Bald sind Wahlen. Die Grünen schicken sich an mitzuregieren. Das gab es schon mal, aber diesmal stellen sie sogar einen Kanzlerkandidaten. Das hat es noch nie gegeben. Ihre Umfrageergebnisse scheinen dies herzugeben. Von unserem Gastautor Thomas Hafke
Allerdings stand es nach Fukushima auch schon mal recht gut um die Grünen, mit über 20% in den Umfrageergebnissen. Die Kanzlerin kassierte die Stimmen wieder in kürze ein, in dem sie den Ausstieg aus der Atomkraft verkündete. Vermutlich wider besseren Wissens, denn Kernenergie liefert effizient Energie, ohne dabei nennenswert CO2 zu produzieren oder tödlichen Feinstaub in die Luft zu blasen. Was da aus den Reaktoren aufsteigt, ist nur Wasserdampf. Vermutlich kennen die meisten Deutschen diese Fakten nicht. Sie haben immer nur gehört wie ungemein gefährlich diese Technik ist und bekamen Schiss, zumal 1986 bereits ein Atomkraftwerk havariert ist. Dies war allerdings ein Reaktor alter, risikoreicher Bauweise, der in den „Hinterhof“ Russlands, die Ukraine, gestellt wurde.Dann noch ein wenig sowjetischer Schlendrian und die Katastrophe war perfekt und die Panik stieg in Deutschland in ungeahnte Höhen.
Statt an die Opfer zu denken, dachte man in Deutschland allerdings an sich selbst. Die Wut war groß, keine Pilze mehr sammeln zu können, obwohl so gut wie niemand mehr Pilze in Deutschland sammelte. Wobei das mit den Pilzen Quatsch war. Erst später, als nach dem „Mauerfall“ die „Russen“ kamen, wurde Pilze sammeln wieder en Vogue. Eine Freundin von mir damals war ganz panisch, weil sie in der Nacht der Havarie durch den Regen gelaufen war. Wie der Regen in Deutschland durch den fast 2000 Kilometer entfernten Mailer bei Kiew noch am gleichen Tag kontaminiert sein könne, diese Erklärung blieb sie mir schuldig. Eine Verwandte von mir flüchtete gleich samt ihren drei Kindern nach Nicaragua. Dort sollte es angeblich keinen „Fallout“ geben. Die Nicaraguaner hatten allerdings zu der Zeit andere Probleme und keine Mittel sich um deutsche,hysterische Bürger zu kümmern und wiesen sie stante pede wieder aus.
Am Ende bleibt festzuhalten, dass die Grünen die Panik schürten und CO2arme Atomkraft verhindert wurde und stattdessen Kohlekraftwerke favorisiert wurden. Es sind nun eben nicht die Grünen, die dafür gesorgt haben, dass der Klimawandel gestoppt wurde – ganz im Gegenteil. Stattdessen wird ausgerechnet der Generation, die die Kernenergie entwickelt hat, der Vorwurf gemacht die Welt zerstört zu haben und die Grünen gelten als die einzig wahren Klimakämpfer. Welch ein Desaster. Mein Onkel gehörte zu denen, die als Manager die Kernkraft voran getrieben haben, zum Glück ist er vor der Umweltsauperformence des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verstorben. Er hätte sich sicherlich schwarz geärgert.
Ganz ähnlich war es bei Fukushima. Damals kamen tausende Japaner in den Fluten des Tsunamis um. Was machten die Grünen? Die gedachten nicht der Opfer, wie kürzlich Israel oder Paris angesichts der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz, sondern beschäftigen sich mit der Havarie der Reaktoren, um am Ende die Angst zu verbreiten deutsche Verbraucher könnten radioaktiven Fisch zu sich nehmen. Einige waren sogar der Meinung Fische in der Nordsee könnten kontaminiert sein, obwohl die japanischen Reaktoren 10tausend Kilometer weit weg an der pazifischen See stehen. Die Japaner waren über soviel deutsche Hartherzigkeit entsetzt. Der Unfall selbst kostete nur ein einziges Menschenleben und die Japaner taten alles um ihre Bevölkerung zu schützen. Atomkraft spielt in Japan nach wie vor eine wichtige Rolle.
