Es gibt – zumal in Krisenzeiten – Menschen, die über sich hinauswachsen, Führung übernehmen, und beeindrucken. Durch Pragmatismus und Handlungsfähigkeit, bei dem sie Ideologien hinter sich lassen. Durch Mut und die richtige Handlung, das richtige Wort zur richtigen Zeit wegweisend sind. Gerade wenn sie politische Führungspositionen bekleiden.
Annalena Baerbock und Robert Habeck sind solche Personen. Sie haben verstanden, wo Deutschland, der Westen, aber auch die Welt insgesamt, derzeit stehen. Sie übernehmen Verantwortung, sie erscheinen klar, ehrlich und kompetent in ihren Entscheidungen, und sie nehmen auch kein Blatt vor den Mund. Die beiden grünen Minister sind ein Glücksfall, der vorab nicht als solcher erkennbar war. Und dann gibt es Christine Lambrecht und Karl Lauterbach – zwei, die sich ein Rennen darum liefern, wer eigentlich unfähiger auf seiner Position ist.
Dabei sind die Startbedingungen der beiden Underperformer durchaus unterschiedlich. Auf der einen Seite ist da der Fachmann, der sich in der Vor-Regierungszeit viel Respekt mit Blick auf Corona erarbeitete. Dauergast in Talkshows. Immer mahnend, stets etwas von-oben-herab, aber doch mit klaren Ansätzen, die nachvollziehbar waren – wenn auch meist etwas härter als das, was man eigentlich hören wollte. Klarer Vorreiter des „Team Vorsicht“, und gerade deswegen von vielen Bürgern der Wunschkandidat für die Funktion des Bundesgesundheitsministers in der Ampel-Koalition.
Auf der anderen Seite die SPD-Linke. Von 1998 bis 2021 Mitglied des Bundestages. Sie führte zunächst zwei Jahre das Bundesjustizministerin, bevor sie dann übergangsweise dann auch noch für kurze Zeit parallel das Bundesfamilienministerium mit übernahm. Glanzvoll war sie gleichwohl in beiden Ministerämtern nicht. In der Zeit der großen Koalition gab es Ideen, aber wenig Fortschritt – Lambrecht passte insofern hervorragend in ihrer Amtsführung in dieses System. Dann übernahm die Juristin im Dezember 2021 das Verteidigungsministerium, und konnte spätestens ab Februar diesen Jahres zeigen, was in ihr steckt. Sie blieb sich treu.
Lauterbach wurde Gesundheitsminister, weil der öffentliche Druck auf die Ampel riesig war. In den ersten Personalüberlegungen war er nicht als Kandidat für das Ministeramt gesetzt. Die Menschen in diesem Land erwarteten von Lauterbach vor allem eines: Klarheit und Weitblick. Des Flickenteppiches, der die Corona-Maßnahmen unter seinem Vorgänger Jens Spahn auszeichnete, war man überdrüssig, ebenso die willkürlich wechselnde Schritte, die augenscheinliche Uninformiertheit, gepaart mit dem Geruch von Bereicherung von Unionspolitiker; Stichwort: Maskendeal.
Das Vertrauen in den Experten Lauterbach war vielleicht übergroß: Als Abgeordneter kann man letztlich alles fordern, als Regierungsmitglied muss man durchsetzbare Kompromisse aushandeln. Lauterbach war zuvor nie in Regierungsverantwortung, und seine Apologeten betonen immer wieder genau das: der arme Karl will es doch machen, aber beherrscht eben das Spiel der Mehrheitsbeschaffung nicht, jene unfassbar böse „Kungelei“, die Mechanismen der Politik. Nur: was hat er dann im Amt eines Bundesministers zu suchen?
Lauterbach hat es verstanden, sich in atemberaubender Geschwindigkeit selbst zu demontieren: als Gesundheitsminister verantwortet er das große Ausmaß an Lockerungsmaßnahmen mit, zu einem Zeitpunkt, der, zumindest seinen bisherigen Befürwortern, als völlig falsch erscheinen muss. Lauterbach versucht, das mit einem Kunstgriff zu verteidigen. Als Bundesminister müsse er (falsche) Kompromisse der Koalition mittragen, als Experte wendet er sich gegen eben jene – er versucht, sich gleichzeitig als Regierung und Opposition zu gerieren. Ein fadenscheiniger Versuch, vor der Bevölkerung, und wahrscheinlich auch vor sich selbst, sein Gesicht zu wahren.
