Auf Amnesty Internationals jüngste Attacke gegen Israel einzugehen ist müßig. Die Erde ist selbstverständlich nicht flach und in Israel herrscht selbstverständlich keine Apartheid. Von unserem Gastautor Leo Sucharewicz.
Was treibt aber Amnesty dazu, die Schlinge um den Hals der eigenen Glaubwürdigkeit zuzuziehen? Umgelegt war sie schon lange und nicht nur wegen der Nähe zu BDS, Beteiligung an -Propagandaaktionen palästinensischer Gruppen und früherer Anti-Israel-Tiraden.
Antwort: Amnesty International, der „Unmenschliche Menschenrechtler“ wie der Tagesspiegel titelte, erodiert zusehends. Zu den sichtbaren Symptomen gehören unpassend hohen Gehälter der Führungsclique. Um sie zu sichern, verwendet AI auch fragwürdige Methoden wie den Einsatz kommerzieller Direktwerber. Hinzu kommt die Ausbeutung zahlloser ehrenamtlicher Mitarbeiter und rund sieben Millionen Mitliedergebühren.
Verschwendungssucht, Islamisten und Selbstmorde
Trotz der kostenlosen Arbeitskraft tausender Helfer schaffte AI ein Defizit von 20 Millionen USD. Die britische Gewerkschaft “Unite” führt diesen Finanzskandal auf „unverantwortliche Verschwendungssucht“ zurück. Zu den Symptomen der Erosion gehört auch unübersehbare die politische Schlagseite von AI. Sie zeigt sich unter anderem bei der Promotion des Islamisten Moazzam Begg. Amnesty finanzierte und organisierte eine internationale Vortragsreise des bekennenden Taliban-Anhängers – um ausgerechnet mit seiner Hilfe für Menschenrechte zu werben. Alle internen Versuche, die absurde Zusammenarbeit mit dem Islamisten einzustellen, scheiterten an der Blockade der Führungsriege. Als sich die leitende AI-Mitarbeiterin Gita Sahgal schließlich an die Öffentlichkeit, wandte, wurde sie 2011 “wegen unüberbrückbarer Differenzen“ gefeuert.
Ein langjähriger Mitarbeiter beging 2018 Selbstmord. Zumindest war das die offizielle Version für seinen plötzlichen Tod. Die Umstände sind bis heute nicht restlos geklärt. Im gleichen Jahr verlor AI eine weitere Mitarbeiterin wiederum angeblich durch „Selbstmord.“
Chaos, Willkür und Mobbing
Nach endlosen und ergebnislosen Klagen wurde das renommierte KonTerra Instituts beauftragt, die Zustände bei Amnesty International zu untersuchen. Das Ergebnis könnte vernichtender nicht sein. KonTerra konstatierte chronische Konflikte, immense Streuverluste, gestresste Mitarbeiter, toxisches Arbeitsklima, fehlendes Vertrauen der Mitarbeiter in Vorgesetzte, Günstlingswirtschaft, Machtmissbrauch, Sexismus, und eine „Kultur der Schuldzuweisung.“
Aus der deutschen Sektion von Amnesty berichten frühere Mitarbeiter von Spannungen. hoher Fluktuation, Mobbing, Schikanen, ständigen Interessenkonflikten und plötzlichen Änderungen in der Führung. Unbequeme Mitarbeiter wurden mit hohen Abfindungen zur Kündigung „überredet“.
Vom Idealisten zur globalen Moralkrake
Amnesty International ist sechs Jahrzehnte nach Gründung ein innerlich verbrauchter Konzern geworden, phänotypisch mit erstarrten Strukturen, aufgeblähter Verwaltung, hohen Gehältern der Führungsclique und 2.500 festangestellte Mitarbeiter und Millionen von zahlenden Mitgliedern. Die Selbsternennung zur globalen moralischen Ratingagentur verführte vielleicht zwangsläufig zu Machtrausch, Willkür. und Wachstum. Ursprünglichee Geschäftsgegenstand von AI war die staatliche Folter. Mittlerweile erhebt AI den Anspruch, über Abtreibung, Sexarbeit, Pharmazeutische Produkte, Klima, Meinungsfreiheit, Würde, Polizeieinsätze, Migrationsfragen, Fortpflanzung und weitere Themen zu richten. Unmerklich und von der Öffentlichkeit geduldet okkupierte Amnesty International ein immer breiteres gesellschaftspolitisches Terrain. Ohne demokratische Legitimation, ohne Kontrolle von Kompetenz und charakterlicher Eignung der Führungsclique.
Kranker Apparat
Der Untersuchungsbericht von KonTerra zeichnet ein Bild, das interpretiert werden kann. Entsprich AI einer heillos überforderten NGO oder eher einem kranken Konzern mit irreparablem Imageschaden? Der entstand, weil bei AI Paternalismus festgestellt wurde, also auch willkürliches Herrschaftsgebaren. Das AI Image wird nicht besser durch die Entlarvung von „Nepotismus an der Tagesordnung.“ Volkstümlich: ausgedrückt: Vetternwirtschaft ist bei Amnesty International weit verbreitet. Zitat: „Neue Vorgesetzte oder Leute, die die interessantesten Posten erhielten, waren teils gute Bekannte von Führungskräften.“
Und tödlich für die Reputation von Amnesty International spricht der Bericht von „Anmaßung im Retter-Gewand“.
Israel ist mit 74 Jahren eine lebendige, starke Demokratie. Mehr noch: ein Hoffnungsträger der Demokratie in einer chaotisch-despotischen Region. Amnestie International ist nach 60 Jahren ein maroder Apparat, der seine einst hehren Ziele für Selbsterhalt und niederträchtige Ambitionen opfert. Eine unbestechliche Kontrolle der Geldflüsse und politischen Einflussnahmen auf AI ist überfällig aber wahrscheinlich chancenlos. Die Hoffnung liegt auf einer konsequenten Reaktion der Sponsoren und Mitglieder.
wer ist der Autor des Artikels "Keine Amnestie für Amnesty International"?
Aus der Selbstdarstellung "ILI – I like Israel" – "Think Tank für Pro Israel Organisationen – von Leo Sucharewicz:
http://www.il-israel.org/Leo.htm
"…
Freiwilliger Militärdienst in Israel
Teilnahme am 6-Tage-Krieg
…"
@ #1
Alles im grünen Bereich. Der Autor des Artikels hat eben am eigenen Leibe erlebt, wovon ai-Aktivisten träumen oder feuchte Hosen kriegen.
"Amnesty International ist sechs Jahrzehnte nach Gründung ein innerlich verbrauchter Konzern geworden"
Das klingt ein wenig wie die Deutschland AG in ein paar Jahren. Maskendeals, NSU 2.0, Konzernnähe (VW, RWE uvm), dubiose Berater und Beraterverträge… leider reicht der Blog nicht für eine vollständige Aufzählung.
Und wenn wieder mal "mündige Bürger" Montags spazieren gehen, dann spricht das nur für einen mangelhaften Demokratiekompass und nicht für Meinungsfreiheit.