Schon wieder ThyssenKrupp, lässt sich aber nicht vermeiden. Da brennt nämlich die Hütte. Dieses Mal dreht es sich um die Werften in Norddeutschland. Und Schuld an der Misere sind auch noch die Kasachen.
Die Betriebsräte von ThyssenKrupp Marine Systems befürchtet nämlich die Schließung von Standorten. Wie ein Betriebsrat mir heute sagte, hat der Vorstand der Thyssen-Sparte die Werften in Kiel, Hamburg und Emden in ihrer bisherigen Form in Frage gestellt. In den Orten sind mehrere tausend Menschen beschäftigt, die eigentlich einen sicheren Job hätten.
Für mehrere Jahren lagen Aufträge vor, doch die schmilzen. Bei Frachtschiffen drängen die Reedereien auf Abschläge und drohen im Einzelfall auch schon mal mit Kündigung, heißt es im Konzern. Diesen Schritt haben andere schon gemacht. Im Konzern heißt es, eine Familie aus Kasachstan hat ihre Bestellung ein gedampft.
Der Milliardärsclan hat bei Thyssen sechs große Jachten bestellt. An der Küste heißt dieses Auftrag "Six-Pack" und ist schon jetzt eine Legende. Die Bauweise ist gleich, nur die Farbe variiert. Leider geht es den Kasachen nicht gut; vier Schiffe wurde daher abbestellt.
Für die Werftarbeiter rückt die Krise damit einen gewaltigen Schritt näher. Für Ärger in der Belegschaft sorgt dann auch noch, dass die Konzernführung so tut, als wenn nichts passiert wäre. Auftragskündigungen gebe es nicht, lautet der Thyssen-Sprech.