Warum nur die Deutschen so sind, ist die Frage, die mich immer wieder beschäftigt hat. Ich vermute, dass das mit der NS-Geschichte zusammenhängt. Vermutlich haben die Deutschen immer noch Angst für ihre Verbrechen so bestraft zu werden wie die Japaner: mit Atomstrahlung. Ich glaube es gibt kein Volk auf der Welt, dass so viel Angst vor „Verstrahlung“ hat, wie die Deutschen. Erstaunlich, dass die in doppelter Hinsicht betroffenen Japaner in der Mehrheit der Kernenergie positiv gegenüber stehen.
Die Grünen haben diese irrationale Angst immer vorangetrieben. Die Friedensbewegung, ebenfalls ein Kind der Grünen, vorne weg. So wurde darüber fantasiert, dass die „Amis“ sich Deutschland als Schlachtfeld gegen den Kommunismus ausgesucht hätten und am Ende würden alle Deutschen im Atomkrieg sterben. Die US Bürger haben Europa und letztlich auch Deutschland vom Nationalsozialismus befreit und geholfen Deutschland wieder aufzubauen. Statt ihnen dafür zu danken, wurde ihnen vorgeworfen uns alle umbringen zu wollen. Auf diese Weise wurde Deutschland vom Land der Täter zum Land der Opfer. Statt in Sack und Asche angesichts der Ungeheuerlichkeit der Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu gehen, schickten sich die Grünen an, die Welt über Frieden aufzuklären. Heute sind sie der Meinung, die Welt müsse die deutsche Energiewende übernehmen, um das Klima,sprich die Welt, zu retten.
Der atomaren Verstrahlung folgt die Angst vor der chemischen Verseuchung. Auch hier sind die Deutschen Weltmeister. Ob sie in der Chemie die Juden am Werk sehen, wie Ernst Bloch es vermutete, ist nicht unwahrscheinlich. Am Ende führte diese Obsession zur Ablehnung der Gentechnik. Wäre es nach den Grünen gegangen, gäbe es heute keine mRNA-Impfstoffe wie die von BionTech. Mit der Ablehnung der pflanzlichen Gentechnik wurde ein wichtiger Weg der Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden, Dünger etc. verbaut. Einmal davon abgesehen, dass die Gentechnik mit dazu beigetragen hat weltweit den Hunger massiv zu reduzieren. Zudem kann sie die Pflanzen an den Klimawandel anpassen. Gentechnik ist ein Segen für die Menschheit, außer bei den Grünen, für die ist das Teufelszeug. Eine wissenschaftliche Begründung liegt nicht vor,obwohl die Grünen sich in Sachen Klimawandel ständig auf die Wissenschaft berufen, ungeachtet ob es der komplexen und sich selbst in Frage stellenden Realität der Wissenschaften entspricht.
Die Wissenschaften haben die Grünen eigentlich immer bekämpft, die galten als kalt-funktionalistisch, irgendwie unmenschlich. Einen Unterschied machten sie allerdings bei den sogenannten Gegengutachten, insbesondere zur Verhinderung von Endlagern für Atommüll. Zu den Gründern der Grünen gehören die Anthroposophen, für die Wissenschaft im eigentlichen Sinne keine Rolle spielt, sondern mehr Magie und Zauberei. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als die ersten Personal Computer aufkamen und die Grünen der Meinung waren, dass die Dinger nur Unglück bringen, so wie die Atomkraftwerke. Dabei waren die Erfinder von einer großartigen Idee geleitet. Sie wollten Computer für alle, nicht nur für Staaten und Konzerne, die damals die einzigen waren, die sich diese großen Maschinen leisten konnten. Deswegen nannten sie ihre Dinger ja auch PC:Personal Computer. Dementsprechend langsam hat sich die Computer- und IT Technologie in Deutschland durchgesetzt.
