Neptuns Tochter
Ursula Happe ist 87. Die Dortmunderin wirkt nicht nur an Land elegant, sondern bewegt sich auch mit fast schwebender Leichtigkeit im Wasser. Ist sie allerdings auf dem Wasser, wird ihr, der Schwimm-Olympiasiegerin, schlecht, im Wasser grundsätzlich kalt. Wie herrlich menschlich.Heimat, Fußball, Rockmusik
Frank Goosen ist auf deutschen Kleinkunst-Bühnen eine etablierte Größe und in seiner Heimatstadt ein Superstar. Und neben Heimat und Rockmusik ist Fußball sein großes Thema, ob auf der Bühne, im Aufsichtsrat des VfL Bochum oder als Jugendtrainer bei der DJK Arminia 1926.Immer nur Heimspiel
6:2 – ein souveräner Sieg im Ligaspiel. Aber: Kein Jubel und Anfeuern durch Familie oder Freundin. Es gibt gar keine Zuschauer, geschweige denn eine Tribüne. Stattdessen begrenzen meterhohe kalte, graue Betonmauern das Feld. Spieltag in der Justizvollzugsanstalt Iserlohn.Vollkontakt im Kreisverkehr
Auf dem Feld stehen entschlossen aussehende Frauen auf Rollschuhen und in Schutzkleidung. Ihre Trikots tragen Namen wie „Bella Knockarella“ oder „Sassy Kickassy“. Es geht um das Sammeln von Punkten und blauen Flecken. Willkommen beim Roller Derby.
Die Ping-Pong-Renaissance
Kneipensport Tischtennis? Einmal im Monat heißt es im „Rekorder“ in der Dortmunder Nordstadt „Schlag den Döpp“. Alexander Döweling hat unter Tischtennislegende Hideo Eto, dem ehemaligen Trainer der japanischen Nationalmannschaft, trainiert und stellt sich ambitionierten Rundlauf-Siegern – mit bisher mit makelloser Bilanz.
Eine Runde auf der Niere
Eine kurze Geschichte der Radsportstadt Dortmund: Deutschlands erste Fahrradfabrik in der Nordstadt, das Fahrradluftschiff von Flugpionierin Käthchen Paulus über dem Fredenbaum, das von den Nazis als „unwürdiges Spektakel“ verbotene Sechs-Tage-Rennen, Querfeldeinrennen durch Bombentrichter, der Trainings-Rundkurs „Niere“.
„Ich danke Sie!“
Fußballlegende Willi „Ente“ Lippens schoss für Rot-Weiß Essen und den BVB Bundesliga-Tore. Seine Markenzeichen: Der Watschelgang, der ihm seinen Spitznamen einbrachte, und ein unverwüstlicher Humor – beide zu bewundern in Lippens‘ Landgasthof „Mitten im Pott“.
Außerdem:
Bogen-Schießen mit „bodo“-Verkäufern , „Kick off Poverty!“ – Die Fußballweltmeisterschaft der Wohnungslosen, ein ehemaliger Eishockey-Star im „bodo“-Team, Mädchenmannschaft – Feminismus im Netz, ein schräger Kopftuchstreit, der Phoenix See im Film, der kommentierte Veranstaltungskalender mit vielen Verlosungen (u.a. Hennes Bender im Spiegelzelt, Globalibre im Bahnhof Langendreer).
In der Benefiz-Kulturreihe „2. Freitag“ spielt am 8. August um 19.30 Uhr Murat Kayi mit Band im Buchladen des „bodo e.V.“ am Schwanenwall 36 – 38 in Dortmund. Eintritt frei.
Unglaublich, mit wie viel Verve, Engagement und publizistischer Leidenschaft die bodo Redaktion jeden Monat ein neues Heft herausbringt. Als Forum ist es längst glaubwürdiger, als das, was die Tageszeitungen des Ruhrgebiets Tag für Tag veröffentlichen.