Eine Douglas C-47 Skytrain und eine C-130J Super Hercules über der US-Airbase in Ramstein. Foto: US Air Force Lizenz: Gemeinfrei
Irgendwann reicht es einmal, ich kann das verstehen: Antiamerikanismus gehört in Deutschland zum guten Ton, man fühlt sich seit jeher den angeblich oberflächlichen und unkultivierten Amerikanern überlegen und bei den Verteidigungskosten schnorrte sich die reiche Bundesrepublik schon immer bei den USA durch. Wenn die USA nun die Konsequenz aus all dem ziehen und ihre hier noch verbliebenen 35 000 Soldaten und 17 000 amerikanische Zivilisten, die für die US-Streitkräfte arbeiten, abziehen wollen, ist das mehr als gerechtfertigt.
Linkspartei, AfD, SPD – gleich drei große Parteien stehen für einen antiwestlichen Nationalpazifismus. Viele Deutsche verehren Putin und haben vergessen, was dieses Land den USA zu verdanken hat: Die USA trugen nicht nur dazu bei, die Nazis zu besiegen und der barbarischen, deutschen Raserei in den Arm zu fallen, ja diesen Arm zu brechen, sondern sie setzten in diesem Land auch die Demokratie durch. Und sie zivilisierten es: Amerikanische Musik, Literatur und Lässigkeit sorgten ab den späten 40ern erst dafür, dass zumindest der Westen lebenswert wurde. Die USA prägten die Art, wie wir reden, was wir essen und was wir trinken. Viele Debatten, die wir führen, kommen aus den USA und landen hier als Abklatsch – ob die moderne Umweltbewegung, Gender oder Identität und natürlich auch die entsprechende Kritik an all dem – die USA sind das intellektuelle Zentrum der Welt. Je mehr der Kontakt nachlässt, umso mehr wird dieses Land in die Provinzialität zurückfallen, für die Europa geistig längst steht.
Fast scheint es so, als ob die ganzen USA-Verächter nur auf einen wie Trump gewartet haben, um ihrer Verachtung freien Lauf zu lassen.
Nein, ich sorge mich nicht um die Stabilität der Demokratie. Ich glaube nicht, dass bald Gauland mit dem letzten fahrbereiten Leopard II der Bundeswehr den Reichstag in Berlin stürmen wird. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich die Vorstellung, dass sich ihm im äußersten Fall ein M1A2 Abrams in den Weg stellen könnte, schon beruhigend finde.
Die US-Truppen in Deutschland sind für mich ein Zeichen, dass dieses Land zum Westen gehört. Zum Westen gehören zu dürfen ist ein Geschenk, das Deutschland nicht verdient hat: In zwei Kriegen kämpfte es gegen die USA und tötete seine Soldaten. Ich möchte nicht, dass die US-Truppen die Bundesrepublik verlassen. Ich möchte, dass dieses Land weiter zum Westen gehört und dafür auch seinen Anteil leistet und zahlt. Liebe Amerikaner, lasst uns mit diesen Deutschen nicht alleine!
Wenn man für USA und Westen streicht und dafür Russland und Osten einfügt, merkt man, dass die Arugmente, die Herr Laurin für den Verbleib der US-Truppen anführt doch wenig tragkräftig sind. Dann hätte man auch die Russen nicht gehen lassen dürfen, denn auch die haben für unsere Befreiung gekämpft und noch viel höhere Verluste erleiden müssen.
"Die Sowjet-Truppen in Deutschland sind für mich ein Zeichen, dass dieses Land zum Osten gehört. Zum Osten gehören zu dürfen ist ein Geschenk, das Deutschland nicht verdient hat: In zwei Kriegen kämpfte es gegen Russland und tötete seine Soldaten. Ich möchte nicht, dass die russischen Truppen Deutschland verlassen. Ich möchte, dass dieses Land weiter zum Osten gehört und dafür auch seinen Anteil leistet und zahlt. Liebe Russen lasst uns mit diesen Deutschen nicht alleine!"
Ich fand es gut, dass die Russen freiwillig gegangen sind und wäre froh, wenn die Amerikaner ihre Drohungen wahr machen würden. In beiden Fällen ging es letztlich ums Geld und um Hegemonialansprüche. Die Russen haben auf letztere Verzichtet und merken nun, was sie das letztlich gekostet hat.
Keine 2 Prozent!