Aber nicht nur die Anthroposophen waren Mitgründer der Grünen. Auch die Mitglieder diverser K-Gruppen waren dabei. Der Bremer Jürgen Trittin ist da nur das bekannteste Beispiel. Die Anhänger seines „Kommunistischen Bunds“ huldigten Mao und der chinesischen Revolution, bei der Abermillionen Menschen umkamen und eine Diktatur herauskam. Wenn Trittin auftritt, hat man das Gefühl man müsse in Deckung gehen. Der Kanzleranwärterin Baerbock erwies er kürzlich einen Bärendienst, in dem er ihren Plagiatsjäger über die Presse beschimpfte und die Grünen waren wieder bei unter 20 Prozent, ohne dass die Kanzlerin eingreifen musste.
Und so ist der Empörungsmodus der Grünen seit Anbeginn ihrer Tage ein konstitutives Moment. Was wurde sich empört in all diesen grünen Bürgerinitiativen, die meistens entstanden um irgendetwas zu verhindern, meistens etwas was fortschrittlich war und Arbeitsplätze schuf. Rationalen Argumenten entgegnete man mit Emotionen. Besonders beliebt war es als Argument Kinder einzusetzen, denen man quasi das Leben zerstören wolle. Rücktrittsforderungen an Politiker anderer Parteien waren gang und gäbe. Heute geht es den Grünen vor allem um das Klima. Was könnte man sich auch als Deutscher attraktiveres vorstellen, als mal wieder die Welt zu retten und den Menschen Fehlverhalten und Konsum vorzuwerfen. Kinder muss man nicht mehr einsetzen, die machen das jetzt von alleine in Form von Fridays For Future. Kaum etwas älter geworden,fordern sie den „Systemwandel“ und dass wegen des Klimawandels Menschen nur noch 19 qm Wohnfläche pro Person besitzen dürfen.
Sicherlich, vieles hat sich bei den Grünen geändert, die antiwestliche Rhetorik ist weitestgehend verschwunden und Wissenschaft und Technik werden nicht mehr allzu sehr verteufelt. Man beruft sich jetzt sogar auf sie. Aber immer nur so weit wie es in den Kram passt. Wenn der Weltklimarat den Betrieb von Atomkraftwerken fordert, hört man halt nicht mehr zu. Den Grünen ist wohl auch klar geworden, dass Deutschland ein Industrieland ist und sein Wohlstand von der Industrie abhängt. Aber ob sie als Regierungspartei tatsächlich Industrie, Wirtschaft und technische Innovation fördern, statt sie zu gängeln, bleibt zu bezweifeln. Früher hatten die Grünen, bedingt durch den Eintritt einiger Spontis wie Joschka Fischer, ein eher skeptisches Verhältnis dem Staat gegenüber. Auch das hat sich – leider – geändert. Heute wird, oft ohne mit der Wimper zu zucken,der Staat mit seinen Zwangsmitteln gefordert. Wie weit sie dabei zu gehen bereit sind, ist die große Frage. Zumal sie von ihrer Mission überzeugt sind den Klimawandel vor allem mit Hilfe staatlich- autoritärer Eingriffe zu stoppen.
