Lasch-O-Mat heißt der lustige Laschet-Phrasengenerator der sich gestern ausgehend von einem Ruhrbarone-Tweet wie ein Lauffeuer auf Twitter verbreitete. Aber wer steckt eigentlich dahinter? Wir sprechen exklusiv mit dem Entwickler.
Herr Junginger, Ihr Lasch-o-mat ist ja ziemlich viral gegangen, wie kam es denn dazu?
Mir ist aufgefallen, dass Armin Laschet in Interviews oft mit austauschbaren Phrasen antwortet und sich nicht eindeutig positioniert. Ich habe dann gesehen, wie sich Leute auf Twitter darüber lustig gemacht haben. Mit meinen Kolleg:innen von Visualtech habe ich dann die Idee besprochen, diese Laschet-Zitate mit einem Zufallsgenerator zu kombinieren. Das war erst mal nur eine Schnapsidee, aber wir haben das ganze Wochenende daran gearbeitet. Und es scheint gut anzukommen.
Nun ist das Sprechen in Phrasen ein Vorwurf, der Politiker immer wieder trifft. Sehen Sie in Kanzlerkandidat Laschet da einen besonders auffälligen Wiederholungstäter?
Ich habe das Gefühl, Laschet windet sich besonders häufig um eine klare Antwort. Vielleicht liegt das am Wahlprogramm, das er verteidigen muss. Die CDU hat die letzten Wahlen nicht wegen ihrer Themen gewonnen, sondern wegen der Kanzlerin. Daran möchte Herr Laschet wahrscheinlich anknüpfen und inszeniert sich im Moment vor allem als Landesvater, der über der „Parteipolitik“ steht. Es ist aber auch wichtig, auf diese Sprechblasen aufmerksam zu machen und Politiker:innen daran festzuhalten, was sie nach der Wahl tun wollen. Die Unterschiede müssen erkennbar werden.
Trotzdem ist er natürlich nicht der Einzige, der diese Kunst beherrscht. Den Vorwurf kann man anderen auch machen. Herr Laschet ist nur gerade derjenige, bei dem die Phrasendrescherei besonders auffällt.
Was planen Sie als nächstes? Vielleicht einen Generator, mit dem man politische Bücher einfach per Knopfdruck aus frei verfügbaren Quellen selbst generieren kann?
(lacht) Wir haben schon Anfragen bekommen, ob wir nicht andere Poltiker:innen mit ähnlichen Projekten aufs Korn nehmen wollen. Derzeit ist das aber nicht in Planung. Nicht, weil wir es besonders auf Herrn Laschet abgesehen haben. Sondern weil wir als Unternehmen natürlich nur begrenzt Ressourcen für Spaßprojekte haben und wir es nicht als unsere Hauptaufgabe sehen, uns in den demokratischen Wettbewerb einmischen. Das können andere besser. Unser Lasch-O-Mat ist ja eher eine Stilkritik mit einem Augenzwinkern und keine sachliche politische Arbeit.
Vielen Dank für das Gespräch!