Der Waltroper Oliver Wegner ist von Beruf Lehrer. Der 38-jährige engagiert sich zudem seit längerem schon sehr für sein großes Hobby, die Freiwillige Feuerwehr. Seit dem Jahre 2008 ist er bereits Stadtbrandmeister von Waltrop. Zudem ist Wegner derzeit stellvertretender Kreisbrandmeister im Kreis Recklinghausen.
Darüber hinaus pflegt der Pädagoge offenbar, wie er nun in einem Video bei Youtube öffentlich bekundete, große Sympathien für den amtierenden SPD-Landrat des Kreises Recklinghausen, Cay Süberkrüb. Dies Alles wäre hier sicherlich auch gar nicht weiter erwähnenswert, wenn Wegner in diesem Zusammenhang aktuell nicht durch eine mehr oder weniger große Taktlosigkeit aufgefallen wäre, welche ihm nun vermutlich noch einiges an Ungemach bescheren dürfte:
In einem unter dem Namen `Cays Wahlkampfteam‘ veröffentlichten Video, von doch eher begrenzter Strahlkraft, bekannte sich der engagierte Floriansjünger mit recht monotoner und eher unsicher wirkender Stimme zu ‚seinem Landrat‘ Cay Süberkrüb, preist darin u.a. dessen Leistungen und Engagement für das Ehrenamt.
Das eigentliche Problem an der Sache: Offenkundig präsentiert sich Oliver Wegner während seiner gut 20-sekündigen Youtube-Lobhudelei für den SPD-Kandidaten dabei ganz bewusst in Feuerwehr-Uniform, trat dort eben nicht als Privatperson auf, sondern, für jedermann leicht ersichtlich, in seiner Funktion als ‚stellvertretender Kreisbrandmeister‘. Frei nach dem Motto: Die Feuerwehr, dein Freund und (Wahlkampf-)Helfer!
Der 38-jährige, der in der Vergangenheit nach internen Streitereien innerhalb der Feuerwehr und mit der Stadtverwaltung, bereits mehrfach mit seinem Rücktritt kokettierte, letztendlich dann aber doch stets im Amt blieb, versucht nun in diesem Zusammenhang ganz offenkundig seinen (allerdings in der Realität doch wohl eher begrenzten) Einfluss für den SPD-Kandidaten der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 im anlaufenden Wahlkampf mit einzubringen. Das Video hatte, obwohl bereits vor gut 6 Wochen bei Youtube ins Netz gestellt, bis gestern noch keine 70 Aufrufe zu verzeichnen.
Ob sich die ohnehin eher peinliche Aktion vor diesem Hintergrund für ihn wohl wirklich gelohnt hat? Das Ganze könnte sich in den nächsten Tagen eher zu einer Art Bumerang für den noch relativ jungen Feuerwehrfunktionär entwickeln.
Die Tatsache, dass sich Oliver Wegner in seiner Funktion als Ehrenbeamter dazu äußert, was er an seinem Landrat, der auf Kreisebene eben auch sein Dienstvorgesetzter ist, so schätzt, kam nun bei einigen Lokalpolitikern, die das Video im Netz entdeckten, nämlich so gar nicht gut an.
FDP und CDU-Vertreter im Waltroper Stadtrat kritisierten Wegner dafür am Donnerstag entsprechend scharf. Auch Waltrops Bürgermeisterin Anne Heck-Guthe (SPD) kündigte bereits an, nun das Gespräch mit dem örtlichen Feuerwehrchef suchen zu wollen.
Man darf zudem wohl sehr gespannt sein, wie der offenbar nur recht wenig durchdachte Wahlkampfauftritt des hochrangigen Feuerwehrenthusiasten bei den zahlreichen Wehr-Kollegen im Kreis so aufgenommen wird.
Schließlich gilt die Feuerwehr traditionell ja nicht gerade als Hochburg der Sozialdemokratie. Ob die Aktion dem Ansehen der beiden Protagonisten daher dann am Ende nicht eher mehr geschadet als geholfen haben dürfte bleibt abzuwarten. Soviel dürfte aber wohl schon feststehen: Gut gemeint ist eben doch nicht immer zwangsläufig auch gut gemacht!