Neulich habe ich einen Post von Anna Vero Wendland geteilt. Sie ist keine Klimawandelleugnerin, ganz im Gegenteil, sie hat lediglich andere Vorstellungen wie man dem Phänomen begegnen kann, ohne die Grundlagen unseres Wohlstandes zu gefährden. Das führte allerdings umgehend zu einer Rüge durch einen Grünen, dass ich aufpassen solle, dass ich nicht den Verstand verliere. Ich hatte es gewagt Luisa Neubauer zu kritisieren. Dass ist in zweierlei Hinsicht bedenklich. Zum einen scheint den Grünen nicht klar zu sein, dass es tatsächlich Menschen gibt, die nicht Grün sind und den Klimawandel nicht leugnen bzw. nicht verharmlosen und dass durchaus alternative Vorstellungen existieren, wie man mit der Erderwärmung umgeht. Zum anderen wird man quasi pathologisiert, wenn man ihren Vorstellungen nicht folgt. Zusammen mit der neuen Gendersprache,den Verboten bestimmte Begriffe, wie beispielsweise Indianerhäuptling, nicht mehr zu verwenden und der Idee die Freiheit beschneiden zu wollen, um die Freiheit zu retten, erinnert dann doch alles zu sehr an Orwell.
Früher nannten sich die Grünen auch Alternative, heute benutzen sie den Begriff nicht mehr. Sie halten sich für alternativlos. Was das bedeutet wenn diese Partei, mit dieser Geschichte an die Macht gelangt, mag ich mir lieber nicht vorstellen. Und deswegen werde ich die Grünen definitiv nicht mehr wählen.
Thomas Hafke ist Diplom Sozialwissenschaftler und seit über 32 Jahren in der Jugendarbeit tätig. 30 Jahre davon war er im Fan-Projekt Bremen aktiv, wo er mit Jugendlichen Werderfans (Kutten, Hooligans und Ultras) beschäftigt war. Wobei er zwischenzeitlich beim VfB Oldenburg mit Fußballfans und in Delmenhorst mit Skinheads arbeitete. Hinzu kam die Begleitung der Fans der Deutschen Nationalmannschaft ins Ausland. In Oldenburg hatte er das Glück mit Rudi Assauer zusammenarbeiten zu dürfen. Außerdem hat er in dieser Zeit diverse Lehraufträge an der Universität und Hochschule Bremen und an der Hochschule für öffentliche Verwaltung (Studiengang Polizei) durchgeführt. Heute ist er in der Jugendwohngruppenarbeit tätig, wo er mit Risikojugendlichen betraut ist. Sein Gebiet ist die Jungenarbeit.
Bravo!
"…Der atomaren Verstrahlung folgt die Angst vor der chemischen Verseuchung…."
Mal kucken … Dioxinwolke und so … Leverkusen … Ergebnisse sollen Ende der Woche vorliegen (wissenschaftlich!), für Köln Entwarnung, Wolke trieb Richtung Solingen, Ruhrgebiet, las ich (unwissenschaftlich … nur so ein Tweetchen …).
Erinnerung: Da war mal ein kleines Erdbeben im Ruhrpott (also eigentlich am Niederrhein, Kreis Heinsberg usw., aber man merkte es auch noch im Pott. Jahre her, 1992). Eine Nachbarin rief: "Die Ruhrchemie ist in die Luft geflogen!" Ein Nachbar: "Bestimmt ein Stollen eingestürzt" (im Ruhrpott wird sowas von Haus zu Haus gebölkt, dichte Bebauung und so …). In meinem Wohnzimmerschrank standen die Weingläser alle ganz dicht zusammen auf einer Seite, eine Porzellanglocke war im Vitrinenschrank nicht mehr da, wo ich sie platziert hatte … Das war es dann auch … Hinterher weiß man das – in der Nacht war ich aber froh, dass per Radio etc. nix über die Ruhrchemie gesagt wurde …
Fukushima …
In meiner Erinnerung so: ES passierte (!). Fernsehbilder. Ich nehme Kontakt zu einer Bekannten (Japanerin) in Tokio auf. "Du musst da weg! Schnell!" Sie: "Wir gehen hier weg, wenn wir evakuiert werden, wenn wir Bescheid bekommen, dass wir…" Die machte mich ganz kribbelig. Ich hab nix mehr gemacht – nur noch Laufbänder von ntv etc. gelesen, die Sätze wiederholten und wiederholten sich und ich dumme Nuss las die immer wieder und wieder …
Eine andere Bekannte (Deutsche, in Japan verheiratet) in Yokohama. Ich: "Die müssen die Kernkraftwerke abschalten. Wegen der Erdbeben!" Sie: "Geht nicht. Die werden gebraucht. Die werden noch lange laufen." Die beiden haben mich 'runterfahren', die waren da, die hatten weniger Schiss als ich …
Als der Tenno sprach, da wussten alle in Japan, dass es ernst ist. Das Ernste waren die Opfer des Tsunami, die Menschen, die das Gebiet räumen mussten, das verlorene Land (zum Wohnen, zum Anbau!!) und natürlich der Reaktor, das austretende Kühlwasser usw. usw. – aber eben auch, nicht nur. Als der Kaiser und die Kaiserin dann auf Turnhallenböden bei den Evakuierten hockten, Mut zusprachen, zuhörten. Da war ganz Japan ergriffen.