Dann kam die Nummer mit Quarantäne-/ Isolationspflicht. Heute hü, morgen hott. An einem Tag will Lauterbach großflächig die Quarantänepflicht aufheben, überraschenderweise im benannten Schulterschluss zu RKI-Chef Wieler. Keine zwei Tage später, nach massivem Gegenwind, rudert er zurück, räumt einen Fehler ein – in einer Talkshow. Die Bitte um Entschuldigung ist natürlich etwas, was ihn ehrt, weil es leider nicht selbstverständlich, zumal im politischen Betrieb, ist. Aber man sieht daran, dass Lauterbach immer noch nicht verstanden hat, welche Tragweite seine Aussagen jetzt haben, zudem wird augenscheinlich, dass er schlecht beraten wird, oder sich schwer damit tut, auf Berater zu hören.
Diese Woche dann die Impfpflicht. Vor einigen Monaten noch standen viele Spitzenpolitiker hinter dieser Idee. Das ließ dann über die Zeit nach: Die Bundestagswahl war vorbei, eine Gewöhnung an die hohen Inzidenzen setzte ein, und die Anzahl der sogenannten „milden Verläufe“ von Corona wurde immer größer. Mittlerweile hat fast jeder jemanden in seinem Umfeld der Corona hatte, und – Gott (oder was auch immer) sei´s gedankt – das verläuft meist recht glimpflich. Deutschland hat eine Impfquote von 76%, die zwar besser sein könnte, aber eben auch nicht desaströs ist. Damit soll hier gar keine Positionierung gegen eine Impfpflicht vorgenommen werden, es geht vielmehr darum aufzuzeigen, was sich seit November/ Dezember 2021 verändert hat. Lauterbach stand (und steht) aber wie kein anderer Bundespolitiker für die Idee der Impfpflicht, die in dieser Woche im Bundestag krachend scheiterte. Lauterbach gab danach an, dass es jetzt nicht darum gehen könne, nach politischer Schuld zu suchen – ein durchsichtiger Kunstgriff von Politikern, wenn sie eben von der eigenen Verantwortung ablenken wollen. Selbstredend trifft Lauterbach ein großer Teil dieser Verantwortung: als Bundesgesundheitsminister war er nicht in der Lage, entweder einen Regierungsantrag auf den Weg zu bringen, oder eine Mehrheit jenseits der Ampel zu sichern. Sicher: die FDP erschwerte Lauterbach seine Arbeit. Aber das ist eben Politik: es zu verstehen, die eigene Position gegen Widerstände durchzudrücken. Nunmehr poltert Lauterbach, dass die Entscheidung der Regierung falsch war, der er selbst – formell – angehört. Wenn er all das ernst meint, und ihm das Thema Corona wirklich so unfassbar am Herzen liegt, sollte er sich doch fragen, wie lange er all das mitverantworten kann, wie lange er sich selbst, gerade in seinem Expertenstatus demontieren lassen will, und selbst zu demontieren bereit ist.
Letztere Gefahr droht Christine Lambrecht nicht. Niemand käme auf die Idee, sie als Fachfrau mit Blick auf Verteidigungspolitik zu bezeichnen. Der Parteienproporz hob sie letztlich in ihre Position. Das muss nicht unbedingt schlecht sein: Ein Minister muss eine Verwaltung führen, in der es, idealerweise, nur so von Experten wimmelt. Das Verteidigungsministerium zählt über 2.500 Mitarbeiter – da sollte genug Sachverstand, sollten genug etablierte Strukturen sein, auf denen Lambrecht aufbauen könnte. Genau das Gegenteil versucht Lambrecht aber, als sie Anfang des Jahres, frisch im Amt, versuchte die Befugnisse des Generalinspekteurs der Bundeswahr zu beschneiden, und diese Staatssekretären zuzuschustern. Kann man machen, ist nur ein denkbar schlechter Einstieg und ein fatales Zeichen nach innen.
