In Köln haben heute zehntausende Menschen gegen einen Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan demonstriert. Die Alevitische Gemeinde hatte zu den Protesten aufgerufen und viele andere Organisationen hatten sich angeschlossen. Auf der Demonstration waren Anhänger der kurdischen Freiheitsbewegung, Kemalisten und viele andere türkische Gruppen zu sehen.
Nach Polizeiangaben haben 45.000 Menschen gegen Erdogan demonstriert. Diese Schätzung ist allerdings sehr zurückhaltend. Von Teilnehmern der Demonstration wurde die Menge auf beinahe 100.000 Menschen geschätzt. In der Lanxess Arena fanden sich ca. 15.000 Anhänger Erdogans ein. Der türkische Ministerpräsident begann seine Rede mit einiger Verspätung gegen 17:30 Uhr.
Auffällig bei der Demonstration gegen Erdogan war, dass die Teilnehmer überwiegend Migranten waren. Bis auf eine kleine Gruppe der Grünen und der MLPD fehlten „deutsche“ Demonstranten fast völlig. Dabei sollte die Politik Erdogans auch für „Deutsche“ ein Problem sein.
Beide Veranstaltungen verliefen völlig friedlich, die Polizei beschränkte sich darauf den Verkehr zu regeln.
Impressionen von der Demonstration:
Ich möchte nicht wissen was in der Türkei los wäre, wenn umgekehrt dort Angela Merkel vor und für ähnlich viele deutschstämmige Türken die gleiche Rede gehalten hätte.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_69577982/recep-tayyip-erdogan-wettert-gegen-deutsche-politiker-und-medien-.htm
Die mangelnde deutsche Beteiligung ist ein traditionelles Problem. Während der Taksim Proteste herrschte zwar ein reges Medieninteresse, aber die Beteiligung deutscher Demonstranten an den Solidaritätskundgebungen war äußerst bescheiden. Vgl. https://digitalrealism.info/2013/07/03/takism-ist-nicht-uberall/
Immerhin gab es bisher noch keinen Krieg zwischen Syrien und der Türkei, wobei Syrien ziemlich bescheuert wäre einen Krieg mit einem NATO-Land anzufangen. Andererseits braucht es einen solchen Krieg eigentlich auch nicht mehr, da Syrien dank der zahlreichen, bestens ausgerüsteten „Rebellen“ auch so schon praktisch in Schutt und Asche liegt.
Da irrst du dich. Zumindest in Bochum und Wuppertal wurden die Soliveranstaltungen von deutschen Linken mitorganisiert. Die größte Veranstaltujg in Bo. war ein Picknick vor dem Bergbau-Museum und das wurde zum großen Teil von linken Deutschen geplant.
[…] „In Köln haben heute zehntausende Menschen gegen einen Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan demonstriert. Die Alevitische Gemeinde hatte zu den Protesten aufgerufen und viele andere Organisationen hatten sich angeschlossen. Auf der Demonstration waren Anhänger der kurdischen Freiheitsbewegung, Kemalisten und viele andere türkische Gruppen zu sehen. Nach Polizeiangaben haben 45.000 Menschen gegen Erdogan demonstriert. Diese Schätzung ist allerdings sehr zurückhaltend. Von Teilnehmern der Demonstration wurde die Menge auf beinahe 100.000 Menschen geschätzt. In der Lanxess Arena fanden sich ca. 15.000 Anhänger Erdogans ein…“ Artikel von Sebastian Weiermann auf den Ruhrbaronen vom 24.05.2014 […]
ich habe auf der demo u.a. gewerkschafterinnen der anarcho-syndikalistischen FAU aus kölle und aus bonn gesehen. bezeichnend finde ich die berichterstattung der staatsmedien. das ZDF schwafelte u.a. etwas davon, dass es ungefähr genau so viele AKPisten wie gegendemonstrantinnen gewesen seien und war noch nicht einmal willens, wie üblich die heruntergeschätzten zahlen aus den bullenberichten wiederzugeben. wäre vermutlich peinlich gewesen zu erwähnen, dass die proteste gegen die AKP einer der grössten demos in diesem land in den letzten 20 jahren waren. öffentlich-rechtliche partei- und verbändeproporzjournaille eben…
@Heiner: Mit der Kritik am ZDF gebe ich dir völlig Recht. Anarchos und einige Gewerkschafter waren auch da, ok. Trotzdem warens doch wirklich wenige deutsche DemoteilnehmerInnen.
[…] dem Auftritt von Recep Tayyip Erdogan vor knapp zwei Wochen in Köln findet am Samstag das nächste Großevent des Präsidentschaftswahlkampfes statt. In Essen wird der […]