KARRUMP-KRRRATTATTAT-BOING!

In seiner sehr lesenswerten Kolumne im Neuen Deutschland zeichnet Leo Fischer ein erschreckendes Bild der zukünftigen Kanzlerin, das viel zu plausibel erscheint, um die Hoffnung zuzulassen, er möge sich irren. Diesem großartigen Text gibt es nichts entgegenzusetzen, aber vielleicht mittels weiterer Indizien zu sekundieren. Denn wenn, wie Fischer feststellt, AKK „ein Name wie ein Sturmgewehr“ ist, dann ist neben diesem KKA (Kalaschnikow konnotierten Akronym) auch der vollständige Name eine alliterative Salve.

Witze über Namen sind üblicherweise etwas billig, da man ja nichts dafür kann, wie man heißt. Es gibt aber eine große Ausnahme und das ist der Doppelname. Es steht jedem frei, sich für den einen oder anderen zu entscheiden und auch wenn es manchmal so scheint: Selbst für Politikerinnen der Leutheuser-Schnarrenberger- bis Hölldobler-Heumüller-Generation besteht kein Doppelnamenzwang.

Unterstellt, dass sich Annette, nein Annegret, bei der Eheschließung darüber im Klaren war, bis auf Weiteres täglich unter dem Konsonantengeratter zu firmieren, bleibt der Schluss, dass sie nicht nur, wie Fischer feststellt „ausschließlich aus Ellenbogen besteht“, sondern diese auch noch in die Zungen derer zu rammen gedenkt, die sie an- und ihren Namen aussprechen. Natürlich gibt es keine Pflicht zur Ästhetik, aber man wünscht Menschen, und insbesondere solchen, die gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen, sie hätten einen Sinn dafür. Dabei geht es nicht um Geschmack, nicht um Oberflächlichkeiten, sondern um die existenzielle Frage, wie meine Entscheidungen das Erscheinungsbild der Welt beeinflussen. Einen Sinn für Ästhetik zu haben, bedeutet, sich ein Ergebnis und dessen Auswirkungen vorzustellen. Wer nicht merkt, dass es schräg ist, Anton Schmelz-Käser zu heißen oder Oda-Gebbine Holze-Stäblein, dem darf man getrost unterstellen, etwas umnachtet durch die Welt zu tapsen.

Und da die neue Hoffnung der Union eine laut-gewordene Onomatopoesie des Stahlgewitters ist, hier ein Gedicht:

Wenn der Karabiner rattert
und das Rad des Karrens bricht
wenn der Feind die Fahn’ ergattert
und mein StUffz nie wieder spricht

Wenn Kugeln in die Knochen krachen
Splitterbomben explodier’n
Mörser tiefe Krater machen
Werd ich trotzdem salutier’n

Egal, ob Kameraden sterben
Krieger ihren Kopf verlier’n
Blutlachen Felder rot verfärben –
Egal, wieviele Kerls krepier’n

Eine werd’ ich immer preisen
meine Herrscherin auf Dauer
ihr mich ehrenhaft erweisen:
Kanzlerin Kramp-Karrenbauer

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Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
6 Jahre zuvor

Hübsch!
So kann man in Echtzeit zuschauen, wie sich "Linke" ein Feindbild konstruieren. In freier Alliteration, bar jeden Realitätsbezugs und (sogar selbst eingestanden) intellektuell dürftig, wird eine die vor allem die eigenen Affekte bedienende Parallelwelt konstruiert.
Der Mechanismus ist der selbe wie bei Pegida, AfD und anderen Rechtsradikalen. Rechts und Links erscheinen so primär als eine Form von Wahrnehmungstörung mit gleicher Grammatik aber anderen Worthülsen.

Davbub
Davbub
6 Jahre zuvor

Billig.

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