Dann kam der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es ist viel über die 5000 Helme, die angekündigten 2700 Luftabwehrraketen geschrieben worden. In der Kurzfassung: Lambrecht wollte zuerst keine Waffen liefern, sich dann von veralteten und verrotteten Waffen trennen. Die Bundesverteidigungsministerin gerierte sich als Trödelmarktsverkäuferin, die am Ende des Tages Dinge verschenkt, bevor sie sie wieder nach Hause mitnehmen muss. Und die Ukraine soll dafür dann gefälligst dankbar sein. De facto ist Annalena Baerbock derzeit Außen- und Verteidigungsministerin. Sie benennt, wie man die Ukraine stärken sollte – auch wenn das mehr ginge – positioniert sich hinter dem Leid der Menschen, greift Russland an, macht sich vor Ort ein Bild.
Lambrecht hingegen rudert, unglücklich. So benennt sie, im Übrigen anders als bspw. die USA, dass selbst ein Giftgasangriff auf die Menschen in der Ukraine keine militärische Reaktion nach sich ziehen werde. Als dann das barbarische Massaker von Butscha die Welt erschüttert, versucht Lambrecht zu punkten, spricht von drastischen Sanktionen, die folgen werden, nur, um es dann wieder zu versemmeln: die Ukraine wartet auf die Zusage, geschweige denn Lieferung, der dringend benötigten Schützenpanzer. Dabei versteht die Bundesministerin nicht die Dringlichkeit der Lage, geschweige denn die neue Weltordnung, die derzeit gestaltet wird, ebenso wenig welches fatale Signal sie an Länder wie Polen oder die baltischen Staaten sendet. Ja, sie ist damit auf Kurs mit ihrem Kanzler – eine Schwache unter einem Schwachen.
Lambrecht und Lauterbach eint, dass sie nicht in der Lage sind, die offenkundig richtigen Entscheidungen zu treffen, durchzusetzen – und sich vor ihrer individuellen Verantwortung drücken. Sie lavieren herum, versuchen, ihre Meinungsumschwünge als Lernfähigkeit auszuweisen, und verstehen es beide nicht, die unfassbaren Ressourcen an Know-How ihrer jeweiligen Ministerien zu nutzen. Beide lösen Kopfschütteln aus, und sie machen es beide der Opposition einfach wie lange keine Minister mehr, sich gesamtgesellschaftlicher Verantwortung zu entziehen. Bei Lauterbach wirkt dies oft trauriger als bei Lambrecht – die Erwartungen an ihn waren ungleich höher. Andererseits beschädigt Lambrecht das Verhältnis zu anderen Bündnispartnern und nach außen stärker.
Bundeskanzler Scholz hingegen hat nichts besseres zu tun, als seine beste Ministerin, Annalena Baerbock, von einem wichtigen Treffen nach Berlin zu zitieren, um sie an einer Abstimmung teilnehmen zu lassen, die von vornherein als verloren gelten musste. Lambrecht und Lauterbach lässt Scholz hingegen in Ruhe. Wieso eigentlich? Weil sie das rote Parteibuch haben? Ist dem Bundeskanzler nicht gewahr, dass die Schwäche seiner beiden Bundesminister letztlich auf ihn zurückfällt, gerade auch weil sie SPDler sind?
Von Lauterbach ist mittlerweile in der Coronabekämpfung ebensoviel zu erwarten, wie von Lambrecht bei der Unterstützung der Ukraine. Während Lambrecht aber zumindest noch von Baerbock nach vorne getrieben wird, steht Lauterbach verloren da; der Eremit, der so viel schaffen wollte, stets bemüht ist, seine Warnungen ins Land schickt, aber eben nicht liefert.
"…als sie Anfang des Jahres, frisch im Amt, versuchte die Befugnisse des Generalinspekteurs der Bundeswahr zu beschneiden, und diese Staatssekretären zuzuschustern. Kann man machen, ist nur ein denkbar schlechter Einstieg und ein fatales Zeichen nach innen…"
Also als dies über Lambrecht berichtet wurde, war ich mehr als verwundert. Wer immer sie beraten hat, hat sie in dem Punkt schlecht beraten. Oder sie hat ohne Beratung so entschieden – so dumm.
