Manchmal muss man sich eben auch mit einer Meute anlegen, wenn man seine Ansprüche durchsetzen will. Im aktuellen Fall will der Kreis Wesel durchsetzen, dass die AGR, wie versprochen, die Deponie Winterswick in Rheinberg zehn Jahre nach deren Stillegung endlich abdichtet. Die AGR hatte sich dagegen mit einem Gutachten gewehrt, dass der Kreisausschuss für Bauen ud Abfall als haltlos ablehnte. Das Gutachten hat festgestellt, dass wegen einem Schnapsglas voll Pupsgas am Tag auf der Fläche eines großen Badezimmers die Deponie nicht saniert werden soll.
Die AGR wird in ihren Plänen zur Nichtsanierung der Rheinberger Müllkippe von der Bezirksregierng Düsseldorf und dem Regionalverband Ruhr (RVR) unterstützt. Der Kreis Wesel steht alleine da. Doch das hält die Kommune nicht davon ab, auf ihrem Recht zu pochen. Trotz des Gutachtens von Prof. Widmann will der Kreis, dass die Deponie Winterswick abgedichtet wird und damit irgendwann in Zukunft wieer für die Menschen nutzbar ist – und sei es als Waldlehrpfad.
Aus diesem grund hat der Kreisauschuss einstimmig beschlossen, dass die Kreisverwaltung neben einem Schreiben an die Bezirksregierung Düsseldorf, die für die Genehmigung zuständig ist, bereits im Vorfeld vor Beschluss im Kreistag Verhandlungen aufnehmen soll, dass die Sanierung der Deponie auch gesichert wird.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Diskussion war nach Aussage eines Teilnehmers die finanzielle Schieflage der AGR. Den Männern in Wesel ist der Spatz in der Hand wichtiger als die Taube auf dem Dach. Sollte die AGR Pleite gehen, wäre zumindest die Deponie in Wesel abgedichtet.
Kurz und gut: Der Kreisausschuss fordert die Bezirksregierung auf, die Verschiebung der Abdichtungsmaßnahmen durch den AGR nicht zu genehmigen, und statt dessen den Beginn der Maßnahme noch in diesem Jahr anzusetzen.