Robin,
mich interessiert weniger, ob und wie der Lehrer (!!) Wegener die Wahlwerbung in seiner Funktion als (Ehren-)Beamte der zum Kreis Recklinghausen gehörenden Stadt Waltrop für den SPD-Landrat des Kreises Recklinghausen, Süberkrüb , begründen kann und erklären wird, sondern ob und wie der Jurist (!!)Süberkrüb das Zustandekommen, den Inhalt und mögliche Folgen/Nichtfolgen für den (Ehren-)Beamten Wegener erklären und begründen wird, der sich für ihn werbend einsetzt.
Ganz sicher eine Petitesse im Komm.wahlkampf im Kreis Recklinghausen.
Die für mich jedoch eine irritierende ist, vor allem deshalb, weil so gänzlich ungewöhnlich. Ich kenne keinen vergleichbarn Fall.
Die Feuerwehr ist nun mal rot. 🙂
Alles schon mal da gewesen, selbst im rot-verschlafenden Herten, da durften auch schon mal städtische Angestellten vor der Wahl während der Dienstzeit das Parteiprogramm schreiben.
Aber wer solange eine monopolistische Politik verwirklicht, hat in manchen Dingen schon mal die faire Bodenhaftung verloren. Man sollte den qualifizierten Amtsträgern mal das folgende Buch empfehlen:
Leitfaden für den Wahlkampf von Bürgermeistern und Landräten
von Thomas Gockel,Markus Ulbig,Enrico Voigt
…………
3.2.2 Amtsträger
Ein Grundsatz der nahezu allen folgenden Ausführungen zugrunde liegt ist das Ge¬bot zur Neutralität ini Wahlkampf für „Amtsträger“. Es ist deshalb wichtig den Be¬griff Amtsträger im Sinne der Neutralitätspflicht zu definieren. ……..
Und weiter
3.2.3 Vorwahlzeit
Manche Äußerungen und Aktivitäten sind nur oder besonders in zeitlicher Nähe zum Wahlzeitpunkt unzulässig. Zur zeitlichen Eingrenzung wird oft der Begriff „Vorwahlzeit“ verwendet. Wann die Vorwahlzeit beginnt, lässt sich nicht eindeutig bestimmen. Ein Anhaltspunkt kann der Zeitpunkt sein, an dem der Wahltag festgelegt wird.26
@#2 | Arnold Voss: Nicht unbedingt. In Dortmund war es vor Jahren der (jetzt Ex-)Feuerwehrchef Schäfer, der offen mit dem „Nationalen Widerstand Dortmund“ kokettierte und sich als Gast auf deren Kundgebungen zeigte. Das macht – wenn man die rechtsradikale Gesinnung so einiger Feuerwehr-Teutschheinis privat kennt – so richtig nervös und nachdenklich.
Ich lese so eben in WALTROPER Zeitung online:
1.
Der Landrat freut sich über das Lob des Feuerwehrmannes Wegener und kann kein Problem erkennen , d.h. dann folglich, weder ein politisches noch ein rechtliches.
Macht der Landrat es sich hier politisch und rechtlich zu einfach?
Ich habe angesichts der Petitesse dieses Vorganges keine Lust, über eine Antwort auf diese meine Frage nachzudenken.
2.
Und der Feuerwehrmann Wegener kann “ überhaupt keinen Zusammenhang zum Wahlkampf“ des Landrates erkennen. Er sei lediglich seinem Bedürfnis nachgekommen, die Arbeit des Landrates zu Gunsten der Feuerwehr öffentlich anzuerkennen.Im übrigen kann er ganz und gar nicht verstehen, warum es deshalb im Rat in Waltrop gestern zu kritischen Anmerkungen/Fragen gekommen ist. „Es gibt wichtiges Probleme der Feuerwehr in Waltrop“.