Aber diese Ergriffenheit, die Bewahrung von Traditionen (siehe Shinto usw. usw.), hindert nicht daran, Technik zu nutzen. Schnellzüge werden nicht nur geplant, sie sind da. Sie fahren schnell und müssen schnell gestoppt werden können – wegen der Erdbeben etc. . Da wird gemessen, plant, entwickelt und die Kami besänftigt, sicher ist sicher …
Wo soll das Endlager hin?
@Bochumer: Wir favorisieren die Standorte Prenzlauer Berg und Hamburg-Altona.
@ Stefan Laurin Ich bin für Bochum als Endlagerstätte. Da gibt`s doch sicher genug leere Stollen, die man als sichere Endlager aufrüsten kann.Bochum hätte `ne Menge sichere Arbeitsplätze und `ne Zukunftstechnologie, die ja gerade von dir generell im Ruhrgebiet so schmerllich vermisst wird.
#3
Das CO2-Endlager?
Man verstehe mich nicht falsch, ich bin kein Atomfan. Ich bin ein Freund von Kosten-Nutzen und Chancen-Risiko Abwägungen. In der binären Welt vieler Grüner und im medialen, insbesondere verblödeten öffentlich-rechtlichen Mainstream ist man damit der rechte Feind.
Dabei sind diese Linken selbst sozioökonomisch meistens eher beim anderen Links zu verorten, preußisches Dienstrecht oder eine "Apanage" sichert die Existenz.
Für mich unvergessen ist die Frage nach einem geeigneten Atommüllendlager verbunden mit der Warnung vor dem gefährdeten Archäologen, der dort mal graben mag.
Etwa 130 Fluttote durch den Klimawandel oder die toten Bergleute in den Gruben Südamerikas damals, hat man wegsehend in Kauf genommen. Der Atomausstieg ist schon seit den 80'ern durch die Projektierung von Kohlekraftwerken vorbereitet worden.
@thomas weigle: Immer her damit. Jobs können wir so gut wie preiswerten Strom gebrauchen!
wieso "Endlager"? Kernenergie ist so gesund, daraus machen wir Brotaufstrich!
@ Stefan Laurin. Deine Antwort habe ich erwartet. Dies hier zu fordern, ist das eine. Eine solche durch die Gründung einer entsprechenden BI in die reale Öffentlichkeit zu tragen, ist das andere. Wäre doch spannend zu sehen, ob die Bochumer Bevölkerung u.a. Bewohner des Pütts eine solche Ansiedlung von Nukleartechnik mehrheitlich goutieren würden. Wünsche frohes Gelingen.
@ thomas weigle
"… mehrheitlich goutieren würden"
hast du schon mal Nuklear-Nutella probiert? Sicher nicht, sonst würdest du solche Fragen nicht stellen!