Der Artikel ist fast wie einer der MSM: Was fehlt ist das Wichtigste. Seit wann bitte sind die Grünen kein Teil der deutschen Amerikafeindlichkeit? Und die AfD? Ist das nicht die Partei, die den Verteidigungshaushalt erhöhen will? Siehe 4.2 und 4.4 … Ja, wie bei den MSM!
@Gerd: Ich bin kein Freund der Grünen, aber sie stehen zum Westen, zur NATO und lehnen Putin ab. In der Frage sind sie ok. AfDler seh ich nur mit dem Kopf in Putins Arsch.
"Zum Westen gehören zu dürfen ist ein Geschenk, das Deutschland nicht verdient hat: In zwei Kriegen kämpfte es gegen die USA und tötete seine Soldaten."
???
War mir gar nicht bekannt, das Deutschland die USA überfallen hat….zum Krieg gezwungen hat…..
Und bitte nicht mit Demokratie kommen – das waren ganz bestimmt nicht die Motive der USA um zwei Weltkriege zu führen…analog dazu Korea, Vietnam, Grenada….oder meinetwegen auch vorher Mexiko und so weiter.
Unabhängig davon´- der goldene Mittelweg dürfte der richtige sein. Ich bin froh darüber, das wir den kalten Krieg vergessen haben.
Ausserdem: eine Emanzipation von den Amerikanern ist doch genau das, was "Ihr EU Anbeter" benötigt, um den Nationalstaat in Europa zu überwinden.
Im übrigen gibt es innerhalb der AFD zwei unterschiedliche Strömungen – durchaus ist ein Transatlantischer Flügel vorhanden. Passt natürlich nicht in den Bericht – schließlich würde Ruhrbarone sich eher selber abschalten, als ein gutes Wort über die AFD verlautbaren zu lassen.
Deutschland von der Karte streichen, Frankreich musz bis Polen reichen!
Holla, das liest sich wie "Post von Wagner"
@antiandi: Vielen Dank!
#4
"War mir gar nicht bekannt, das Deutschland die USA überfallen hat….zum Krieg gezwungen hat…..
Und bitte nicht mit Demokratie kommen – das waren ganz bestimmt nicht die Motive der USA um zwei Weltkriege zu führen …"
Das antiamerikanische/antiimperialistische Geplapper inklusive Geschichtsblindheit bietet gut geeignetes Anschauungsmaterial zum Inhalt des Beitrages von Stefan Laurin.
#4 Im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst? Deutschland hat den USA in 12/41 den Krieg erklärt und sofort haben deutsche U-Boote, die auf Lauer lagen, die Ostküste der USA bedroht und Schiffe versenkt.
Der Kriegseintritt der USA 1917 hat auch mit Schiffe versenken und unbeschränktem U-Bootkrieg seitens Deutschland zu tun.
Guten Abend Herr Laurin,
danke für Ihre Zeilen, denn das kam genau so in mir hoch, als ich die Nachricht las und schlimmer noch die Kommentare.
Dieses arme geschichtsvergessene , scheinintellektuelle Palavervolk.
Die Amis kriegen bereits Geld. Sie wollen nur noch mehr. Das ist der Punkt.
Außerdem wollen sie wirklich zusätzlich nach Polen., näher an Rußland ran. Sie verkaufen das jetzt nur dramatisch. Geschickt eingeleitet muß ich schon sagen. Bei Trump müssen immer die anderen zahlen.
Und so ein Umzug wäre teuer. Alles Bluff.
Werden die USA unter Donald Trump noch gemäß den Prinzipien der westlichen Wertegemeinschaft regiert? Fragen wir Sonderermittler Mueller.
Wenn die US-Amerikaner (nicht die Amerikaner) gehen, mögen sie aber bitte ihre Atomwaffen und sonstigen Waffenmüll nicht vergessen einzupacken.
"Fast scheint es so, als ob die ganzen USA-Verächter nur auf einen wie Trump gewartet haben, um ihrer Verachtung freien Lauf zu lassen." Trump ist nur der 250-Millionste Teil des US-Volkes! Und auch er wird irgendwann mal Geschichte sein! Aber im tiefsten Inneren verteidigen Deutschland und die USA dieselben Wert: Einigkeit, Recht, Freiheit, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit!
Ist es für einen solchen Aufruf nicht zufrüh,hihi
Herr Stefan Laurin?!