@ Autor: "Annalena Baerbock und Robert Habeck sind solche Personen."
Da stimme ich teilweise zu, allerdings sehe ich immer noch die grünen ideologischen Perspektivbeschränkungen , z.B. bei Habecks Festlegung auf Wärmepumpen. Da muß mMn noch ein Lernprozeß vollzogen werden.
Daß Lauterbach scheitern würde, war Schol'sches Kalkül. Lambrecht ist das beste Argument gegen die Quote.
Wenn wir schon mit Lauterbach und Lambrecht in L-lastige Lästerlethargie verfallen, sollten wir den liberalen Loser Lindner nicht links liegen lassen.
Denn: Von einer noch mieseren Position gestartet als Lauterbach verlor Lindner sogar noch einen Prozentpunkt mehr als dieser und landete bei einer Zustimmung von nur 39% bei einem Minus von ganzen10 Prozentpunkten!, zumindest in einer Umfrage von Infratest Dimap von vor zwei Tagen i.A. vonf Welt und Tagesthemen.
Kein Politiker der Bundesregierung hat demnach in den letzten Wochen so stark Federn lassen müssen wie der Finanzminister, was dem Autor hätte ebenfalls auffallen können aber unter Umständen nicht aufgefallen ist, weil er über das gleiche Parteibuch verfügt.
Egal. Ich habe in meinem Leben auch immer mal mehr oder weniger gerne FDP gewählt und mich neulich gefragt, wieso Lindner, aber auch seine Partei derzeit so schlecht darstehen, was doppelt doof ist, immerhin sind in wenigen Wochen in NRW Landtagswahlen und die NRW FDP, deren Vorsitzender Lindner einmal gewesen ist, droht aus der Regierungsverantwortung rauszufliegen, aber rotgrün unter Thomas Kutschaty ist nicht wirklich eine Alternative.
Als ich vor wenigen Tagen davon erfuhr, dass der Urliberalen Gerhard Blüm und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Wladimir Putin wegen Kriegsverbrechen angezeigt hatten, erinnerte ich mich daran, dass die FDP vor langer, langer Zeit einmal eine Menschenrechtspartei gewesen ist, die mich in meiner Jugend durch einen Außenminister Hans-Dietrich Genscher so sehr beeindruckte, dass ich bei der ersten Bundestagswahl, an der ich teilnehmen durfte, FDP wählte. Das war 1987. Viel ist von der Menschenrechtspartei nicht mehr übrig geblieben und als Gerhard Baum vor einiger Zeit bemängelte, dass die FDP zu weit nach rechts abgedriftet sei, sprach er mir aus der Seele. Lindners Verdienst liegt eindeutig, darin, dass er die FDP vor dem Untergang bewahrt und wieder in die Parlamente führte. Als Bundespolitiker ist er allerdings der totale Versager. Dies gilt nicht nur in seiner Rolle als Finanzminister, wo er sich derzeit der Gießkannen voller Geld bedient, deren unkontrolliertes Ausgießen er früher immer geißelte. Auch seine Rolle zu Putins Politik ist bemerkenswert. Vor einigen Jahren machte sich Lindner endgültig zum Büttel russisch-deutscher Wirtschaftsinteressen, die die Ukraine jetzt in den Krieg und Europa sicherheitspolitisch in eine bedrohliche Schieflage manövrierte. Christian Lindner forderte vor fünf Jahren allen Ernstes, dass Deutschland die Annexion der Krim, die völkerrechtswidrig von Russland besetzt wurde, als Status Quo anerkennen soll. Er wollte das Thema Krim schlichtweg ausklammern, als würde die Krim nicht existieren..
Zur Zeit rächt sich die Arschkriecherei deutscher Spitzenpolitiker im Hintern des russischen Kremlchefs. Davon können nicht nur die Sozialdemokraten ein Liedchen singen, sondern auch die FDP, nur das letztere nicht so stark im Fokus der Berichterstattung steht, weil sie erst seit wenigen Monaten in Regierungsverantwortung ist. Lindner ist im Endeffekt aber auch nicht viel besser als Manuela Schwesig oder Matthias Platzeck.