@ Stefan Laurin #4: Prenzlauer Berg und Hamburg-Altona stehen leider nicht mehr zur Verfügung. Da sollen doch demnächst die ganzen geflüchteten Facharbeiter aus Afrika untergebracht werden, die gerade aus dem Mittelmeer gefischt werden. Gut geeignete Standorte für ein Endlager befinden sich aktuell noch in Freiburg-Vauban, Aachen und Köln.
Ich baue kein Atomkraftwerk und kein Kohlekraftwerk. Mach ich einfach nicht. Ein Atomkraftwerk möchte icht nicht in meiner Nähe haben. Vor Kohlekraftwerkenhabich keine Angst.
Die irrationale Angst vor den Grünen treibt,,,,,,,,,,,,,,,,,
Jedenfalls sind die Ruhrbarone schon seit Langem eine der Top-Adressen für Treiber bei der Jagd auf "die Grünen" . -und wer sind die Jagdherren, die sich reiche Beute erhoffen?
Was für ein wirrer Haufen einer Vielzahl unverbundener Themen, gelegentlich garniert mit absurden Unterstellungen (jaja, in der Chemie sieht man die Juden, genau), die vielleicht irgendwie an die Stelle von Begründung und Argumentation treten sollen.
Aber als ausgerechnet in _dieser_ Text, der eine Empörung über die schlimmen Grünen auf die andere stapelt, dann auch noch eben die Empörung über angebliche Empörung all den anderen Empörungen hinzugesellt, habe ich verstanden und mich beruhigt zurückgelehnt: Doch nur eine Satire (wenn auch leider eine schlechte) auf das dümmliche Niveau vieler Grünen-Herunterschreiber. (Wie in #4: Jaja, wenn eines der Grundprobleme der Atomenergie schlechthin, nämlich die Endlagerfrage, aufgeworfen wird, sind dumme Witze genau das angemessene Niveau …)
#8:
Endlager a'la Gorleben sind eine überholte Idee des letzen Jahrhunderts. Der technische Fortschritt hat Reaktoren hervorgebracht, die hoch radioaktiven Abfall als Brennstoff nutzen können.
Strom aus Müll und am Ende kaum Strahlung. Das ist Mal Nachhaltigkeit!
Die SED hatte seinerzeit keine irrationalen Ängste vor der Nuklearenergie und ihren Folgen. Als in jenem Strahlenfrühling 86 die Bundesbürger einfach keine Freilandgemüse und Obst kaufen wollten, durften sich die DDR-Bürger über überraschend volle Regale freuen, denn was die DDR-Oberen nicht wie gewöhnlich in die Bonner Republik verhökern konnten, durften die SED-Untertanen kaufen. Die übrigens mit gefakten Zahlen ruhig gestellt wurden. Und um das Maß der irrationalen Ängste vollzumachen, wurde schwupps hierzulande ein Umweltministerium gegründet- von Kohl.
Nicht dass ich den Grünen nicht skeptisch gegenüber stünde. Aber der Beitrag vom Gastautor. Stereotype von A bis Z.
Grüne geister sind los. Erschrecken kleine ruhebarone.
Das Endlager muss natürlich nach Bayern oder Baden-Württemberg. Da standen ja die meisten Reaktoren. Berlin fände ich persönlich auch ganz gut, das ist aber nicht mehrheitsfähig.
Ansonsten ist es ein spannender Widerspruch, dass hier im Blog der Wissenschaft vertraut wird, außer wenn es um Klimaforschung geht. Heute hat halt jeder sein Blasen-Weltbild. Davon nehme ich mich gar nicht aus.
Da der Mensch in der Regel technikgläubig ist, werden Innovationen vorangetrieben, die Folgen wird die noch kommende Technik schon richten.
Wenn es wirklich die Technik schon gibt, dass Kernkraftmüll restlos wiederverwendet werden kann, dann investiere ich sofort in die Mini-AKWs in USA..
