (Herabwürdigung von Queen Elisabeth)
4. Eine Witwe in der Nachbarschaft, deren Yorkscher auf den Namen Georg hört (vermutlich angelehnt an Georg W. Bush, ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten)
Ich bitte dringend um Übersendung der Adressen der beiden Bundestagsabgeordneten, damit ich weitere namentliche Bloßstellungen hochrangiger Persönlichkeiten melden darf und ihr Dasein als Volksvertreter gerechtfertigt ist.
„…auf die Seite der Türkei gestellt..“ also die ganze Türkei ist gegen Karikaturen, Satire, etc.? Es handelt sich allerdings bei der Karikatur gar nicht um die Türkei oder diskriminiert Türken, sondern die Person Erdogan, die zudem von einem Deutschen mit „türkischen“ Wurzeln an die Kette geegt wurde. Ich würde behaupten, dass es sicher ebenso viele Türken gibt, die dies nicht nur während der Demos im Gezi-Park genau dies von Erdogan gewünscht haben: Ihn an eine Kette binden!
Die Herren CDU-Abgeordneten Giousouf und Wittke vergessen wohl , dass Herr Erdogan keine Karikaturen zeigt, keine Satire verwendet, sondern Judenhetze, Israelhetze betreibt und generell der Intergration von „Gastarbeitern“ aus der Türkei ablehnend gegenübersteht.
Es war wohl eine real Satire als Erdogan nach dem Grubenunglück in Soma seinen Wahlkampfauftritt in Köln hatte oder welchen Wert zollte er den über 300 Grubentoten?
Respekt muss man sich verdienen, verdient hat Erdogan einiges… aber sicher am wenigsten Respekt!
Stark, diese Anbiederei. Dabei hat Meister Wittke das Buch noch nie gesehen. Aber ein Berufspolitiker wie er kann auch zu Themen etwas sagen, von denen er nichts versteht. Aber sicher wird er, wenn zurück, auch davon berichten, wie er gegen Menschenrechtsverletzungen in der Türkei mutig protestiert hat.