Läutet der VfL Bochum heute in Dortmund das Ende von BVB-Trainer Nuri Sahin ein?

Am Stadion des BVB in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Zum Auftakt des 5. Spieltags in der Fußball-Bundesliga empfängt am Abend Borussia Dortmund um 20:30 Uhr den VfL Bochum zum sogenannten ‚Kleinen Revierderby‘. Im heimischen Westfalenstadion könnte die Ausgangslage für den BVB im Vorfeld dabei kaum unangenehmer sein.

Nach der bitteren 1:5-Pleite in der Vorwoche beim VfB Stuttgart ist ein überzeugender Sieg für die Borussia Pflicht. Eine traditionell brandgefährliche Situation gegen einen Gegner, der im auf dem Papier so ungleichen Duell, eigentlich nichts zu verlieren hat.

Sollten die Dortmunder gegen Bochum sportlich nicht überzeugen, drohen die Saisonziele schon in der Anfangsphase der Spielzeit ernsthaft in Gefahr zu geraten. Und auch Trainer Nuri Sahin steht nach den eher enttäuschenden Auftritten der vergangenen Wochen daher schon ungewöhnlich stark unter Druck.

Die Hoffnungen auf eine erfolgreichere Zukunft in der Bundesliga im Lager der Schwarzgelben waren nach dem enttäuschenden Platz fünf im Vorjahr zu Saisonbeginn groß. Nach dem Abschied von Trainer Edin Terzic, der in seiner zweiten Amtszeit als Cheftrainer an der Strobelallee nie den Optimismus im Umfeld des Vereins verbreiten konnte, wie ihm dies in seiner ersten Amtszzeit als Coach der Borussen rund um den DFB-Pokalsieg 2021 gelang, als er nach einiger Anlaufzeit den Glauben aufleben ließ, mit dem BVB in eine glorreiche Zukunft durchstarten zu können, sollte es Nuri Sahin, der Ex-BVB-Spielerrichten. In Dortmund gingen sie das Risiko ein und verzichteten zu Sahins Gunsten auf die Verpflichtung eines erfahrenen Trainers, wie es bei anderen Teams im Regelfall üblich ist, die auf der nationalen und europäischen Bühne eine gute Rolle spielen wollen.

Die Lösung mit dem sympathischen Sahin auf der Trainerbank, sie versprühte bei vielen Fans des BVB ja auch einen gewissen Charme. Erfahrenere Beobachter der Szenerie sahen jedoch auch damals schon das immense Risiko, dass mit dieser Entscheidung verbunden war.

Sahin startete sportlich erfolgreich, auch wenn seine Mannschaft in Vorbereitung und zum Ligastart eher enttäuschende Darbietungen ablieferte. Solange die Spiele gewonnen wurden, reichte das um die Diskussionen um die Trainerwahl zu vermeiden. Schon nach dem enttäuschenden 0:0 beim SV Werder Bremen am zweiten Spieltag der Liga war das Gemurre in Dortmund jedoch deutlich vernehmbar. Nach dem Desaster von Stuttgart war es dann unüberhörbar. Daran konnten auch die mühsamen Erfolge gegen Heidenheim und in der Champions League gegen Brügge, nichts ändern.

Die Borussia steht gegen die Bochumer heute massiv unter Druck. Eine Trotzreaktion auf dem Rasen muss nach den eher enttäuschenden Auftritten zuletzt her. Ein Sieg wird erwartet. Kann die Mannschaft den liefern? Sicherlich! Aber tut sie es auch? Daran darf man, nach allem was zuletzt an angeblichen internen Querelen durchsickerte, zumindest zweifeln.

Der VfL, der seinerseits mit einem mageren Zähler nach vier Spielen, sportlich sogar noch deutlich schlechter dasteht als der heutige Gegner, kann trotz der unbefriedigenden Bilanz als klarer Außenseiter ohne viel Druck in Dortmund auflaufen. Die Gäste können nur etwas gewinnen, da eine Niederlage im Derby gegen den ‚große‘ BVB für sie kein Drama, sondern eher ein einzukalkulierendes Ergebnis wäre.

Für den hochambitionierten BVB wäre heute hingegen schon ein Unentschieden vor den eigenen Fans eindeutig zu wenig. Eine Heimpleite könnte vielleicht sogar schon den Anfang vom Ende des BVB-Trainers Nuri Sahin einläuten. Es wird also gleich aus unterschiedlichen Blickrichtungen spannend nachher an der Dortmunder Strobelallee…

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