Die Befürchtungen im Vorfeld der für Samstag angesetzten Bundesligaspiele waren vielerorts groß. Würden die Ultras tatsächlich Spielabbrüche riskieren, so wie sie es in einem offenen Brief an die Führungsriege des Verbandes und der Liga vollmundig und recht aggressiv angekündigt hatten? Nun, sie taten es nicht, wie wir jetzt wissen.
Die Erleichterung war daher groß, als die Spiele am Samstag weitestgehend störungsfrei über die Bühne gehen konnten, die Fans sich überwiegend mit dem beschäftigen konnten, wegen dem sie zu hunderttausenden den Weg in die Stadien gefunden hatten: Dem Spiel.
Zwar gab es in fast allen Stadien deutlich sichtbare Transparente und Gesänge in Richtung des DFB, doch blieb alles im erträglichen Rahmen. Haben die Ultras jetzt dauerhaft zur Vernunft gefunden? Zweifel bleiben.
Klar ist, in den Stadien sind Emotionen und freie Meinungsäußerung seitens der Fans ein wichtiger Teil des Spaßes. Klar sollte auch sein, dass es dabei Grenzen gibt, die nicht überschritten werden sollten. Ein Stadion ist halt kein rechtsfreier Raum. Üble Beleidigungen, offene Drohungen und natürlich jegliche Form von Gewalt sind ein No-Go. Darauf sollten sich eigentlich doch alle verständigen können.
Der Samstag hat Mut gemacht, dass es nach bedrohlichen Szenen und Aussagen in den Vergangenen Tagen zumindest nicht weiter eskaliert. Das war auch dringend nötig, wenn alle Beteiligten in Zukunft noch einmal den Weg an einen Verhandlungstisch finden wollen.
Hätte es gestern die ersten Spielabbrüche im hiesigen Profifußball gegeben, was durchaus möglich erschien, das Chaos wäre perfekt gewesen. So aber besteht zumindest weiter die Hoffnung, dass sich alle Beteiligten noch zu weiteren Gesprächen treffen können, die am Ende hoffentlich dazu führen, dass hässliche Szenen, wie wir sie an den vergangenen beiden Spieltagen bei den Begegnungen in Mönchengladbach, Dortmund und Hoffenheim gesehen haben, auf Dauer ausbleiben.
Nach den offenen Drohungen der Ultras in Richtung Verband musste man Sorge haben, ob hier einige Unverbesserliche nicht sogar leichtfertig und völlig egoistisch den Fußball in ein Chaos führen würden, aus dem es dann wohl so leicht kein Zurück mehr gegeben hätte.
Das blieb uns erst einmal erspart. Sollte es möglich sein, dass diese Teile der Ultras tatsächlich kapiert haben, dass etliche von ihnen es zuletzt deutlich übertrieben haben? Als wahrer Fußballfreund möchte man das nur zu gerne glauben. Der Anfang ist zweifelsohne gemacht. Sicher sein kann man sich dessen jedoch nicht…
"…sie taten es nicht" ist falsch. Die BVB-"Fans" im Gladbacher Auswärtsblock haben durchaus wieder die bekannten, justiziablen Pöbel- und Schmährufe abgesondert, nur hat Schiri Stegemann besonnen agiert und nicht eingegriffen. Der Ball liegt also weiter in der Ultrahälfte, die Idioten sind noch nicht aus ihrer Verantwortung raus.
Erste Anmerkung zu meiner Person:
Ich bin kein Ultra und zähle mich auch nicht dazu.
Aber hier wird in meinen Augen etwas in dem Bericht verdreht.
Ich würde sagen nicht die Fans auf der Tribüne haben zurückgesteckt sondern der DFB hat dieses wohl getan. Die Schiris müssen von denen eine deeskalierende Order erhalten haben. Die Unparteiischen haben super besonnen reagiert und die Spiele laufen lassen.
Alles andere wäre in den nächsten Wochen zu noch tiefergreifenden Eskapaden ausgeartet.
So wird ein Schuh draus. Das ist die Wahrheit.
Es ist für mich beschämend von Seiten der Berichteschreiber immer wieder zu vernehmen das nur die Fans Schuld sein.
Nein, der DFB mit den Seinigen hat auch jede Menge Schuld an dieser Situation.
Bitte darum nicht immer so einseitig berichten.
Danke allen dafür in der Zukunft.
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