Ich hätte schon Lust, darauf ausführlich zu antworten -in der Sache, aber auch bezüglich der Diktion des Feuerwehrmannes und Lehrers Wegener, beginnend mit der Feststellung, daß das betr.Video von dem „Süberkrüb-Wahlkampfteam“ erstellt und eingestellt worden ist -„natürlich losgelöst vom Kommunalwahlkampf“!!!!
Lohnt sich doch alles nicht; bringt nichts , und dieses “ Ereignis “ sollte uns am Wochenende nicht unnötig gedanklich irgendwie in Anspruch nehmen.
Nachtrag:
Ich war in vielen Kommunalwahlkämpfen aktiv dabei, z.Teil auch als der letztlich Verantwortlicher -für die SPD-.
Ich kann mir deshalb diesen „Vorgang“ ganz und gar nicht erklären, weil er so oder so ähnlich aus politischen und aus rechtlichen Erwägungen für mich nie Gegenstand irgend welcher Erwägungen/Überlegungen im Wahlkampf/in der Vorwahlkampfzeit hätte sein können. Ich sage daß auch mit Hinweis darauf, daß ich ansonsten in den Wahlkämpfen eine durchaus „scharfe Klinge“ geschlagen habe.
Also:
„Unverständnis bei mir“.
Und das sollen dann auch endgültig meine letzten Worte zu diesem Ereignis im Wahlkampf 2o14 des Landrates des Kreise Recklinghausen nebst des Auftrittes des Lehrers und Feuerwehrmannes Wegener aus Waltrop sein.Denn das interessiert doch in Waltrop, im Kreis Recklinghausen die Wähler ganz und gar nicht , geschweige denn, daß dadurch ihre Entscheidung am 25.5. irgend wie beeinflußt werden könnte.
Walter, ich finde den Fall eben genau deshalb so bemerkenswert, weil hier `Nutzen‘ und ‚Schaden‘ des Videos in einem so eklatanten Missverhältnis zu stehen scheinen. Nur ca. 70 Aufrufe in ca. 6 Wochen, diese dann vermutlich auch fast nur von SPD-Stammwählern bei `Cays Wahlkampfteam‘ auf Youtube. Wo ist denn da eigentlich der Sinn? Wird mit so einem Video am Ende auch nur ein einziger Wähler dazugewonnen? Ich bezweifle das…
Das nun, nachdem der Fall öffentlich diskutiert wird, versucht wird die Sache als ‚normal‘ darzustellen, das ist dann halt der übliche Ausweg der von Betroffenen gerne gesucht wird um die Sache nicht noch weiter ‚hochkochen‘ zu lassen.
Ich war früher selber neun Jahre lang bei der Feuerwehr. Meiner Erinnerung nach waren dort politisch schwarz-gelb orientierte Mitglieder deutlich in der Mehrheit. Wie man dann vor diesem Hintergrund so ein Video für einen SPD-Landrat überhaupt produzieren und veröffentliche kann, das ist und bleibt mir ein totales Rätsel.
Ich könnte mir denken, dass das bei den zahlreichen Feuerwehrmännern und –frauen im Kreis RE sehr viel Kritik ernten wird.
Das muss man dann zumindest wohl ‚sehr ungeschickt‘ nennen…. Oder war es wirklich nur simple Naivität? Daran mag man ja kaum glauben….
Als ich das Video vor einiger Zeit entdeckte und meine FDP-Ratsfraktion in Waltrop darauf aufmerksam machte, gab es dort etwa 30 Clicks. Danach habe ich mir das sicherlich 10 mal angeclickt und angesehen. Man kann also sagen, dass Video war bisher kaum verbreitet.
Ich habe allerdings festgestellt, dass es eben auch auf der Homepage von Cay Süberkrüb verlinkt ist, und gehe davon aus, dass auf diese Seite im heißen Wahlkampf per QR-Code auf Plakaten und sonstwo verwiesen wird, so dass die Seite stärker nachgefragt werden wird, der eigentliche Wahlkampfeinsatz des Videos noch bevorstand.
