Heute, am 24. November 2014, 19:00 Uhr liest der Journalist Olaf Sundermeyer aus seinem aktuellen Buch „Rechter Terror in Deutschland – eine Geschichte der Gewalt“. Anschliessend ist Zeit für eine Diskussion mit dem Autoren.
Lange Zeit ist der Terror von rechts in Deutschland verharmlost worden. Viele Opfer werden in den offiziellen Statistiken nicht erfasst, weil sie die Übergriffe aus Angst nicht anzeigen, oder weil die ermittelnden Stellen das politische Tatmotiv nicht erkennen. Seit dem Auffliegen der Zwickauer Terrorzelle hat sich dies geändert. Doch droht erneut eine Unterschätzung des Phänomens. Denn die Gefahr geht nicht nur von geplanten Terroranschlägen aus, wie sie das NSU-Trio verübte. Sie sind nur die höchste Eskalationsstufe der alltäglichen rechten Gewalt, die sich aus denselben ideologischen Wurzeln speist. Jeder Schlag gegen einen Linken, jeder Molotowcocktail gegen ein mit Migranten bewohntes Haus, jeder Tote auf der langen Liste der Opfer rechtsextremer Gewalt dient dem politischen Ziel der Rechtsextremen: der Einschüchterung und Beseitigung von Migranten und Andersartigen, die ihrem Ideal eines „völkischen Staates“ im Wege stehen.
Eindringlich schildert Olaf Sundermeyer die konkreten Formen rechter Gewalt in beklemmenden Nahaufnahmen, von dem Anschlag auf das Münchner Oktoberfest im Jahr 1980, über Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda, Mölln und Solingen bis hin zu den Anschlägen des NSU. Dabei wird eines deutlich: Dass der Staat bislang nicht in der Lage war, seine Bürger wirksam vor Angriffen von rechts zu schützen. Inhaltlich wird der Autor auch auf die HoGeSa-Bewegung eingehen, und intensiv aktuelle Eindrücke schildern, dazu ergänzend Texte lesen.
Wann?
24.11.2014 um 19:00 Uhr
Wo?
Bezent e.V., Münsterstr. 54, 44145 Dortmund
Wieviel?
Der Eintritt ist frei.
Eine Veranstaltung des Planerladen e.V. in Kooperation mit der Auslandsgesellschaft NRW e.V., bodo e.V. und Bezent e.V.
„Münchner Oktoberfest im Jahr 1980“
„Gladio“ ist das Stichwort, das hier weiter führt (Name der italienischen Gruppe).
Vor zwei, drei Jahren gab es in Belgien oder Luxenburg einen Gerichtsprozess zu einem anderen Thema, bei dem „nebenbei“ herauskam, dass Gladio in das Attentat verwickelt war. Leider habe ich im Augenblick keine Links zur Hand.