Und geht er nicht auch an die falsche Adresse…
Lese(r)technisch gesehen?
Oder ist die Lage so schlimm???
Der Artikel sollte noch ein wenig tiefer gehen-ist ein bisserl dünn….
Mit noch zarter Ironie untermalt.
Und den Artikel sich mit dem "Ritt der Walküren" akustisch illustriert vorstellen 😉
Und jetzt ernsthaft…mehr oder weniger
Den Abzug der Yankees wird die Atlantikbrücke mit der Münchner Sicherheits Konferenz u.ä.verhindern!!!
Ja, ja und nochmal ja! Geschichtsvergessene, undankbare, arrogante und, durch den Amerikanern geschaffenen Frieden verwöhnte Deutsche!
AusRusslandStammende.
Der Marshallplan war für die westlichen Zone der Anfang für die blühende Marktwirtschaft die Bundesrepublik bis 1989 hat den Amerikanern nebst Engländern und Franzosen wohl viel zu verdanken. Dagegen steht Ostdeutschland die fünf neuen Bundesländer hatten gar nichts von den Amerikanern also das im Ende vielleicht Gesamtdeutschland dadurch entstand. Gesamtdeutschland als kapitalistische Ausbeuter Gesellschaft ein bisschen mehr Marx und Lenin wäre für alle Deutschen die keine Vermögen aus Industrie oder Monarchie als Erben oder Manager zur Verfügung haben, sozusagen der Großteil des deutschen Volkes. Wir sind auf dem Weg von der Dreiklassengesellschaft in die Zweiklassengesellschaft immer mehr wenig Geld haben und immer weniger die größten Anteil der Volkswirtschaft besitzen. Die Amerikaner als großes Vorbild zu haben ist wohl auch der Volksverdummung Deutschland zu verdanken genauso wie die Amerikaner zu unterstützen die Weltherrschaft zu erlangen, stupid german people! Also weg mit den Amerikanern und eine Politik finden die soziale Marktwirtschaft wiederherstellen kann wenigstens die Dreiklassengesellschaft wo der der fleißig ist auch Wohlstand erreicht die Multireichen mit ungerechtfertigten Manager Gehältern die Pleitebanken mit Abfindungen für ihre pleite Manager all das muss auch weg. Wie gesagt ein bisschen mehr Karl Marx würde allen gut tun!
Der deutsche Antiamerikanismus ist einmalig in der westlichen
freien Welt, jedenfalls in dieser Stärke und Besessenheit, die
völlig irrational sind.
Nach meiner Beobachtung wurde das alles losgetreten durch Snowden
und die Reaktion von Merkel, die damals meinte, dass uns die
USA durch die NSA "einen sehr großen Schaden" zugefügt haben.
Welche Unverfrorenheit, welche unglaubliche Arroganz, welche
unloyale Haltung der Nation gegenüber, die selbst mit fast einer
halben Million Kriegsopfer den deutschen Albtraum beendete
und danach horrende Summen dafür ausgab, um aus uns einen
westlichen Vorzeigestaat zu machen. Und da spricht Merkel von
einem sehr großen Schaden durch die Tätigkeit von Behörden,
ohne die eine moderne Großmacht nicht existieren könnte.
Seit damals brach in Deutschland eine regelrechte Hysterie gegen
die USA aus die sich bis heute weiter gesteigert und verfestigt
hat, und deren prominenteste Vertreterin die deutsche Bundes-
kanzlerin ist, die keine Gelegenheit auslässt, die USA zu brüskieren,
sei es nun um der Person Trump willen oder nicht, sie ist auch schon
unter Obama gegen die USA ins Feld gezogen, fast könnte man noch
sagen, so wie es eben während ihrer jahrzehntelangen Ausbildung
beim KGB in sie hineingetrichtert wurde. Und die Deutschen jubeln
ihr zu ohne Ende inklusive der großen Medien Süddeutsche, Spiegel,
FAZ, die finden die USA seien eine "kranke Nation", oder der
Rassismus in den USA sei "genetisch" bedingt.
Jetzt geht es darum was passiert, wenn diese deutsche Haltung allmählich
ins Bewußtsein der amerikanischen Öffentlichkeit dringt.
Dann wird es wirklich spannend.
Manche Leute sehen sich heute schon nach einer Dauerbleibe in den
USA um.
Sehr guter Artikel übrigens, danke, ich würde jedes Wort zehnmal
unterstreichen!