KI-Wettbewerb zur Nutzung der Rechenkapazität von Supercomputer JUPITER gestartet

Ina Brandes Foto (Ausschnitt): Raimond Spekking Lizenz: CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)


Schon heute ist Künstliche Intelligenz (KI) in unserem Alltag allgegenwärtig, sei es in der Krebsdiagnostik, der Wettervorhersage oder im Katastrophenschutz. Zukünftige bahnbrechende KI-Innovationen erfordern jedoch eine besonders leistungsfähige Infrastruktur, das bedeutet Computer mit enormen Rechenkapazitäten, die für rechenintensive Simulationen und das Training mit riesigen Datenmengen ausgelegt sind.

Ab Mai 2025 wird im Forschungszentrum Jülich mit JUPITER, Europas leistungsfähigstem Supercomputer und einem der schnellsten weltweit, eine gigantische Rechenleistung zur Verfügung stehen. Noch vor dem Regelbetrieb sollen die vielversprechendsten KI-Entwicklungsprojekte von dieser Rechenpower profitieren. Dazu starten das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gemeinsam den bundesweiten Wettbewerb „Gauss-AI-Compute Competition“.

Wissenschaftsministerin Ina Brandes betont: „Rechenleistung ist der entscheidende Rohstoff im digitalen Zeitalter. Supercomputer wie JUPITER werden uns helfen, KI-Anwendungen zu entwickeln, die unseren Alltag einfacher und besser machen. Dies gilt sowohl für Diagnose- und Therapiemöglichkeiten in der Medizin als auch für smarte Mobilitätslösungen. Der exklusive Zugang zu einem der leistungsstärksten Rechner der Welt bietet Forscherinnen und Forschern sowie innovationsgetriebenen Unternehmen eine einzigartige Gelegenheit, die Entwicklung generativer KI-Modelle in Deutschland voranzutreiben. Dies wird unseren Forschungs- und Wirtschaftsstandort nachhaltig stärken und die Lebensqualität der Menschen verbessern.“

Generative KI-Modelle lernen aus verfügbaren Datenpools und erzeugen daraus neue Inhalte, indem sie das wahrscheinlichste Ergebnis berechnen. Sie generieren Texte, Bilder und Töne und verwenden das Gelernte zur Lösung neuer Probleme. Beispiele hierfür sind große Sprachmodelle wie ChatGPT oder Bildgenerierungsmodelle wie Midjourney oder DALL-E. Diese Modelle sollen sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld unterstützen und entlasten.

Der KI-Wettbewerb zielt darauf ab, Projekte zu fördern, die mithilfe von JUPITER sowohl gesellschaftlich relevante Themen bearbeiten als auch den Wissenstransfer in die Wirtschaft unterstützen. Die Auswahl der Projekte wird vom Gauss Centre for Supercomputing (GCS) gemeinsam mit dem Jülich Supercomputing Centre (JSC) in Nordrhein-Westfalen koordiniert.

Forschungsgruppen und Unternehmen können bis zum 17. März 2025 ihre Projektanträge einreichen, um neue grundlegende KI-Anwendungen zu entwickeln, die für ihr Projekt oder ihr Unternehmen von Bedeutung sind. Ab Betriebsbeginn im Mai 2025 wird eine Rechenzeit von insgesamt rund 15 Millionen GPU-Stunden für den Zeitraum von einem Jahr an ausgewählte Projekte zur Verfügung gestellt. GPU (Graphics Processing Unit) ist eine grafische Recheneinheit, die zur Visualisierung von Daten auf dem Endgerät benötigt wird und den zentralen Rechenprozessor entlastet. Mit dieser Rechenkapazität können mehrere große und kleine KI-Modelle auf JUPITER, dem ersten europäischen Supercomputer der Spitzenklasse Exascale, entwickelt werden.

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