Die Süddeutsche hat sich für die am Dienstag veröffentliche Karikatur von Ernst Kahl, die im Zusammenhang mit der Besprechung zweier Bücher zum Thema Israel antisemitische Assoziationen weckte, entschuldigt. Auf seinem Blog schrieb die Zeitung heute Abend:
Sie war der missglückte Versuch, mit den Mitteln der Karikatur darzustellen, wie der Staat Israel von seinen Feinden gezeichnet wird.
Diese Intention aber wurde nicht deutlich, auch weil auf der Zeichnung zwar ein gehörntes Monster mit Messer und Gabel zu sehen ist, nicht aber der Zusammenhang hergestellt wird, dass es dabei um die Symbolisierung der Anti-Israel-Klischees geht. Im Gegenteil: Die Illustration lässt auch den Schluss zu, dass hier Israel als Monster gezeigt werden soll. Es wurde also ein Klischee verwendet, um Klischees anzuprangern, und das hat nicht funktioniert, auch wenn in der Bildunterzeile die Erklärung versucht wurde.
Die SZ entschuldigte sich auch bei dem Zeichner Ernst kahl. Seine Karikatur sei ursprünglich für eine Kock-Kolumne vorgesehen gewesen.
Mehr zu dem Thema auf den Ruhrbaronen:
Update: Süddeutsche illustriert auf Stürmer-Niveau – Zeichner Ernst Kahl ist entsetzt
Natürlich haben sie sich entschuldigt. Aber nur weil sie ertappt worden sind. So ist er, der neue deutsche Antisemitismus.
Das ist genau die verschwurbelte Art von „Entschuldigung“, die man in solchen Fällen gewohnt ist: Tut uns sehr leid, daß die anderen zu blöd sind, unsere Intention zu verstehen…
[…] in der Süddeutschen Zeitung hat weite Kreise gezogen. Die SZ hat sich mittlerweile recht halbherzig entschuldigt, naja, so ähnlich jedenfalls. Und ich habe die ganze Zeit gespannt darauf gewartet, wann meine […]