Die Essener Krupp-Stiftung will ihre Bemühungen um eine deutsch-jüdische Verständigung verstärken. „Die deutsch-jüdische Verständigung ist ein Thema, das in unserer Tradition steht und uns sehr wichtig ist“, sagte Michaela Muylkens, Vorstandsmitglied der Krupp-Stiftung, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). „Wir bauen diesen Bereich seit Beginn des Stiftungswirkens kontinuierlich aus und werden diesen Kurs fortsetzen“, sagte Muylkens. Die Krupp-Stiftung fördert eigenen Angaben zufolge unter anderem Reisen von Schülerinnen und Schülern nach Berlin, die dort das Jüdische Museum und weitere Orte des Gedenkens besuchen. Unterstützt werden auch Klassenfahrten nach Auschwitz zum früheren Vernichtungslager der Nazis, das heute eine Gedenkstätte ist. Zudem fördere die Stiftung Professuren und Bildungseinrichtungen.
Die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ist die größte Aktionärin des Essener Stahl- und Industriegüterkonzerns Thyssenkrupp. Ihre Aktivitäten finanziert die Stiftung aus den Dividenden des Unternehmens. Thyssenkrupp will für das zurückliegende Geschäftsjahr trotz eines Milliardenverlusts rund 93 Millionen Euro an die Aktionäre ausschütten, davon etwa 19,6 Millionen Euro an die Krupp-Stiftung, die rund 21 Prozent der Anteile hält. „Die Stiftung ist auf eine Dividende angewiesen“, sagt Stiftungsvorständin Michaela Muylkens. Die Stiftung sehe sich in einer Doppelrolle: „Wir sind eine gemeinnützige Stiftung, die laut Satzung verpflichtet ist, mit ihren gemeinwohlorientierten Projekten in der Gesellschaft eine Wirkung zu erzielen. Zugleich waren wir immer eine verlässliche Aktionärin.“