Ich gehe davon aus, dass das Video spätestens nach der Kreistagssitzung am Montag, 7.4.2014, aus dem Netz genommen werden muss, denn politisch wie auch juristisch kann es nicht sein, dass ein Ehrenbeamter für seinen Dienstherrn Wahlkampf macht. Noch dazu in Uniform. Es wird wohl auch im Kreistag mindestens zu „kritischen Nachfragen“ kommen.
Mein lieber Herr Musshoff, mein lieber Herr Süberkrüb, mein lieber Herr Wegner und mein lieber Herr Gesangsverein.
Für mich stellt sich die ganze Geschichte auf dem Video so da:
Der kriecht der eine Sozi dem anderen Sozi im Vorwahlkampf und in schönster Feuerwehruniform bildlich gesehen in den Landratsdingens und bekommt als dankeschön von diesem ein paar Komplimente zurück. Anschließend kommt völlig entrüstet jemand von der FDP daher, weil er diesen 20 sekündigen Quatsch als Video im Internet gesehen hat und tatsächlich meint, dass sich alle anderen dieses oportune Gesülze auch mal anschauen sollten.
Meine Frage als Bürger, Wähler und Steuerzahler:
Gibt es im Kreis Recklinghausen nichts wichtigeres, als so ein blödes Video zu drehen, so ein blöden Video toll zu finden und sich über so ein blödes Video aufzuregen?
Wenn so, verehrte Herren Musshoff, Süberkrüb, Wegner und Gesangsverein, Ihre Themen für den kommenden Kommunalwahlkampf aussehen, dann wundert es mich überhaupt nicht mehr, dass die Städte und Gemeinden im Ruhrgebiet, speziell die im Kreis Recklinghausen, nicht auße Pötte kommen.
Ich wünsche Ihnen allen, egal von welcher Partei Sie sein mögen, einen schönen Abend. Schlafen Sie gut in Ihrem Provinznest und träumen Sie weiter von schicken Feuerwehruniformen, Recht, Ordnung und der Weltmetropole Ruhr.
J. Fischer
Da das strittige Video, welches hier mit dem Beitrag verlinkt war, heute Nachmittag bei Youtube nicht mehr verfügbar war, habe ich hier einen Screenshot hochgeladen.
Schön, dass im Ruhrgebiet, bzw. am Rande desselben so viel Provinz ist. Ich dachte eigentlich bis gerade eben, dass wir in OWL DIE PROVINZ seien. So kann man sich täuschen.
Thomas Weigle,
Waltrop mit rd.29.000 Einwohnern ist eine Kleinstadt an der Schnittstelle zwischen dem nördlichen Ruhrgebiet und dem südlichen Münsterland. Die Lippe ist der Grenzfluss.
Waltrop war , obwohl auch ‚mal mit einem Bergwerk ausgestattet, allerdings einem relativ kleinen, nie eine typische Ruhrgebietskommune.
( So ist u.a. mein Platt-deutsch eines, das von der platt-deutschen Sprache im südlichen Münsterland geprägt ist. Die „Ruhrgebietssprache a la Tegtmeier“ ist für Waltroper untyisch. Waltrop gehört zudem nicht zum Ruhrbistum oder wie DO und CAS-R zum Bistum Paderborn, sondern zum Bistum Münster, wobei ich nicht weiß, ob und wie das Einfluß auf das Miteinander der Bürger, auf die Stadt,die Stadtentwicklung hatte bzw. hat;mag ja sein, daß………….??).
Waltrop war u.a.aus den genannten Gründen immer Provinz und wird es hoffentlich noch lange Zeit bleiben.
Und hier, aber wohl auch im gesamten Kreis Recklinghausen, m.W. immerhin der bevölkerrungstärkste in Deutschland,intereressieren eben solche Ereignisse wie das hier kommentierte die Menschen; eben provinziell!!
Ich denke aber -sh.-3-Joachim Jürgens-, daß es sich hier zwar nur um einen der vielen Einzelfälle handelt, die für sich genommen Petitessen von bestenfalls provinzieller Qualität sind, die jedoch systemrelevant und deshalb in ihrer Summe bedenkenswert sein könnten.