Landtag NRW: „Kein Platz für die antisemitische BDS-Bewegung“

BDS-Plakat mit übermalter Israel-Flagge Foto: Takver Lizenz: CC BY-SA 2.0


Für die BDS-Kampagne wird es jetzt auch in Nordrhein-Westfalen eng. Wohl schon in der kommenden Woche wird der Landtag beschließen,  künftig keine Räume des Landes der BDS Bewegung zur Verfügung zu stellen. Die Städte werden aufgefordert, vergleichbare Beschlüsse zu fassen. Unterschrieben ist der Antrag, der diesen Blog vor liegt, von den demokratischen Fraktionen des Landtags CDU, SPD, FDP und Grünen.   

In Nordrhein-Westfalen ist kein Platz für die antisemitische BDS-Bewegung
I. Ausgangslage

Seit über 13 Jahren ruft die BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) zur Isolation und zum wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Boykott des Staates Israel auf. Die BDS-Bewegung ist in ihren Methoden und Zielen nicht nur antiisraelisch, sondern klar antisemitisch. So erinnert beispielsweise das Anbringen von „DON’T BUY“ Schildern an die dunkelsten Stunden deutscher Geschichte. In Berlin haben BDS-Anhänger ein Podiumsgespräch mit einer Holocaust-Überlebenden gestürmt und diese niedergebrüllt. Das ist eine Schande.

Selbstverständlich muss Kritik an israelischer Regierungspolitik in Deutschland genauso wie in Israel erlaubt sein. Und ebenso dürfen die berechtigten Anliegen der palästinensischen Menschen nach einem friedlichen Zusammenleben in einem eigenen Staat unterstützt werden. Aber das Existenzrecht Israels gilt für uns uneingeschränkt. Es ist für uns nicht verhandelbar. Es gehört zur deutschen Staatsraison. Wir lassen nicht zu, dass es von der BDS-Bewegung infrage gestellt wird.

Jegliche Form von Antisemitismus wird in Nordrhein-Westfalen weder geduldet noch toleriert. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die bisherigen fraktionsübergreifenden Initiativen, mit denen der Landtag Haltung gezeigt und Maßnahmen gegen Antisemitismus, Hass und Fremdenfeindlichkeit auf den Weg gebracht hat.
Jüdisches Leben und die jüdischen Gemeinden sind eine Bereicherung für unser Land. Antisemitismus bedroht sowohl diese als auch unsere demokratische Gesellschaft in ihrer Gesamtheit und in ihren Grundwerten.

Deshalb ist für uns selbstverständlich: Nicht nur Politik und Gesellschaft sondern alle Akteure des öffentlichen Lebens müssen dafür eintreten, dass sich jüdische Menschen in unserem Land sicher und willkommen fühlen. Gemeinsam treten wir Antisemitismus entgegen. Antisemitismus, Boykottaufrufe und Diskriminierung jeglicher Art sind zu ächten und zu bekämpfen. Der Landtag tritt vor diesem Hintergrund dafür ein, alle Formen der Unterstützung der BDS-Bewegung einzustellen.

II. Beschlussfassung

• Wir verurteilen die antisemitische und antiisraelische BDS-Kampagne und den Aufruf zum Boykott von israelischen Waren oder Unternehmen sowie von israelischen Wissenschaftlern oder Künstlern.

• Der Landtag oder andere Einrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen dürfen der BDS-Kampagne keine Räumlichkeiten zur Verfügung stellen und keine Veranstaltungen der BDS-Kampagne oder von Grupperungen, welche die Ziele der BDS-Kampagne verfolgen, unterstützen.

• Wir rufen Städte, Gemeinden, Landkreise und alle öffentlichen Akteure dazu auf, sich dieser Haltung anzuschließen.

• Der Landtag unterstützt die Landesregierung sowohl in der Prävention als auch in der entschiedenen Bekämpfung von Antisemitismus und jeglichem Extremismus.

Nach dem Ländern Berlin und Thüringen und Städten wie  Frankfurt, München und Köln setzt nun auch der nordrhein-westfälische Landtag ein klares Zeichen gegen Antisemitismus.  Wünschenswert wäre es nun noch Stefanie Carp, die Intendantin der Ruhrtriennale zu entlassen: Sie hat mit der Öffnung des Festivals für Anhänger der Ruhrtriennale dem BDS wie keine Zweite in Deutschland die Tür geöffnet.

 

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Gerd
Gerd
6 Jahre zuvor

"Unterschrieben ist der Antrag, der diesen Blog vor liegt, von den demokratischen Fraktionen des Landtags CDU, SPD, FDP und Grünen."

Hat sich die AfD geweigert zu unterschreiben? Wohl kaum. Das wäre ausdrücklich erwähnt worden.

Gerd
Gerd
6 Jahre zuvor

Ist es so schwer zu schreiben, dass CDU, FDP, SPD und GRÜNE eine Beteiligung der AfD am Antrag gegen BDS abgelehnt haben?

thomas weigle
thomas weigle
6 Jahre zuvor

Zu verlangen, dass die VOGELSCHISS-Partei von demokratischen Parteien zur Mitarbeit in Sachen Antisemitismus aufgefordert werden soll, ist ja wohl der blanke Unfug. Solange Gaulands Diktion vom NS als Vogelschiss gilt, geht da gar nichts. Denn"alles was gut geworden ist in diesem Land, steht und fällt mit der Ablehnung des 3.Reiches." Dieser Satz fiel auf der letzten MV der SGE als es um die Eintracht und ihre vorbildliche Haltung zur afd ging.

Gerd
Gerd
6 Jahre zuvor

"Die demokratischen Parteien haben jedes Recht zu entscheiden, mit wem sie zusammen arbeiten und mit wem nicht."

Sicherlich, aber das könnte man ja auch von Anfang an so klarstellen, statt den Leser sich fragen zu lassen ob die AfD nun die Teilnahme verweigert hat oder ob ihr die Teilnahme verweigert wurde.

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