Annalena
Die Annalena hat es geschafft,
zu werden der Grünen hellster Stern,
ist ihre Bildung auch zweifelhaft,
bei Grünen ist man eh bildungsfern.
Bleiben die Grünen unter sich,
mag es nicht interessieren,
doch haben sie zur Zeit den Stich,
wollen Deutschland regieren.
Schon jetzt sind ihre Wahnideen
von Klima, Gender, was auch immer,
bei der Regierung gern gesehen,
kann werden nur noch schlimmer.
Gelingt es nicht bald, dem Volk aufzuzeigen
der Grünen Dilettantismus,
spielen in Deutschland ganz andere Geigen,
dirigiert vom Öko-Faschismus.
Klimaschutz /Wirtschaftswachstum
Ein Meinungsstreit, der auch sachlich, fair , losgelöst von parteipolitische Parolen und personenbezogen Vorurteile geführt werden kann , Deshalb und an dieser Stelle
nicht primär wegen seines Inhaltes mein Hinweis auf ein "Streitgespräch" via Interview unter den Überschriften :
"Grünes Wachstum ist möglich"
"Unterschätzen Sie nicht den Kapitalismus".
Im Gespräch -moderiert vom TAZ-Redakteur Bernhard Pötter -streiten sich
Patrick Graichen –"Vordenker" der Energiewende-
und
Ulrike Herrmann, taz-Finanzexpertin.
TAZ.
3o.Julie 2021
S.04 -nahaufnahme-
#21
@Rolf Lindner
Reimen ist out,
krächzt eine Krähe.
Aber Rolf tut es,
meint der Igel.
Scheißegal…
Ich wüsste gern,
wer das hinter der Hecke
flüsterte.
Und wer,
wer schrieb auf die Wand?
In großen Buchstaben:
Bloß nicht AL! Bloß nicht!
Bloß nicht!
Etwa 80% der Bevölkerung hat Klimaschutz für wichtig. Darum haben ihn auch alle Parteien auf ihre Fahnen geschrieben. Die Grünen waren zuerst da, und viele Wähler glauben auch, daß sie diesen Klimaschutz ernster nehmen als die anderen Parteien.
Aber das "Wie" muß trotzdem immer erklärt und begründet werden.
Und selbstverständlich gibt es in dieser Frage sehr viel Unausgegorenes bei allen Parteien.
Jetzt ist aber Wahlkampf! und im Wahlkampf geht es den Politikern um "mehr" als den Klimaschutz. Und dieses mehr ist der erstrebte Platz im Bundestag für sie selber und für ihre Partei. Für die eigene Partei deshalb, weil das Aussichten auf viele Ausschußplätze und Posten im Parlament und vielleicht sogar in der Regierung bringen kann. Und weil es um solche wichtigen Dinge geht, ist auf öffentlichen Bühnen keine ernsthafte Diskussion über die Sache zu erwarten. Ich erwarte nur Polemik und sonst nichts. Ein guter Kandidat muß aber jeder gegnerischen Polemik gewachsen sein. Sonst schneidet seine Partei unterhalb ihrer Möglichkeiten ab. Einzig der Wähler oder die Wählerin haben wirkliche Fragen zur Sache. Und die fragen sind berechtigte Fragen. Und wenn die nicht verständlich beantwortet werden, schneiden die entsprechenden Kandidaten durch.
Anhänger von Parteien halten unangenehme Fragen, die ihre Lieblingskandidaten nicht beantworten können, aber oft für gehässig oder zumindest feindlich, obwohl sie manchmal sogar selber erkennen, daß ihre Kandidaten zu blöd sind, einfachste Fragen zu beantworten. So ist das nun mal bei Fans.
"Kernenergie liefert effizient Energie, ohne dabei nennenswert CO2 zu produzieren oder tödlichen Feinstaub in die Luft zu blasen."