Aber es rächt sich meiner Meinung nach noch etwas anderes für die FDP: Sie hat den Anspruch auf das Außenministerium zugunsten anderer Ministerien aufgegeben. Mit Alexander Graf Lambsdorff und Marie-Agnes Strack Zimmermann verfügen die Liberalen durchaus über Personal, das einem solchen Amt gewachsen wäre. Aber weil man lieber in Sachen Tempolimit und Verkehrswegebau die Finger an den wichtigsten Schalthebeln haben möchte, erntet die Lorbeeren der Außenpolitik derzeit Annalena Baerbock, die sich zwar als einigermaßen erfolgreich und lernfähig erweist, aber ihren Posten eben nicht durch außergewöhnliche Qualifikation, sondern dem Proporz einer Frauenquotierung zu verdanken hat. Das eine Frauenquote auch in die Hose gehen kann, zeigt die Besetzung des Verteidigungsministeriums mit Christine Lambrecht derzeit recht eindrucksvoll.
Der FDP hilft diese Erkenntnis allerdings wenig und so stürzt ihr Parteivorsitzender zusammen mit Karl Lauterbach erst über die Impfpflicht und dann in die Tiefe. Shit Happens und gute Reise.
es muss Gerhard Baum heißen und nicht Blüm… sorry
#1
diese Nummer hat sie schon im Justizministerium abgezogen, da gab es nur keinen Ukrainekrieg, der mächtig genug ist, sämtliche Fassaden wegzureissen.
#3
Nun ja, Lindner hat nicht nur einen unpopulären Job in Zeiten, in denen wesentlich mehr Geld ausgegeben werden muss, als geplant, er besitzt sogar die Dreistigkeit das geforderte zu liefern und den Umständen gerecht zu werden.
Da er der Einzige in der Erfolgsriege der Regierung ist, dessen Politik nicht unmittelbar mit Ukraine oder Pandemie zu tun hat, ist es leicht für die alten Besserwisser, ihn für das Gegenteil anzugreifen, für das Lauterbach angegriffen wird, für seine Konsequenz in der Sache, die Priorität genießt.
Irgendwo müssen die alten Vorurteile doch noch gerechtfertigt werden für den Seelenfrieden und Reputation derjenigen die auf ganzer Linie versagt haben.
Fr. Lambrecht als Ministerin im Verteidigungsressort war tragbar als man noch davon ausging, dass die Bundeswehr keine Priorität für die neue Regierung haben würde. Als der Krieg in der Ukraine und die daraufhin von Scholz verkündete Trendwende dann mit Macht die deutschen Gewissheiten umgekehrt haben war das Verteidigungsressort kein schwieriges, aber politisch unwichtiges Ministerium mehr, sondern – neben dem Auswärtigen Amt – das zentrale Ressort und der Ukrainekrise. Und ab da war die Verlegenheitslösung Lambrecht eine Fehlbesetzung.
@3.) Volle Zustimmung zu ihrer Einschätzung von Christian Lindner! Es ist schon ironisch: Seit 2013 war die zentrale Lehre in der FDP, dass es der große Fehler 2009 gewesen sei das Finanz- gegen das Außenministerium getauscht zu haben. Diese Lehre wurde beherzigt und jetzt muss ein Liberaler Finanzminister ungeahnte Schuldenberge auftürmen, während das Außenamt wieder im Rampenlicht der Politik steht.
Lambrecht,Lauterbach,Lindner-ein Trio Infernale für die Ampel. Hätte ich vorher nicht gedacht,dass ich Karl L. mal in einer Negativrreihe mit Lindner sehen würde.
Und dann noch Frau Spiegel….Dagegen Frau Baerbock und Herr Habeck- alle Wetter. Auch das hatte ich vorher so nicht erwartet.
So schnell geht das: Gestern wurde hier noch über Frau Lambrecht und Herrn Lauterbach diskutiert – und heute ist Frau Spiegel zurückgetreten.
