Letzte Woche schien es einmal Zeit zu sein für ein wenig Festivalplanung. Ich war nie wirklich ein Fan von Festivals. Einerseits geht dort immer alles noch mehr in der Masse unter als eh schon, zweitens mag ich eigentlich nicht mehr allzu viele kaputte Leute auf einem Haufen sehen. Man fügt sich ja schon oft genug in irgendwelche Schicksale.
Jetzt habe ich mir echt mal für einen Fünfer die „All Saints – The Instrumentals 1977-1999“ von David Bowie gekauft, und beim letzten Stück „Some Are (The Low Symphony)“ mit Eno und Glass, also Orchester etc., ist ein Kratzer drauf. Ärgerlich. Aber wie wäre es denn mal mit so etwas in der Art? Als ehemaliger Festival-Macher beklage ich mich tatsächlich häufig über die LineUps. Warum nicht mal mehr Charaktere (!) bei so etwas zu finden sind! Julian Cope bei Traumzeit. Annie Gosfield bei Moers. Warum verflixt noch einmal nicht?
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Stattdessen werden die Leute immer so unglaublich in Ruhe gelassen. Nichts gegen Muße, und Cluster bei Juicy Beats wäre ja auch einmal schön. Aber diese Sorte Festival definiert sich ja wiederum immer dadurch, dass Leute in den 40ern und 50ern was machen wollen, was irgendwelche Konsum orientierten Jungmenschen total spaßig finden sollen. Ich schreib mal lieber direkt was ich mag von ein paar Festivals dieses Jahres, sonst wird das hier wieder so mopperig.
Oh, das dauert jetzt ein bisschen. *g Also, es ist schon schön, dass The Dorf bei Moers am Sonntag spielen. Aber Mutter bei Melt! ? Abstrus! Bei Primavera in Barcelona hingegen gibt es Pulp, PJ Harvey, die ollen Neubauten, John Cale, Animal Collective und die Flaming Lips, zum Beispiel. Tja. Deutschland kann anscheinend nur Kindergarten oder Rentner, mit Legenden hat man’s nur, wenn sie nicht viel zu sagen haben. Moment, positive News: Adicts, Damned und Misfits als Dreieinigkeit beim Ruhrpott Rodeo kann man witzig finden.
Irgendwie ist mir das alles zu vorhersehbar. Hier ( http://www.youtube.com/watch?v=mvIV4GrEiDc – sorry, der direkte Link klappt nicht) mal was Schönes, über das ich gestern gestolpert bin. 40 Jahre elektroakustische Musik bei Folkwang. Hat außer mir auch mal wieder kaum jemanden interessiert. Die Leute sind alle nicht busy, die Leute sind alle ganz schön fragmentiert. Schöne Arbeitswoche!
Fotoreihe „Sonntagabend, Fensterblick“: Jens Kobler