KI – super nützlich, super intelligent, super gefährlich? (1/5)

Wo endet Science Fiction, und wann bleibt dann nur Science? (Quelle: Sebastian Bartoschek/ Midjourney)

Künstliche Intelligenz (KI) dies, KI das. Ein Großteil der Welt beschäftigt sich damit, und mit seinen Möglichkeiten. Sie vebessert und verändert Medizin, Industrie und Forschung. Selbst Deutschland kann sich dem Thema KI nicht entziehen, auch wenn man es tapfer mit Debatten über letztlich Irrelevantes und Hochpersönliches tapfer versucht. Einstweilen diskutiert man in der 1. Welt, was eigentlich geschieht, wenn die KI die Menschheit überholt, wenn es eine „Superintelligenz“ gibt?

Diese Serie beleuchtet Chancen, Risiken und die Frage: Können wir die Kontrolle behalten? Zudem werden wir in der kommenden Woche die Standpunkte der demokratischen Parteien im Bundestag zu diesem Thema präsentieren. Heute: Was ist das eigentlich, eine KI?

Der Begriff „KI“ wird inflationär benutzt, oft für Dinge, die eigentlich keine sind. Die meisten aktuellen Systeme sind Mustererkennung mit Statistik – praktisch, aber nicht revolutionär.

Entscheidend ist der Unterschied zwischen traditionellen Programmen und echter KI. Normale Software folgt festen Regeln: „Wenn X passiert, dann tue Y.“ Man nennt das einen Algorithmus, eine Zuordnungsvorschrift.
KI dagegen lernt aus Daten, passt sich an und trifft Entscheidungen, die der Programmierer nicht explizit vorgesehen hat. Letztlich gibt man also KI einen riesigen Datensatz, stellt ihr eine Frage, und wartet dann, wie die KI in immer weiteren Feedbackschleifen erfährt, ob das Ergebnis zu Frage passt. Wie die KI dabei lenrt, und welche Vorschriften sie daraus entwickelt, ist ab einem gewissen Punkt für den Menschen nicht nachvollziehbar. Man sieht, dass die KI zum Ergebnis kommt, aber eben zunehmend nicht mehr, wie.

Vor fast Jahren konnte die mangelnde Nachvollziehbarkeit von KI-Entscheidungen auch von einer größeren Öffentlichkeit beobachtet werden.  2016 schlug AlphaGo, ein KI-System von DeepMind, den Weltmeister Lee Sedol im Spiel Go – und das mit Zügen, die kein Mensch je erwartet hätte. Besonders ein Zug galt als „fehlerhaft“, bis später klar wurde, dass er übermenschlich brillant war. Selbst erfahrene Go-Profis konnten nicht erklären, warum die KI diesen Zug spielte – erst nach detaillierten Analysen erkannte man seine strategische Tiefe. Und wie gesagt, das ist jetzt fast 10 Jahre her.

Dieses Phänomen zeigt: Schon heute entwickelt KI Lösungen, die selbst Experten nicht mehr direkt verstehen. Was passiert also, wenn eine weit übermenschliche Superintelligenz Entscheidungen trifft, die niemand mehr nachvollziehen kann – und die nicht nur ein Spiel, sondern das Schicksal der Menschheit betreffen?

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Menschen dazu neigen, KI als unparteiische Entscheidungsinstanz zu betrachten, was neue Herausforderungen für demokratische Prozesse und das Rechtssystem aufwirft. Auch stellt sich die Frage, ob wir langfristig noch fähig sein werden, zwischen maschinellen und menschlichen Entscheidungen zu unterscheiden.

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