Das wird die beiden Erstgenannten freuen und erleichtern, weil die Sozen so kurz vor der NRW-Wahl einen Rücktritt aus ihren eigenen Reihen wohl unbedingt vermeiden wollen. Von daher stehen sie bis zum Wahlabend noch unter taktischem Parteischutz.
Thomas Weigle,
Deutschland gleicht einem Schiff, das auf hoher See in einen gewaltigen Sturm geraten ist und noch gewaltigeren Orkanen ausgesetzt werden dürfte -Ende offen-.
Unter Scholz als Kapitän und Habeck als erstem Steuermann befindet sich dieses Schiff in guten Händen- so mein Empfinden.
Dass nicht alle an Bord gleichermaßen zufriedenstellend ihre jeweiligen Aufgaben erfüllen, versteht sich von selbst. Das mag benennen und kritisieren wer das aus welchen Gründen -Landtagswahlkämpfen"!!- für angebracht hält. Für mich sind das Eine -die Fehler und Unzulänglichkeiten des "Bordpersonals" -und das Andere -der Medienhype ob dieser Fehler und Unzulänglichckeiten- allerdings weitgehend belanglos angesichts der aktuellen Lage "des Schiffes Deutschland " in schwerer See und angesichts all dessen, was diesem Schiff -dem Schiffsverband Europa- mittel- und langfristig bevorzustehen scheint. Letzteres gilbt nicht nur mit Blick auf Russland, sondern auch mit Blick auf die geopolitischen Entwicklungen -USA (Trumpismus), China, Indien, Südamerika, Afrika-, mit Blick auf die Klimastrophe bzw. ihre Folgen, mit Blick auf weltweit dramatisch steigenden Hungersnöte, Wassernotstände, dramatisch wachsende Flüchtlingsbewegungen-, aber auch mit Blick auf gesellschaftspolitische Entwicklungen in der sog. westlichen Welt -weg von freiheiltlich-rechtstaatlichen Demokratien hin zu autoritären-antiliberalen gesellschaftlich-staatlichen Ordnungssystemen, wo sich Putinismus und Trumpismus immer nähekommen, und wie sie in Polen, Ungarn, Serbien, Slowenien , also in Ländern der sog. westlichen Welt, derzeit bereits praktiziert werden. Le Pens jüngstes Wahlergebnis hat gezeigt, wie hoch auch in der franzöischen Gesellschaft die Sympathien für ein autoritäres-antilberales, natinonalistisches Ordnungssystem für Gesellschaft und Staat zu sein scheinen -nicht nur zur Freude Putins.
Jedenfalls führen der russische Krieg gegen die Ukraine, der längst ein weltweiter ist, und die von mir umschriebenen mittel- und langfristig zu erwartbaren weltweiten Problemen für die gesamte Menschheit nebst spezifischer Problemen bezüglich der Bestands-/der Überlebens stets zumindest zu sehr großer Verwunderungen ob der Ausmaßes, ob des Aufwandes, ob der sprachlichen "Auswüchse", wenn es um …………..geht — z.B. um den Rücktritt der CDU-NRW-Ministerin Esser….(?), um Frau Spiegel oder -auf einer anderen Ebenen- um die Bewertung der Arbeit von Lauterbach, Baerbock, Lindner,Lambrecht pp. Dass die subjektive Bewertung der Arbeit von Lauterbach, Baerbock, Lindner, Lambrecht pp. aufgrund unterschiedlicher (partei-) politischer Standpunkte/Blickwinkel des Betrachters unterschiedlicher ausfällt und dementsprechend unterschiedlich die jeweiligen Meinungsbekundungen ausfallen, ist selbverständlcih, m.E. aber durchaus erinnerungswert.
Thomas Weigle,
ich bin gespannt, wer oder was als "Nächster", als "Nächster" durch das Dorf getrieben und es zu meiner Verwunderung, zu meinem Erstaunen schaffen wird, tagelang heftige kontroverse Diskussionen -u.a. hier bei den Ruhrbaronen – zu befördern, dann jedoch weiterhin ohne mich.