Ich schätze es sehr, wenn sich Sozialwissenschaftler zu Gesellschaftsthemen äußern, da uns das immer neue Einblicke eröffnet. Nur zu Themen, die tieferes technisches Verständnis erfordern, sollten sie sich sehr vorsichtig äußern, sonst kommt etwas zu Tage, das den Philosophenschein zerstört.
Im o.a. Satz (nur als Beispiel) ist alles Quark von A bis Z.
– effiziente Energie? Atomkraft ist die teuerste Energieform. Bei gerechter Umlage der Kosten läge die kWh bei ca. 2,40 Euro.
– ohne CO2? Herstellung und Aufbereitung sind CO2 intensiv.
– ohne Feinstaub? Stimmt. Dafür gibt's den Staum mit den schwach radioaktiven Elementen. Zum Glück sieht man die nicht.
Desweiteren der Wasserdampf. Der kommt von der Kühlung. Jedes Jahr im Sommer werden die französischen AKWs heruntergefahren, weil's an Kühlwasser mangelt.
Und ccarlton's Märchen von der atommüllverbrauchenden Technologie kostet Milliarden an Forschungsgeldern (man könnte auch sagen Subventionen) ohne jede Erfolgsaussicht, da damit ein Vielfaches an Energie verbraucht wird im Vergleich zum Ertrag. Und trotzdem bleiben immer noch Elemente übrig, die mehr als die nächsten 80.000 Generationen (!) strahlen werden.
Der einzig erkennbare Nutzen dieser Technologie läge für mich in einer Installation im Weserstadion, damit bei den Jungs die Batterie nicht so schnell alle geht.
Manni, Philosophie ist keine „Sozialwissenschaft“, sondern eine Geisteswissenschaft 😉
Kleiner, feiner, aber sehr entscheidender Unterschied.
Aber mit Petitessen gibt sich der kleine Luddite von nebenan vermutlich nicht ab?
Ich mag es, wenn mir ein deutscher Kommentator in wenigen markigen Sätzen seine ressentimentbasierten Welt- und Technologieerklärungen liefert.
Da capo … 😉
@ abraxasrgb
"Aber mit Petitessen gibt sich der kleine Luddite von nebenan vermutlich nicht ab?"
"Petitesse" ist reine Borniertheit. Besser ist: abraxasrgb is a Lercherlschas.
@abraxasrgb, Luddite paßt nicht, denn die englischen Arbeiter hatten die Maschinen gestürmt, weil die ihrer Ansicht nach, Arbeiter überfüssig machen würden. Sie hatten in Maschinen Konkurrenten gesehen.
Die Maschinenstürmer von heute arbeiten nicht dort, wo Maschinen eingesetzt werden. Sie arbeiten in Büros, und weil sie ihr Gehalt überwiesen bekommen, wissen sie oft nicht einmal, daß dieses Geld in Fabriken erarbeitet wird. Nur deshalb ist es überhaupt möglich, daß sie Fabriken per se für überflüssig halten. Sie denken, daß sie nach Abschaffung von Fabriken, immer noch im Büro ihr Geld verdienen könnten. Dieses Denken kann niemand, und durchnoch so kluge Diskussionen beeinfussen. Erst wenn die Banken nichts mehr überweisen, könnte es sein, daß einige der modernen Maschinenstürmer bei sich den Verdacht aufkommen lassen, daß das evtl. doch mit dem Fehlen von Maschinen zu tun haben könnte. Vorher passiert das nicht. Da bin ich ganz sicher, denn wer das sagt, läuft Gefahr als "Rechts" gebranntmarkt zu werden, weil er das Lied der Industrie singt. Das ist jedenfalls meine persönliche Schlußfolgerung aus dem Verlauf vieler Diskussionen hier bei den Ruhrbaronen.
Weil Ludditen hier nicht paßt, muß ein anderes Wort für die modernen Maschinenstürmer gefunden werden .