Lesefreude für das Stayhome-Office-Sofa: Kleine grüne Männchen

Christoper Buckley, Autor von "Thank You for Smoking" und ehemaliger Redenschreiber von Ex-US-Präsident George Bush Sen.
Christoper Buckley, Autor von „Kleine grüne Männchen“ und ehemaliger Redenschreiber von Ex-US-Präsident George Bush Sen.;Foto: Larry D. Moore / CC BY-SA

Ein Ende der Corona-Krise ist nicht in Sicht. Freizeitaktivitäten außer Haus fallen weg.

Was tun? Netflix und andere Streamingdienste sind natürlich eine prima Ablenkung. Man könnte aber auch mal wieder ein Buch lesen. Buch-Rezensionen gibt es hier im Blog immer mal wieder. Alte Schätze sind selten ein Thema. Das ändert sich mit der aktuellen Krise!

Die Ruhrbarone lassen Dich, in diesen schwierigen Tagen, mit Sicherheit nicht an Langeweile sterben und werden in den nächsten Wochen immer wieder mal Lesefreude für das Stayhome-Office-Sofa vorstellen. Keine große Rezension. Eine kurze Beschreibung der Handlung, aus dem Kopf heraus.  Was, bei Büchern die vor längerer Zeit gelesen wurden, zu Ungenauigkeiten in der Handlungsbeschreibung führen kann.

Vielleicht auch mal mit einer persönlichen Story zum vorgestellten Werk.

Lesefreude für das Stayhome-Office-Sofa ist aber in jedem Falle  garantiert.

Ich mache heute mal den Anfang, mit

„Kleine grüne Männchen“ von Christopher Buckley.

Christopher Buckley: Ein brillanter Satiriker

Kleine grüne Männchen von Christopher Buckley ist das dritte Buch, das ich von diesem Autor gelesen habe.

Ich liebe den Stil des Autors, besonders seinen Humor schade ich sehr. Dieser kennt trockener rüber als ein Martini.

Der Autor, Christopher Buckley, war einst Redenschreiber von US-Präsident George Bush Senior. Wer die Rede des einstigen US-Präsidenten zu „Desert Storm“ gut in Erinnerung, in der George Buch Senior die amerikanische Bevölkerung auf den Waffengang gegen Saddam Hussein eingeschworen hatte.

In einem Tonfall, der auch ein hellwaches Kleinkind – in der Trotzphase und auf Red Bull –  definitiv schnellstmöglich in den (meistens ungewollten) friedlichen Mittagsschlaf bringen würde.

Ob so ein Redenschreiber auch überzeugende Romane schreiben kann? Keine Frage!

Vorweg: Die drei Romane von Christopher Buckley, die ich vor 20 Jahren gelesen habe, sind alle durchweg gut: Danke, dass Sie hier rauchen, ein herrlich zynischer Einblick in die Mechanismen von Lobbyarbeit und PR ist grandios. Sogar handlungsmäßig „besser“ als die gleichnamige Verfilmung mit Aaron Eckhardt, weil in dieser die „Haupthandlung“ nur ein Nebenstrang ist.

Gott ist mein Broker, ein anderer Roman des Autos, thematisiert die Gier in der Finanzbranche und das System Kirche & Glauben. Auswüchse des Kapitalismus und Religion werden hier gehörig auf die Schippe genommen. Ebenfalls unterhaltsam und gut zu lesen, wobei ich dieses Buch damals zum Ende hin sehr „hektisch“ empfand, weil der Autor versuchte die Handlung immer weiter zu steigern: Irgendwann empfand ich diese Versuche als übertrieben, da die Handlung am Ende grotesk und unglaubwürdig wurde. Kann sein, dass andere Leser es nicht so empfinden. Trotzdem: Auch dieses Buch ist gut.

Kleine grüne Männchen

Wiederum sehr gut gefallen hat mir Kleine grüne Männchen. Christopher Buckley hat als PR- und Politprofi Einblicke in die Politik und in gesellschaftliche Themen, von denen ich vielleicht lieber gar nichts wissen möchte.

In Kleine grüne Männchen geht es um eine Verschwörungstheorie, die sich um den angeblichen Absturz eines Ufo bei Roswell entwickelt hat.

Der (fiktive) US-Geheimdienst Majestic 12 hat nur ein Ziel: Den Ufo-Hype in der Bevölkerung zu lenken und aufrechtzuerhalten, um von Rüstungsprogrammen abzulenken. Ein überengagierter Mitarbeiter von Majestic-12  lässt die Situation eskalieren.

Nach der fingierten Entführung eines populären Showmasters, der dieser öffentlich macht, eskalieren die Ereignisse.

Der Showmaster wird zum neuen Messias der Ufo-Gläubigen.

Die Vorgesetzten des überaktiven Majestic-12-Mitarbeiters, sind nicht wirklich begeistert über die komplette Eskalation der Ereignisse.

Die Leben der beiden laufen komplett aus dem Ruder.

Nur zusammen, als Team, sind sie in der Lage die Situation zu bereinigen.

Um endlich wieder in Ruhe und Frieden leben zu können.

Christopher Buckley weiß, wovon er schreibt

Seine realen Erfahrungen in Washington, die in dem Roman verarbeitet werden, lassen die Handlung des Buches nicht komplett unglaubwürdig erscheinen: Verschwörungstheorien und der Glaube an diese, werden hier aufs Korn genommen. Christopher Buckley gilt in den USA als brillanter Satiriker. In den US-Medien wurde er in den 90er Jahren als „literarische Massenvernichtungsswaffe“ bezeichnet.

Ich liebe seinen Schreibstil: Seit Humor ist staubtrocken: Für einige Leser ist seine Art eventuell gewöhnungsbedürftig. Es lohnt sich in diesem Buch, in dem die Handlung sich immer weiter zuspitzt, am Ball zu bleiben.

Lesefreude für das Stayhome-Office-Sofa

Bei der Bestückung des Bunkers oder Kellers in Sachen Ausgangssperre sollte man bedenken: Neben Wein, Waffen, Kondomen und Klopapier, können gute Bücher gewiß nicht schaden:

Kleine grüne Männchen

  • Goldmann Taschenbücher
  • Seitenzahl: 381
  • Gewicht: 256g
  • ISBN-13: 9783442445424
  • ISBN-10: 3442445426

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Thomas Weigle
Thomas Weigle
4 Jahre zuvor

Zur Information: bei medimops habe ich gerade das letzte Exemplar der "Männchen" abgegriffen Und @Peter, danke für den Tip von "Auf sie mit Gebrüll."

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[…] hast „Kleine grüne Männchen“ durch? Prima! Denn heute gibt es den zweiten Buchtipp von mir […]

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