„In vorindustrieller Zeit waren Hunger und Verzicht für große Teile der Menschheit die Regel, auch dank der modernen Agrar- und Ernährungsindustrie ist es heute umgekehrt“, schreibt der Ernährungssoziologe Daniel Kofahl in einem lesenswerten Beitrag über moderne Ernährung in Novo-Argumente.
Doch das hindert selbsternannte Verbraucherschützer nicht, mit allen schmutzigen PR-Tricks gegen diejenigen zu schießen, die uns tagtäglich preisgünstig, wohlschmeckend und sicher verköstigen.
So behauptet die Organisation FoodWatch in ihrer Laudatio zum Negativpreis „Goldener Windbeutel“ über einen Tomatenketchup
Mit dem Kids Tomato Ketchup zockt Heinz Eltern ab: Die Kids-Variante kostet bis zu 40 Prozent mehr als das Pendant für Erwachsene, obwohl der Ketchup genau der gleiche ist. Da lässt sich Hersteller Heinz die bunten Kinder-Buchstaben auf der Verpackung ganz schön teuer bezahlen!
Der Hersteller KraftHeinz weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass die Blockwarte aus unzusammenhängenden Fakten eine gehaltlose Pampe angerührt haben. FoodWatch vergleicht nämlich die Unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des Kinderketchups mit den tatsächlichen Ladenpreisen des Produkts.
Der Preisunterschied dieser beiden Produkte beruht jedoch lediglich auf den unterschiedlichen Packungsgrößen sowie der Tatsache, dass der Handel die von Heinz empfohlenen UVPs nicht umsetzt. In Deutschland ist der Handel laut Gesetz in seiner Preisgestaltung frei. Entsprechend haben Unternehmen keinen Einfluss auf die tatsächlichen Verkaufspreise der Produkte. Grundsätzlich ist es jedoch marktüblich, dass sich Händler bei Kernartikeln, wie den 400ml Varianten von Heinz Tomato Ketchup, regelmäßig einen Preiskampf bieten. Dieser Preiskampf führt in der Regel zu geringeren Verkaufspreisen bei diesen umsatzstarken Produkten; weniger im Fokus stehende Produkte wie beispielsweise unser zuckerreduzierter Heinz Kids Tomato Ketchup werden so verhältnismäßig teurer.
KraftHeinz selbst empfiehlt den Einzelhändern für Kinder- und Erwachsenenprodukt exakt den selben Preis bei gleicher Menge.
FoodWatch vermischt ganz bewusst die unterschiedlichen Sachverhalte Preisempfehlung und Ladenpreis um einen Skandal zu produzieren, der gar nicht existiert. Diese durchaus bedeutenden Tatsache geht natürlich nicht aus den professionell gestalteten Handreichungen hervor, die der Verein produziert hat.
Das ist unlauter, aber ökonomisch durchaus nachvollziehbar. Foodwatch will im harten Kampf um Spenden von Deutschen mit schlechten Gewissen am Markt bestehen. In dieser Aufmerksamkeitsökonomie müssen Ideologieproduzenten erfinderisch werden, auch wenn es zu Lasten der Wahrheit geht und im Glashaus lässt es sich gut mit Windbeuteln werfen.
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